Betreuungsprogramm chronische Herzinsuffizienz
Die Hausarztpraxen, die an der HZV teilnehmen und mindestens eine VERAH (besonders geschulter nicht-ärztlicher Praxisassistent beziehungsweise nicht-ärztliche Praxisassistentin) einsetzen, können an der Vereinbarung teilnehmen. Die VERAH betreut die Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Rahmen eines Fallmanagements und entlastet dadurch die Hausarztpraxis. Neben dem Hausbesuch bei der Patientin beziehungsweise dem Patienten wird ein regelmäßiges Telefonmonitoring anhand eines strukturierten Fragebogens zur Bewertung des Therapiererfolges durchgeführt. Mit Hilfe eines Patiententagebuchs bereiten sich die Versicherten auf das Telefonat vor. Ziel des Programms ist es, das krankheitsspezifische Selbstmanagement zu erhöhen sowie durch zusätzliche kontinuierliche Distanzversorgung, Notfallsituationen zu vermeiden und Krankenhauseinweisungen zu verhindern. Zum Start des Programms erhalten die Patientinnen beziehungsweise Patienten ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen.
Antibiotika-Schnelltest
Durch teilnehmende Ärztinnen und Ärzte an der HZV können bei AOK-Versicherten mit Infekten der oberen Atemwege zur Unterstützung der Therapiefestlegung Antibiotika-Schnelltests durchgeführt werden.
Bei einem Infekt ist die Gabe von Antibiotika nur dann sinnvoll, wenn der Infekt durch Bakterien verursacht ist. Mit der Durchführung eines CRP-Schnelltests bei Patientinnen oder Patienten mit Verdacht auf eine akute bakterielle Infektion der oberen Atemwege wird der Anstieg eines Proteins gemessen, der nur bei bakteriellen Infekten sehr stark auftritt. Der Test unterstützt damit die Therapiefestlegung der Ärztin beziehungsweise des Arztes Im Sinne einer rationalen Antibiotikatherapie. Auch aufgrund der Vermeidung von Resistenzbildungen sollte der Einsatz von Antibiotika auf bakterielle Infektionen beschränkt sein. Hier berät die Ärztin oder der Arzt zu Test und Testergebnis. Patientinnen und Patienten mit Atemwegsinfektionen viralen Ursprungs werden über andere geeignete Therapiemaßnahmen aufgeklärt.
ABI-Messung (pAVK-Früherkennung)
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine sehr häufige Gefäßerkrankung mit einem erheblichen Morbiditäts- und erhöhtem Mortalitätsrisiko für betroffene Patientinnen und Patienten. Die pAVK betrifft meist die Beine und wird nach schweregradabhängigen Stadien eingeteilt. Je nach Form und Stadium der Erkrankung können Einsatz und Dringlichkeit der Therapiemaßnahmen variieren. Das Ziel ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit durch Messung des Knöchel-Arm-Index (ABI) bei Erwachsenen mit asymptomatischen PAVK-Prädiktoren frühzeitig zu erkennen, den Schweregrad zu bestimmen und eine passende Therapie einzuleiten. Hiermit soll der Fortschritt der Erkrankung verzögert und die Herz-Kreislauf-Risiken minimiert werden