Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Dankbarkeit und Gesundheit

Frau mittleren Alters, die Dankeskarte von einem Kind an ihren Kühlschrank hängt

Wie Dankbarkeit die Psyche stärkt 
und glücklicher macht 

Dankbarkeit ist weit mehr als ein höfliches „Danke“. Sie beschreibt ein Gefühl oder eine innere Haltung, die entsteht, wenn wir etwas Positives erleben und es bewusst wertschätzen. Im Alltag zeigt sie sich, wenn uns jemand unterstützt, uns hilft oder uns eine Freude macht – und wir darauf mit einem Dank, einer kurzen Nachricht oder einer kleinen Geste reagieren.

Zugleich hat Dankbarkeit eine tiefere, innere Dimension: Sie erinnert uns daran, dass nicht alles im Leben selbstverständlich ist. Sie hilft uns, sowohl die kleinen Momente, wie einen freundlichen Blick oder einen Sonnenaufgang, als auch die großen Dinge wie Freundschaft, Gesundheit oder Lebensmöglichkeiten bewusster wahrzunehmen.

In einer hektischen, von Stress geprägten Welt kann Dankbarkeit daher zu einer wertvollen Ressource für mehr Gelassenheit und Wohlbefinden werden. Dieser Beitrag zeigt, was Dankbarkeit bedeutet, wie sie unsere Gesundheit stärkt und wie wir sie gezielt in unseren Alltag integrieren können.

Wussten Sie schon, dass…

  • Dankbarkeit ein Stück weit trainierbar ist?
  • Dankbarkeit Optimismus fördert?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zahlreiche Gesundheitskurse in der Region bezuschusst?

Was bedeutet Dankbarkeit?

Dankbarkeit lässt sich auf zwei Ebenen verstehen: als spontanes Gefühl und als bewusste innere Haltung. Beide Aspekte hängen eng zusammen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Entstehung und Wirkung.

Frau, die ihrer Freundin zu Hause ein Geschenk macht

Dankbarkeit als Gefühl

Sie zeigt sich spontan und emotional – zum Beispiel, wenn uns jemand hilft, wir ein Geschenk erhalten oder ein glücklicher Zufall passiert. Dieses Gefühl ist eher kurzfristig und impulsiv, geprägt von Freude, Wärme oder Erleichterung. Es entsteht von allein, ohne bewusste Steuerung.

Schwangere und ihr Sohn spielen gerne zusammen.

Dankbarkeit als Haltung

Hierbei handelt es sich um eine bewusste, langfristige innere Einstellung zum Leben. Menschen mit einer dankbaren Haltung können Positives wahrnehmen, ohne dass ein besonderer Anlass nötig ist. Diese Haltung lässt sich trainieren und führt auf Dauer zu einer positiveren Sichtweise, mehr emotionaler Stabilität und der Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten etwas Gutes zu erkennen.

Psychologische Wirkung von Dankbarkeit

In den letzten Jahren wurde Dankbarkeit intensiv erforscht – und die Ergebnisse sind eindeutig: Sie hat eine starke positive Wirkung auf Stimmung, Wohlbefinden und psychische Gesundheit. Dankbarkeit hilft dabei, Herausforderungen besser zu bewältigen und schwierige Situationen neu zu bewerten. 

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Sie fördert Resilienz, also die Fähigkeit, Rückschläge zu überstehen und sich davon zu erholen. Auf lange Sicht entwickeln dankbare Menschen häufig eine höhere Lebenszufriedenheit und ein stärkeres „psychisches Immunsystem“

Dankbarkeit wirkt damit wie eine psychische Ressource:

  • sie erleichtert den Umgang mit Herausforderungen.
  • sie stärkt das Selbstvertrauen.
  • sie dämpft Stress und negative Emotionen.
  • sie hilft, angespannten Zeiten gelassener zu begegnen.

So beeinflusst Dankbarkeit unsere Gesundheit

Psychische Gesundheit

Regelmäßig empfundene Dankbarkeit wirkt sich positiv auf verschiedene Bereiche der mentalen Gesundheit aus:

  • Weniger depressive Symptome

    Dankbarkeit begünstigt positive Gedanken und steht nachweislich mit geringeren depressiven Verstimmungen in Zusammenhang.

  • Weniger Grübeln

    Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf erfreuliche Erlebnisse und hilft, belastende Gedankenschleifen zu durchbrechen.

  • Mehr Optimismus

    Dankbarkeit stärkt das Vertrauen in die Zukunft und unterstützt einen konstruktiven Umgang mit Herausforderungen.

Körperliche Gesundheit

Regelmäßig gelebte Dankbarkeit kann die körperliche Gesundheit nachhaltig positiv beeinflussen:

  • Bessere Schlafqualität

    Dankbarkeit erleichtert das Einschlafen und fördert einen tieferen Schlaf, weil sie die abendliche Stimmung positiv beeinflusst.

  • Weniger Stress

    Menschen, die dankbar sind, berichten von sinkender innerer Anspannung. Dankbarkeit kann mit niedrigeren Cortisolwerten und weniger stressbedingten Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Verspannungen einhergehen.

  • Gesündere Herz-Kreislauf-Funktion

    Studien deuten darauf hin, dass Dankbarkeit mit einer besseren Herz-Kreislauf-Gesundheit verbunden sein kann, da sie Stress reduziert und positive Emotionen stärkt.

7 praktische Wege für mehr Dankbarkeit im Alltag

Dankbarkeit ist – zumindest teilweise – erlernbar. Die folgenden Methoden können helfen, sie im Alltag zu verankern:

Eine reife Frau schreibt in ihr Dankbarkeits-Tagebuch

1. Dankbarkeitstagebuch

Notieren Sie sich vor dem Zubettgehen drei Dinge von Ihrem Tag, die gut gelaufen sind beziehungsweise über die Sie sich gefreut haben. Das können kleine Momente sein, ein gutes Gespräch oder ein persönlicher Erfolg. Diese Gewohnheit hilft, mit einer positiven Stimmung einzuschlafen und langfristig eine optimistischere Sichtweise aufzubauen.

2. Die „Dankbarkeits-Pause“

Halten Sie mehrmals täglich kurz inne und nehmen Sie kleine Dinge wahr, für die Sie dankbar sind, egal wie selbstverständlich sie erscheinen.

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3. Die 5-Finger-Methode

Jeder Finger steht für schöne und zufriedenstellende Dinge im Leben. Beispielsweise steht der Daumen für etwas, worauf man stolz ist. Der Zeigefinger steht für einen schönen Eindruck aus der Natur. Der Ringfinger steht für einen geliebten Menschen.

4. Das Gute im Schlechten sehen

Dankbarkeit bedeutet nicht, Probleme schönzureden. Aber sie kann helfen, den Blickwinkel bewusst zu ändern – nach dem Motto: „Das Glas ist halb voll.“ Oft lassen sich selbst in schwierigen Situationen kleine Lichtblicke finden, die Mut machen.

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5. Achtsamkeitsübungen

Achten Sie auf schöne Momente. Achtsam zu sein heißt: Das Hier und Jetzt mit allen Sinnen erleben. Diese Präsenz schafft mehr Raum für positive Gefühle.

6. Dank aussprechen

Formulieren Sie Dankbarkeit bewusst, egal ob mündlich oder schriftlich. Ein Dankbarkeitsbrief, eine Karte, eine kleine Aufmerksamkeit oder eine Einladung zu gemeinsamer Zeit sorgen für ein höheres Glücksempfinden.

Älteres glückliches Paar.

 

7. Kleine Routinen statt großer Vorsätze

Dankbarkeit wirkt besonders dann, wenn sie regelmäßig gelebt wird. Es braucht keine großen Veränderungen. Kurze Rituale reichen oft aus. Ein täglicher Satz im Tagebuch, ein Moment der Stille am Morgen oder eine bewusste Dankesnachricht zwischendurch sind bereits wirkungsvoll und lassen sich gut in jeden Alltag einbauen.

Typische Missverständnisse beim Thema Dankbarkeit

Rund um das Thema Dankbarkeit gibt es einige verbreitete Missverständnisse, die zu falschen Erwartungen führen können.

  • Dankbarkeit bedeutet nicht, Probleme zu ignorieren.
    Man kann Herausforderungen anerkennen und zugleich das Positive sehen.
  • Dankbarkeit auf Zwang bringt nichts.
    Dankbarkeit ist nur hilfreich, wenn sie echt und freiwillig ist – nicht, wenn sie aus Pflichtgefühl, Schuldgefühlen oder sozialem Druck entsteht.
  • Dankbarkeit ersetzt keine Therapie.
    Bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Traumafolgestörungen kann Dankbarkeit unterstützend wirken und emotional entlasten.  Sie ersetzt aber keine professionelle Behandlung.


Fazit: Dankbarkeit ist eine einfache, wissenschaftlich gut belegte Möglichkeit, das psychische Wohlbefinden zu stärken. Schon kleine, regelmäßige Übungen können langfristig eine große Wirkung entfalten – sowohl auf die Psyche als auch auf die körperliche Gesundheit.

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