Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Sonnenschutz

Frau mit Sonnenhut im Liegestuhl liest ein Buch

Gesunder Sonnenschutz, gesunde Haut

Die Sonnenstrahlen spüren? Das tut der Seele gut. Damit wir uns bei einem Sonnenbad wohl in unserer Haut fühlen, sind die fünf Sonnenschutz-S wichtig: Schatten, Shirt, Sonnenhut, Sonnenschutz, Sonnenbrille. Wir zeigen, was es mit der Sonnenstrahlung und unserer Haut auf sich hat. Wie wir sie schützen können und wann ein Hautcheck sinnvoll ist.

Wenn Sonne auf unsere Haut trifft

Durch die Sonne können wir Vitamin D bilden, fühlen uns wacher und sind gut gelaunt. Sind wir der Sonne zu lange ausgesetzt, kann es zu schmerzendem Sonnenbrand und anderen Folgen kommen. Das liegt an den sogenannten ultravioletten Strahlen, kurz UV-Strahlen.

Wussten Sie schon, dass…

  • ein hoher Lichtschutzfaktor nicht das Braunwerden verhindert?
  • Sie auch im Schatten braun werden können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihren Hautcheck bereits ab 18 bezuschusst?
Schaubild UV-Strahlung auf Haut

Die unsichtbare UV-Strahlung wird in Typen unterteilt: A, B und C. Jeder Typ hat unterschiedliche Eigenschaften.

UV-A-Strahlung

  • erreicht unsere Haut bis zur zweiten Schicht, der Lederhaut
  • erzeugt kurzfristig Bräune, selten Sonnenbrand
  • wirkt hautalternd

UV-B-Strahlung

  • erreicht unsere Haut in der ersten Schicht, der Oberhaut
  • erzeugt langfristig und zeitverzögert Bräune, hohe Sonnenbrandgefahr
  • sorgt für Vitamin-D-Bildung, wirkt schädigend bis hin zu Krebserkrankungen

UV-C-Strahlung

  • erreicht die Haut meist nicht
  • künstliche UV-C-Strahlen werden u. a. zur Haltbarmachung von Lebensmitteln eingesetzt

Eine kleine Eselsbrücke

UV-A
A wie „Altern“ oder „Allergien“

UV-B
B wie „Brand“ oder „Bräune“

Der UV-Index: Schutz vor Sonnenbrand

Um besser einzuschätzen, an welchen Tagen die UV-Strahlung besonders schädigend oder auch hilfreich sein könnte, gibt es den UV-Index. Je höher die Zahl, umso größer die Gefahr. Die tagesaktuelle Einschätzung erhalten Sie zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst.

Das bedeuten die Zahlen:

  • UV-Index 1-2: niedrige UV-Belastung
  • UV-Index 3-7: mittlere bis hohe UV-Belastung
  • ab UV-Index 8: sehr hohe bis extreme UV-Belastung

Besondere Bedingungen wie Schnee, Wasser oder heller Sandstrand können den Wert erhöhen, weil die UV-Strahlung dann reflektiert und auf diese Weise vervielfacht wird.

 

So wirkt die Sonne

Der dosierte Umgang mit der Sonne ist wichtig. Nur dann können wir ihre positive Wirkung nutzen und negative Folgen für Haut und Augen verhindern.

  • So wirkt die Sonne positiv
    • Hormonausschüttung: Die Sonne sorgt dafür, dass wir gut gelaunt und aktiv sind. Die Wärme sorgt zusätzlich für ein Stimmungshoch.
    • Vitamin-D-Bildung: Mithilfe der Sonne kann unser Körper Vitamin D bilden und so unser Immunsystem, Knochen, Muskeln und Zähne stärken.
    • Heilung von Hauterkrankungen: Sonnenlicht tut gut, zum Beispiel bei Schuppenflechte, Neurodermitis und Weißfleckenkrankheit. Lassen Sie die gute Wirkung immer ärztlich begleiten.
  • So wirkt die Sonne negativ
    • Sonnenbrand kommt immer dann vor, wenn zu viel Sonne zu lange auf die Haut gekommen ist. Die Hautzellen verbrennen dann. Schmerzen und rote Stellen sind die Folgen.
    • Sonnenallergie ist eine Hauterkrankung. Wenn die Sonne auftrifft, kommt es zu Rötungen, Bläschen und Knötchen.
    • Hautalterung ist eine langfristige Folge von Sonneneinstrahlung. Faltenbildung und Hauterschlaffung gehören zu den Folgen.
    • Schwächung des Immunsystems: Die Sonne unterdrückt gesunde Reaktionen des Immunsystems, deshalb sollten Sie zum Beispiel bei einer Erkältung nicht in die Sonne gehen.
    • Hautkrebs ist die Sammelbezeichnung verschiedener Krebsarten der Haut, die durch UV-Strahlung begünstigt werden. Frühzeitig erkannt, hat Hautkrebs gute Heilungschancen.
    • Bindehautentzündung kann durch die Anstrengung der Augen bei blendender Sonne entstehen. Davor schützt eine gute Sonnenbrille.
    • Linsentrübung oder auch „grauer Star“ tritt auf, wenn die Blendung der Sonne so stark ist, dass die Linse unserer Augen zerstört wird. Es wirkt dann, als sähen wir durch eine Milchglasscheibe.

All diese Folgen sind gute Argumente für Sonnenschutz. Denn so entstehen sonnenbedingte Beschwerden gar nicht erst.

Rund um den richtigen Sonnenschutz

Der Selbstschutz der Haut

In der Regel besitzen wir einen natürlichen Hautschutz. Denn die gesunde Haut neutralisiert die Folgen der Sonnenstrahlung und wirkt schützend. Ein Zeichen davon ist die sogenannte Lichtschwiele: Die Haut bildet bei längerer Sonneneinstrahlung eine Hornhaut als zusätzlichen Schutz. Ein anderes Zeichen des Selbstschutzes ist die Bräunung. Der dunkle Farbstoff Melanin ordnet sich schützend um den Zellkern der Hautzellen an. Deshalb werden wir braun.

Wichtig zu wissen: Die Bräunung ist kein Zeichen gesunder Haut, sondern eine Schutzreaktion. Sie bedeutet, dass bereits schädigende UV-Strahlen in die Haut eingedrungen sind.

3 Arme mit unterschiedlicher Hautfarbe

Wie gut der Selbstschutz der Haut funktioniert bestimmt der Hauttyp. Es gibt den sehr hellen Hauttyp 1, der kaum über eigene Schutzmöglichkeiten verfügt. Menschen mit diesem Hauttyp werden nicht braun. Ganz anders der Hauttyp 6, der sehr schnell braun wird und dessen Haut etwas besser für die Sonne gerüstet ist. Um herauszufinden, zu welchem Hauttyp Sie gehören, können Sie einen kurzen Onlinetest durchführen.

Gut vorbereitet in die Sonne

Für die sonnigen Zeiten können Sie sich schon zeitig rüsten.

Karotten-Orangen-Saft

Ganzjährig helfen Lebensmittel, die Beta-Carotin enthalten. Unser Körper verarbeitet es weiter und stärkt damit die Bildung der Hautzellen und seine Abwehrkräfte. Der wertvolle Stoff ist nicht nur in Karotten enthalten. Alle tiefgelben bis orangenen Obst- und Gemüsesorten enthalten Beta-Carotin. Auch dunkelgrüne Gemüse wie Grünkohl sind reich an Beta-Carotin.

junge frau entspannt im Garten, sitzend, mit Karottensaft

Die langsame Gewöhnung der Haut an die Sonne hilft den Selbstschutz zu aktivieren. Deshalb gehen Sie in der wärmeren Jahreszeit für maximal 10 Minuten ins Sonnenlicht. Wichtig: Nutzen Sie dafür nicht das Solarium, denn die dort erzeugte Strahlung ist stark und schädlich.

Übrigens: Medikamente beeinflussen den natürlichen Sonnenschutz, viele senken ihn sogar. Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind, ist es wichtig, die Haut besonders gut zu schützen.

 

Den richtigen Sonnenschutz finden

Je nach Hauttyp, Alter, Hautstellen und Situation gibt es viele verschiedene Sonnenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut. Wichtige Anhaltspunkte für die individuelle Entscheidung sind:

  • Konsistenz: Ob Sie Spray, Milch, Creme oder Gel wählen, hängt davon ab, wie Ihre Haut beschaffen ist. Menschen mit trockener Haut tut Creme gut. Menschen mit fettigerer Haut entscheiden sich eher für Gel.
  • Alter: Bei Kindern und älteren Menschen ist ein besonders guter Sonnenschutz nötig, denn die Haut ist im frühen und höheren Alter empfindlicher. Für Kinder gibt es spezielle Produkte, meist parfumfrei. Für ältere Menschen ist ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, ab 20 LSF, zu empfehlen.
  • Hautstellen: Unsere Haut ist unterschiedlich dünn und manche Stellen sind der Sonne viel stärker ausgesetzt. Zum Beispiel das Gesicht, aber auch der Fußrücken. Für das Gesicht gibt es spezielle Sonnenschutzmittel, aber auch Tagescremes mit Lichtschutzfaktor. Für besonders empfindliche Stellen wie Fußrücken und Unterlippe gilt: immer wieder sorgfältig auftragen.
  • Situation: Die Sonneneinstrahlung fällt unterschiedlich aus: Mensch und Umgebung sind individuell. Sensible Haut und Erkrankungen wie Neurodermitis spielen dabei eine Rolle. Aber auch, ob Sie sich vor allem in Bergregionen oder in Wassernähe aufhalten. Wichtig ist, dass Sie die Einflüsse kennen und Ihren Sonnenschutz passend dazu wählen.

 

Die fünf S für den Sonnenschutz

Fünf Anhaltspunkte für einen Rundumschutz gelten für jeden Hauttyp, jedes Alter und jede Situation. Wenn Sie darauf achten, sind Sie gut geschützt.

  1. Schatten ist der Sonne immer vorzuziehen und auch im Schatten kann man braun werden.
  2. Shirt beziehungsweise Schutzkleidung hilft, wenn es weite und eher helle Kleidung ist. Es gibt auch, gerade für Kinder, Kleidung mit Lichtschutzfaktor.
  3. Sonnenhut – beschattet die Augen, die Ohren und den Nacken.
  4. Sonnenschutzmittel schützen unterschiedlich lang je nach Lichtschutzfaktor und Hauttyp. Sie können die Schutzdauer errechnen. Zum Beispiel: Personen mit Hauttyp 1 können schon nach 10 Minuten einen Sonnenbrand bekommen. Wählen diese Menschen den Lichtschutzfaktor 20, rechnen Sie 10 Minuten mal 20 LSF = grober Richtwert für die Schutzdauer. In diesem Fall wären das 200 Minuten. Wichtig zu wissen: Der LSF hängt auch davon ab, wie viel Sonnenschutzmittel Sie verwenden und wie oft. Als Faustregeln gelten:
    - Dreimal Auftragen bevor Sie in die Sonne gehen.
    - Regelmäßig erneuern, vor allem nach dem Baden und Abtrocknen – auch bei wasserfestem Schutzmittel.
    - Die errechnete Schutzzeit nicht ausreizen, lieber nur bis zu zwei Dritteln nutzen und dann wieder auftragen.
    - Mineralischer UV-Schutz ist chemischem UV-Schutz vorzuziehen und wirkt sofort.
  5. Sonnenbrillen helfen den Augen, die Sonne gut zu ertragen. Sie sollte die Bezeichnung „UV 400“ tragen und nicht zu dunkel sein, um den natürlichen Schutzmechanismus der Augen weiterhin zu erhalten.
Mädchen mit Sonnenbrille
Mutter sprüht Sohn mit Sonnenspray ein
Kleinkind mit großem Sonnenhut auf Wiese

Nach dem Sonnenbad

Auch nach genossener Sonnenzeit gönnen Sie der gereizten Haut Gutes. Entfernen Sie die Reste von Sonnenschutzmittel, Salz- und Chlorwasser gründlich unter warmem Wasser und mit einem sanften feuchtigkeitsspendenden Duschgel. Peelings oder andere starke Reinigungsmittel sind jetzt schädlich. Tupfen Sie die Haut anschließend leicht trocken und pflegen Sie mit einem After-Sun-Produkt nach.

Hat Sie doch ein Sonnenbrand erwischt? Dann helfen feuchte, kühlende Wickel oder Umschläge, zum Beispiel mit grünem abgekühltem Tee oder mit Quark. Hilfreich ist auch eine Lotion, die das heilungsfördernde Panthenol, aber kein hautreizendes Parfum enthält. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn der Sonnenbrand mit Fieber und Brandblasen einhergeht.

Selbst wenn die Sonne allzu verführerisch scheint: Gönnen Sie ihrer Haut die Ruhe, die sie braucht, um sich nach einem Sonnenbrand zu erholen. Das kann bis zu zwei Wochen dauern.

Hautkrebsvorsorge beim Hautcheck

Die langfristige Wirkung der Sonnenstrahlung kann zu Krebs führen. Frühzeitig erkannt, hat Hautkrebs gute Heilungschancen. Deshalb unterstützen wir Sie:

  • Mit dem Hautcheck für 18- bis 35-Jährige einmal alle zwei Jahre mit einem Zuschuss von 20 Euro
  • Mit der Hautkrebsvorsorge für alle ab 35 einmal alle zwei Jahre

Gut zu wissen

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