Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Neurodermitis

Ein Mutter cremt ihrer etwa 8 jährigen Tochter den rechten Ellenbogen ein. Das Mädchen sitzt dabei auf dem Sofa.

Trockene und empfindliche Haut

Bei einer Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Oftmals betrifft sie die Kopfhaut, das Gesicht oder die Hände. Neben dem unschönen Hautausschlag tritt auch noch ein quälender Juckreiz auf. Wir erklären die verschiedenen Formen einer Neurodermitis und woran sie zu erkennen ist. Weiterhin gehen wir den Ursachen auf den Grund und geben Ihnen Tipps, wie Sie mit Ihrer Neurodermitis umgehen können.

Wussten Sie schon, dass…

  • Neurodermitis recht häufig bereits bei Kleinkindern auftritt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen Zuschuss für Neurodermitis-Overalls zahlt?
  • hormonelle Faktoren einen Neurodermitis-Schub begünstigen können?

Woran Sie eine Neurodermitis erkennen

Die Symptome einer Neurodermitis können durchaus stark variieren. Während bei manchen Patienten und Patientinnen die Erkrankung mild verläuft, leiden andere unter heftigsten Beschwerden. Insbesondere das Alter spielt eine große Rolle zum Auftreten der Symptome.

Diese Form der Hauterkrankung ist an einem allgemein sehr trockenen und empfindlichen Hautbild zu erkennen. Ein Ausbruch der schubartig verlaufenden Neurodermitis macht sich anhand wiederkehrender Ekzeme bemerkbar. Die Haut ist gerötet sowie trocken und schuppig. Diese Hautausschläge rufen einen starken Juckreiz hervor. Ausgelöst durch den starken Juckreiz können Entzündungen auf der Hautoberfläche entstehen.

Neurodermitis bei Kindern

Ein etwa 3 jähriger Junge sitzt auf einem Stuhl und kratzt sich an der rechten Hand.

Bei Babys oder Kleinkindern ist eine beginnende Neurodermitis an der Kopfhaut sowie im Gesicht erkennbar. Auch zeigt sich eine Neurodermitis in diesem Alter oft auf den Außenseiten von Armen und Beinen. Bereits im ersten Lebensjahr entwickeln die kleinen Neurodermitis-Patienten und -Patientinnen sogenannte Beugeekzeme. Das sind schuppende und gerötete Ekzeme, die in den Armbeugen oder den Kniekehlen auftreten. Ebenso können diese an den Ellenbogen oder den Handgelenken sichtbar werden. Mit zunehmendem Alter kommt es bei Kindern schließlich zu einer Flechtenbildung. Dies bedeutet, dass die Haut sich an den betroffenen Stellen verdickt.

Neurodermitis bei Erwachsenen

Eine etwa 60 jährige Frau sitzt auf einem Bett und cremt sich den linken Ellenbogen ein.

In vielen Fällen bildet sich die Neurodermitis während der Pubertät vollständig zurück. Jedoch bleibt sie bei manchen Betroffenen auch im Erwachsenenalter bestehen. Neurodermitis bei Erwachsenen kann einen oftmals schwereren Verlauf nehmen. Dies liegt unter anderem daran, dass Patienten und Patientinnen auf ihrem Berufsweg in Berührung mit reizenden Stoffen kommen. Manche Betroffene plagt der Juckreiz der betroffenen Stellen besonders nachts. Dazu kann heftiges Kratzen Hautinfektionen begünstigen. Jedoch kann Neurodermitis auch bei älteren Erwachsenen neu ausbrechen. Neben den bekannten Stellen wie Hände und Füße, kann die Hautkrankheit in diesem Lebensabschnitt auch an anderen Stellen auftreten. Typisch sind hier rissige und gerötete Ränder der Ohrläppchen und stark entzündete, juckende Lippen. Auch leiden viele Betroffene unter einem Brennen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut.

Ursachen

Eine genaue Ursache für Neurodermitis konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Jedoch vermuten Experten, dass an der Entstehung mehrere Faktoren beteiligt sind. Bei Betroffenen ist die Hautbarriere gestört. Denn die Hornschicht der Haut, die den Körper vor Krankheitserregern schützt, kann ihre Schutzfunktion bei einer Neurodermitis nicht ausreichend erfüllen.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Zusammensetzung der Hautfette verändert ist. Dies hat zur Folge, dass die Haut viel an Feuchtigkeit verliert und daher leicht austrocknet. Somit reagiert diese auf Reizungen der Außenwelt schnell mit Juckreiz und Entzündung.

Auch können die Gene bei Neurodermitis durchaus eine Rolle spielen. Denn die Veranlagung für Neurodermitis ist vererbbar.

Auslöser für einen Neurodermitis-Schub

Verschiedene Auslöser, sogenannte Trigger, können bei einer vorhandenen genetischen Veranlagung für Neurodermitis zum Ausbruch eines Schubes führen.

Zu den häufigsten Triggerfaktoren zählen:

  • Unverträglichkeiten von bestimmten Textilien
  • klimatische Bedingungen wie trockene Luft
  • Schweißbildung
  • Reizung der Haut durch Reinigungsmittel oder Kosmetika mit Duft- oder Konservierungsstoffen
  • bestimmte berufliche Tätigkeiten beispielsweise im Friseur- oder Malermeisterhandwerk
  • Allergieauslöser wie Hausstaub, Schimmel, Tierhaare und Pollen
  • bestimmte Nahrungsmittel wie Hühnereiweiß, Nüsse, Weizen oder Kuhmilch
  • psychische Belastungen
  • hormonelle Faktoren wie eine Schwangerschaft

Umgang mit der Erkrankung

Bei einer stark ausgebrochenen Neurodermitis sollte speziell dermatologisches Fachpersonal zu Rate gezogen werden. Bei Bedarf kann es zum Einsatz von antiseptischen Mitteln oder Kortison-Präparaten kommen. Jedoch kann bei der Beachtung verschiedener Faktoren im Alltag eine Besserung hervorgerufen werden.

Tipps bei Neurodermitis

Auf der Arbeitsfläche einer Küche stehen Putzmittel, Handschuhe und Putzlappen.
  • Neurodermitis-Haut reagiert sehr empfindlich auf Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel im Haushalt. Achten Sie hierbei auf Allergiker Verträglichkeit und naturbasierte, besonders schonende Inhaltsstoffe.
  • Achten Sie auf ein optimales Raumklima. Dies erreichen Sie durch viel Lüften. Dadurch vermeiden Sie ein austrocknen der Haut durch trockene Heizungsluft.
  • Ihre Kleidung sollte weder zu eng, noch zu warm sein. Vermeiden Sie synthetische Materialien in Ihrer Bekleidung.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und verzichten Sie auf bekannte Allergie-Auslöser wie Zitrusfrüchte, Milch, Kaffee und Alkohol.
Ein etwa 50 jähriges Pärchen sitzt am Ufer eines Meeres. Sie sitzen gemeinsam auf einer Decke, die Frau hat den Arm um den Mann gelegt.

 

  • Vermeiden Sie so weit wie möglich Stress. Denn er gilt als einer der häufigsten Faktoren, die einen akuten Neurodermitis-Schub auslösen können.
  • Gönnen Sie Ihrer Haut viel frische Luft. Insbesondere Seeluft tut Neurodermitis gut.
  • Schützen Sie Ihre Hände bei Reinigungsarbeiten. Die scharfen Reinigungsmittel sind schädlich für die ohnehin anfällige Haut und können zu vermehrtem Ausschlag führen.

Unter Beachtung der Tipps sowie einer guten Pflege der betroffenen Hautpartien, kann die Neurodermitis gelindert werden. Durch eine professionell abgestimmte Behandlung mit speziellen Salben kann die Neurodermitis sogar teilweise komplett abklingen. Jedoch sollte immer beachtet werden, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Bei einigen Betroffenen klingt die Neurodermitis zwar mit der Zeit vollständig ab, allerdings kann es durchaus immer wieder zu einem Ausbruch der Krankheit kommen.

Bei Kindern bis 14 Jahren übernehmen wir einen Zuschuss zu einem Neurodermitis-Overall. Der Anzug hilft, das Aufkratzen der betroffenen Stellen im Schlaf zu verhindern. Er ist meist aus reiner Baumwolle und bedeckt den ganzen Körper wie eine Art Strampler. Mehr zur Beantragung und Kostenübernahme finden Sie hier.

Gut zu wissen

    Ergebnisse werden geladen

    Jetzt bei der AOK Sachsen-Anhalt versichern

    Registrieren Sie sich schnell und unkompliziert bei unserer Online-Anmeldung.

    Mitglied werden

    Kontakt zur AOK Sachsen-Anhalt