Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Akne

Ein Jugendlicher mit Unreinheiten im Gesicht lächelt in die Kamera.

Pickel in der Pubertät

Kommen Jugendliche in die Pubertät, gerät der Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht. Nicht nur das Verhalten kann sich ändern, auch die Haut durchlebt einen Wandel. Viele Jugendliche leiden unter Pickeln und Mitessern, die sich im Gesicht und an anderen Körperregionen zeigen. Bei einigen verheilen die Unreinheiten von selbst, bei anderen bildet sich eine hartnäckige Akne. Das schädigt nicht nur das Hautbild, sondern nagt auch am Selbstbewusstsein der jungen Menschen. 
Doch was ist Akne eigentlich? Wir beleuchten das Thema näher, gehen den Ursachen auf den Grund und geben Tipps zur Hautpflege.

Was ist Akne?

Akne ist eine Hauterkrankung, mit der ein Großteil der Menschen in Deutschland bereits mindestens einmal in ihrem Leben Bekanntschaft gemacht hat. Meist tritt sie das erste Mal auf, wenn junge Menschen in die Pubertät kommen. Bedingt durch hormonelle Veränderungen sprießen Pickel und Mittesser, die sich vor allem im Gesicht zeigen. Manchmal erstreckt sich das unreine Hautbild auch über Rücken, Brust und Schultern. Mediziner und Medizinerinnen sprechen dann von einer„Akne vulgaris“, oder „gewöhnlichen Akne“. Erste Anzeichen zeigen sich oft schon zwischen dem 10. und 12. Geburtstag, die meisten Jugendlichen sind im Alter von 15 bis 18 von der Hauterkrankung betroffen. 

Wussten Sie schon, dass…

  • männliche Jugendliche häufiger unter Akne leiden?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für eine ärztlich verordnete Ernährungsberatung für alle Familienmitglieder übernimmt?
  • eine gesunde Lebensweise nicht nur das Körpergefühl, sondern auch das Hautbild beeinflussen kann?

Ursachen und Symptome

Photo of a young woman applying make-up

Auslöser einer Akne-Erkrankung sind die Talgdrüsen, die vermehrt Hautfett produzieren. Grund dafür sind männliche Geschlechtshormone, sogenannte Androgene, die während der Pubertät verstärkt von Jungen aber auch bei Mädchen gebildet werden. Sie regen ebenfalls die Produktion von Hornzellen an. 

Der Talg ist eigentlich dafür da, die Haut geschmeidig zu halten und vor Umwelteinflüssen zu schützen. Durch die Überproduktion und die stärkere Verhornung verstopfen die Talgdrüsen und das Hautfett kann nicht mehr abfließen. Es bildet sich ein Mitesser.

Die verstopften Poren bieten ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien. Die auch auf normaler Haut vorkommenden sogenannte Propioni-Bakterien fühlen sich hier so wohl, dass sie sich enorm vermehren. Die Haut reagiert darauf mit einer Entzündung – die sogenannte entzündliche Akne hat sich gebildet. Es entstehen die typischen roten Aknepickel und Eiterbläschen. Geht die Entzündung tiefer, kann sich auch ein Abszess bilden. 

Von der entzündlichen Akne sind 10 bis 20 Prozent der Jugendlichen betroffen, Mädchen häufiger als Jungen.

Akne-Formen im Überblick

  • Leichte Akne (Acne comdeonica)

    Betroffene Jugendliche haben bei einer leichten Form der Akne nur wenige Pickel und Mitesser. Im verschlossen Zustand sind sie meist weiß. Öffnet sich die Drüse, ist ein schwarzer Punkt zu sehen. Bei einer leichten Form spricht man auch von einer nicht entzündlichen Akne.

  • Mittelschwere Akne (Acne papulopustulosa)

    Hier zeichnen sich betroffene Körperstellen durch deutlich mehr eitergefüllte Pickel und Mitesser aus. Sie sind gerötet oder leicht entzündet und werden aufgrund ihres Aussehens als „Pusteln“ oder auch „Papeln“ bezeichnet.

  • Schwere Akne (acne conglobata)

    Über große Hautareale haben sich sehr viele Pappeln und Pusteln entwickelt. Weiterhin bilden sich im Verlauf sognannte Knoten auf der Haut. Sie sind entzündet und können mitunter sehr schmerzhaft sein. Nach dem Abheilen können sichtbare Narben zurückbleiben, die für Betroffene oftmals auch seelisch belastend sind. 

Weitere Sonderformen:

Neben der benannten Einteilung nach Schweregrad gibt es einzelne Sonderformen, die auch außerhalb des Pubertätsalters auftreten:

  • Acne inversa

    Diese Form zeichnet sich durch entzündungsbedingte erbsen- bis haselnussgroße Schwellungen im Bereich der Haarfollikel aus. Vorwiegend findet man die Akne inversa im Achsel- und Genitalbereich, da sich dort besonders viele Hautfalten befinden. In diesen Körperregionen kann es zu Entzündungen, Eiteransammlungen und Eiterbeulen kommen. In den meisten Fällen werden sie durch Medikamente, kleinere Operationen oder mit Hilfe einer Lasertherapie behandelt.

  • Fungal Acne

    Dabei handelt es sich um eine Pilzerkrankung der Haut, auch „Malassezia Folliculitis“ genannt. Im eigentlichen Sinne ist es keine „richtige Akne“, sondern hat nur ähnliche Symptome. Typisch sind kleine, gleichmäßig große rote Pickel, die oft jucken.

  • Acne tarda (Spätakne)

    Eine Spätakne oder auch Erwachsenenakne, tritt häufig bei Menschen zwischen 25 und 45 Jahren auf. Oftmals sind Frauen, die bereits im Jugendalter an Akne gelitten haben, verstärkt betroffen. Die Spätakne kann durch verschiedene Methoden behandelt werden. In besonders schlimmen Fällen erfolgt die Behandlung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und Salben. Auch spezielle Hormonpräparate, Lichttherapien und die Behandlung mit Vitamin-A-Säure sind möglich. Mehr zur Spätakne lesen Sie hier.

Eine Akne richtig behandeln

Teenage Boy Cleaning His Pimples

Leiden Sie oder Ihr Kind nur an einer leichten Akne, so ist kein Arztbesuch nötig. Sie lässt sich mit Hautmitteln und der richtigen Pflege gut behandeln. 

Werden die Pickel und Mitesser trotz hautfreundlicher Pflege mehr, entzünden sich und werden zu Pusteln und Pappeln, so ist ein Besuch in der Hautarztpraxis ratsam. Der Arzt oder die Ärztin wird Sie zu dem bisherigen Verlauf sowie zu verwendeten Kosmetika, Medikamenten und Ernährungsgewohnheiten befragen. Anhand dieser Anhaltspunkte wird eine Diagnose gestellt und je nach Schwere und Ausprägung der Akne eine Behandlungsempfehlung gegeben. 

Häufig werden Cremes, Gele oder verschiedene Lösungen mit geeigneten Wirkstoffen wie Benzoylperoxid, Retinoide und Azelainsäure verordnet. In schweren Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung in Tablettenform hilfreich sein. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie dazu beraten.

Auch wenn es mittlerweile viele erfolgsversprechende Methoden gibt, braucht die Haut viel Zeit um sich zu regenerieren. Von daher bedarf es ausreichend Geduld, bis sich das Hautbild sichtbar verbessert. Die verordneten und empfohlenen Arzneimittel sollten immer nach Angabe des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin aufgetragen oder eingenommen werden, damit die gewünschte Hautverbesserung eintritt.

Die gute Nachricht: Eine Akne verschwindet in den meisten Fällen im Alter von 20 Jahren von selbst, wenn sich der Hormonhaushalt wieder eingepegelt hat. In einigen Fällen bleiben noch Narben an den besonders stark betroffenen Hautstellen zurück. 

Die richtige Hautpflege bei Akne

Akne ist kein Resultat von unzureichender Hygiene. Wichtig ist aber, welche Produkte zur täglichen Pflege genutzt werden. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe, vor allem sollten aggressive Bestandteile vermieden werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Paraffine
  • Silikone
  • Vaseline
  • Parfüm

Idealerweise nutzen Sie ausschließlich Reinigungsprodukte mit einem neutralen pH-Wert und verzichten auf parfümierte oder alkoholhaltige Mittel. Alkohol kann die Haut zusätzlich austrocknen und die Überproduktion der Talgdrüsen weiter verstärken. 

Young woman applying anti-pimple cream.

Nutzen Sie lieber leichte Lotionen und feuchtigkeitsspendende Gels für das Gesicht. An Körperstellen mit besonders unreiner Haut kann der Zusatz von Zink und Salicylsäure in Pflegeprodukten helfen. 

Wichtig: Bitte übertreiben Sie es nicht mit der Hautpflege, das kann bestehende Hautirritationen verschlimmern. Grundsätzlich ist das morgendliche Waschen mit lauwarmen Wasser und die abendliche Gesichtsreinigung mit einem milden Waschgel am hautfreundlichsten. 

Verwenden Sie ölfreies Make-up. Zusätzlich ist ein täglicher Schutz mit Sonnencreme ratsam. Nutzen Sie dafür einen hohen Lichtschutzfaktor, mindestens jedoch LSF 30. 

Warum Sie Pickel nicht ausdrücken sollten

Zeigen sich weiße oder schwarze Verfärbungen auf Pickeln, neigen viele Menschen dazu, sie schnell nebenbei auszudrücken. Allerdings raten Dermatologinnen und Dermatologen dringend davon ab, die Pickel in Eigenregie auszudrücken. Die offenen Poren bieten eine optimale Grundlage zur Vermehrung von Bakterien und Erregern. Meist verschlimmern sich die Hautunreinheiten dadurch noch.

Akne vorbeugen

Eine bestehende Akne kann durch verschiedene Faktoren positiv oder auch negativ beeinflusst werden. Welche kleineren Umstellungen das Hautbild verbessern können, haben wir für Sie zusammengefasst. 

  • Ernährung: Es ist nicht wissenschaftlich belegt, dass die Ernährung eine Entstehung oder die Ausbreitung der Akne begünstigt. Milchprodukte, Eier und Schweinefleisch stehen aber im Verdacht entzündliche Prozesse im Körper zu fördern und damit die bereits bestehende Akne zu verschlimmern.
     
  • Pflegeprodukte: Um die Haut nicht mit überflüssigen Inhaltsstoffen zu belasten, setzen Sie am besten auf natürliche Produkte. Fetthaltige und ölige Kosmetik, Cremes oder Lotionen können die bereits entzündete Haut weiter belasten und offene Poren verstopfen.
     
  • Lebensweise: Meiden Sie Stress, innere Unruhe und zu wenig Schlaf. Während der Nachtruhe werden hauteigene Stoffwechselprozesse angekurbelt, wodurch die Haut besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Gerade bei einer Akne-Behandlung ist eine gut versorgte Haut die optimale Grundlage. 
     
  • Alkohol und Nikotin fördern Hautunreinheiten: Insbesondere Alkohol entzieht dem menschlichen Körper Wasser und trocknet die Haut aus. Das kurbelt wiederum die Talgproduktion an und es entstehen neue Unreinheiten auf der Haut. Nikotin führt zu einer Verengung der Blutgefäße. Aufgrund der schlechten Durchblutung kann der Körper dann entsprechenden Entzündungsreaktionen nicht ausreichend entgegenwirken.
     
  • Hausmittel: Teebaumöl, Zinksalbe oder Heilerde können helfen, Hautunreinheiten zu bekämpfen. Ein Dampfbad mit Kamille wirkt entzündungshemmend auf der Hautoberfläche. Pfefferminze hingegen kann vergrößerten Poren entgegenwirken. Es gilt aber: Nicht jedes Hausmittel hilft bei jedem Menschen gleich. Probieren Sie sich aus, welches für Ihre Haut geeignet sind. 

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