Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Fiebertraum

Ein Vater sorgt sich um seine kleine Tochter nach einem Fiebertraum

Zwischen Realität und Fantasie 

Fieber kann mehr als nur körperliche Beschwerden mit sich bringen – es kann die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen lassen. Viele Menschen berichten bei hohem Fieber von intensiven, teils bizarren Träumen, die sich erschreckend real anfühlen. Diese sogenannten Fieberträume treten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf und wirken auf Betroffene oft verstörend und verwirrend. Obwohl sie weit verbreitet sind, gibt es bislang nur wenig wissenschaftliche Forschung zu diesem Phänomen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was Fieberträume sind, warum sie auftreten und durch welche Anzeichen sie sich äußern. Lesen Sie außerdem, was Sie tun können, wenn die fiebrige Fantasiewelt überhandnimmt.

Wussten Sie schon, dass…

  • eine Körpertemperatur ab 38,5 Grad bei Kindern als Fieber gilt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Sie beim Abbau von Stress unterstützt- und das auch digital?
  • Fieber vor allem die REM-Schlafphase stört?

Bizarr und unwirklich: Was sind Fieberträume?

Fieberträume sind intensive und oft verstörende Traumerlebnisse, die während einer fieberhaften Erkrankung auftreten. Sie ähneln in ihrer Intensität häufig Albträumen und wirken auf die Träumenden so real, dass sie kaum zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden können. Besonders charakteristisch sind ihre lebhaften, bizarren oder unangenehmen Inhalte, die mal schlüssig erscheinen, mal völlig sinnfrei und surreal wirken.

Eine Frau misst ihr Fieber nach einem Fiebertraum

Obwohl Fieberträume sowohl positive als auch negative Szenarien enthalten können, überwiegen meist die belastenden und verwirrenden Eindrücke. Betroffene erinnern sich in der Regel nach dem Erwachen deutlich an das Geträumte. Das liegt daran, dass Fieberträume oft in der sogenannten REM-Schlafphase auftreten – jener Phase, in der Träume besonders lebendig sind und gut im Gedächtnis bleiben.

Fieberträume können sich wiederholen, vor allem, wenn die Körpertemperatur erneut ansteigt. Für viele sind sie nicht nur ein einmaliges Erlebnis, sondern ein wiederkehrendes Phänomen, das während fiebriger Phasen die Nachtruhe erheblich beeinträchtigen kann.

Fieberträume: Ursachen und Anzeichen

Die genauen Ursachen von Fieberträumen sind bisher wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Zwar gibt es bislang nur wenige Studien, doch erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich bestimmte Muster in den Trauminhalten erkennen lassen. Fieberträume treten – wie der Name bereits vermuten lässt – bevorzugt während fieberhafter Phasen auf, wenn der Körper intensiv gegen Krankheitserreger arbeitet.

Vermutlich entsteht das Phänomen durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Während einer Erkrankung ist das Schlafbedürfnis erhöht, gleichzeitig laufen viele Körperfunktionen auf Hochtouren. Die Körpertemperatur steigt, um das Immunsystem im Kampf gegen Erreger zu unterstützen. Diese Prozesse beeinflussen auch das Gehirn, insbesondere die Bereiche, die für Schlaf und Traumverarbeitung zuständig sind.

Folge

Diese körperlichen Prozesse beeinflussen auch das Gehirn, insbesondere Bereiche, die für Schlaf und Traumverarbeitung zuständig sind. Zudem können negative Gefühle wie Angst, Unwohlsein oder psychischer Stress zur Entstehung intensiver Trauminhalte beitragen.

Die Folge ist eine erhöhte Reizbarkeit im Gehirn sowie eine gestörte Balance zwischen Körpertemperatur und Gehirnaktivität. Dabei können sich Erinnerungen und unbewusste Gedanken vermischen, was zu bizarren Wahrnehmungen führt.

Typische Symptome

Fieberträume treten meist gemeinsam mit den klassischen Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung auf, etwa:

  • erhöhte Körpertemperatur (ab 38 °C)
  • Krankheitsgefühl mit Symptomen wie brennenden Augen, glühenden Wangen oder starkem Schwitzen

Dauer

Fieberträume sind in der Regel von kurzer Dauer. Typischerweise beschränken sie sich auf etwa eine halbe Stunde und treten meist während der REM-Phase auf. In den meisten Fällen handelt es sich um ein einmaliges Ereignis. Allerdings können sich Fieberträume wiederholen, wenn die Körpertemperatur erneut ansteigt.

Ein Mann ist von einem Fiebertraum aufgewacht

Verrückte Träume während des Fiebers 

Studien zeigen, dass während fieberbedingter Traumerlebnisse vor allem beunruhigende Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder das Gefühl, verfolgt zu werden, im Vordergrund stehen. Viele Betroffene empfinden diese Träume als intensiv und emotional aufwühlend. Positive Emotionen wie Freude oder Erleichterung treten dagegen nur selten auf, denn sie scheinen im fiebernden Zustand kaum Raum zu finden.

Beispiele für typische Fieberträume

Fieberträume können sehr unterschiedlich aussehen, weisen aber häufig wiederkehrende Merkmale auf:

  • halluzinationsähnliche Szenen mit surrealem Charakter
  • Albträume über Krankheiten oder Verletzungen
  • extremes Hitze- oder Kälteempfinden
  • skurrile Bilder, ausgelöst durch äußere Reize wie einen laufenden Fernseher oder Handygeräusche
  • verzerrte Formen, zum Beispiel sich bewegende Wände oder riesige geometrische Figuren
  • monströse Gestalten, etwa Tiere mit übergroßen Gliedmaßen oder bedrohliche Kreaturen
  • körperliche Empfindungen wie Atemnot, Schmerzen oder ein Gefühl der Enge

Diese Trauminhalte wirken oft so real, dass sie Betroffene selbst nach dem Erwachen noch lange beschäftigen.

Fieberträume bei Kindern

Fieberträume bei Kindern sind in der Regel nichts Ungewöhnliches und sollten Eltern nicht beunruhigen. Grundsätzlich ist Fieber sogar ein sinnvoller Abwehrmechanismus des Körpers, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Dennoch kann es dabei zu intensiven Traumerlebnissen kommen – selbst schon im Säuglingsalter. Besonders häufig betroffen sind Kleinkinder und Schulkinder, da sie empfindlicher auf starke Temperaturschwankungen reagieren als Erwachsene.

Ein kleiner Junge gibt wegen Fieberträumen Laute im Schlaf von sich

Anzeichen

Fieberträume äußern sich bei Kindern oft durch:

Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass das Kind gerade ein intensives oder beängstigendes Traumerlebnis durchlebt.

Hilfreiche Maßnahmen

  • Um dem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu geben, helfen einfache Maßnahmen:
  • Das Kind beruhigen, in den Arm nehmen und liebevoll Mut zusprechen
  • Eine angenehme, kühle Schlafumgebung schaffen (ein Nachtlicht kann zusätzlich beruhigen)
  • Luftdurchlässige Nachtkleidung verwenden, um Hitzestau zu vermeiden
  • Für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen, um das Fieber zu senken
  • Lauwarme Wadenwickel können unterstützend wirken
  • Bei starkem Fieber: Rücksprache mit dem Kinderarzt halten und gegebenenfalls fiebersenkende Schmerzmittel verabreichen
Eine Mutter kontaktiert einen Arzt, da ihr Sohn unter Fieberträumen leidet

Linderung bei Fieberträumen

Da Fieberträume in direktem Zusammenhang mit erhöhter Körpertemperatur stehen, gilt: Sinkt das Fieber, verschwinden in der Regel auch die beunruhigenden Träume. Eine spezielle Behandlung der Fieberträume selbst ist meist nicht notwendig. Nur wenn sie zu starken Beschwerden oder deutlichen Beeinträchtigungen führen, kann ein ärztlicher Eingriff, beispielsweise medikamentös, sinnvoll sein. Dies sollte jedoch immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, insbesondere bei einem prophylaktischen Einsatz von Medikamenten.

Hinweis: Halten Verwirrung oder Orientierungslosigkeit nach dem Erwachen aus einem Fiebertraum ungewöhnlich lange an, sollte sicherheitshalber medizinischer Rat eingeholt werden. Auch bei stark wiederkehrenden oder besonders belastenden Fieberträumen kann eine Abklärung sinnvoll sein.

Was hilft gegen Fieberträume?

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko für Fieberträume verringern und der Schlaf deutlich angenehmer gestalten.

  • Angenehme Schlafumgebung schaffen

    Eine leicht kühlere Raumtemperatur sorgt für bessere Schlafbedingungen und kann Fieberträume reduzieren.

  • Störquellen vermeiden

    Fernseher, Handy oder grelles Licht sollten vermieden werden, um eine Reizüberflutung zu verhindern.

  • Atmungsaktive Bettwäsche nutzen

    Luftdurchlässige Bettwäsche beugt Wärmestau vor und sorgt für ein angenehmes Schlafklima.

  • Körpertemperatur senken

    Lauwarme Waschungen oder Wadenwickel können helfen, die Körpertemperatur zu regulieren.

  • Ruhe und Entspannung fördern

    Atemübungen, Meditation oder beruhigende Musik unterstützen die Entspannung vor dem Schlafengehen.

  • Viel trinken

    Elektrolythaltige Getränke helfen, die Körpertemperatur zu regulieren und das Immunsystem zu stärken.

Fieberträume – häufig harmlos, aber intensiv

Fieberträume können eine begleitende Erscheinung bei fieberhaften Erkrankungen sein, besonders bei Kindern. Sie zeigen sich häufig durch intensive, emotionale oder beängstigende Inhalte. In der Regel sind sie harmlos und verschwinden von selbst, sobald das Fieber zurückgeht. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Fieber senken und damit auch der nächtlichen Fantasiewelt wirkungsvoll begegnen.

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