Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Aloe vera

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Heilpflanze mit vielseitiger Wirkung

Schon in der Antike nutzten die Ägypter den Pflanzensaft der Aloe vera zur Hautpflege und Wundheilung. Beim Aufschneiden der Blätter tritt ein transparentes Gel aus, das zu rund 99 Prozent aus Wasser und unter anderem Vitaminen, Mineralien, Enzymen und Aminosäuren besteht. Die Kosmetikindustrie hat das längst für sich entdeckt und verarbeitet das Gel hauptsächlich in Hautpflegeprodukten. Die kühlende und feuchtigkeitsspendende Wirkung ist aber auch bei Sonnenbrand, Schuppenflechte oder trockenem Haar von Vorteil. 

Im Beitrag beschäftigen wir uns näher mit den Inhaltsstoffen und den Anwendungsbereichen der Aloe vera. Außerdem zeigen wir, was bei der Verwendung zu beachten ist.

Wussten Sie schon, dass...

  • die Aloe vera zu den heilkundlich am besten erforschten Pflanzen zählt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Naturheilverfahren mit bis zu 50 Euro im Jahr bezuschusst?
  • die Heilpflanze in vielen Kulturen als Symbol für Gesundheit, Schönheit und Unsterblichkeit gilt?

Woher kommt Aloe vera?

Aloe vera ist eine der bekanntesten Heilpflanzen der Welt. Schon seit über 6.000 Jahren wird sie in Ägypten, Griechenland und Indien als „Pflanze der Unsterblichkeit“ verehrt. Die „Wüstenlilie“ kommt ursprünglich aus Afrika und der arabischen Halbinsel und wird auch heute noch in warmen Regionen kultiviert. Weltweit gibt es über 300 Arten, von denen die Aloe vera barbadensis Miller (Echte Aloe) am häufigsten in der Naturheilkunde und Kosmetik genutzt wird. Charakteristisch sind die dickfleischigen, lanzettförmigen Blätter, die ein durchsichtiges Gel enthalten.

Inhaltsstoffe der Aloe vera

Aus einer aufgeschnittenen Aloe vera tritt Gel aus.

Aloe vera Gel ist ein wahres Naturkonzentrat. Es besitzt über 200 nachgewiesene Inhaltstoffe wie:

  • Vitamine: A, C und E sowie verschiedene B-Vitamine
  • Mineralstoffe: Calcium, Magnesium, Kalium, Zink, Eisen, Natrium
  • Aminosäuren: darunter essenzielle Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann
  • sekundäre Pflanzenstoffe: unter anderem Saponine mit leicht antiseptischer Wirkung
  • Enzyme: fördern Stoffwechselprozesse und die Verdauung

Wie gesund ist die Heilpflanze?

Aloe vera ist für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt – besonders für Haut und Verdauung. Studien weisen auf eine entzündungshemmende, antibakterielle, feuchtigkeitsspendende und regenerationsfördernde Wirkung des Aloe vera Gel hin. Die Pflanze kann:

  • die Wundheilung beschleunigen
  • das Immunsystem unterstützen
  • die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgen
  • bei leichten Magen-Darm-Beschwerden helfen
  • antioxidativ wirken und freie Radikale bekämpfen

Hinweis: Der gesundheitliche Nutzen ist immer von der Verarbeitungsqualität abhängig. Frisches, reines Aloe-Gel ist am wirksamsten, während stark verarbeitete Produkte teils an Wirkung verlieren.

Anwendungsbereiche der Aloe vera

Aloe vera ist eine vielseitige Heilpflanze, die auf unterschiedliche Weise genutzt werden kann. Ihr Gel wird seit Langem in Hautpflegeprodukten eingesetzt. Auch Säfte oder Kapseln werden zur innerlichen Anwendung beworben – doch in welchen Anwendungsbereichen kann Aloe vera wirklich helfen?

  • Äußerliche Anwendung

    Aloe vera Gel wird häufig in Hautpflegeprodukten verwendet. Studien zeigen, dass es die Wundheilung bei Verbrennungen zweiten Grades unterstützen kann. Auch bei anderen Hautproblemen wie leichten Reizungen oder trockener Haut berichten viele Menschen von positiven Erfahrungen. Wissenschaftlich ist die Wirkung hier jedoch nicht eindeutig belegt. Grundsätzlich gilt Aloe vera Gel zur äußerlichen Anwendung als gut verträglich.

  • Innerliche Anwendung

    Aloe vera-Säfte und -Kapseln werden oft mit positiven Effekten für Verdauung, Immunsystem oder „Entgiftung” beworben. Ein solcher Nutzen ist jedoch bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Produkte, die Bestandteile aus der Blatthaut (sogenanntes Aloe-Latex) enthalten, können sogar schädlich sein und sollten nicht eingenommen werden. Entbitterte Aloe vera-Getränke gelten zwar als unbedenklich, ein gesundheitlicher Vorteil ist jedoch nicht überzeugend belegt.

Anwendungsmöglichkeiten im Alltag

Junge Frau drückt Aloe vera Gel aus einem Pflanzenblatt. Auf dem Tisch steht eine Schale.


Das frische Gel kann direkt aus dem Blatt zur Hautpflege oder nach einem Sonnenbrand aufgetragen werden. Viele Produkte wie Cremes, Lotionen und After Sun-Produkte beinhalten zudem das Aloe vera Gel. Zur innerlichen Anwendung dient Aloe vera-Saft. Dieser sollte nur aus geschältem Blattgel ohne Aloin bestehen, da dieser Stoff krebserregend sein kann. Eine bekannte Alternative dazu stellen Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe vera-Extrakt in Kapsel- oder Pulverform dar.

Hinweis: Achten Sie stets auf die Dosierungsangaben und nehmen Sie keinesfalls mehr.

Risiken bei der Anwendung

So gesund Aloe vera auch ist, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:

  • Aloin-Gehalt

    In der gelblichen Schicht unter der Blattrinde steckt Aloin, ein stark abführender Stoff. Er kann Durchfall und Mineralstoffverluste auslösen. Seriöse Hersteller entfernen Aloin weitgehend, dennoch sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf geprüfte Produkte achten und diese maßvoll verwenden.

  • Schwangerschaft und Stillzeit

    Während Schwangerschaft und Stillzeit wird von Aloe vera-Produkten zur innerlichen Anwendung abgeraten. In der Schwangerschaft kann Aloe vera frühzeitige Wehen fördern, in der Stillzeit sind Risiken für das Kind nicht auszuschließen. Verzichten Sie in diesen Lebensphasen daher vorsorglich auf die Einnahme.

  • Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen

    Aloe vera kann bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreizungen verursachen. Testen Sie die äußerliche Anwendung deshalb am besten zuerst an einer kleinen Stelle. Beim Kauf sind Prüfsiegel hilfreich, sie belegen jedoch nicht die Wirksamkeit. Wer Medikamente einnimmt oder an Vorerkrankungen leidet, sollte die Einnahme von Aloe-vera-Produkten zuvor ärztlich abklären.

Fazit

Aloe vera ist eine vielseitige Heilpflanze, die insbesondere bei der Hautpflege und Wundheilung positive Effekte zeigen kann. Sie ist zwar kein Wundermittel, kann aber die Haut, die Verdauung und das Immunsystem unterstützen. In Deutschland sind Aloe-Gel und -Saft nicht als Arzneimittel zugelassen. Andere Inhaltsstoffe wie Aloe-Latex sind nur noch in bestimmten Produkten, beispielsweise Nasensprays, erlaubt. Ihre Anwendung als Abführmittel wird hingegen nicht empfohlen.

Besonders gut belegt sind die hautpflegenden Eigenschaften, weshalb Aloe Vera vor allem in kosmetischen Produkten sinnvoll eingesetzt wird. Dabei sollte stets auf hohe Qualität und geprüfte Produkte geachtet werden.

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