Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Zysten

Ein etwa 20-jährige Frau liegt auf eine Sonnenliege und hat die Augen geschlossen.

Was ist eine Zyste?

Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter, abgekapselter Hohlraum im Gewebe und besteht aus Gewebeflüssigkeit, Blut und einem breiartigen Zusatz aus Talg oder Eiter. Die Kapsel kann aus einer oder mehreren Kammern bestehen und tritt in unterschiedlichen Größen auf. Zysten wachsen überall im Körper, wie zum Beispiel an den Eierstöcken, am Knie oder in der Leber. In den meisten Fällen bereiten sie den Betroffenen keine Beschwerden, so dass sie in vielen Fällen vorerst unbemerkt bleiben. Die meist gutartigen Knötchen werden oftmals erst in medizinischen Routineuntersuchen entdeckt und bilden sich häufig von alleine zurück.

Lesen Sie in unserem Beitrag wie und wo sich Zysten im Körper bilden können, welche Ursachen diese haben und wie eine Zyste behandelt werden kann.

Wussten Sie schon, dass…

  • Zysten auf Erkrankungen im ganzen Körper hindeuten können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für viele Vorsorgeuntersuchungen übernimmt?
  • Sie einen Check-up auch schon vor dem 35. Lebensjahr in Anspruch nehmen können?

Wie entsteht eine Zyste?

Eine Frau stillt ihr Kind.

Zysten können sich auf ganz unterschiedliche Weise bilden. So kann sie beispielsweise bei einer Abflussbehinderung aus einem Hohlraum, der Flüssigkeit erzeugt oder enthält, entstehen. Die angestaute Flüssigkeit kann zu einer Talgdrüsenzyste führen. In anderen Fällen entstehen Zysten aufgrund von chronischen Erkrankungen. Dazu gehören angeborene Stoffwechselerkrankungen, Erbkrankheiten und Tumore. Auch bei einem Befall von Parasiten im menschlichen Körper können sie aufgrund einer Störung des Galleflusses heranwachsen.

Ein anderer weit verbreiteter Grund für die Entstehung einer Zyste sind Hormone. Da der Eisprung aufgrund von zu viel ausgeschütteter Hormone ausbleiben kann, die Schutzschicht der Eierstöcke aber weiterhin Flüssigkeit produziert, kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung kommen. Die Folge ist die Entwicklung einer Zyste.

Häufigste Arten von Zysten

  • Bakerzyste

    Bei der Bakerzyste handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Wulst in der Kniekehle. Sie entsteht aufgrund vermehrter Produktion von Kniegelenksflüssigkeit innerhalb der Kniegelenkskapsel. Ursache kann eine chronische Erkrankung, wie zum Beispiel Rheuma sein oder eine vorhergehende Verletzung des Kniegelenks. Betroffene haben eine fühlbare Schwellung in der Kniekehle, die zunächst keine Beschwerden verursacht. Drückt die Zyste allerdings auf Blutgefäße und Nerven, können verschiedene Bewegungen zu Schmerzen führen. In den meisten Fällen kann sie durch ambulante Behandlungsmöglichkeiten, wie entzündungshemmende Salben, Physiotherapie und bewusste Ruhe behandelt werden. Sollte die Schwellung dennoch nicht zurückgehen, so kann eine Punktion oder eine Operation zur Entfernung der Zyste helfen. 

  • Eierstockzyste

    Eine Eierstockzyste, medizinisch Ovarialzyste genannt, ist meist eine harmlose Bildung einer Kapsel an den Eierstöcken und kann ab der Pubertät bis zu den Wechseljahren auftreten. Da die nur wenige zentimetergroße Zyste häufig beschwerdefrei auftritt und sich normalerweise von selbst wieder zurückbildet, wird sie häufig nur bei den Früherkennungsuntersuchungen in der Frauenarztpraxis entdeckt. Sollten Sie allerdings vermehrt an Unterbauchschmerzen leiden, so ist die Zyste vermutlich größer gewachsen und drückt unter Umständen auf umliegende Organe. Einige Verkapselungen schütten zusätzlich Hormone aus, welche zu Schmierblutungen und einem unregelmäßigen sowie schmerzhaften Menstruationszyklus führen können. Auch Beschwerden beim Geschlechtsverkehr können Symptome sein. Diese oder ähnliche Anzeichen sollten Sie immer mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen.

  • Atherom

    Eine Atheromzyste, auch Grützbeutel bekannt, bildet sich aufgrund verstopfter Drüsen unter der Kopfhaut. Die halbkugelförmige Vorwölbung kann bis zu der Größe eines Hühnereis heranwachsen und ist mit abgeschälten Hornmaterial gefüllt. In vielen Fällen bildet sich die Zyste von allein zurück. Haben Betroffene jedoch Schmerzen oder stören sich an der Wölbung, so kann sie durch einen kleinen chirurgischen Eingriff beim behandelnden Arzt  entfernt werden.

  • Hirnzysten

    Hirnzysten sind abgegrenzte Hohlräume im Hirngewebe, die sowohl inhaltslos als auch mit Flüssigkeit gefüllt sein können. Sie sind gutartig und müssen nur in sehr seltenen Fällen behandelt werden. Zysten, die aufgrund eines Wasserkopfs entstanden sind, müssen sofort operiert werden, da sie weiter wuchern und zu einer Anstauung von Hirnwasser führen können.

  • Leberzysten

    Leberzysten werden meist erst bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt, da sie in der Regel beschwerdefrei auftreten. Nur in seltenen Fällen sind Zysten an der Leber für Schmerzen verantwortlich. Vielmehr weisen sie auf mögliche Erkrankungen hin, wie es etwa bei dem Fuchs- oder Hundebandwurm der Fall ist, mit dem sich durchaus auch Menschen anstecken können.

    Anders ist es bei einer Zystenleber. Hierbei handelt es sich um mehrere erblich veranlagte Zysten innerhalb der Leber. Diese Form der Verkapselung ist angeboren und muss immer medizinisch behandelt werden.

  • Nierenzyste

    Zysten an den Nieren entstehen durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Diese Art der Nierenzyste ist normal und bildet sich wieder selbstständig zurück. Anders ist es bei sogenannten „Zystennieren“. Sie gehören zu den häufigsten vererbten Nierenerkrankungen und müssen immer medizinisch behandelt werden. Bei den Zystennieren handelt es sich um eine Vielzahl nah beieinanderliegenden Zysten an den Nieren. Das Nierengewebe wird dadurch immer mehr verdrängt und die Kapseln breiten sich auf umliegende Organe aus. Betroffene entwickeln Symptome wie Bluthochdruck, Blut im Urin oder Nierensteine. Um eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen, sollten Ihre Nieren regelmäßig untersucht werden. Nutzen Sie hierfür das Angebot der AOK Sachsen-Anhalt und nehmen Sie den Check-up bei Ihrer behandelnden Hausarztpraxis in Anspruch.

  • Brustzyste

    Bei einer Zyste in der Brust handelt es sich um einen fühlbaren Knoten. Dieser ist in den meisten Fällen ein gutartiges Geschwulst. Die Ursachen für die Bildung der hohlförmigen Kapsel im Gewebe sind vielfältig. In der Stillzeit kann es bei Frauen zu einem Milchstau und damit zu vergrößerten Drüsen kommen, wodurch sich eine Zyste bilden kann. Aber auch bei hormoneller Veränderung des Körpers, wie es in der Pubertät oder in den Wechseljahren der Fall ist, kann sich Flüssigkeit ansammeln. Eine Zyste in der Brust ist meist schmerzfrei und bildet sich oft von selbst zurück. Dennoch ist es in jedem Fall ratsam fühlbare Knoten durch Ihren Frauenarzt abklären zu lassen.

  • Kieferzysten

    Der Ursprung von einer oder mehrerer Zysten im Kiefer können Entzündungen im gesamten Mundraum sein. Flüssigkeit kann nicht mehr wie gewohnt abfließen und mit der Zeit sich in einem hohlförmigen Geschwulst sammeln. Die Kapseln im Kieferbereich lösen bei Betroffenen oftmals keine Schmerzen oder Beschwerden aus. Entdeckt Ihr Zahnarzt eine Zyste bei einer Routineuntersuchung, so muss diese in einem kleinen operativen Eingriff entfernt werden.

Welche Beschwerden können auftreten?

Eine etwa 60-jährige Frau sitzt auf einem Sofa und hält sich schmerzverzehrt die Hände an den Bauch.

Da Betroffene bei innen liegenden Zysten, wie zum Beispiel an Leber oder Niere, nur selten Beschwerden haben, bleiben sie oftmals unentdeckt oder werden bei Routineuntersuchungen mit Hilfe eines Ultraschalles diagnostiziert. Die Rückbildung schafft unser Körper in den meisten Fällen von ganz allein. Ab einer bestimmten Größe der verschiedenen Zystenarten und der betroffenen Lage, ist eine medikamentöse oder operative Behandlung nötig.

 

Anders ist es bei Zysten knapp unterhalb der Haut, wie zum Beispiel am Knie, am Kopf oder am Handgelenk. Zwar bereiten auch diese sichtbaren „Knubbel“ nur selten Schmerzen, haben aber häufig Einfluss auf das Wohlbefinden der Betroffenen. Solche Zysten können aber zeitnah bei Ihrer behandelten Hausarztpraxis untersucht und ambulant entfernt werden. 

Mögliche Symptome bei Zysten können sein:

  • Druckschmerz
  • Durchblutungsstörungen
  • Taubheitsgefühle
  • Zyklusstörungen mit Zwischen- oder Schmierblutungen – auch Dauerblutungen sind möglich
  • Unterleibschmerzen - auch außerhalb der Menstruation
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Befund: Zyste

Eine Zyste entsteht in den meisten Fällen unbemerkt. Wird die Verkapselung größer, kann sie auf umliegende Nerven oder Organe drücken, wodurch es zu Beschwerden kommen kann. Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ratsam, um eine mögliche Diagnose frühzeitig zu stellen und unter Umständen sie medizinisch behandeln zu lassen. Wichtig: Wenn Sie einen plötzlich und unerklärlichen Schmerz verspüren oder Ausbeulungen an Ihrer Haut feststellen, sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen.

Mögliche Untersuchungsmethoden sind:

  • Ultraschall
    Bei einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt oder die Ärztin verschiedene Organe und Körperteile untersuchen und mögliche Zysten diagnostizieren.
  • Röntgen
    Auf Röntgenbildern kann man Zysten sehr gut erkennen. Benötigt zum Beispiel Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin bei einer Kariesbehandlung ein Röntgenbild, so kann auf der Aufnahme eine Zyste sichtbar werden.
  • CT und MRT
    Bei einer computertomographischen Untersuchung können Zysten in sämtlichen Körperregionen sichtbar werden. Stellt der Radiologe oder die Radiologin eine solche Diagnose, so wird man Sie darüber aufklären und eventuelle Behandlungsmöglichkeiten besprechen.

Wie wird eine Zyste behandelt?

Eine Frau wird von einem Arzt behandelt.

Eine Zyste muss nur in seltenen Fällen behandelt werden, da Sie sich häufig selbst zurückbildet. Haben Betroffene Schmerzen und Einschränkungen, ist die Verkapselung besonders groß oder hat eine bestimmte Lage, wird aber eine entsprechende Therapie eingeleitet. Einige Zysten lassen sich mit speziellen Salben, Physiotherapie oder einer Ruhepause betroffener Körperteile behandeln. In regelmäßigen Abständen werden dann die Kapseln auf Veränderungen kontrolliert. In anderen Fällen kann eine Punktion oder eine Operation helfen.

Punktion
Eine Anwendung, die bei mit Flüssigkeit gefüllten Zysten, welche sich direkt unter der Haut befinden, zum Einsatz kommt. Die Flüssigkeit wird mit Hilfe einer Nadel abgelassen.

Operation
Zysten, die ein kosmetisches Problem darstellen oder gesundes Gewebe verdrängen, lassen sich mit einer kleinen ambulanten Operation beseitigen. Dank fortschreitender Forschung an schonenden Operationsmöglichkeiten, ist es heutzutage möglich viele Zysten mit kleinsten Hautschnitten zu entfernen. 

Wann und auf welche Art die Zyste behandelt werden muss, entscheidet Ihre behandelnde Arztpraxis. Die AOK Sachsen-Anhalt bietet Versicherten an, sich außerdem über das Clarimedis-Servicetelefon über Diagnosen zu informieren und Einzelheiten näher erklären zu lassen.

Wie kann ich einer Zyste vorbeugen?

Eine etwa 20-jährige Frau steht in der Küche und kocht.

Oftmals gehen Zysten einer Vorerkrankung einher, durch diese sie sich nur schwer vermeiden lassen. Wichtig ist, dass Sie regelmäßig zu gynäkologischen und hausärztlichen Vorsorgeuntersuchungen gehen. Weiterhin sollten Sie fortlaufend Ihren Körper begutachten und Veränderungen ernst nehmen, da eine Schwellung nicht immer nur eine Zyste sein muss. Auch die jährliche Zahnvorsorge spielt in der Früherkennung einer möglichen Zyste eine wichtige Rolle. Somit können Sie zwar keine Zysten vorbeugen, diese aber schnell erkennen und gegebenenfalls behandeln lassen. Grundsätzlich ist natürlich auch ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem stressfreien Alltag wichtig. So kann sich Ihr Körper auf das Wesentliche konzentrieren und hat Reserven für den Selbstheilungsprozess.

Fazit
Bei den meisten Zysten handelt es sich um gutartige Geschwülste, die unser Körper von selbst zurückbildet. Allerdings können sie auch ein Anzeichen für mögliche Erkrankungen an den Gefäßen oder ein parasitärer Befall sein. Von daher ist es immer ratsam Vorsorgeuntersuchen bei Ihren behandelnden Arztpraxen wahrzunehmen, um frühzeitig reagieren zu können.

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