Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Was hilft gegen Flugangst?

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Angst vorm Fliegen

Endlich Urlaub! Viele reisen für Sonne, Strand und Meer mit dem Flieger ins Ausland. Das mulmige Gefühl beim Betreten des Flugzeugs, beim Start oder bei der Landung oder die Angst vor Turbulenzen sind für viele normal. Wenn Sie jedoch unter massiven Ängsten leiden, ist ein Besuch beim Arzt oder Ärztin angebracht. Wir geben Ihnen in unserem Beitrag nützliche Tipps was Sie bei Flugangst tun können, wann man von einer Flugphobie spricht und wie Sie entspannt mit Ihren Kindern fliegen. 

Wussten Sie schon, dass…

Symptome

Flugangst ist keine Seltenheit. Viele betreten mit einer gewissen Unsicherheit das Flugzeug, denn das Gefühl des Ausgeliefertseins, frühere schlechte Erfahrungen beim Fliegen oder die räumliche Enge im Flugzeug vermitteln Unbehagen. Auch Menschen, die beruflich viel mit dem Flugzeug reisen, können unter Flugangst leiden. Positive Erfahrungen helfen jedoch, wieder weniger Angst vor dem Fliegen zu haben. 

Typische Symptome bei Flugangst sind:

  • Zittern
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit und Magenbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Atembeschwerden
  • Muskelverspannungen
  • Unruhe und Erregung bis hin zu Panikattacken oder Ohnmacht
  • Magen-Darm-Beschwerden
Familie mit 2 Söhnen auf dem Sofa
Mutter-Tochter-Gespräch
inflight - senior couple tourists in their seventies sleeping in airplane seat together

Tipps bei Flugangst

Betroffene empfinden ihre Flugangst unterschiedlich intensiv. Haben Sie nur leichte Anzeichen und verfallen nicht in Panikattacken, helfen ein paar nützliche Tipps: 
 

  • Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Qi Gong helfen Ihnen den Flug gelassener zu erleben.
  • Fliegen Sie mit jemandem zusammen, beispielsweise Ihrem Partner/in, einem Freund oder einer Freundin.
  • Machen Sie das Personal auf Ihre Ängste aufmerksam. Das nimmt Ihnen die Sorge, unangenehm aufzufallen.
  • Lenken Sie sich ab, beispielsweise mit dem Bordspielfilm, lesen Sie ein Buch oder unterhalten Sie sich mit Mitreisenden.
  • Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie das Schwanken des Flugzeugs weniger wahrnehmen beispielsweise auf Höhe der Tragflächen am Gang. Diesen können Sie vorab reservieren.
  • Vermeiden Sie Alkohol, denn dieser kann die Flugangst noch verstärken. Auch von freiverkäuflichen Beruhigungsmitteln ist abzuraten, da sie eher weitere Beschwerden verursachen, statt die Angst zu mindern.

Wussten Sie, dass Flugzeuge sehr sicher sind? Die Wahrscheinlichkeit sich bei einem Verkehrsunfall zu verletzen ist weitaus größer. 

Wann wird Flugangst zur Flugphobie?

Bei stärkeren Angstsymptomen bis hin zu panikartigen Zuständen oder wenn die benannten Symptome schon Wochen und Tage vor Abflug beginnen, ist es ratsam, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihre Beschwerden zu sprechen. Die Abgrenzung von herkömmlicher Flugangst zur krankhaften Flugphobie kann schwierig sein. Zudem ist es möglich, dass sich hinter einer Flugphobie eine andere Angststörung verbirgt. Mediziner sprechen von einer Flugphobie wenn:

  • die Symptome allein auf die Ängste zurückzuführen sind und keine andere psychiatrische Ursache vorliegt.
  • das Fliegen von Betroffenen so gut wie möglich vermieden wird.
  • die Angst auf das Fliegen eingegrenzt ist.
  • starker Leidensdruck bei den Betroffenen herrscht.

Eine Flugphobie kann durch eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten behandelt werden. Mit Hilfe einer Verhaltenstherapie oder einer kognitive Angsttherapie lernen Betroffene ihre Angst Stück für Stück zu bewältigen oder auzublenden.

Lange Flugreisen planen

4-köpfige Familie mit Sohn und Tochter malt zusammen ein Bild

 

Damit Ihre Flugangst nicht noch durch andere Faktoren begünstigt wird, können Sie sich vorher auf Ihren Flug vorbereiten. 

Benötigen Sie regelmäßig Medikamente, verstauen Sie diese im Handgepäck. Für die Medikamente benötigen Sie eine Bescheinigung über die Notwendigkeit und den Namen des Mittels. Bei längeren Flügen steigt zudem die Thrombosegefahr. Durch durch das lange Sitzen fließt das Blut langsamer zum Herzen zurück. Wenn Sie ein erhöhtes Thrombose-Risiko haben, können Sie mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen.

Fliegen mit Kindern

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Auch nicht alle Kinder mögen das Reisen im Flugzeug. Nehmen Sie die Anzeichen ernst und sprechen Sie mit Ihrem Kind im Vorfeld darüber. Während des Fluges können Sie es in den Arm nehmen und es ablenken. 

Für Eltern ist Reisen mit Kindern oft mit Stress verbunden, beispielsweise wenn Langeweile aufkommt. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen, einen entspannten Flug mit der Familie zu verbringen:

  • Rechtzeitig planen

    Planen Sie Ihre Reise vorzeitig: Vor dem ersten Flug ist es ratsam Ihr Kind beim kinderärztlichen Fachpersonal vorzustellen, um abzuklären, dass Ihr Kind flugtauglich ist. Schauen Sie nach Angeboten von kinderfreundlichen Airlines. Achten Sie darauf dass Sie nicht umsteigen müssen. 

  • Plätze vorab reservieren

    Reservieren Sie sich Ihre Plätze vorab. So können Sie als Familie zusammensitzen. Bei einigen Airlines brauchen Sie sich dann nicht mehr an die meist lange Schlange zum Check-in anstellen. Beachten Sie, das Kinder unter zwei Jahren keinen Anspruch auf einen festen Sitzplatz haben. Sie sitzen auf Ihrem Schoß. Wünschen Sie einen eigenen Platz für das Kind, muss dieser hinzu gebucht werden. 

    Wen Sie mit Kleinkindern reisen, ist es ratsam Ihren Autositz für den Flug mitzunehmen. Erkundigen Sie sich vorher, ob dieser für den Gebrauch in Flugzeugen zugelassen ist und ob die Fluggesellschaft die Mitnahme erlaubt.

  • Nicht hungrig fliegen

    Essen und trinken Sie gemeinsam vor dem Flug. Achten Sie darauf, dass das Essen nicht zu fettig ist. Wasser und ungesüßte Tees eignen sich zum Trinken. Wenn Ihre Kinder während des Fluges etwas Essen möchten, bieten Airlines Kindermenüs an. 

  • Für Druckausgleich sorgen

    Beim Start und bei der Landung empfehlen Sie Ihren Kindern, viel zu schlucken oder einen Kaugummi zu kauen, um den Druck auszugleichen. Für Babys gibt es spezielle Nasentropfen. Auch das Trinken aus der Babyflasche oder Stillen begünstigt den Druckausgleich.

  • Beschäftigungsmöglichkeiten mitnehmen

    Lassen Sie Ihre Kinder einen Film sehen oder ein Hörspiel hören, um die Zeit schneller rum zu kriegen. Airlines bieten diese häufig an. Auch das Lieblingsspielzeug sollte im Handgepäck nicht fehlen.

  • Vorab für ausreichend Bewegung sorgen

    Erkunden Sie vor dem Boarding den Flughafen, um sich nochmal zu bewegen. Im Flugzeug können die Kinder oft nicht rumlaufen. 

  • Auf bequeme Kleidung achten

    Ziehen Sie Ihren Kindern bequeme Kleidung und Schuhe an. Aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen, vor allem wenn das Flugzeug zu stark klimatisiert ist, eignen sich der Zwiebellook und eine Kuscheldecke. Haben Sie Wechselkleidung dabei, falls mal was daneben geht. 

  • Alles für's Baby

    Reisen Sie mit einem Baby, denken Sie an Feuchttücher, Wickelunterlagen und Windeln sowie Desinfektionsmittel. Babynahrung dürfen Sie im Handgepäck mitführen.

  • Dokumente zusammenstellen

    Vergessen Sie nicht wichtige Dokumente wie Flugtickets, gültige Reisepässe, Impfausweis, Krankenkassenkarten sowie mögliche Nachweise für die Auslandskrankenversicherung für alle. Reisen Sie allein mit Ihrem Kind, ist eine Vollmacht des anderen Elternteils notwendig. 

  • Vorab über Reiseschutzimpfungen informieren

    Reisen Sie in fernere Länder mit Ihrer Familie, achten Sie auf einen vollständigen Impfstatus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für bestimmte Länder einen Impfschutz. Die AOK Sachsen-Anhalt bezuschusst diese Reiseschutzimpfungen.

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