Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

JOMO - Joy Of Missing Out

A caucasian man wearing casual clothing, sitting on a sofa in his apartment and reading a book.

Die Freude am Verpassen

Ständig online und immer verfügbar?

Unsere Welt besteht aus ständiger Erreichbarkeit, digitaler Reizüberflutung und dem Drang nach permanenter Teilhabe. Das führt häufig zu Unruhe, Druck, Überforderung und innerlicher Erschöpfung. Dieses Phänomen wird als JOMO bezeichnet und steht für „Joy of Missing Out“ (Bewusstes Nicht-Dabei-Sein). Es steht dabei ganz im Gegensatz zu FOMO (Fear of Missing Out), nämlich der Angst, etwas zu verpassen. FOMO schafft Raum für Gefühle der Zufriedenheit und Entspannung.

Wie Sie JOMO erreichen, welche Arten es von JOMO gibt und wie es sich von FOMO unterscheidet, lesen Sie in unserem Beitrag. 

Wussten Sie schon, dass…

  • in Skandinavien „Lagom“ ein gelebter JOMO-Alltag ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zwei Gesundheitskurse im Jahr und sogar Gesundheitsreisen  bezuschusst?
  • sich Menschen nachweislich nach regelmäßigen Offline-Zeiten glücklicher und erholter fühlen?

Was ist JOMO?

JOMO beschreibt das bewusste und zufriedene Verzichten auf Aktivitäten, Ereignisse oder soziale Medien, ohne das Gefühl, etwas zu verpassen. Die persönliche Lebensqualität steht dabei im Vordergrund, JOMO schafft Zeit für sich selbst und sorgt für Ruhe und bedeutungsvolle Momente. JOMO ist kein Rückzug aus Angst, sondern eine frei gewählte Abgrenzung mit dem Fokus auf das eigene individuelle Tempo, Wohlbefinden und das reale Leben.

Was bewirkt JOMO im Körper?

Junge Frau hält Notizbuch in den Händen. Neben ihr steht ein kleiner Korb mit Handy und Kopfhörern drin.

Sich bewusst für JOMO zu entscheiden, hat nachweislich positive Effekte auf die psychische und körperliche Gesundheit. 

  • Es reduziert chronischen Stress und senkt den Cortisolspiegel .
  • Die Auszeit fördert besseren Schlaf sowie die innere Erholung.
  • JOMO stärkt die mentale Gesundheit, da die Reizüberflutung bedeutend geringer ist.
  • Es erhöht die Konzentration und fördert die individuelle Kreativität und eigene Energie.
  • Offline zu sein wirkt wie ein digitales Entgiften für das Nervensystem und stärkt die innere Verbindung.

Welche Arten von JOMO gibt es?

Ein digitaler Rückzug muss nicht immer gleich ein kompletter Verzicht sein – er lässt sich ganz unterschiedlich gestalten. Der digitale Rückzug kann dabei unterschiedlich umgesetzt werden. Ob digital, sozial, konsumbezogen oder im Job – JOMO hat viele Facetten. Und jede einzelne hilft dabei, sich selbst wieder näherzukommen.

  • Digitales JOMO

    Digitales JOMO bedeutet: bewusst mal nicht online sein – und das richtig genießen. Kein ständiges Scrollen, kein Checken von Nachrichten, kein Druck, immer up to date zu sein. Genießen Sie das Gefühl, nicht ständig online zu sein.

  • Soziales JOMO

    Das bewusste Entscheiden, Einladungen abzulehnen oder gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht nachzukommen, schafft Raum für eigene Bedürfnisse. Es ist völlig in Ordnung, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ohne sich dabei schuldig zu fühlen.

  • Konsum JOMO

    Nicht immer mehr haben zu müssen, kann überraschend befreiend sein. Wer weniger kauft, merkt oft, wie wenig es braucht, um zufrieden zu sein. Statt dem nächsten Trend hinterherzueilen, entsteht Raum für das, was wirklich wichtig ist. Es geht nicht darum, sich etwas zu verbieten – sondern darum, bewusster zu entscheiden.

  • Berufliches JOMO 

    Setzen Sie klare Grenzen, wenn es um Ihre berufliche Erreichbarkeit geht. Legen Sie dazu fest, wann Ihre Arbeitszeit endet und verzichten Sie bewusst darauf, nach Feierabend noch E-Mails zu bearbeiten. Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen – Sie müssen nicht bei allem mithalten.

Was ist der Unterschied zu FOMO?

FOMO und JOMO stehen für zwei gegensätzliche Haltungen im Umgang mit sozialen Medien und digitaler Präsenz. FOMO entsteht eher aus einem Mangelgefühl heraus, nicht gut genug oder nicht dabei zu sein. JOMO entspringt dem Gefühl der Fülle und dem Wissen, dass man genug ist und auch genug hat.

 

FOMO (Fear of Missing Out)JOMO (Joy of Missing Out)
  • Angst etwas zu verpassen
  • Freude, etwas zu verpassen
  • Permanentes Vergleichen
  • Fokus auf eigene Bedürfnisse
  • Rastlosigkeit, Stress
  • Entspannung, Achtsamkeit
  • Abhängigkeit von sozialen Netzwerken
  • digitale Selbstbestimmung
  • Kontrolle von außen
  • selbstbestimmtes Leben
  • Erschöpfung, Reizüberflutung
  • Gelassenheit, Fokus

Tipps für mehr JOMO im Alltag

young mother plays with her little son with toys at home and smiles, 2-year-old boy plays with toy car with his parent, woman has fun with her child

 

Verzicht muss nicht radikal sein – oft reichen schon kleine Impulse, um neue Gewohnheiten entstehen zu lassen. Wer Lust hat, es einfach mal auszuprobieren, kann Schritt für Schritt starten. 

Wir haben praktische Anregungen gesammelt, die sich unkompliziert in den Alltag einbauen lassen – im eigenen Rhythmus und ohne festen Plan.

  • Legen Sie digitale Pausen ein

    Legen Sie für eine gewisse Zeit am Tag das Smartphone bewusst beiseite – besonders morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Schlafengehen. Die gezielte Einführung von “Offline-Tagen” kann ebenfalls hilfreich sein, beispielsweise einen Tag in der Woche.

  • Deaktivieren Sie Push-Benachrichtigungen

    Immer erreichbar zu sein – ob per Handy, E-Mail oder über soziale Medien – kann ganz schön anstrengend sein. Ständig prasseln neue Informationen und Benachrichtigungen auf uns ein, und unser Kopf kommt kaum noch zur Ruhe. Reduzierte Reize können helfen, die Kontrolle über die eigene Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. 

  • Finden Sie Ihr eigenes “Tempo”

    Planen Sie gezielt Zeit für sich ein, denn Sie müssen nicht jede Einladung annehmen. Hinterfragen Sie sich bewusst, was Sie wirklich brauchen und auf welche Sie für das eigene Wohlbefinden lieber verzichten. Versuchen Sie dabei nicht mit dem Lebenstempo anderer mitzuhalten und finden Sie Ihren eigenen Rhythmus.

  • Integrieren Sie Achtsamkeitsübungen in Ihren Alltag

    Bauen Sie kleine Achtsamkeitsmomente in Ihren Alltag ein. Das kann eine kurze Meditation am Morgen sein, ein paar bewusste Atemzüge zwischendurch oder eine Yogaeinheit nach Feierabend. Schon wenige Minuten täglich können spürbar dazu beitragen, gelassener und ausgeglichener durch den Tag zu gehen.

  • Gönnen Sie sich ein Social-Media-Detox

    Nehmen Sie sich ganz bewusst eine Auszeit von sozialen Medien – sei es für ein Wochenende oder sogar für eine ganze Woche. Verzichten Sie in dieser Zeit auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder WhatsApp und beobachten Sie, wie es Ihnen damit geht. 

  • Erleben Sie die Natur

    Zeit in der Natur wirkt oft wie ein echter Frischekick für den Kopf. Ob ein Spaziergang im Wald, eine Pause auf dem Balkon oder einfach ein Moment in der Sonne – draußen zu sein, in Stille und ohne Ablenkung, hilft dabei, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken. Solche Auszeiten fördern das Gefühl, nichts zu verpassen – im Gegenteil: Sie stärken das JOMO und machen sich bewusst, wie gut es tun kann, einfach mal nur im Moment zu sein.

Reisen - Entschleunigung statt Erlebnisstress

Immer mehr Menschen sehnen sich im Urlaub nach Ruhe, Natur und einer digitalen Auszeit. JOMO-Reisen sind bewusste Erlebnisse abseits Ihres digitalen und reizüberfluteten Alltags. "Dabeisein" zählt hier nicht, sondern das reine "Loslassen". Zum Beispiel sind ein Hüttenurlaub ohne WLAN, Waldbaden im Harz oder ein stilles Retreat am See eine wunderbare Möglichkeit, sich zu erholen und innere Ruhe aufkommen zu lassen. Zeit, Stille und Nichtstun sind in solchen Momenten der „wahre Luxus“.

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