Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Krafttraining

Ein Mann übt Krafttraining draußen aus

Der Schlüssel zu Stärke und Vitalität

Krafttraining ist nicht nur für Bodybuilder oder Profisportler geeignet. Es ist eine vielseitige Trainingsmethode, die von Menschen jeden Alters genutzt werden kann, um Muskeln aufzubauen, die allgemeine Fitness zu verbessern und gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Auch bei Erkrankungen wie Rückenproblemen, Gelenkbeschwerden, Herzerkrankungen und Diabetes kann Krafttraining dazu beitragen, Beschwerden zu lindern.

In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf das Krafttraining: Was es ist, welche Vorteile es bietet und wie Sie am besten damit beginnen.

Wussten Sie schon, dass…

  • Krafttraining in Kombination mit Ausdauertraining besonders effektiv ist?
  • Muskeln von Frauen ausdauernder sind als die von Männern?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihnen einen Zuschuss zur Fitnessstudiomitgliedschaft zahlt?

Was ist Krafttraining?

Krafttraining bezieht sich auf das gezielte Training von Muskelgruppen durch eine Vielzahl von Übungen, die sowohl mit als auch ohne Gewichte durchgeführt werden können. Zu den häufig verwendeten Hilfsmitteln zählen Hanteln, Kettlebells  oder das eigene Körpergewicht. Krafttraining ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Trainingsmethoden wie Functional Training oder Calisthenics und findet auch in verschiedenen Sportarten wie Leichtathletik, Fußball oder Rudern Anwendung.

Ein Frau beim Krafttraining mit einer Langhantel

Ziel des Trainings ist es, die Muskelkraft zu erhöhen und die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Es setzt sich aus verschiedenen Trainingsformen zusammen:

  • Training der Maximalkraft: Fokus auf die Steigerung der maximalen Muskelkraft.
  • Hypertrophie: Ziel ist der Aufbau von Muskelmasse.
  • Kraftausdauer: Verbesserung der allgemeinen Fitness, Prävention von Krankheiten und Förderung des Stoffwechsels und Herz-Kreislauf-Systems.

Zu den klassischen Grundübungen im Krafttraining gehören das Kreuzheben, Kniebeugen, Bankdrücken, Klimmzüge und Schulterdrücken. Diese Übungen können je nach Alter, Trainingsziel oder Vorerkrankungen individuell angepasst werden.

Ziele und Nutzen von Krafttraining

Das primäre Ziel des Krafttrainings ist die Steigerung der Muskelkraft und Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus gibt es zahlreiche positive Nebeneffekte, die das Training zu einer wertvollen Ergänzung jeder Fitnessroutine machen:

  • Muskelaufbau und Fettabbau: Durch das Training werden Muskeln aufgebaut, die mehr Energie verbrauchen und somit beim Fettabbau helfen.
  • Verbesserte Körperhaltung: Insbesondere durch die Stärkung der Rumpfmuskulatur wird die Körperhaltung verbessert und Verspannungen vorgebeugt.
  • Therapeutische Wirkung: Krafttraining kann bei verschiedenen körperlichen Beschwerden und Krankheiten helfen, wie zum Beispiel bei:
Ein Mann beim Krafttraining an einem Rudergerät
  • Gelenkbeschwerden: Stärkung und Stabilisierung der Gelenke, Bänder und Sehnen.
  • Rückenschmerzen: Möglichkeit des gezielten Trainings der Rücken- beziehungsweise Rumpfmuskulatur.
  • Herzerkrankungen: leichtes Krafttraining, auch um den Körper zu stabilisieren und Stürze zu verhindern.
  • Diabetes: bessere Insulinresistenz und Stoffwechsel, unterstützt bei der Gewichtsabnahme
  • Bluthochdruck: Bewegung senkt den Blutdruck auf natürliche Weise.

Hinweis: Es ist wichtig, vor Beginn des Trainings bei bestehenden Erkrankungen einen Arzt zu konsultieren.

 

Für wen ist Kraftsport geeignet?

Krafttraining ist für Frauen und Männer jeden Alters geeignet. Es kann individuell angepasst werden, um spezifische Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel Gewichtsabnahme, Muskelaufbau oder die Vorbeugung von Altersbeschwerden.

  • Gewichtsabnahme

    Durch den Aufbau von Muskeln wird der Kalorienverbrauch erhöht, was in Kombination mit einer ausgewogenen, proteinreichen Ernährung und einem Kaloriendefizit zur Gewichtsreduktion beiträgt.

  • Ältere Menschen

    Krafttraining in angepasster Form kann helfen, altersbedingtem Muskelschwund entgegenzuwirken und die allgemeine Beweglichkeit zu erhalten.

  • Personen mit gesundheitlichen Beschwerden

    Bei bestehenden Gelenk- oder Rückenproblemen, Herzerkrankungen oder anderen Vorerkrankungen, insbesondere Bluthochdruck, ist es ratsam Krafttraining unter ärztlicher Aufsicht und mit Anleitung eines Physiotherapeuten durchzuführen.

Krafttraining im Fitnessstudio, draußen oder zu Hause

Krafttraining kann an verschiedenen Orten durchgeführt werden, je nach Vorlieben und Zielen:

Eine trainiert ihre Kraft im Fitnessstudio

 

Fitnessstudio:

Hier stehen alle Geräte zur Verfügung, die für ein effektives Krafttraining benötigt werden. Für Anfänger kann es sinnvoll sein, ein Probetraining zu absolvieren und sich dabei von einem Trainer anleiten zu lassen. Er kann Tipps zum Training geben, die richtige Ausführung zeigen und beim Erstellen eines individuellen Trainingsplans unterstützen.

Übrigens: Wir helfen Ihnen dabei das richtige Fitnessstudio zu finden und unterstützen Sie auf Ihrem persönlichen Weg mit einem jährlichen Zuschuss zu Ihrer Mitgliedschaft von bis zu 100 Euro. 

 

 

Ein Mann beim Krafttraining zuhause

 

Zu Hause:

In der gewohnten Umgebung kann mit dem eigenen Körpergewicht, Hanteln oder Fitnessbändern trainiert werden. Besonders für Anfänger eignet sich das Training mit dem Eigengewicht, da es die Intensität allmählich steigert. Da zu Hause in der Regel kein erfahrener Trainer zu Verfügung steht, birgt es jedoch auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko, beispielsweise wenn Übungen nicht richtig ausgeführt werden.

 

Eine Frau übt Krafttraining auf einer Calisthenics-Anlage außen aus

 

Outdoor:

Das Training im Freien lässt sich gut mit Cardio- und Ausdauerübungen kombinieren. Einige Städte bieten spezielle Outdoor-Fitness- oder Calisthenics-Anlagen an, die für das Krafttraining genutzt werden können. Ein regionales Beispiel: die Calisthenics-Anlage am Gesundbrunnen in Halle

Das sollten Sie beim Training beachten

Beim Krafttraining gibt es einige grundlegende Prinzipien, die Sie beachten sollten:

  • Mythen hinterfragen 

    Viele Fitnessmythen können zu Fehlverhalten und Verletzungen führen.

  • Warm-Up und Cool-Down

    Ein gründliches Aufwärmen und Abkühlen des Körpers ist essenziell, um Verletzungen vorzubeugen.

  • Das richtige Gewicht wählen

    Zu schwere Gewichte können Verletzungen verursachen. Daher sollten Anfänger mit leichteren Gewichten beginnen.

  • Richtige Ausführung der Übungen

    Um Fortschritte zu erzielen, sollte das Krafttraining zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt werden. Für Anfänger eignen sich 12 bis 16 Wiederholungen pro Übung, verteilt auf drei Sätze.

  • Ausreichende Regeneration

    Nach dem Training ist es wichtig, den Muskeln genügend Zeit zu Erholung zu geben, um Überlastung und Verletzungen zu vermeiden. 

Unser Tipp: Gerade als Anfänger sollten Sie sich Hilfe durch eine erfahrene Person oder einen Trainer suchen. Er kann dabei unterstützen das Training abwechslungsreich und effektiver zu gestalten, etwa durch einen regelmäßig wechselnden Trainingsplan. Andere Übungen und Veränderungen in der Anzahl der Wiederholungen und im Tempo sorgen für einen kontinuierliches Leistungswachstum und verhindern ein Trainingsplateau. 

Ein Paar macht gemeinsam Krafttraining zuhause mit Hanteln

Krafttraining bei Frauen und Männern

Obwohl Männer in der Regel aufgrund ihres höheren Testosteronspiegels schneller Muskelmasse aufbauen, ist Krafttraining für Frauen ebenso wichtig und effektiv. Muskeln von Frauen erzeugen weniger Kraft, sind aber ausdauernder und regenerieren schneller. Das ermöglicht kürzere Satzpausen, sodass die verschiedenen Muskelgruppen mehrmals pro Woche trainiert werden können. Frauen profitieren von einem straffen Körper, einer verbesserten Körperhaltung und einem gesteigerten Selbstbewusstsein.

Training nach dem Zyklus

Der weibliche Zyklus kann die Leistungsfähigkeit und damit auch das Training erheblich beeinflussen.

  1. In der Follikel-Phase, wenn die Hormone stabil sind, können Frauen oft mehr Leistung erbringen und erholen sich schneller vom Training. Diese Phase eignet sich besonders gut für Ausdauersport.
  2. Während der Ovulationsphase, in der der Eisprung stattfindet, steigen die Spiegel von Östrogen, Gestagen und auch Testosteron an. Frauen fühlen sich energiegeladen, was diese Phase ideal für den Muskelaufbau macht.
  3. In der Luteal-Phase hingegen führen hormonelle Schwankungen zu einem erhöhten Energiebedarf, Müdigkeit und Schlappheit. Hier ist leichtes Training zu empfehlen, um eine Überanstrengung zu vermeiden.
  4. In der Menstruationsphase, wenn die Periode einsetzt, können Unterleibsschmerzen und Kreislaufprobleme auftreten, die intensives Training erschweren. In dieser Zeit sind lockere Bewegungen oder Spaziergänge ratsam.

Wichtig ist, stets auf den eigenen Körper zu hören und das Training entsprechend anzupassen.

Krafttraining in der Schwangerschaft

Krafttraining während der Schwangerschaft kann das allgemeine Wohlbefinden steigern, Rückenschmerzen vorbeugen und das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie oder Schwangerschaftsdiabetes verringern. Es ist jedoch wichtig, das Training an den Fortschritt der Schwangerschaft anzupassen und auf die Signale des Körpers zu achten. Bestimmte Übungen wie Kreuzheben, das Heben von Gewichten über den Kopf, Liegestütze und Übungen auf dem Rücken sollten Sie gänzlich vermeiden.

Wichtig: Vor Beginn des Trainings sollte unbedingt Rücksprache mit dem Frauenarzt gehalten werden. Denn zu intensives Krafttraining stellt ein erhebliches Risiko für die Gesundheit von Mutter und Kind dar. 

 

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