Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Gesundes Raumklima

Eine etwa 30 jährige Frau sitzt zurück gelehnt auf einem Sofa. Sie hat die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Augen geschlossen und lächelt.

Optimale Temperatur und 
Luftfeuchtigkeit in Innenräumen

Statistiken zufolge verbringen wir mindestens zwei Drittel unserer Lebenszeit drinnen, sei es im eigenen zu Hause oder bei der Arbeit. Grund genug, für mehr Wohlbefinden in Innenräumen zu sorgen. Und das ist vor allem von äußeren Faktoren anhängig, allen voran von einem gesunden Raumklima.

Müdigkeit, Unwohlsein und Kopfschmerzen können beispielsweise die Folge von schlechter Luftqualität sein. Welche Faktoren das Raumklima noch beeinflussen und welchen Einfluss das Klima in Wohn- und Arbeitsräumen auf unsere Gesundheit hat, lesen Sie im Artikel.

Wussten Sie schon, dass…

  • die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zwischen 40 bis 60 Prozent liegen sollte?
  • Querlüften effektiver ist als Stoßlüften?
  • regelmäßiges Lüften die beste Methode ist, um verbrauchte, schadstoffangereicherte Raumluft zu erneuern?

Was macht ein gutes Raumklima aus?

A nice man set the thermostat at house

 

Ein gutes Raunklima sorgt für Wohlbefinden und Behaglichkeit. Für optimale Bedingungen in Innenräumen müssen verschiedene Faktoren zusammenspielen. Wichtige Einflüsse sind Temperatur, Feuchtigkeit, Luftqualität, Schallpegel und Licht. Natürlich werden alle diese Faktoren von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen. Die einen mögen es lieber warm, die anderen eher kühl. 

Dennoch gibt es einige Richtwerte, welche Allgemein für ein gesundes Raumklima empfohlen werden.

Die ideale Temperatur in Wohnräumen

Je nachdem in welchen Wohnräumen Sie sich mehr oder auch weniger aufhalten, können Sie die Raumtemperatur variieren. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Deutschland empfiehlt eine Zimmertemperatur zwischen 19 und 23 Grad. Diese kann je nach Verwendungszweck des Raumes variieren.

  • Im Wohnzimmer wird in den meisten Haushalten viel Zeit verbracht. Da dieses Zimmer häufig für ein gemütliches Beisammensitzen genutzt wird, kann es hier ruhig etwas wärmer sein. Die ideale Temperatur sollte zwischen 20 und 23 Grad liegen.
  • Schlafräume hingegen können kühler gehalten werden. Die empfohlene Temperatur für erholsamen Schlaf liegt bei 18 Grad. Auch bei Babys und Kindern können Sie sich daran orientieren. Tipp: Kurz vor dem zu Bett gehen alle Schlafräume nochmal kräftig durchlüften.

Sollten Sie tagsüber oder über mehrere Tage nicht Zuhause sein, so regulieren Sie die Temperatur am besten in allen Räumen etwas runter. Es schont nicht nur die Umwelt, auch die Energiekosten können so reduziert werden. Aber: Die Raumtemperatur sollte nicht unter 14 Grad Celsius sinken, da die Feuchtigkeit bei diesen Temperaturen und sich Schimmel bilden kann.

Luftfeuchtigkeit messen

Die Gradwanderung zwischen zu hoher und zu niedriger Luftfeuchtigkeit ist nicht immer leicht. Beide Extreme können unserer Gesundheit schaden und sollten vermieden werden. Idealerweise haben Sie ein kleines Gerät Zuhause, mit dem Sie die Luftfeuchtigkeit messen können.

Für die Luftfeuchte in Innenräumen existiert ein sogenannter Behaglichkeitswert. Dieser liegt zwischen 40 und maximal 60 Prozent. Im Winter ist eine eher niedrige Luftfeuchte ganz normal, da die Außenluft sehr trocken ist und nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zusätzlich trocknet die Heizung die Raumluft aus. Um dem entgegenzuwirken, können Sie eine Schale mit Wasser auf die eingeschaltete Heizung stellen.

Auch zu feuchte Raumluft kann unangenehm sein. Hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch allgemeine Haushaltstätigkeiten wie Kochen oder Waschen und beim Duschen Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Schimmelbildung. Die umherfliegenden Schimmelsporen reizen und Schädigen die Bronchien.

Mehr natürliches Licht

Eine etwa 30 jährige Frau lehnt mit geschlossenen Augen an einer Wand. Sie genießt die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster scheinen.


Helle, sonnige Räume sorgen für gute Stimmung und begünstigen das Wohlergehen. Neben dem Erhellen der Räume ist gutes Licht auch für die Unterstützung und Entspannung der Augen von Bedeutung. Grundsätzlich ist natürliches Licht gesünder für die Augen als künstliches. Die benötigte Lichtintensität ist individuell nach Empfinden unterschiedlich. Aber es ist auch davon abhängig, in welchem Raum wir uns befinden. Im Wohnbereich sollte beispielsweise ein Beleuchtungsniveau von circa 300 Lux herrschen. Hier ist eine warmweiße Lichtfarbe zu empfehlen. Diese wird vom Auge als angenehm empfunden und bringt einen Wohlfühlfaktor mit sich.

Verbesserte Luftqualität

Halten sich viele Menschen auf engem Raum auf, reichert sich Kohlendioxid in der Luft an. Das entsteht beim Ausatmen. Von daher ist regelmäßiges Lüften während Feierlichkeiten oder in Großraumbüros sehr wichtig. Andernfalls können durch den verringerten Sauerstoffanteil Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche aufkommen.

Zusätzlicher Qualm von Tabak oder E-Zigaretten, kann die Luft verunreinigen und sollte in Innenräumen unbedingt vermieden werden.  Achten Sie beim Kauf von Möbeln und Teppichen auf das Siegel „Blauer Engel“. Diese zertifizierten Produkte eignen sich besonders gut für Innenräume, da sie keine Schadstoffe wie zum Beispiel Formaldehyd in die Luft ausdünsten

Tipps für ein gesundes Raumklima

Senior Man Opening Bedroom Curtains And Looking Out Of Window

Mehrmals täglich Lüften:

  • Idealerweise mehrmals täglich für kurze Zeit stoß- oder querlüften (fünf bis zehn Minuten) und darauf achten die Heizung herunter zu regulieren.
  • Fenster lieber nicht ankippen, da so kein optimaler Luftaustausch stattfindet.
  • Öffnen Sie gleichzeitig mehrere Fenster, denn Durchzug sorgt für frische Luft.
  • Während des Kochens und des Duschens sollten Sie die Türen geschlossen halten und das Fenster öffnen. So können Sie die Luftfeuchtigkeit regulieren.
  • Auch nach dem Kochen, Essen und nach dem Duschen oder Baden sollten Sie direkt lüften.
Eine etwa 25 jährige Frau bepflanzt in einem Raum viele Blumentöpfe mit verschiedenen Pflanzenarten. Sie trägt Handschuhe und Schürze und ist konzentriert.

Zimmerpflanzen als Luftverbesserer

  • Zimmerpflanzen sorgen für viel Sauerstoff, da durch Fotosynthese das ausgeatmete Kohlenmonoxid in Sauerstoff umgewandelt wird.
  • sie sind natürliche Luftbefeuchter, da ein Teil des Gießwassers an die Umgebung abgegeben wird. Einige Zimmerpflanzen dienen sogar als richtige Luftfilter, da sie Schadstoffe binden können.
  • Besonders gut geeignet sind Pflanzen mit großen Blättern wie Zyperngras, Zimmerlinde, Birkenfeige, Bogenhanf. Auch die Arecapalme, Bergpalme und Gerbera sind echte Schadstoffvernichter.
  • Je mehr dieser Pflanzen im Raum stehen, desto besser ist die Sauerstoff- und Befeuchtungsversorgung.
  • Und noch ein Tipp: Die Aloe gilt nicht nur als Heilpflanze, sie ist hervorragend als Schlafzimmerpflanze geeignet. Sie gibt nachts Sauerstoff ab, was für einen besseren Schlaf sorgt.
Eine etwa 50 jährige schläft in einem Bett. Im Vordergrund steht auf einem Nachttisch ein aktiver Luftbefeuchter und ein Wecker.

Luftbefeuchter gegen trockene Heizungsluft

  • In Wohnräumen mit geringer Luftfeuchtigkeit (unter 40 Prozent) ist ein Luftbefeuchter sinnvoll.
  • Die einfachste Variante sind Keramikbehälter, die mit Wasser befüllt und an die Heizung gehängt hängend oder gestellt werden. Das verdunstende Wasser befeuchtet die Raumluft. Es gibt aber auch elektrische Geräte.
  • Ersetzen Sie ein- bis zweimal pro Woche das Wasser und reinigen Sie den Behälter.

Was bringen Luftreiniger?

Herkömmliche Luftreiniger sind kein vollständiger Ersatz für das täglich empfohlene Lüften, sondern eher eine Ergänzung. Für gesunde Menschen sind die meisten Stoffe in der Luft unbedenklich. Für Menschen mit Atemwegsbeschwerden oder Allergien kann eine Anschaffung sinnvoll sein, da einige Geräte in der Lage sind Gase, Schadstoffe, Viren, Bakterien, Gerüche und Allergene in der Luft zu beseitigen. Eine ausführliche Beratung beim Fachhändler kann Ihnen helfen, das richtige Gerät für Ihre Bedürfnisse zu finden.  

Der richtige Filter

Achten Sie darauf, dass das Gerät einen HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) der Klasse 13 oder 14 besitzt. Nur sie können Viren oder Aerosole filtern und reduzieren auch Sporen und Pollen in der Luft. Die Filtergeräte müssen außerdem zur Größe des Raumes passen und eine entsprechende Leistung besitzen. Da die Filterleistung mit der Zeit nachlässt, sollten Sie den verbauten Filter nach Angaben in der Bedienungsanleitung regelmäßig auswechseln und das Gerät stets sauber halten. Bedenken Sie dabei, dass das Wechseln der Filter regelmäßig Kosten verursacht, die zu den eigentlichen Anschaffungskosten hinzukommen.

Luftreiniger, die mit Ionisatoren oder Ozon arbeiten, werden nicht empfohlen.  Das Ozon selbst reizt die Atemwege. Außerdem reagiert es mit Substanzen in der Luft, die wiederum gesundheitsschädlich sein können.

Einige Hersteller vertreiben auch Luftreiniger mit UV-C-Licht. Deren Wirksamkeit ist jedoch noch nicht abschließend nachgewiesen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Aussagen des Herstellers unabhängig nachprüfbar sind oder informieren Sie sich im Zweifelsfall bei der Verbraucherzentreale.

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