Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Stille Entzündungen

Ein Mann verspürt Symptome einer stillen Entzündung

Immunsystem im Dauerstress  

Ist die Lust da, aber die Erektion bleibt aus, trifft das viele Männer unerwartet. Oft sind Erektionsstörungen, veraltet als Impotenz bezeichnet, mit Scham verbunden. Es ist jedoch längst kein Tabuthema mehr, da es jeden zweiten Mann über 50 Jahren betrifft. Treten nur gelegentlich Schwierigkeiten auf, die Erektion zu halten, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Bestehen jedoch anhaltende oder wiederkehrende Erektionsstörungen, kann dies verschiedene organische oder psychische Ursachen haben. Sie beeinträchtigen nicht nur die Qualität und Zufriedenheit einer Paarbeziehung, sondern beeinflussen auch das männliche Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Unterschiedliche Behandlungsmethoden wie Medikamente, mechanische oder chirurgische Verfahren können helfen, Erektionsstörungen zu beheben. 

Erfahren Sie die Ursachen der Erektionsstörung und wie die Diagnose erfolgt. Außerdem informieren wir über unterschiedliche Therapiemöglichkeiten und wie Männer Erektionsstörungen vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass...

  • sich stille Entzündungen meist über Monate oder Jahre entwickeln können?
  • wir Sie mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen unterstützen können?
  • Schätzungen zufolge bis zu 50 Prozent der Bevölkerung an stillen Entzündungen leidet?
Akne gilt als ein mögliches Symptom stiller Entzündungen

Was steckt hinter stillen Entzündungen?

Stille Entzündungen, auch bekannt als "silent Inflammation" oder „chronische Entzündungen“, sind langanhaltende, unterschwellige Entzündungen im Körper, die meist keine oder nur sehr schwach wahrnehmbare Symptome verursachen. Anders als akute Entzündungen, die sich deutlich durch Rötung, Schwellung oder Schmerzen äußern, verlaufen stille Entzündungen im Verborgenen. 

Medizinisch spricht man dabei häufig von systemischen Entzündungen, da das Immunsystem dauerhaft in Alarmbereitschaft bleibt. Diese ständige Aktivierung führt zu einer Überproduktion entzündungsfördernder Botenstoffe, die langfristig Gewebe und Organe schädigen kann.

Die Folgen sind weitreichend: Stille Entzündungen gelten als entscheidender Risikofaktor für zahlreiche chronische Erkrankungen. Dazu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall, Stoffwechselstörungen wie Diabetes, sowie rheumatische Beschwerden wie Arthritis. Auch Hautprobleme wie Akne, Neurodermitis oder Psoriasis können durch solche Prozesse begünstigt werden. Darüber hinaus werden stille Entzündungen mit Darmerkrankungen wie Morbus Crohn in Verbindung gebracht.

Neuere Forschungen deuten zudem darauf hin, dass auch neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Depressionen mit chronischen Entzündungsprozessen in Zusammenhang stehen könnten. Eindeutige wissenschaftliche Belege dafür stehen jedoch noch aus.

Stille Entzündungen erkennen

Stille Entzündungen verlaufen oft schleichend und bleiben lange unbemerkt. Da sie keine typischen akuten Entzündungszeichen wie Rötung oder Schmerz verursachen, äußern sie sich meist nur durch unspezifische Beschwerden. Dennoch gibt es Anzeichen, die auf eine dauerhafte, unterschwellige Entzündungsreaktion im Körper hindeuten können.

Chronische Müdigkeit als Anzeichen stiller Entzündungen

Typische Symptome

Betroffene berichten häufig über:

  • eine erhöhte Infektanfälligkeit
  • anhaltende Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • chronische Müdigkeit und Erschöpfung
  • Nachtschweiß
  • Stimmungsschwankungen oder Antriebslosigkeit 
  • Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und sogenannten „brain fog“ 
  • Hautprobleme wie Rötungen, Juckreiz oder Ausschläge
  • Blähungen, Bauchschmerzen oder unregelmäßigen Stuhlgang

 

Mögliche Ursachen

  • Ungesunde Ernährung und Genussmittel 

    Eine stark verarbeitete, zuckerreiche Ernährung fördert stille Entzündungen. Fast Food, Fertigprodukte und raffiniertes Salz können das Gleichgewicht der Darmflora stören und entzündungsfördernde Prozesse im Körper anregen. Auch Schadstoffe aus Tabak, Alkohol und Drogen begünstigen oxidativen Stress, der Entzündungen zusätzlich begünstigt.

  • Chronischer Stress

    Dauerhafte körperliche oder psychische Belastungen wie emotionaler Stress oder Schlafmangel führen zu einem dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel. Dieser kann unser Immunsystem schwächen und die Entzündungsregulation im Körper stören.

  • Gestörte Darmflora 

    Eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora kann die Darmschleimhaut schädigen und zu einem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom führen. Dabei gelangen unerwünschte Stoffe in den Blutkreislauf, was Entzündungsprozesse fördern kann. Wissenschaftlich ist diese Annahme allerdings nicht eindeutig belegt.

  • Übergewicht und Bewegungsmangel

    Vor allem viszerales Bauchfett setzt entzündungsfördernde Botenstoffe frei, die Entzündungen im Körper verstärken. Auch ein anhaltender Bewegungsmangel verlangsamt den Stoffwechsel und fördert entzündliche Prozesse im Körper. 

  • Schlechte Mundhygiene

    Chronische Entzündungen im Kieferbereich, etwa nach einer Entfernung von Zähnen oder an wurzelbehandelten Zähnen, können stille Entzündungsherde bilden, die das Immunsystem dauerhaft belasten.

  • Genetische Faktoren 

    Bestimmte genetische Varianten, sogenannte Polymorphismen, können die Bildung entzündungsfördernder oder -hemmender Botenstoffe beeinflussen. Dadurch kann das Risiko für stille Entzündungen erhöht sein.

  • Äußere Faktoren 

    Auch Umweltgifte oder Schwermetallbelastungen können Entzündungsprozesse anregen. Häufig äußern sich diese Einflüsse jedoch nur in unspezifischen Beschwerden.

Stille Entzündungen: Diagnose und Behandlung

Da stille Entzündungen unspezifisch verlaufen und sich ihre Symptome oft hinter allgemeinen Beschwerden verbergen, ist ihre Diagnose eine besondere Herausforderung. Eine umfassende ärztliche Untersuchung ist entscheidend, um mögliche Entzündungsprozesse im Körper aufzudecken und gezielt behandeln zu können.

Ein Arzt führt eine Anamnese bei Verdacht auf chronische Enttzündungen durch
  • Anamnese: Zu Beginn steht eine ausführliche Erhebung des Lebensstils, möglicher Vorerkrankungen und der Ernährungsgewohnheiten an.
  • Blutuntersuchung: Ein wichtiger Hinweisgeber ist der hs-CRP-Wert (hoch-sensitives C-reaktives Protein). Ein erhöhter Wert kann auf Entzündungsprozesse im Körper hindeuten. 
  • Stuhluntersuchung: Durch die Analyse der Darmflora und möglicher Entzündungsmarker lassen sich Rückschlüsse auf entzündliche Prozesse im Verdauungssystem ziehen.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, MRT oder CT können eingesetzt werden, um Entzündungen sichtbar zu machen. 
  • Erweiterte Laborparameter: Die Untersuchung auf entzündungsfördernde Proteine kann helfen, das Ausmaß der Entzündung besser einzuordnen.

Behandlung 

Die Behandlung stiller Entzündungen richtet sich immer nach der ärztlichen Diagnose und sollte individuell abgestimmt erfolgen. Meist steht dabei eine Kombination aus gezielten medizinischen Maßnahmen und langfristiger Lebensstiländerung im Vordergrund.

  • Medikamente 

Je nach Ursache und Schweregrad können vorübergehend entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, etwa:

  • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen zur Linderung akuter Entzündungsreaktionen
  • kortisonhaltige Medikamente, wenn stärkere Entzündungen vorliegen

Bei Low-Grade-Inflammation werden Medikamente jedoch meist nicht dauerhaft eingesetzt, da der Fokus eher auf gezielten Lebensstilmaßnahmen liegt. 

  • Nahrungsergänzung

Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln sollte stets nach ärztlicher Rücksprache erfolgen. Einzelnen Mikronährstoffen werden entzündungshemmende oder antioxidative Eigenschaften zugeschrieben, wissenschaftlich eindeutig bestätigt ist dies bislang jedoch nicht.

  • Vitamine C, E und D: könnten das Immunsystem unterstützen und antioxidativ wirken.
  • Zink und Selen: könnten zur normalen Funktion der Abwehrkräfte beitragen.
  • Omega-3-Fettsäuren: könnten die Bildung bestimmter Botenstoffe im Körper beeinflussen.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: könnten antioxidative und zellschützende Effekte haben.
  • Probiotika und Ballaststoffe: könnten eine gesunde Darmflora fördern, die bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielt.

 

Eine Seniorin beugt chronischen Entzündungen mit gesunder Ernährung vor
  • Darmsanierung

Da ein gesunder Darm eine wichtige Grundlage für ein starkes Immunsystem bildet, könnte eine gezielte Darmsanierung unterstützend wirken. Dabei sollen Probiotika, Präbiotika und Ballaststoffe helfen, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen und die Darmschleimhaut zu stärken. 

Auch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung kann diesen Prozess fördern. Eine Darmsanierung sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Entzündungsfrei leben: Ernährung, Bewegung und Entspannung

Ein gesunder Lebensstil ist der Schlüssel, um stillen Entzündungen vorzubeugen oder bestehende Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Besonders Ernährung, Bewegung und gezielte Entspannung haben einen großen Einfluss auf  das Immunsystem und die körpereigene Abwehr.

  • Abwechslungsreiche und entzündungshemmende Lebensmittel 

    Die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren für ein entzündungsfreies Leben. Eine abwechslungsreiche, frische, unverarbeitete Kost, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist, unterstützt das Immunsystem und wirkt oxidativem Stress entgegen.

    Empfohlen werden: 

    • Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte (Haferflocken, Hirse, Roggen, Dinkel) 
    • Gemüse wie Tomaten, Brokkoli, Kürbis, Karotten, Paprika und Hülsenfrüchte
    • Obstsorten wie Ananas und Beeren
    • Fettreiche Fische (Lachs, Makrele, Hering) und Olivenöl
    • Für Naschkatzen: dunkle Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil 

    Wer sich im Rhythmus der Jahreszeiten ernährt, profitiert zusätzlich. Saisonale und regionale Lebensmittel enthalten meist mehr Nährstoffe und unterstützen den Körper optimal.

  • Stressmanagement und Schlafhygiene 

    Chronischer Stress zählt zu den größten Entzündungsförderern. Umso wichtiger sind regelmäßige Phasen der Entspannung und ausreichend erholsamer Schlaf. Bewährte Methoden sind:

    • Regelmäßige Entspannungsmethoden wie Atemübungen, Yoga und Meditation reduzieren Stresshormone und verbessern das allgemeine Wohlbefinden. Übrigens: Wir unterstützen zahlreiche Gesundheitskurse im Bereich Entspannung. 
    • Ein geregelter Schlafrhythmus mit ausreichenden Ruhepausen unterstützt die Regeneration des Immunsystems und trägt dazu bei, Entzündungen natürlich zu hemmen. Hier finden Sie viele hilfreiche Tipps für einen besseren Schlaf. 
  • Regelmäßige Bewegung

    Bewegung wirkt gleich doppelt positiv: Sie regt die Durchblutung an und stärkt das Immunsystem, während sie gleichzeitig Entzündungsbotenstoffe im Körper reduziert. Ideal ist moderates Ausdauertraining wie Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Walking.

  • Verzicht auf Genussmittel

    Wer das Rauchen aufgeben möchte, hat viele gute Gründe – von einer gesteigerten Lebensqualität bis hin zu erheblichen gesundheitlichen Vorteilen. Mit praktischen Tipps, einer Checkliste und unterstützenden Angeboten begleiten wir Sie Schritt für Schritt auf dem Weg in ein gesundes, rauchfreies Leben.

    Sucht ist ein Thema, das oftmals lange im Verborgenen bleibt. Viele Betroffene schämen sich, verdrängen die Anzeichen oder trauen sich nicht, Hilfe zu suchen. Wir zeigen auf, wie Abhängigkeiten entstehen, welche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie man mit Rückfällen umgehen kann und wo Betroffene und Angehörige Unterstützung finden.

     

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