Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Narben

Für viele gehören Narben zum Leben dazu. Sie stehen für ein einschneidendes Erlebnis im Leben. Wie sie entstehen und welche Arten von Narben es gibt, erfahren Sie hier.

Ein prägendes Merkmal

Viele haben sie durch einen Sturz in der Kindheit, einen Unfall oder durch eine Operation. Bei den meisten ist sie kaum sichtbar und tut nicht weh, bei anderen ist sie groß, deutlich erkennbar und bereitet sogar Schmerzen - eine Narbe. Aber wie entsteht sie eigentlich und verschwindet eine Narbe wieder im Laufe des Lebens? Wir informieren Sie in unserem folgenden Beitrag über die Entstehung und Behandlung von Narben. Außerdem geben wir Ihnen Tipps für die Narbenpflege und Heilung.

Wussten Sie schon, dass…

  • Narben mit der Zeit verblassen?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit 40 Euro bezuschusst?
  • die endgültige Entstehung einer Narbe bis zu 2 Jahren dauern kann?

Narbenbildung

Hautfläche mit einer waagerechten Narben.

Nicht bei jeder Verletzung entstehen Narben. Ist die Haut nur oberflächlich, in der sogenannten Epidermisschicht, verletzt, bildet sich neues Gewebe und die Wunde heilt ohne bleibende Schädigungen ab. 

Wird jedoch die untere Hautschicht - in der Lederhaut oder Dermis - verletzt, versucht der Körper die verletzte Haut durch Bindegewebe zu reparieren. Von den Rändern der Verletzung bildet sich neues Gewebe, auch Narbengewebe genannt, was jedoch nicht sehr stabil ist. Die Narbe ist am Anfang rötlich und verblasst mit der Zeit, was bis zu zwei Jahre dauern kann. Juckreiz, Spannungsgefühl oder eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Sonne können diesen Prozess begleiten.

Warum sehen Narben unterschiedlich aus?

Narben entstehen alle auf die gleiche Weise, aber wie sie letztendlich aussehen, hängt von ihrer Entstehung ab. Zum Beispiel, ob es eine Verletzung vom Sturz oder eine Wunde nach einer Operation war. Nach einem Sturz muss die Wunde meist nicht genäht werden und heilt von allein. Muss die Wunde jedoch genäht werden, wie oft nach Operationen, wird die Heilung durch die Naht beeinflusst. Zusätzlich können weitere Faktoren eine Rolle spielen, wie die Narbe später aussieht:

  • Tiefe der Wunde
  • Alter des Patienten, denn im Alter heilen Wunden langsamer
  • das betroffene Körperteil der Verletzung, denn Narben heilen an bestimmten Körperstellen wie der Brust sehr langsam

Narbentypen

Zwei junge Mädchen sitzen an einem Weg. Das kleiner Mädchen ist vom Roller gefallen und schaut sich ihr aufgeschürftes Knie an. Das größere Mädchen umarmt und tröstet sie.

Narben können unterschiedlich aussehen. Dies hängt mit ihrer Entstehung zusammen: 
 

  • Gewöhnliche Narbe
    Sie ist flach, blass und schmerzfrei. Die Narbe kann beispielsweise durch einen leichten Hundebiss oder eine Schnittverletzung entstehen.
  • Keloid
    Man nennt sie auch Narbenwucherungen. Das Gewebe der Narbe fängt nach drei bis vier Wochen nach der Verletzung an darüber zu ragen. Es ist rot und sehr empfindlich. Nach einiger Zeit wird die Narbe fest und dunkelrot. Sie juckt regelmäßig und wächst über die Jahre weiter. Letztendlich kann die Narbe sehr große Ausmaße erreichen. Oft ist sie die Folge größerer Hautverletzungen, Operationen oder Verbrennungen.
     
  • Atrophe Narbe
    Sie ist in die Haut eingesunken, da sich wenig Narbengewebe gebildet hat. Diese kann häufig nach schwerer Akne entstehen.
     
  • Hypertrophe Narbe
    Diese Narbe ragt nach oben und juckt oft. Sie entsteht, wenn sich zu viel Narbengewebe bildet. Das geschieht oft bei Verbrennungen. Nach monatelanger Wachstumsphase kann sie sich wieder zu einer normalen Narben zurückbilden.
     
  • Narbenkontrakturen
    Sie entstehen, wenn sich das Narbengewebe stark zusammenzieht und verhärtet. Solche verhärteten Narben können die Beweglichkeit einschränken, besonders, wenn sie sich im Bereich von Gelenken befinden. Narbenkontrakturen bilden sich oft nach Verbrennungen, Wundentzündungen und großflächigen Verletzungen.

Narbenbehandlung und Entfernung

Eine etwa 25 jährige Frau cremt sich ihren rechten Ellenbogen ein.

Benötigt eine Narbe medizinische Versorgung und Behandlung, stellt die behandelnde Arztpraxis eine Verordnung für Physiotherapie oder Ergotherapie aus. Während der Therapien wird man angeleitet bestimmte Massagen und Maßnahmen wie Ausstreichen oder das richtige Eincremen zu erlernen. Dies fördert die Durchblutung, verringert Ödeme und Rötungen. Juckreiz und Schmerzen können dadurch gelindert werden und die Elastizität des Gewebes wird verbessert.
Ist die Narbe auffällig groß und verursacht Schmerzen oder man leidet einfach unter dem unschönen Anblick, kann medizinisches Personal sie entfernen zum Beispiel durch Vereisung, Abschleifen, Lasern oder einer Operation. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt ärztlich beraten.

Narbenheilung und Pflege

Damit die Narbe besser heilt, sollte man die direkte Sonneneinstrahlung meiden oder Sonnencreme verwenden. Zusätzlich gibt es spezielle Produkte zum Beispiel Silikongelee für die Behandlung von Narben. Diese werden regelmäßig auf die betroffene Stelle einmassiert. Nach einigen Wochen tritt eine Besserung ein. Das Gewebe ist geschmeidiger und die Narbe unauffälliger. Auch mit einfachen Hausmitteln kann man Narben pflegen, mit dem Nebeneffekt sie verblassen zu lassen. Völlig beseitigen, kann man sie aber nicht.

Eine etwa 30 jährige Frau cremt einer Seniorin die rechte Hand ein.

Hier ein paar Tipps:

  • Eincremen
    Mit einer Ringelblumensalbe oder einfachem Olivenöl können Sie ebenfalls Ihre Narbe eincremen und pflegen.
  • Massieren
    Durch eine mehrmalige tägliche Massage regen Sie die Durchblutung an und steigern Sie die Elastizität des Narbengewebes.

Gut zu wissen

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