Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Juckende Kopfhaut

Ein Mann fasst sich an seine juckende Kopfhaut.

Warum juckt meine Kopfhaut?

Ob plötzlich, dauerhaft oder schubweise: Eine juckende Kopfhaut ist ein Symptom dafür, dass etwas mit dem Gleichgewicht der Haut nicht stimmt. Oft wird der unangenehme Juckreiz begleitet von Schuppen, Rötungen, Trockenheit oder Brennen. Die Ursachen sind ganz vielfältig wie Neurodermitis, Allergien, Kontaktdermatitis oder Stress. Ein Besuch beim Arzt wird notwendig, wenn der Juckreiz länger als zwei Wochen anhält oder Hautveränderungen, starke Schuppenbildung, Nässen oder Haarausfall auftreten. In der Regel helfen schon einfache Maßnahmen und gezielte Behandlungen, um den Juckreiz wirksam zu lindern.

Informieren Sie sich, was den unangenehmen Juckreiz auslöst, wann Sie einen Arzt konsultieren sollten und welche einfachen Pflegetipps den Juckreiz lindern.

Wussten Sie schon, dass...

  • trockene Heizungsluft ein häufiger Auslöser für juckende Kopfhaut ist?
  • Männer häufiger an fettiger und Frauen eher an trockener Kopfhaut leiden?
  • der medizinische Informationsservice AOK-Clarimedis Ihre Fragen zum Thema Gesundheit beantwortet?

Was versteht man unter juckender Kopfhaut?

Eine Frau schaut sich ihre juckende Kopfhaut an.

Juckende Kopfhaut ist ein Symptom, bei dem die Haut der behaarten Kopfregion unangenehm kribbelt, brennt oder spannt. Es ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern vielmehr ein Hinweis auf eine Störung des Gleichgewichts der Kopfhaut. 

Der Drang zum Kratzen kann lokal begrenzt an einer Hautstelle oder flächig über den gesamten Kopf verteilt auftreten. Periodische Schübe oder auch dauerhaftes Jucken treten besonders Nachts oder nach dem Haarewaschen auf. Häufig wird das Jucken begleitet von Symptomen wie Schuppen, Hautrötungen und Spannungsgefühl, Brennen sowie Pickelchen oder Haarausfall.

Die häufigsten Auslöser

Es sind unterschiedliche Ursachen möglich – von harmlos bis behandlungsbedürftig. 

Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  • Trockene oder empfindliche Kopfhaut

    Im Winter und bei trockener Heizungsluft verliert die Kopfhaut Feuchtigkeit. Häufiges Waschen, aggressive Shampoos, heißes Föhnen oder Sonneneinstrahlung verschärfen das Problem. Denn die Hautbarriere trocknet aus, es entstehen feine Risse und der Juckreiz beginnt.

  • Kontaktallergie und Reizungen

    Inhaltsstoffe von Shampoos, Spülungen, Stylingprodukten oder Haarfarben können allergische Reaktionen auslösen. Dafür sind vor allem Duftstoffe, Konservierungsmittel oder sogenanntes p-Phenylendiamin in den Haarfarben verantwortlich. Die Kopfhaut reagiert mit Juckreiz, Rötung, Brennen oder Bläschen.

  • Seborrhoische Dermatitis

    Fettige Schuppen gehören besonders bei Männern zu den häufigsten Auslösern einer juckenden Kopfhaut. Die Ursache ist unbekannt, allerdings kann die Reaktion auf Hefepilze der Gattung Malassezia, die normalerweise auf der Haut vorhanden sind, eine Rolle spielen. Typische Anzeichen sind gelbliche, fettige Schuppen, Juckreiz und Rötungen, die sich besonders am Haaransatz und hinter den Ohren bemerkbar machen. Seborrhoische Dermatitis tritt gehäuft bei Erkrankungen wie Parkinson oder einer Immunschwäche durch HIV auf.

  • Neurodermitis und atopische Ekzeme

    Menschen mit Allergien, Asthma und Neurodermitis haben grundsätzlich eine empfindlichere Haut. So neigt die Kopfhaut ebenfalls schneller zu Entzündungen oder Trockenheit und führt zu starkem Juckreiz.

  • Schuppenflechte

    Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie zeigt sich auf der Kopfhaut mit scharf abgegrenzten, geröteten und mit Schuppen bedeckten Plaques. Die Schuppen sind schwer zu lösen, da sie festsitzen und sehr starken Juckreiz verursachen.

  • Pilzinfektionen

    Besonders bei Kindern kann die Infektion mit Fadenpilzen im Bereich des Kopfes (Tinea capitis) auftreten. Klassische Anzeichen sind runde, schuppende und teilweise haarlose Stellen. Gelegentlich kommt es zu einer Lymphknotenschwellung im Nacken. Da Pilzinfektionen ansteckend sind, sollten sie ärztlich behandelt werden.

  • Kopfläuse

    Kopfläuse sind ein klassischer Grund für das unangenehme Jucken. Besonders in Kindergärten und Schulen treten regelmäßig Läusewellen auf. Typisch ist dann ein intensiver Juckreiz im Nacken und Schläfenbereich, ausgelöst durch Nissen (Eier der Läuse), die an den Haarwurzeln kleben. 

  • Medikamente und Grunderkrankungen

    Einige Medikamente können trockene Haut verursachen. Auch Hormonveränderungen wie in der Pubertät und in den Wechseljahren wirken sich auf das Gleichgewicht der Kopfhaut aus.

  • Stress und psychische Belastung

    Stress, Angst und Schlafmangel können ebenfalls die Wahrnehmung von Juckreiz verstärken.

Wie macht sich juckende Kopfhaut bemerkbar?

Eine angegriffene Kopfhaut kann viele Symptome haben, hängt aber meist von der Ursache ab. Am häufigsten zu beobachten sind:

  • Jucken, Brennen oder Kribbeln, das oft bei Wärme, Schweiß oder nach dem Waschen stärker wird.
  • Das Auftreten von Rötungen und Schuppen, die weißlich-trocken oder gelblich-fettig sind. 
  • Oft kommt es zu einem Spannungsgefühl auf der Kopfhaut, Trockenheit oder Fettglanz.
  • Krusten, Nässen oder Schmerzen bei Infektionen können ebenfalls auftreten. 
  • Bei länger bestehenden Entzündungen kommt es zu Haarausfall oder brüchigem Haar. 
  • Typisch bei Läusen und Ekzemen ist besonders der nächtliche Juckreiz.

Hausmittel und Pflege-Tipps für eine gesunde Kopfhaut

Gezielte Pflege für eine gesunde Kopfhaut kann helfen, Juckreiz, Trockenheit und Irritationen auf natürliche Weise vorzubeugen, zu lindern und das Gleichgewicht der Haut nachhaltig zu unterstützen.

Eine Frau mit juckende Kopfhaut trocknet ihre feuchten Haare mit einem Handtuch.

Sanftes Shampoo und richtige Waschroutine

Waschen Sie Ihre Haare nur zwei- bis dreimal pro Woche, um den natürlichen Säureschutzmantel zu erhalten. Verwenden Sie dafür milde, parfümfreie Shampoos mit pH-neutraler oder leicht saurer Formulierung mit einem pH-Wert von 5,5.

Inhaltsstoffe wie Harnstoffe (Urea) binden Feuchtigkeit in der Haut. Panthenol wirkt hydratisierend und wundheilungsfördernd. Der Wirkstoff Allantoin hat zusätzlich eine beruhigende Eigenschaft. Salicylsäurehaltige Lotionen lösen festsitzende Schuppen, sollten aber nicht bei jeder Wäsche angewendet werden. Vermeiden Sie außerdem heißes Wasser und starkes Föhnen.

Bürsten Sie Ihre Haare mit Naturborsten, um Reizungen zu verhindern. Tupfen Sie Ihre Kopfhaut und Haare nach dem Waschen sanft ab und vermeiden Sie rubbeln. 

Tragen Sie außerdem Conditioner und Stylingprodukte nicht direkt auf Ihre Kopfhaut auf.

Hausmittel und natürliche Öle

Aloe vera Gel beruhigt die gereizte Haut. Kokos- oder Olivenöl hilft gegen Trockenheit. Apfelessig-Spülungen wirken leicht desinfizierend und regulieren den pH-Wert. Teebaumöl hat eine antiseptische Wirkung auf der Haut. Wenden Sie Teebaumöl aber bitte immer verdünnt an.

Ernährung und Stressmanagement

Zink, Eisen, Vitamin D, Biotin und Omega-3-Fettsäuren fördern eine gesunde Kopfhaut. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit am Tag, am besten 1,5 bis 2 Liter. Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder Spaziergänge im Grünen helfen ebenfalls, Stress abzubauen und durchzuatmen.

Was Sie besser vermeiden sollten

Plagt Sie eine juckende Kopfhaut, verzichten Sie für einige Wochen auf Duftstoffe, Haarfarben und Stylingprodukte. Nutzen Sie für das Haarefärben pflanzliche Alternativen oder ammoniakfreie Produkte. Waschen Sie außerdem regelmäßig Ihre Kopfbedeckungen.

Wann sollten Sie zum Arzt? Warnsignale im Überblick

Der Juckreiz lässt sich meist selbst gut behandeln. Suchen Sie bei folgenden Anzeichen trotzdem unbedingt Ihren behandelnden Arzt auf:

  • der Juckreiz hält länger als zwei bis vier Wochen, trotz sanfter Pflege, an
  • Sie leiden unter extremen Rötungen, Krusten und offenen Stellen, starker Schuppenbildung oder Schmerzen
  • es kommt zu Haarausfall oder haarlose Stellen werden sichtbar
  • Fieber und geschwollene Lymphknoten kommen hinzu
  • nach dem Haare färben oder einem neuen Shampoo treten starke Reaktionen auf
  • Ihr Kind ist betroffen
Ein Arzt untersucht die juckende Kopfhaut einer Patientin.

Diagnose und Behandlung

Meist führt der Hautarzt eine Blickdiagnose durch. Auch Abstriche oder Allergietests können Aufschluss über die Ursache geben. Vom Ergebnis abhängig kommen antimykotische Cremes, kortisonhaltige Lösungen, antiallergische Medikamente oder medizinische Shampoos zur Behandlung infrage. Gegen Hefepilze bei seborrhoischer Dermatitis wird Ketoconazol oder Pirocton-Olamin verordnet. Der Arzneistoff Selendisulfid reguliert die Talgproduktion und reduziert Schuppen.

Medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt

Der kalte und trockene Winter in unserer Region und die Heizungsluft in vielen Räumen begünstigen juckende Kopfhaut. Im Frühjahr und der Pollenzeit können besonders in den Elbe- und Saale-Auen allergische Ekzeme auftreten. Haben Sie Beschwerden, wenden Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt, der bei Bedarf eine Überweisung an den Hautarzt ausstellt.

Wir unterstützt Sie gern bei der Suche nach einem Facharzt. Mit der AOK Arztsuche finden Sie verschiedene Ärzte in Ihrer Region.
Unser Online-Hautcheck gemeinsam mit OnlineDoctor 24 GmbH gibt außerdem eine erste Einschätzung bei Symptomen.
Bei starken Entzündungen wenden Sie sich telefonisch an den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117, welcher auch außerhalb der Praxiszeiten erreichbar ist.

Achtung: Haben Sie eine lebensbedrohliche allergische Reaktionen, wählen Sie den Notruf 112. 

Bei einem Läusebefall informieren in der Regel die Kita oder die Schule Eltern über das weitere Vorgehen.

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