Hitzepickel

Eine Frau versucht Hitzepickel zu verhindern indem sie sich mit einem Ventilator abkühlt.

Wenn Hitze unter die Haut geht

Heiße Sommertage, enge Kleidung oder sportliche Aktivitäten können nicht nur Schweißperlen auf die Stirn zaubern, sondern auch unangenehme Hautirritationen: Hitzepickel. Diese kleinen, roten oder klaren Bläschen sind zwar meist harmlos, aber dennoch lästig. Sie entstehen durch Hitze, Schweiß und anhaltende Feuchtigkeit auf der Haut. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder, da ihre Haut empfindlicher ist. Doch auch Erwachsene können Hitzepickel bekommen. 

In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Hitzepickel entstehen, woran man sie erkennt und wie man sie behandelt. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Hitzepickeln effektiv vorbeugen können, speziell auch bei Babys.

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Hitzepickel auf der Haut

Was sind Hitzepickel

Hitzepickel, in der Medizin auch Miliaria, Dermatitis hidrotica oder Sudamina genannt, sind ein harmloser Hautausschlag, der durch verstopfte Schweißdrüsen entsteht. Um diese Hauterscheinung ranken sich viele umgangssprachliche Bezeichnungen, darunter Schweißflechte, Schweißfriesel oder sogar Roter Hund. Die medizinische Bezeichnung „Miliaria“ leitet sich vom lateinischen Wort milium („Hirse“) ab, eine Anspielung auf das typische, hirsekornartige Aussehen der kleinen Bläschen.

Die drei Formen der Hitzepickel im Überblick:

  • Miliaria cristallina

    Die häufigste und mildeste Form der Hitzepickel:

    • Kleine, pralle Bläschen, gefüllt mit klarer oder milchiger Flüssigkeit
    • Dünnwandig, platzen oft spontan oder beim Abwischen
    • Meist kein Juckreiz
    • Kein Entzündungszeichen
  • Miliaria rubra

    Auch als „roter Hitzepickel“ bekannt:

    • Verstopfung tiefer liegender Schweißdrüsen führt dazu, dass der Schweiß ins umliegende Gewebe gedrückt wird
    • Rötliche, entzündete Papeln oder Flecken, teils mit Bläschen
    • Später können sich gelbliche Eiterpusteln bilden
    • Geht oft mit Juckreiz oder Brennen einher
  • Miliaria profunda

    Die seltenste und tiefste Form:

    • Schweiß sickert in tiefere Hautschichten
    • Bildung fester, juckender Knötchen oder hautfarbener Knubbel

Hitzepickel treten bevorzugt an Körperstellen auf, an denen es warm, feucht und eng ist, also dort, wo Schweiß schlecht verdunsten kann. Besonders häufig betroffen sind der Brustansatz und die Achselhöhlen, aber auch die Oberschenkel, Kniekehlen und Ellenbeugen. In Hautfalten wie der Leiste, im Windelbereich, unter der Brust sowie im Intimbereich können sich die typischen Bläschen ebenfalls schnell bilden.

Hitzepickel erkennen und behandeln

Ursachen und Auslöser
Ursache für Hitzepickel ist in der Regel starkes Schwitzen. Schweißdrüsen können durch abgestorbene Hautzellen oder Bakterien verstopft werden, wodurch der Schweiß nicht mehr ungehindert verdunsten kann.

Häufige Auslöser sind große Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch starkes Schwitzen durch körperliche Aktivität oder Fieber. Zusätzlich können nicht atmungsaktive Kleidung, etwa aus synthetischen Materialien wie Polyester, sowie zu enge oder zu warme Kleidung die Haut belasten. Auch aluminiumhaltige Deodorants können die Schweißdrüsen mechanisch verstopfen und so die Entstehung von Miliaria begünstigen.

Im Gegensatz zur Sonnenallergie, die durch UV-Strahlung ausgelöst wird, steht bei der Miliaria der Wärmestau im Vordergrund.

 

Behandlung
In der Regel sind Hitzepickel harmlos und bilden sich innerhalb weniger Tage von selbst zurück, sobald die Haut abkühlt und trocken bleibt. Wichtig ist jedoch, die betroffenen Stellen nicht aufzukratzen oder auszudrücken, da dies zu Entzündungen und bakteriellen Infektionen führen kann.

Bei stark entzündeter Haut oder anhaltendem Juckreiz sollte ein Arzt oder Dermatologe aufgesucht werden. Auch eine regelmäßige hautärztliche Kontrolle ist bei empfindlicher oder vorerkrankter Haut empfehlenswert.

Übrigens:

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Ein Mann sitzt auf dem Sofa und versucht Hitzepickel zu verhindern, indem er seine Kleidung belüftet.

Klima und Kleidung
Zur Linderung bestehender Beschwerden und Vorbeugung neuer Pickel hilft es, für eine kühlere Umgebung zu sorgen, etwa durch klimatisierte Räume oder Ventilatoren. Auch die Wahl der Kleidung spielt eine wichtige Rolle: luftige, atmungsaktive Textilien wie Baumwolle oder Leinen lassen die Haut besser atmen. Dazu können sanfte Peelings helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und so die Schweißdrüsen freizuhalten.

Medikamente
Zur unterstützenden Behandlung eignen sich Zinkoxidsalben oder Zinkoxid-Schüttelmixturen, die die Haut beruhigen und die Heilung fördern. Bei starkem Juckreiz oder entzündlichen Reaktionen können in ärztlicher Rücksprache auch kortisonhaltige Salben, antiseptische Lösungen oder Antihistaminika in Tablettenform zum Einsatz kommen. Ist die Haut zusätzlich bakteriell infiziert, kann eine antibiotische Salbe notwendig werden.
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Cool bleiben bei Hitzepickeln: Was hilft zur Vorbeugung?

Damit Hitzepickel gar nicht erst entstehen, ist es wichtig, die Haut möglichst kühl, trocken und sauber zu halten. Mit einfachen Maßnahmen im Alltag können Sie Ihrer Haut viel Gutes tun und unangenehmen Hautreaktionen effektiv vorbeugen:

  • Luftige Kleidung und Hautreinigung

    Tragen Sie bevorzugt weite, atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Leinen. Diese Stoffe ermöglichen eine gute Luftzirkulation und verhindern, dass sich Hitze und Schweiß auf der Haut stauen.

    Nach dem Schwitzen hilft eine lauwarm temperierte Dusche, am besten ohne Duschgel, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Auch kalte Kompressen verschaffen bei Hitzepickeln wohltuende Linderung. Nach dem Duschen sollte die Haut vorsichtig abgetrocknet und anschließend mit einer leichten Körperlotion gepflegt werden.

  • Sonnenschutz

    Intensive Sonneneinstrahlung kann die Haut zusätzlich reizen und die Entstehung von Hitzepickeln fördern. Meiden Sie daher direkte Sonne und halten Sie sich lieber im Schatten auf. Beim Sonnenschutz sollten Sie auf Produkte ohne Duftstoffe achten, die die Haut nicht zusätzlich belasten. 

    Wichtig: Den Sonnenschutz regelmäßig über den Tag hinweg auftragen und auffrischen, besonders nach dem Schwitzen oder Baden.

  • Sport und Ernährung

    An besonders heißen Tagen sollten Sie auf intensive körperliche Anstrengung verzichten, egal ob Sport oder schwere Arbeit. Wenn Sie trotzdem trainieren möchten, wählen Sie am besten den frühen Morgen als Zeitpunkt und duschen Sie sich im Anschluss direkt ab, um den Schweiß von der Haut zu entfernen.

    Auch die Ernährung hat Einfluss auf die Schweißproduktion: Verzichten Sie bei Hitze auf Alkohol, Kaffee, scharf gewürzte Speisen und fettige Gerichte. Denn sie regen die Schweißdrüsen zusätzlich an. Stattdessen achten Sie auf eine leichte, frische Kost und trinken Sie ausreichend, am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees.

Ein Baby mit Hitzepickeln am Hals.

Hitzepickel bei Ihrem Baby sanft behandeln

Gerade Säuglinge und Kleinkinder sind besonders anfällig für Hitzepickel, besonders, wenn sie schnell schwitzen oder sich in warmer Umgebung befinden. Die Ursache liegt in der noch unreifen Wärmeregulation: Babys haben kleinere Schweißdrüsen, die schneller verstopfen und ihre Haut ist empfindlicher gegenüber Hitze und Reibung. Häufig betroffen sind der Windelbereich, die Achseln, Kniekehlen, Ellenbogenbeugen und manchmal auch das Gesicht. Dort kann sich die Wärme leicht stauen, vor allem, wenn zusätzlich Kleidung scheuert oder eng anliegt.

Hitzepickel verursachen in der Regel bei Ihrem Kind keine Schmerzen, können jedoch Juckreiz oder ein leichtes Brennen auslösen. Damit sich Ihr Baby wohlfühlt und die Haut rasch abheilen kann, helfen sanfte Maßnahmen im Alltag.

Kleidung und Temperatur

Eine der effektivsten Soforthilfen ist das Reduzieren von Wärmequellen: Schuhe, Socken, Mützen oder dicke Jacken können einfach ausgezogen werden, um die Haut sanft zu kühlen. Ideal ist atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder ein durchdachter Zwiebellook, bei dem je nach Temperatur einzelne Schichten abgelegt werden können.

Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht in der prallen Sonne liegt, und sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Feuchte, kühle Waschlappen können lokal Linderung verschaffen. Wichtig ist außerdem, dass Ihr Kind ausreichend trinkt, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen.

Hautpflege

Die Pflege der empfindlichen Babyhaut sollte besonders behutsam erfolgen. Trocknen Sie die Hautfalten wie im Windelbereich oder unter den Armen regelmäßig sanft ab und lassen Sie die Bereiche gut belüften. In der Regel sind keine Medikamente notwendig, und falls doch, sollte dies nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Gegen leichten Juckreiz kann eine dünne Schicht Zinkcreme helfen, alternativ setzen viele Eltern auf den altbewährten Tipp: ein paar Tropfen Muttermilch auf die betroffenen Stellen geben. Auch Feuchtigkeitspflegeprodukte, die speziell für Säuglinge geeignet sind, können die Haut beruhigen. Vermeiden Sie Wundsalben oder Puder, da sie die Poren zusätzlich verstopfen können.

Damit sich die Pusteln nicht entzünden, versuchen Sie zu verhindern, dass Ihr Baby sie aufkratzt. Kurze, saubere Fingernägel oder kleine Fäustlinge helfen, die empfindliche Haut zu schützen.

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