Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Körpergewicht

Zwei füllige Mädchem haben Spaß beim Sport

Untergewicht, Übergewicht, perfektes Gewicht?

Das Körpergewicht spielt für uns eine wichtige Rolle. Es hilft uns, Dinge einzuschätzen. Zum Beispiel, ob wir zu- oder abnehmen. Zugleich ist das Körpergewicht vielen Erwartungen ausgesetzt, von Diätversprechen bis zu gesundheitlichen Maßgaben. Wir zeigen, wie das Körpergewicht und ein gesunder Umgang mit dem Körper zusammenspielen.

Wussten Sie schon, dass…

 

  • das Körpergewicht nur eines von vielen Merkmalen für Gesundheit ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zahlreiche Gesundheitskurse zu Ernährung und Bewegung bezuschusst?
  • ein gesundes Körpergewicht auch von einer gesunden Psyche abhängig sein kann?

Messen und bewerten

Unser Körpergewicht sagt uns, wie viel wir wiegen. Zum Beispiel 70 kg. Wichtig ist dabei: Es handelt sich um eine Summe, die nur die Summe aller Teile benennt. Daher gibt es viele Details, die für die Gesundheit ausschlaggebend sind, die aber unser Gewicht nicht verrät.

Die folgenden Dinge kann uns unser Körpergewicht zum Beispiel nicht sagen:

  • Welchen Gewichtsanteil haben Körperteile und Organe, wie Haut, Hirn, Knochen an der Gesamtsumme?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen Fett- und Muskelmasse?
  • Wie fit sind wir?
  • Sind wir normal-, unter- oder übergewichtig?

Wie können wir das Gewicht bewerten? Das geht nur, wenn wir noch andere Messwerte dazu nehmen. Die reine Zahl – 70 kg zum Beispiel – ist nicht ausreichend.

 

BMI und Co

Es gibt viele Versuche, das Gewicht und die Größe in ein Verhältnis zu setzen und so zu bewerten. Der BMI (Body Mass Index, auch: Körpermasseindex oder -zahl genannt) ist das bekannteste Beispiel.

So errechnet man den BMI

Die Formel für den BMI lautet: 
Körpermasse in kg : Körpergröße² in m = BMI

Nehmen wir an, ein Mensch ist 1,70 m lang und 75 kg schwer. Dann beträgt der BMI: 75 kg : (1,7 m)² = 25,9

Dieser Wert wird dann mit Standardwerten verglichen. So können Sie sehen, wie der BMI von unserem Beispiel eingeordnet wird. Laut der Tabelle der WHO wäre ein BMI von 25,9 ein Indikator für die Vorstufe zum Übergewicht.

BMIEinstufung
unter 18,5Untergewicht
18,5 – 24,9Normalgewicht
25,0 – 29,9Vorstufe zu Übergewicht
30,0 – 34,9Übergewicht Grad 1
35,0 – 39,9Übergewicht Grad 2
über 40,0Übergewicht Grad 3

Wichtig zu wissen: Es gibt je nach Institution unterschiedliche Bewertungen und das hat gute Gründe. Denn Alter, Geschlecht und medizinische Einordnung spielen eine Rolle.

Hinzu kommt, dass der BMI in manchen Fällen nicht aussagekräftig ist. Vor allem wenn es um das Verhältnis von Fett- und Muskelmasse geht. Zwei Beispiele zeigen das:

  • Bei den japanischen Sumoringern liegt der BMI weit über 40. Das hängt mit der Sportart zusammen. Hier bringen vor allem die Muskeln das hohe Gewicht und somit auch den hohen BMI zustande.
  • Ein hoher BMI belastet Gelenke und Wirbelsäule. Für die Belastung ist es ganz egal, ob Muskeln oder Fett der Grund dafür sind.

 

Weitere Möglichkeiten, das Gewicht zu bewerten

Neben dem BMI gibt es andere Messmethoden. Wie die Beispiele bereits beim BMI zeigen, ist es bei jeder Methode wichtig zu klären: Wobei soll der Messwert helfen? Und was kann der Wert aussagen beziehungsweise was kann er nicht aussagen?

  1. Broca-Index: 
    Dieser Index definiert ausgehend von der Körpergröße ein Normalgewicht. Es handelt sich dabei eher um eine grobe Orientierung und ist für sehr kleine und sehr große Menschen nicht geeignet.
     
  2. Ponderal-Index: 
    Er ähnelt dem BMI und ist wenig verbreitet, obwohl er durchgehend für alle Altersgruppen und Körpergrößen geeignet ist.
     
  3. Taille-Hüft-Verhältnis oder Waist-Hip-Ratio: 
    Dieser Index nutzt die Körperform, um herauszufinden, ob Übergewicht besteht.
     
  4. Bauchumfang: 
    Die wohl einfachste Messmethode ist der reine Bauchumfang. Er gibt Auskunft darüber, ob Bauchfett im Übermaß vorhanden ist.
     
  5. Taille-zu-Größe oder Waist to Height Ratio (WhtR):
    Hier geht es um das Verhältnis des Taillenumfangs zur Körpergröße und zum Alter. Die Methode versucht so, die Verteilung des Körperfetts zu bewerten und damit auch gesundheitlich wichtige Aussagen zu treffen.

Die Formel für den WhtR lautet:

Taillenumfang in cm : Körpergröße in cm = WhtR

Nehmen wir an, ein Mensch ist 1,70 m lang und hat einen Taillenumfang von 90 cm.

Dann beträgt der WhtR: 90 : 170 = 0,52

Je nachdem, wie alt unser Beispielmensch ist, kann der Wert Unterschiedliches bedeuten:

AlterKritischer Bereich
unter 40> 0,5
40 – 50> 0,5 – 0,6
über 50> 0,6

Wichtig ist, dass Sie die richtigen Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen. Fragen Sie im Zweifel Ihre Ärztin oder Ihren Arzt und lassen Sie sich aufklären.

 

Welches Körpergewicht gesund ist – die goldene Mitte

Wichtig ist, dass das Körpergewicht als ein Anzeichen für den gesunden Körper richtig bewertet wird. Weder sollten Sie es zu stark bewerten noch zu gering. Die beiden Extreme – Über- wie auch Untergewicht – sind Symptome ernsthafter Erkrankungen: Adipositas oder Fettleibigkeit bezeichnet krankhaftes Übergewicht. Für Untergewicht gibt es je nach Ursachen verschiedene Bezeichnungen, von Anorexie (Appetitlosigkeit) bis zu Kachexie (Abmagerung, oft infolge schwerer Erkrankungen).

  • Handlungsbedarf Adipositas

    Die Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit zeigt sich durch eine übermäßige Bildung von Körperfett. Dabei sind die Ursachen vielfältig wie zum Beispiel:

    • zu viel und ungesunde Ernährung verbunden mit zu wenig Bewegung
    • soziale und kulturelle Bedingungen wie anerzogene Essgewohnheiten, zu schnelles Essen, Schönheitsideale und viele mehr
    • genetische Faktoren
    • Lebensumstände wie Schwangerschaft und Stillzeit sowie Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen, Schilddrüsenunterfunktion etc.

    Je nach Ursache schlagen ganz unterschiedliche Therapien an. Das Ziel ist dabei immer auch die Reduzierung von Gewicht, denn Adipositas führt zu vielen gesundheitlichen Beschwerden. Das kann innere Organe wie die Leber betreffen, aber auch die Gelenke und die Leistungsfähigkeit allgemein. Zu einer Therapie gehört aber noch mehr:

    • nachhaltige Veränderung des Essverhaltens statt Blitzdiäten
    • nachhaltige Veränderung des Bewegungsverhaltens statt überhöhter Fitnessziele
    • Psychotherapie
    • Einbeziehen der Partner/innen und der Familie

    Eine nachhaltige Therapie motiviert die Betroffenen. Sie hilft ihnen, den Weg zu einer ausgewogenen Ernährung und Lebensstil zu finden, in dem sie sich mit allem Drum und Dran wohlfühlen.

  • Handlungsbedarf Fitness

    Zwischen einem gesunden Körpergewicht und der Gefahr, über- oder untergewichtig zu sein, gibt es eine Menge Spielraum. Denn zu einem gesunden Gewicht gehört auch ein gesunder Körper, der sich ausreichend bewegt und alle Körperfunktionen im richtigen Maß erfüllen kann.

    Deshalb ist das Gewicht nur eines von vielen Merkmalen für die Gesundheit. Zwei weitere wichtige Merkmale sind der Anteil an Bauchfett und die Leistungsfähigkeit der Muskeln.

    1. Bauchfett: Gemeint ist das Fett, das sich zwischen Haut und Bauchmuskeln ansiedelt und dort als Energiespeicher auf schlechte Zeiten wartet. Dieses Gewebe brauchen wir für unseren Stoffwechsel, es ist sehr aktiv. Haben wir zu viel davon, dann beeinflusst es beispielsweise die Ausschüttung von Insulin und anderen Stoffen, die sich auf den Blutdruck auswirken. Im Übermaß kann das Krankheiten wie Bluthochdruck  und Diabetes oder sogar einen Herzinfarkt begünstigen.
       
    2. Muskeln: Kaum ein Vorgang im Körper ist ohne Muskeln möglich. Doch sie brauchen Übung und Förderung. Nutzen wir sie nicht, ist der Körper sparsam und baut sie ab. Die Folgen sind je nach Art der Muskeln sehr breit gefächert. Ein untrainierter Herzmuskel kann zu höherem Infarktrisiko führen. Untrainierte Muskeln im Oberschenkel führen dazu, dass wir irgendwann nicht mehr von der Toilette hochkommen. Und unsere Wirbelsäule können wir ohne leistungsfähige Rücken- und Bauchmuskeln nicht aufrecht halten.

    Fitnessübungen und Bewegung helfen uns, das Bauchfett im Zaum zu halten und die Muskeln in Bewegung. Beides ist für die Gesundheit so wichtig wie auch das Gewicht.

Schöne Fitnessziele für Körper und Seele

Viele Menschen setzen sich wunderbare Ziele für ihre Gesundheit. Zum Beispiel gesund abzunehmen, einige Muskeln aufzubauen und im Ganzen fitter zu sein. Der achtsame Umgang mit sich und dem eigenen Körper ist dabei das Wichtigste. Denn mit einem gesunden, fitten Körper fühlt sich auch die Seele wohl – und umgekehrt. Selbstbewusstsein und Selbstliebe spielen dabei eine wichtige Rolle.

Wir haben einige Tipps, worauf Sie achten sollten:

Egal, was Sie sich vornehmen, planen Sie immer auch ein, Ihre Erfolge mit anderen zu teilen und zu feiern. Denn Lob ist der beste Antrieb.

Frau mit Maßband

Gesundes Abnehmen:

Gehen Sie es langsam, aber bewusst an. Maximal ein halbes Kilo Körpergewichtsverlust pro Woche ist realistisch und vermeidet den sogenannten Jojo-Effekt. Setzen Sie sich klare Ziele und messen Sie diese auch. Wenn es Ihnen um die Kilos geht, ist die Waage hilfreich. Geht es Ihnen um den Taillenumfang, ist ein Maßband Ihr bester Begleiter.

Zwei Männer trainieren im Paark Sit Ups

Muskelaufbau:

Auch hier liegt die Kunst darin, sich einen guten Plan zu machen und dranzubleiben. Spaß muss es außerdem machen. Haben Sie eine Lieblingssportart, nutzen Sie sie und kombinieren Sie verschiedene Trainingsintervalle.

Zwei junge Frauen laufen die Treppe hoch

Fitness:

Es gibt viele Wege, fit zu werden und zu bleiben. Schon kleine Änderungen im Alltag helfen, zum Beispiel Treppen zu steigen, statt den Fahrstuhl zu benutzen oder Strecken vermehrt zu Fuß zurückzulegen, statt mit dem Auto.

So halten Sie sich fit und gesund

Das ausgewogene Verhältnis zwischen Bewegung und Ernährung ist der Schlüssel zum gesunden Körper und zur gesunden Seele. Wir unterstützen Sie dabei mit vielen Leistungen in diesen Bereichen:

Ernährung und Bewegung:

  • Gesundheitskurse: Zweimal im Jahr zahlen wir einen Zuschuss für Ihren Kurs. Die Auswahl an Kursen zu den Themen Bewegung und Ernährung sowie Ernährungsberatung ist groß.

Ernährung:

Bewegung:

Gut zu wissen

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