Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Grippe erkennen und behandeln

Eine Frau leidet unter einer Grippe

Grippe oder Erkältung – so erkennen Sie den Unterschied

Eine Grippe (Influenza) wird im Alltag recht häufig mit einer einfachen Erkältung verwechselt. Tatsächlich handelt es sich jedoch um zwei unterschiedliche Infektionen, die sich in Ursache, Krankheitsverlauf und Intensität der Symptome deutlich unterscheiden. Während sich die Beschwerden einer Erkältung meist schleichend entwickeln, tritt eine echte Grippe plötzlich und heftig auf. Betroffene fühlen sich innerhalb kürzester Zeit richtig krank und sind zudem sofort sehr ansteckend. Besonders in den Wintermonaten kommt es regelmäßig zu ausgeprägten Grippewellen.

In unserem Beitrag klären wir die Ursachen und die typischen Symptome der Influenza. Außerdem beleuchten wir die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Erkältung und der Grippe und erklären, wie Sie einer Ansteckung vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass...

  • jährlich mehrere Millionen Menschen in Deutschland von Influenza betroffen sein können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für den Antibiotika-Schnelltest übernimmt?
  • circa ein Drittel der Grippeerkrankungen mit plötzlich einsetzenden Krankheitsgefühl beginnt?

Was ist die „echte Grippe“?

Die „echte Grippe“, medizinisch Influenza, ist eine akute und ernstzunehmende Infektionskrankheit, die durch Grippeviren der Typen A und B verursacht wird. Diese Erreger sind weltweit verbreitet und hoch ansteckend. Meist befällt die Erkrankung die Atemwege und führt innerhalb kürzester Zeit zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Besonders ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit chronischen Erkrankungen können schwere Verläufe entwickeln. In einzelnen Fällen kann eine Influenza sogar lebensbedrohlich sein.

Eine Frau lindert die Symptome ihrer Grippe mit heißer Zitrone

Vor allem der Influenzavirus Typ A ist für größere Ausbrüche bis hin zu pandemischen Wellen bekannt. Grippeviren sind zudem bei niedrigen Temperaturen und trockener Luft besonders stabil, weshalb sie sich in den Wintermonaten leichter ausbreiten. 

Ein weiteres Problem: Die Viren verändern sich kontinuierlich und bilden ständig neue Varianten. Daher muss der Influenza-Impfstoff jedes Jahr angepasst werden.

Im Gegensatz dazu ist eine Erkältung eine vergleichsweise milde Virusinfektion, die typischerweise mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen einhergeht.

Übertragungswege

Die Grippe verbreitet sich schnell und leicht, da die Viren auf verschiedenen Wegen übertragen werden können:

Tröpfcheninfektion

Beim Niesen, Husten oder sogar beim Sprechen gelangen winzige Tröpfchen in die Luft und können von anderen eingeatmet werden.

Über die Hände

Eine Ansteckung ist auch möglich, wenn virushaltiges Sekret über die Hände an Mund, Nase oder Augen gelangt, häufig auch durch eine unzureichende Handhygiene.

Kontaminierte Oberflächen

Gegenstände wie Türklinken, Haltestangen oder Tischflächen können verunreinigt sein. Berührt man sie und anschließend das Gesicht, kann ebenfalls eine Infektion erfolgen.

Ein Mann verspürt typische Symptome einer Grippe

Symptome einer Influenza

Die Symptome einer Influenza können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und sowohl milde als auch schwere Krankheitsverläufe mit sich bringen. Typischerweise treten bei einer Grippe plötzlich heftige Beschwerden auf. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Schüttelfrost und Fieber
  • Muskel- und Gelenkschmerzen am ganzen Körper
  • trockener Reizhusten

Bei einem unkomplizierten Verlauf verschwinden die meisten Symptome innerhalb von fünf bis sieben Tagen. Der trockene Reizhusten kann selbst nach dem Abklingen der anderen Beschwerden noch mehrere Wochen anhalten.

Grippe oder Erkältung – die Unterschiede auf einen Blick

Da Grippe und Erkältung ähnliche Beschwerden verursachen, werden sie häufig miteinander verwechselt. Dennoch gibt es Unterschiede:

SymptomErkältungGrippe (Influenza)
FieberSelten, meist leichtHäufig hoch (38–40 °C)
KopfschmerzenSelten, mildStark ausgeprägt
GliederschmerzenSeltenStark, „Knochenweh-Gefühl“
MüdigkeitLeicht bis mäßigStark, oft mehrere Tage andauernd
HustenMeist mild, trocken oder schleimigHäufig stark, trocken oder produktiv
SchnupfenHäufig, oft verstopfte NaseKann auftreten, aber meist weniger dominant
HalsschmerzenHäufigMöglich, oft begleitet von allgemeinem Krankheitsgefühl
AppetitNormal bis leicht reduziertStark reduziert

 

Begleit- und Komplikationssymptome

Bleibt eine ärztliche Behandlung aus oder erfolgt sie nur unzureichend, kann eine Influenza schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Daher sollten Sie erste Anzeichen einer plötzlich einsetzenden Grippe keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Zu den möglichen Folgen gehören insbesondere Lungenentzündungen, die vergleichsweise häufig auftreten, sowie die Verschlechterung bestehender chronischer Erkrankungen. Auch Mittelohrentzündungen können im Zuge einer Influenza entstehen. Selten kann es zu schwerwiegenden Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels kommen.

Wie wird die Influenza erkannt und behandelt?

Bei ersten Anzeichen einer Grippe ist eine ärztliche Abklärung wichtig. 

Diagnose

Die Diagnose erfolgt zunächst anhand der typischen Symptome und des plötzlich einsetzenden Krankheitsgefühls. Für eine sichere Bestätigung wird ein Rachen- oder Nasenabstrich entnommen, der per PCR auf Influenza-Viren untersucht wird. Ergänzend kann in einigen Fällen ein Influenza-Schnelltest (Antigentest) eingesetzt werden.

Eine Frau bekämpft eine Grippe mit viel Flüssigkeit

Behandlung

Die Behandlung einer Influenza konzentriert sich in den meisten Fällen auf die Linderung der Symptome. Viel Flüssigkeit, ausreichend Ruhe und fiebersenkende Maßnahmen wie geeignete Medikamente oder lauwarme Umschläge unterstützen den Körper bei der Genesung. Schmerzmittel können zusätzlich Beschwerden reduzieren. 

Wichtig: Bei Kindern darf kein acetylsalicylsäurehaltiges Medikament (ASS) eingesetzt werden, da dies mit dem seltenen, aber lebensbedrohlichen Reye-Syndrom in Verbindung steht. Für Risikogruppen kann der gezielte Einsatz antiviraler Medikamente sinnvoll sein. Antibiotika kommen nur dann zum Einsatz, wenn zusätzlich bakterielle Infektionen vorliegen.

Stark durch die Grippesaison

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Ansteckung deutlich verringern. 

  • Handhygiene

    Eine der wichtigsten Maßnahmen ist eine konsequente Handhygiene. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife für mindestens 20 bis 30 Sekunden sowie sorgfältiges Abtrocknen helfen, Krankheitserreger zu entfernen. 

  • Kontakt vermeiden

    Auch das Vermeiden enger Kontakte zu erkrankten Personen und deren Gegenständen trägt zum Infektionsschutz bei. Kinder mit akuten Symptomen sollten nicht in Schule, Kita oder Hort gehen, und Erwachsene sollten während der Erkrankungsphase zu Hause bleiben und sich ausruhen. Verzichten Sie auf Händeschütteln während der Grippewelle am besten gänzlich. Zudem sind Nies- und Hustetikette sowie regelmäßiges Stoßlüften in Innenräumen essenziell.

  • Impfung

    Einen besonders wirksamen Schutz bietet die jährliche Grippeimpfung, vorzugsweise im Oktober oder November. Der Impfschutz ist nach etwa zehn bis vierzehn Tagen vollständig aufgebaut. Empfohlen wird die Impfung insbesondere für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimester, Kinder und Jugendliche, Personen mit chronischen Erkrankungen sowie medizinisches Personal.

    Hinweis für Sachsen-Anhalt: Abweichend von den STIKO-Empfehlungen können sich alle Personen gegen Influenza impfen lassen. Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten der Grippeschutzimpfung.

  • Abwehr stärken 

    Eine gesunde Ernährungsweise, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und die Einnahme geeigneter Nahrungsergänzungsmittel regulieren den Vitaminhaushalt und unterstützen das Immunsystem. 

  • Vorsorge 

    Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen zudem, den allgemeinen Gesundheitszustand im Blick zu behalten.

    Übrigens: Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten für den Check-up für Erwachsene.  Sie können den Check-up ab Ihrem 35. Geburtstag alle drei Jahre in Anspruch nehmen. Zwischen 18 und 34 Jahren übernehmen wir den Check-up einmalig.

    Ab sofort können Sie auch den Check-up Plus mit einem Gutschein in Ihrer behandelnden Hausarztpraxis nutzen. Voraussetzung ist, dass Sie im AOK-Hausarztprogramm eingeschrieben sind. 

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