Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Chlamydien

Eine junge Frau steht vor der Toilette. Ihr schmerzt der Unterleib.

Chlamydien-Infektion erkennen und behandeln

Chlamydien gehören zu den weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Infektionen. Die Ansteckung erfolgt bei Jugendlichen und Erwachsenen durch ungeschützten Sex. Auch während der Geburt können sich Babys bei der infizierten Mutter anstecken. Häufig verläuft die Erkrankung symptomlos. Wird die Infektion nicht behandelt, kann das besonders für junge Frauen ernste Folgen bis hin zur Unfruchtbarkeit haben. 

In unserem Beitrag informieren wir, woran Sie auftretende Symptome erkennen und welche Schutzmaßnahmen helfen. Außerdem erfahren Sie, wie die Kostenübernahme für einen Chlamydien-Test abläuft.

Wussten Sie schon, dass…

  • eine Chlamydieninfektion häufig symptomlos verläuft?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einmal jährlich bei Frauen unter 25 Jahren die Kosten für das Chlamydien-Screening übernimmt?
  • wir die Kosten für einen Antibiotika-Schnelltest übernehmen?

Was sind Chlamydien?

Ein junges Liebespaar umarmt sich. Sie schauen sich in die Augen.

 

Chlamydien werden durch das Bakterium clamydia trachomatis ausgelöst und verursachen Entzündungsreaktionen im Körper. So können beispielsweise Harnröhre, Gebärmutterhals, Gebärmutterschleimhaut und auch der Enddarm betroffen sein. Jährlich gibt es circa 300.000 Infektionen in Deutschland. 

Die Ansteckung erfolgt dabei gleichermaßen bei Frauen und Männern mit sexuellen Kontakten. Bei Frauen sind schwere und dauerhafte Folgeerkrankungen bekannt, die durch rechtzeitige Behandlung größtenteils verhindert werden können.

Beschwerden und Symptome bei Chlamydien

Die Infektion mit Chlamydien erfolgt oftmals symptomlos. Bei rund 80 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer bleibt die Infektion unbemerkt. Treten Symptome auf, dann meist nach ein bis drei Wochen nach der Übertragung. Anzeichen sind dann ein gelblich-klebriger, übelriechender Ausfluss aus Vagina oder Harnröhre. Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen sowie beim Sex kommen ebenfalls vor. Außerdem kann Juckreiz an Scheide, Penis oder Enddarm auftreten. Auch vaginale Zwischenblutungen können darauf hinweisen. 

Chlamydien-Test zur Diagnose

Die Diagnose kann nur durch einen direkten Erregernachweis gestellt werden. Dazu führt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt einen Abstrich oder eine Urinuntersuchung durch. Bei einem Abstrich können am Gebärmutterhals, in der Harnröhre oder rektal Zellen entnommen werden. Bei einer Urinuntersuchung ist der sogenannte Erststrahlurin, der zu Beginn der Harnentleerung abgegeben wird, wichtig. Bei beiden Untersuchungsmethoden werden die Proben im Labor analysiert, sodass nach wenigen Tagen bereits ein Ergebnis vorliegt. 

Welche Testmethode am besten geeignet ist, hängt vom Krankheitsbild der Betroffenen ab und wird durch das medizinische Fachpersonal entschieden. Die Untersuchungen, um Chlamydien nachzuweisen, werden in der Regel in Praxen für Gynäkologie, Haut- und Geschlechtskrankheiten oder Urologie durchgeführt. 

Was passiert, wenn der Test positiv ausfällt?

Eine Seniorin führt eine Beinübung mit einem Gummiband aus. Dabei hilft ihr eine Physiotherapeutin.

Eine früh erkannte Infektion ist gut behandelbar. Oftmals wird eine Einnahme von Antibiotika für mindestens 14 Tage notwendig. Dabei ist es wichtig, die Einnahmedauer einzuhalten, auch wenn die Symptome schnell abklingen. Es wird empfohlen, während der Behandlungszeit auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten. Die Mitbehandlung des Sexualkontakts ist ratsam, da ansonsten eine gegenseitige Neuansteckung drohen kann. Außerdem sollten unbedingt alle Sexualpartner der letzten 60 Tage informiert werden, damit auch diese sich untersuchen lassen können.
Wie lange eine Infektion bereits besteht, ist mithilfe des Tests nicht messbar. 

Wer trägt die Kosten für einen Chlamydien-Test?

Bei der Untersuchung erster Anzeichen für eine Chlamydieninfektion, entscheidet das ärztliche Fachpersonal über die medizinische Notwendigkeit der Durchführung des Chlamydientests. Ist diese gegeben, erfolgt selbstverständlich eine Kostenübernahme durch die AOK Sachsen-Anhalt, die unabhängig von Alter und Geschlecht ist. Sollte bei Ihren Sexualkontakten eine Chlamydien-Infektion diagnostiziert werden, stellt dies ebenso eine Notwendigkeit der Durchführung des Tests dar, welcher von der AOK Sachsen-Anhalt übernommen wird. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ist die Testung auf Chlamydien ebenfalls Teil der Routineuntersuchung. Grund dafür ist ein erhöhtes Risiko einer Frühgeburt, eines vorzeitigen Blasensprungs und anderer Schwangerschaftskomplikationen ausgelöst durch Chlamydien. 

  • Chlamydien-Screening bei Frauen bis 25 Jahre

    Das Chlamydien-Screening wird einmal jährlich im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung bei Frauen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres durch die AOK Sachsen-Anhalt übernommen. Die Testung erfolgt durch eine Urinuntersuchung und wird in einer gynäkologischen Facharztpraxis durchgeführt. 

  • Keine Übernahme von Chlamydien-Tests für Zuhause

    Mittlerweile gibt es auch Chlamydien-Tests für den Heimgebrauch. Davon wird jedoch abgeraten, da dabei ein hohes Risiko für ungenaue Ergebnisse besteht. Das gilt insbesondere für Heimtests, die nicht in ein Labor gesendet und dort untersucht werden. Sollte Ihr Selbsttest positiv ausfallen, ist der tatsächliche Befund unbedingt durch einen Arztbesuch abzuklären. Eine Erstattung selbstgekaufter Tests für den häuslichen Gebrauch ist nicht möglich. Dies gilt auch für Frauen unter 25 Jahren.

Schutz vor Chlamydien-Infektion

Ein vollständiger Schutz vor Chlamydien ist nicht möglich. Das Ansteckungsrisiko wird jedoch deutlich durch die Benutzung von Kondomen oder Femidomen gemindert. Aus diesem Grund ist besonders beim Verkehr mit einem neuen Sexualkontakt die richtige Verhütung von Bedeutung. Die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmethoden bieten keinen Schutz vor der Ansteckung.

Gut zu wissen

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