Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Panikattacken

Ein Mädchen sitzt auf dem Boden und hat soeben eine Panikattacke durchlebt

Angstanfälle verstehen und bewältigen

Panikattacken treten meist plötzlich und ohne Vorankündigung auf. Neben Herzrasen, Atemnot und Schwindel verspüren Betroffene dabei eine extreme Angst, häufig sogar ein Gefühl von Todesangst. Obwohl sie in der Regel nur kurze Zeit andauern, sind Panikattacken für Betroffene deshalb sehr beängstigend und können sich stark auf ihr tägliches Leben auswirken. Mit den richtigen Techniken sind die Angstanfälle aber gut kontrollierbar.

In unserem Beitrag informieren wir Sie über die Ursachen von Panikattacken und was die typischen Symptome sind. Außerdem zeigen wir Ihnen bewährte Bewältigungsstrategien gegen Angstanfälle. 

Wussten Sie schon, dass…

  • etwa 40 Prozent der Menschen einmal im Leben eine Panikattacke erleiden?
  • die AOK Sachsen-Anhalt eine kostenlose Yogaschule anbietet?
  • eine Panikattacke in der Regel keine ernsthafte körperliche Bedrohung ist?

Warum entsteht eine Panikattacke?

Die Ursachen für Panikattacken sind nicht immer erkennbar und oft sehr komplex. Sie können durch eine Kombination von genetischen Veranlagungen, biologischen und psychologischen Aspekten sowie von Umweltfaktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

Ein Senior leidet aufgrund traumatischer Ereignisse unter Panikattacken
  • eine familiäre Veranlagung für Angststörungen, die das Risiko erhöht, eine Panikattacke zu erleben
  • Stress und Belastung: beruflich, persönlich oder gesundheitlich
  • Schlafmangel
  • chemisches Ungleichgewicht im Gehirn: Eine Störung im Gleichgewicht von Neurotransmittern, wie Serotonin und Nordadrenalin, kann Angstsymptome auslösen.
  • traumatische Erlebnisse: zum Beispiel ein Unfall, Missbrauch oder der Verlust eines geliebten Menschen
  • Missbrauch von Betäubungsmitteln

Wichtig ist es, zu wissen, dass Panikattacken in der Regel keine ernsthafte körperliche Bedrohung darstellen, auch wenn es sich für die Betroffenen sehr real anfühlt. Die Symptome erreichen innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt und klingen anschließend wieder ab. In der Regel dauert eine Panikattacke maximal 30 Minuten an.

Panikattacke oder Panikstörung – Welche Unterschiede gibt es?

Eine Panikattacke und eine Panikstörung sind zwei verwandte, aber unterschiedliche psychologische Phänomene:

  • Panikattacke

    Eine Panikattacke zeichnet sich durch ein plötzliches, intensives Gefühl der Angst aus, das innerhalb weniger Minuten den Höhepunkt erreicht. Typische Symptome dabei sind beispielsweise Herzrasen, Schwitzen, Zittern und Atemnot. Angstanfälle können einmalig oder gelegentlich auftreten, ohne dass eine zugrundeliegende Störung vorliegt. 

  • Panikstörung

    Eine Panikstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch wiederkehrende Panikattacken gekennzeichnet ist. Betroffene haben häufig anhaltende Sorgen über weitere Panikattacken und mögliche Folgen. Diese ständige Angst führt oft zu Verhaltensänderungen. Beispielsweise werden bestimmte Orte oder Situationen gemieden.

    Kurzgesagt ist eine Panikattacke ein Ereignis intensiver Angst, während eine Panikstörung eine anhaltende Erkrankung ist, die sich durch wiederholte Angstanfälle und anhaltende Angst vor neuen Attacken auszeichnet.

Wann werden Panikattacken zu einer Panikstörung?

Panikstörungen gehören zu den Angststörungen. Häufig geschieht die Diagnose erst nach vielen Jahren, weil Betroffene sich nicht eingestehen, dass eine Störung vorliegt. Um eine Panikstörung auszuschließen, sollten Sie deshalb ärztlichen Rat einholen, wenn wiederholt und unerwartet, das heißt mindestens einmal im Monat, Panikattacken auftreten. Diagnostiziert der Arzt eine Panikstörung, ist in den meisten Fällen eine Psychotherapie erforderlich. Die gute Nachricht: Die Therapie ist sehr erfolgversprechend. Etwa 80 Prozent der Betroffenen können geheilt werden. Je früher die Therapie beginnt, desto besser stehen die Heilungschancen. Scheuen Sie sich deshalb nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie wiederholt Panikattacken haben. 

Eine Frau steht in einem Bus und kämpft gegen ihre Agoraphobie an

Panikattacken und Agoraphobie

Eine Agoraphobie, besser bekannt als Platzangst, ist der häufigste Auslöser für Panikattacken. Etwa zwei Drittel der Angstanfälle lassen sich darauf zurückführen. Betroffene von Platzangst fürchten sich vor Orten, an denen es schwierig ist, Hilfe zu erhalten oder zu entfliehen. Dazu zählen belebte öffentliche Plätze und Menschenmengen, genauso wie öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrstühle. Die Personen sind deswegen oft sehr eingeschränkt in ihrem Alltag und gehen kaum noch raus. Auch hier ist eine Therapie sehr hilfreich.

Schnelle Hilfe bei Panik

Verschiedene bewährte Bewältigungsstrategien können dabei helfen, die Symptome einer Panikattacke sofort zu reduzieren. Betroffene können dadurch lernen, besser mit der Angst umzugehen. 

  • Atemtechniken

    Eine tiefe Bauchatmung kann helfen, die körperlichen Symptome einer Panikattacke zu lindern. Das langsame und bewusste Atmen versetzt den Körper in einen entspannten Zustand. Beobachten Sie eine Panikattacke bei Ihrem Partner, Familienmitglied oder Freund, beruhigen Sie ihn und ermutigen Sie ihn dazu, tief und ruhig zu atmen.

  • Entspannung

    Meditation, progressive Muskelentspannung und Yoga können Stress abbauen und Angstsymptome reduzieren. Die Entspannungstechniken helfen, Körper und Geist zu beruhigen.

  • Lebensstil

    Ein gesunder Lebensstil verbessert nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit und reduziert so die Anfälligkeit für Panikattacken. Achten Sie auf regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Verzichten Sie auf Alkohol und konsumieren Sie keine Betäubungsmittel. Hierdurch können Panikattacken sogar gefördert werden. Auch ausreichender Schlaf ist Teil eines gesunden Lebensstils.

  • Verhaltenstherapie

    Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine Form der Psychotherapie, bei der man negative Denkmuster identifizieren und anpassen soll. Betroffene lernen so, Gedanken zu angstauslösenden Situationen zu verändern und die Symptome zu reduzieren.

  • Medikamente

    Angstlösende Medikamente können dabei helfen, Panikattacken zu kontrollieren. Sie reduzieren die Häufigkeit und Intensität von Angstanfällen. Nehmen Sie diese Medikamente jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht ein!

Ein Leben ohne Panik ist möglich 

Panikattacken können das tägliche Leben von Betroffenen stark beeinträchtigen. Es gibt allerdings viele Möglichkeiten, sie zu bewältigen und die Lebensqualität wieder zu verbessern. Der Schlüssel ist die Identifizierung der Ängste und die Anwendung wirksamer Bewältigungsstrategien. Besonders bei einer Panikstörung, aber auch bei Panikattacken ist es wichtig, frühzeitig Unterstützung zu suchen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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