Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Spätakne

Eine etwa 30 jährige Frau befindet auf dem Boden vor einem Sofa. Sie trägt ein Handtuch als Turban und einen Bademantel. Gemeinsam mit ihrer etwa 3 jährigen Tochter halten sie sich Gurkenscheiben vor die Augen. Beide lachen ausgiebig.

Akne zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten und tritt zumeist bedingt durch hormonelle Veränderungen während der Pubertät auf. Betroffene klagen über Pickel und Mitesser im ganzen Gesicht. Grund dafür ist eine übermäßige Talgproduktion, welche dazu führt, dass die Talgdrüsen verstopfen und sich entzünden. In vielen Fällen verschwindet Akne nach der Pubertät wieder von alleine. Doch dies ist nicht zwangsläufig so. Viele Personen sind durchgehend bis in das Erwachsenenalter von Akne betroffen oder die Erkrankung kommt nach jahrelanger Pause wieder zurück. Wir erläutern die Hintergründe zum Ausbruch dieser Hauterkrankung und erklären, wie Sie dem entgegenwirken können.

Was ist Spätakne?

Spätakne oder auch Erwachsenenakne wird in der Fachsprache als Acne Tarda bezeichnet. Betroffen sind Erwachsene im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Besonders anfällig für die Erkrankung sind Frauen, welche bereits in ihrer Jugend an Akne gelitten haben. Die Spätakne kann aber ebenso Menschen treffen, welche in ihrem bisherigen Leben nie Hautprobleme hatten.

Wussten Sie schon, dass…

  • besonders Frauen anfällig für eine Spätakne sind?
  • die AOK Sachsen-Anhalt viele gesunde und leckere Rezepte zusammengestellt hat?
  • eine gesunde Ernährung nicht nur das Körpergewicht, sondern auch das Hautbild beeinflussen kann?

Wodurch entsteht sie?

Ursachen für den Ausbruch einer Spätakne gibt es viele. Dieser kann zum einen durch hormonelle Veränderungen im Körper hervorgerufen werden, wie beispielsweise durch das Absetzen der Verhütungspille. Aber auch eine Schwangerschaft kann dazu führen, dass der Hormonhaushalt für Hautprobleme sorgt. Denn geraten die Sexualhormone aus dem Gleichgewicht, produzieren Frauen zu viel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Durch dieses verstopfen die Poren schneller. Jedoch gibt es nicht nur ausschließlich hormonelle Auslöser.

Jeder Körper reagiert individuell, daher kann auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten für eine Verschlechterung des Hautbildes sorgen. Einige der Ursachen für den Ausbruch von Akne sind nicht beeinflussbar, wie beispielsweise die genetische Veranlagung zu öliger Haut. Denn bei öliger Haut wird vermehrt Talg abgesondert. Dieser kann in den Poren Verstopfungen und Entzündungen hervorrufen, welche in Form von Pickeln und Mitessern zum Vorschein kommen. 

Ein etwa 25 jähriges Frau sitzt vor einem kleinen Spiegel und drückt einen Pickel aus.

Allerdings wird Akne auch durch einige Ursachen begünstigt, welche wir durchaus beeinflussen können. Ein häufiger Auslöser von Akne sind Bakterien. Diese können durch die Hände ins Gesicht übertragen werden oder durch Gegenstände, die mit dem Gesicht in Berührung kommen, wie beispielsweise das Handy oder Schminkutensilien. Aber auch andere äußere Einflüsse können eine Spätakne auslösen. Insbesondere Make-Up, Puder und auch Feinstaub können die Poren verstopfen. Ohne eine regelmäßige Reinigung der Haut können die verstopfen Poren zu Unreinheiten und im schlimmsten Fall zu einer Akne führen.

Die richtige Hautpflege

Ihre Hautpflege ist der erste Schritt um eine Akne einzugrenzen. Egal aus welchem Grund die Unreinheiten und Entzündungen auftreten, die Pflege ist maßgeblich dafür, ob sich das Hautbild noch weiter verschlimmert. Da Ihre Haut besonders gereizt ist, sollten Sie eine Hautpflege mit aggressiven Bestandteilen meiden. Daher sollten Sie insbesondere auf parfümierte oder alkoholische Pflegeprodukte verzichten. Der enthaltene Alkohol kann die Haut zusätzlich stark austrocknen, sodass diese mit einer erhöhten Talgproduktion reagiert. Auch können enthaltene Duftstoffe zu einer starken Reizung der Haut führen. Arbeiten Sie anstatt dessen mit milden Produkten, welche PH-neutral sind und antibakteriell wirken. Bei unreiner Haut kann auch der Zusatz von Zink und Salizylsäure in Pflegeprodukten helfen. 

Die gründliche Reinigung der Haut, sowohl morgens als auch abends, ist der Hauptbestandteil Ihrer Hautpflege. Eine milde Gesichtsreinigung auf Ölbasis ist am hautfreundlichsten. Mit der Reinigung entfernen Sie den angesammelten Schmutz und die Bakterien auf der Haut. Es gilt die Faustregel, dass die Haut nach der Reinigung nicht „quietschen“ darf. Dies ist nämlich der Fall, wenn die Schutzbarriere der Haut zu sehr angegriffen wurde. Das macht die Haut wiederum anfälliger für Hautunreinheiten. Insbesondere überschüssiger Talg und abgestorbene Haut sorgen für ein unebenes Hautbild. Bestehende Unreinheiten sollten nicht selbst ausgedrückt werden. Denn zum einen können durch das Ausdrücken erneut Keime in die bestehende Entzündung gelangen und zum anderen können dadurch schlimme Vernarbungen im Gesicht auftreten. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige professionelle Ausreinigung empfehlenswert.

Hilfsmittel bei der Reinigung

Es gibt diverse Bürsten, Schwämme und Absauggeräte, welche gegen Pickel helfen sollen.

Reinigungsbürsten sollten vermieden werden, denn die mechanische Reinigung durch den Bürstenkopf reizt die Haut und kann Akne begünstigen. Gleiches gilt auch für Peelings, welche Schleifmittel enthalten. Dies ist wichtig, denn wegen der bestehenden Entzündungen, ist Ihre Haut äußerst empfindlich. Nicht verheilte Pickelhälse drohen durch eine zu grobe Reinigung aufzureißen. Dies kann erneut dazu führen, dass Bakterien in die Haut gelangen. Gleiches gilt auch für Schwämme jeder Form und Farbe.

Da die Haut eines jeden Menschen unterschiedlich reagiert, gibt es keinen allgemeinen Ratschlag. Probieren Sie aus, mit welchem Schwamm Ihnen die Reinigung besonders gut gelingt. Wichtig hierbei ist, dass Sie Ihre Schwämme nach jeder Nutzung gründlich auswaschen, da mit jeder Gesichtsreinigung abgestorbene Hautschuppen in den Schwamm gelangen. Hierzu gibt es auch spezielle Reinigungsmilch. Spülen Sie Ihren Schwamm nach der Reinigung gründlich aus und drücken Sie behutsam die Feuchtigkeit heraus. Eine Alternative zu Schwämmen stellen Reinigungspads aus Silicon dar. Diese können für eine ausgiebige Reinigung abgekocht werden.

Nach der Reinigung

Eine etwa 30 jährige Frau schaut sich ihre Gesichtshaut im Badezimmerspiegel an.

Die Reinigung der Haut ist ohne Frage einer der wichtigsten Bestandteile im Pflegeprozess von Aknehaut. Jedoch ist die Pflege mit einer durchgeführten Reinigung noch nicht abgeschlossen. Je nach Hauttyp gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine weiterführende Pflege. Empfehlenswert sind wöchentliche chemische Peelings. Hier sollten Sie sich jedoch langsam herantasten, um keine übermäßigen Hautirritationen zu verursachen.

Verwenden Sie nach der Reinigung am Abend eine Creme mit okklusiver Wirkung, denn diese hält die Feuchtigkeit in der Haut.

Auf die von Pickeln betroffenen Stellen können Sie über Nacht eine Zinksalbe auftragen. Die Zinksalbe entzieht den Unreinheiten praktisch ihren Nährboden. Bakterien werden abgetötet, die Eiterbildung wird gehindert und somit der entzündete Pickel ausgetrocknet. Außerdem fördert Zink die Heilung der Haut und beugt somit er Entstehung von Pickelmalen vor.  

Morgens sollte unbedingt Sonnenschutz aufgetragen werden. Hier empfiehlt sich Lichtschutzfaktor 30 oder höher. Die Verwendung von Sonnenschutz kann Aknebekämpfung positiv beeinflussen und verlangsamt zudem die UV-bedingte Hautalterung.

Reinigung gesichtsnaher Gegenstände

Auf einem Handydisplay sammeln sich jede Menge Schmutz und Bakterien an. Manche Untersuchungen besagen sogar, dass sich auf unserem Handy oftmals mehr Bakterien befinden als auf einer Toilettenbrille. Beim Telefonieren halten wir dann das verschmutzte Handy mehrmals am Tag direkt in unser Gesicht. Daher empfiehlt sich ein bis zwei Mal die Woche eine gründliche Reinigung. Das geht ganz ohne großen Aufwand mit einem speziellen Display-Reinigungstuch oder Microfasertuch. Herkömmliche Reiniger sollten vermieden werden, da diese den Touchscreen angreifen können.

Eine Sammlung von Gesichtspinsel liegen in einem Säckchen auf einem Tisch.

Auch kommt die Haut je nach Bedarf mit Pinseln und Schwämmchen beim Schminken in Berührung. In Make-up-Pinseln sammeln sich durch die meist tägliche Benutzung Produktrückstände und Bakterien an. Daher sollten die Schminkutensilien regelmäßig gereinigt werden. Alle Pinsel sollten mindestens ein Mal in der Woche gründlich gewaschen werden, da diese für die empfindlichen Bereiche des Gesichts verwendet werden. Die Reinigung erfolgt unter lauwarmen Wasser mit einem Pinselshampoo, milder Seife oder Reinigungsöl. Bei Make-up-Schwämmchen empfiehlt sich sogar eine tägliche Reinigung direkt nach der Nutzung.

Behandlung

Eine Frau lässt sich von einer zweiten Frau das Gesicht in einem Kosmetikstudio mit einer Lampe untersuchen.

Für eine zielführende Behandlung ist es nötig zu wissen, worin der Ursprung der ausgebrochenen Spätakne liegt.

Sollten Sie dauerhaft an einem problematischen Hautbild leiden, so sollte bei dieser Hauterkrankung entsprechendes ärztliches Fachpersonal der Dermatologie hinzugezogen werden. Denn die Behandlungsmöglichkeiten sind individuell nach Ursache und Hauttyp zu differenzieren. In schweren Fällen erfolgt die Behandlung der Spätakne beispielsweise durch verschreibungspflichtiger Medikamente oder Salben. Aber auch spezielle Hormonpräparate, Lichttherapien oder die Behandlung von Vitamin-A-Säure können zum Erfolg führen und eine Besserung hervorrufen.

Ernährung bei einer Akne-Erkrankung

Natürlich macht die richtige Pflege und Behandlung einen Großteil im Heilungsprozess der Erkrankung aus. Jedoch ist eine Hauterkrankung sehr komplex und erfordert daher eine vollständig ausgewogene und gesunde Lebensweise. Aus diesem Grund sollte bei einer bestehenden Akne auch auf die Ernährung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Setzen Sie auf gesunde Fette wie beispielsweise Olivenöl für den Salat, Rapsöl zum Braten und Margarine als Brotaufstrich. Ernähren Sie sich möglichst mit naturbelassenen und unverarbeiteten Lebensmitteln. Ihre Ernährung sollte reich an grünem Gemüse wie Rucola, Spinat und Grünkohl sein. Das darin enthaltene Chlorophyll ist für die Entgiftung des Körpers hilfreich. Rote Beeren gelten als besonders zuckerarmes Obst, welches bedenkenlos gegessen werden kann. Die darin enthaltenen Antioxidantien schützen die Zellen und beugen Entzündungen vor. Trinken Sie viel. Stilles Wasser oder ungesüßter grüner Tee sind besonders empfehlenswert aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften.

Wir haben einige schnelle und gesunde Rezepte zusammengefasst. Schauen Sie gern hier.

Das sollten Sie eher vermeiden

Auf Fastfood, Süßigkeiten und Produkte, die Weizenmehl enthalten, sollten sie verzichten. Diese weisen einen hohen glykämischen Index auf und wirken sich auf die Höhe des Blutzuckerspiegels aus. Dieser erhöhte Blutzuckerspiegel fördert die Entzündungen im Körper und begünstigt damit Pickel und Unreinheiten.

Milchprodukte, Eier und Schweinefleisch stehen im Verdacht entzündliche Prozesse im Körper zu fördern und damit die bereits bestehende Akne zu verschlimmern. Auf Fertigprodukte sollten Sie, aufgrund der vielen chemischen Zusätze, ebenfalls verzichten. Diese können die Haut irritieren. 
Schokolade beinhaltet beispielsweise Milchpulver und einen hohen Zuckergehalt. Einen guten Ersatz kann hier vegane Bitterschokolade darstellen.

Alkohol und Zigaretten fördern ebenfalls Hautunreinheiten. Insbesondere Alkohol entzieht dem menschlichen Körper Wasser und trocknet die Haut aus. Die Talgproduktion wird jedoch durch den Alkoholkonsum gefördert. Dadurch entstehen neue Unreinheiten auf der Haut. Aber auch Rauchen ist äußerst schädlich. Die inhalierten Substanzen aus dem Tabak führen zu einer Verengung der Blutgefäße. Aufgrund der schlechten Durchblutung kann der Körper dann entsprechenden Entzündungsreaktionen nicht ausreichend entgegenwirken.

Eine Spätakne kann sich als durchaus lästig erweisen. Jedoch kann die Erkrankung durch die richtige Pflege und eine entsprechende Behandlung durch ärztliches Fachpersonal eingedämmt werden. Durch Veränderung einiger Lebensgewohnheiten können Sie gezielt den Heilungsprozess unterstützen. Probieren Sie sich aus und beobachten Sie über die Zeit, worauf Ihre Haut gut reagiert und was Sie nach Ihrer Beobachtung eher vermeiden sollten. Dazu eignet sich zur Unterstützung ein Ernährungstagebuch. Mit Hilfe dessen können Sie genau beobachten, ob Ihre Haut nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel besonders reagiert.

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