Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Hartweizen vs. Weichweizen

Eine Frau kontrolliert die Weichweizenähren auf einem Feld

Zwei Körner, zwei Welten

Weizen gehört zu den ältesten Getreidearten der Welt. Schon vor rund 10.000 Jahren begannen Menschen, ihn anzubauen und zu kultivieren. Heute ist Weizen, vor allem in Form von Mehl, einer der wichtigsten Bestandteile für Backwaren wie Brot, Brötchen oder Kuchen. Doch Weizen ist nicht gleich Weizen. Man unterscheidet zwei Hauptarten: Hartweizen und Weichweizen. Während in Deutschland vor allem Weichweizen angebaut wird, ist Hartweizen in unseren Breitengraden aufgrund seiner Klimaansprüche seltener zu finden.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was Hart- und Weichweizen unterscheidet, welche Inhaltsstoffe sie enthalten und warum beide Teil einer ausgewogenen Ernährung sein sollten.

Wussten Sie schon, dass...

Hart oder weich – was die Weizenarten unterscheidet 

Hartweizen und Weichweizen zählen zu den wichtigsten Getreidearten weltweit. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich in Verwendung, Zusammensetzung und Anbau. 

Hartweizen-Körner liegen in zwei Händen

Hartweizen (Durum-Weizen)

Hartweizen, auch bekannt als „Durum“ oder „Triticum durum“, stammt ursprünglich vom Urgetreide Emmer ab. 

Eigenschaften

Seine Körner sind hart, glasig und besitzen eine besonders feste Struktur. Diese Eigenschaften machen Hartweizen zu einer robusten Getreideart, deren Teige elastisch und stabil bleiben. Dadurch bleibt er beim Kochen bissfest, weshalb Hartweizen die bevorzugte Grundlage für beispielsweise Pasta ist.

Typisch ist seine goldgelbe Farbe, die durch den hohen Gehalt an natürlichen Farbpigmenten entsteht, sowie sein herzhafter Geschmack. In der Vollkornvariante ist Hartweizen reich an Ballaststoffen und Mikronährstoffen. Aufgrund seines hohen Glutengehalts sollten Menschen mit Unverträglichkeiten oder Allergien Hartweizen jedoch besser vermeiden.

Verwendung

Hartweizen wird seltener als klassisches Mehl verkauft, sondern häufiger als Grieß oder Vollkornmehl mit einer Typenzahl von etwa 1600 angeboten. Die bekanntesten Produkte aus Hartweizen sind Teigwaren wie Spaghetti, Penne oder Lasagneplatten. Darüber hinaus wird er auch zur Herstellung von Couscous, Bulgur und Hartweizenbrot verwendet. In gemahlener Form dient Hartweizen außerdem zum Andicken von Soßen oder Suppen.

Weichweizen-Körner in einem Transportsack

Weichweizen

Der Weichweizen, auch Triticum aestivumgenannt, ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Weizenart. 

Eigenschaften

Seine Körner sind deutlich weicher und mehlreicher als die des Hartweizens, was ihn besonders leicht zu verarbeiten macht. Das daraus gewonnene Mehl hat eine feine, fast weiße Farbe und lässt sich hervorragend mit anderen Zutaten und Aromen kombinieren. Aufgrund der weicheren Konsistenz entstehen sämige, lockere Teige, die sich optimal für Backwaren eignen.

Verwendung

Weichweizen ist der Hauptrohstoff des typischen Weizenmehls Type 405 und 550. Diese sind in nahezu jeder Küche zu finden und bilden die Grundlage für eine Vielzahl klassischer Backrezepte. Das Mehl des Weichweizens eignet sich besonders gut für Brot, Brötchen, Pfannkuchen, feines Gebäck, Kuchen, Kekse und süße Backwaren aller Art. Auch für Grießbrei oder Babynahrung wird häufig Weichweizengrieß verwendet, da er besonders mild und leicht verdaulich ist.

Versch. Qualitätsstufen

Ja nach Qualität wird Weizen in verschiedene Klassifikationen unterteilt:

  • E-Weizen: hohe Nährwerte 
  • A-Weizen: sehr gute Nährwerte, besonders hoher Eiweißgehalt 
  • B-Weizen genutzt als Backmittel
  • C-Weizen: schlechteste Qualität, Verwendung als Tierfutter 
Weichweizenmehl wird weitervearbeitet

Kornvergleich: Nährstoffe von Hart- und Weichweizen 

Beide Weizenarten sind nährstoffreich und liefern unserem Körper wertvolle Kohlenhydrate, Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe. Die Unterschiede liegen vor allem im Eiweiß- und Mineralstoffgehalt.

Hartweizen enthält meist etwas mehr Eiweiß und Mineralstoffe, während Weichweizen stärkereiche und feinere Mehle liefert. Beide sind fettarm und enthalten komplexe Kohlehydrate, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen, besonders in der Vollkornvariante.

Das ist vor allem ein Vorteil für:

  • Menschen mit Diabetes,
  • Personen mit Gewichtsproblemen, 
  • und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Inhaltsstoffe Hartweizen Weichweizen 
Proteingehalthoher Anteilniedriger Anteil
Gluten (Klebereiweiß)hochgering 
Mineralstoffgehalt
  • hoher Anteil von Mikronährstoffen wie Eisen, Zink, B-Vitamine
  • hoher Anteil an Kalium, Phosphor Magnesium 
hoher Gehalt von Kalium, Phosphor, Magnesium
Vitamine hoher Anteil Vitamin E, B mehr Vitamin K
Kalorien320-330 kcal/100g

320-330

kcal/100g

Stärkegehalt weniger Stärkestärkehaltig
Ballaststoffehoher Anteilhoher Anteil

Fazit: Beide Weizenarten sind gesund, besonders als Vollkornvariante. Hartweizen punktet mit einem höherem Eiweiß- und Mineralstoffgehalt, Weichweizen mit einer feineren Konsistenz und vielseitiger Verwendbarkeit.

Anbau von Hart- und Weichweizen in unserer Region 

Weltweit zählen beide Getreidearten zu den wichtigsten Kulturpflanzen, doch ihre Klimabedürfnisse unterscheiden sich deutlich.

  • Hartweizen 

    Hartweizen bevorzugt warme, sonnige Regionen mit wenig Niederschlag. Er gedeiht am besten in Italien, Frankreich und Spanien und wird einjährig angebaut. In Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland ist er kaum verbreitet, da das Klima hierzulande zu feucht und zu kühl ist.

  • Weichweizen

    Weichweizen liebt gemäßigtes Klima mit gleichmäßigen Niederschlägen. Er ist die wichtigstes Getreideart in Deutschland und Mitteleuropa und bevorzugt den Anbau im Norden und Osten unseres Landes. Weichweizen eignet sich auch prima für den eigenen Gartenanbau als Sommer- oder Wintergetreide, beispielsweise in Regionen wie der Magdeburger Börde.

Ein starkes Duo auf dem Teller

Hart- und Weichweizen sind unverzichtbare Kulturpflanzen, die uns täglich mit Energie und wichtigen Nährstoffen versorgen. Sie liefern komplexe Kohlenhydrate für langanhaltende Energie, pflanzliches Eiweiß und B-Vitamine, die Stoffwechsel und Nervensystem unterstützen.

Ihr Unterschied in Textur, Verwendung und Proteingehalt macht sie zu einer perfekten Ergänzung in der Küche. Wer beide regelmäßig in den Speiseplan integriert, profitiert von einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung.

Tipp: Achten Sie beim Kauf auf regionale Produkte. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern unterstützt auch nachhaltige Landwirtschaft in der Region. 

Gut zu wissen

    Ergebnisse werden geladen

    Jetzt bei der AOK Sachsen-Anhalt versichern

    Registrieren Sie sich schnell und unkompliziert bei unserer Online-Anmeldung.

    Mitglied werden