Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Nachtschweiß

Eine Mann ist schweißgebadet aufgewacht

Nächtliches Schwitzen – Was passiert im Körper?

Plötzlich klatschnass mitten in der Nacht – und das ganz ohne tropische Temperaturen? Gelegentliches nächtliches Schwitzen ist meist harmlos. Wer jedoch regelmäßig während des Schlafes übermäßig stark schwitzt, ohne dass ein Albtraum oder Hitze die Auslöser sind, sollte genauer hinschauen. Nachtschweiß kann so unangenehm sein, dass er den gesunden Schlaf beeinträchtigt. Die Ursachen dafür sind vielfältig: von zu hohen Temperaturen, scharfen Gewürzen und dem Genuss von Alkohol bis hin zu Sorgen, die Sie mit ins Bett nehmen. Anhaltender oder sehr starker Nachtschweiß kann auf körperliche oder seelische Ursachen hinweisen, die häufig zu Schlafstörungen führen und eine ärztliche Behandlung notwendig machen.

Umso wichtiger ist es, mögliche Ursachen zu kennen und zu wissen, wann ärztlicher Rat sinnvoll ist. Erfahren Sie außerdem, welche Maßnahmen gegen Nachtschweiß helfen und wie Sie ihm vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass...

  • die Wechseljahre zu den häufigsten Gründen für Nachtschweiß zählen?
  • wir die Kosten für den Gesundheitscheck ab 35 übernehmen?
  • Nachtschweiß bei manchen Krebsarten ein Frühsymptom sein kann?
Eine Frau kann aufgrund von Nachtschweiß nicht mehr einschlafen

Was ist Nachtschweiß?

Nachtschweiß beschreibt ein übermäßiges Schwitzen während des Schlafs, das deutlich über das normale Maß hinausgeht. Es tritt unabhängig von Außentemperaturen oder der Bettdeckenstärke auf und führt häufig dazu, dass Kleidung und Bettwäsche durchgeschwitzt sind. Nachtschweiß ist an sich keine Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom dafür, dass etwas nicht stimmt. Die Auslöser für starkes nächtliches Schwitzen können sehr unterschiedlich sein.

Was hinter nächtlichem Schwitzen stecken kann

Auslöser für starkes nächtliches Schwitzen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu krankhaften Ursachen.

Vorübergehende Auslöser

Zeitlich begrenzte Faktoren können nächtliches Schwitzen auslösen. Dazu gehören beispielsweise:

  • eine hohe Raumtemperatur oder eine zu warme Bettwäsche
  • scharfes Essen, Alkohol oder Koffein am Abend
  • Stress, Angst oder Albträume
  • Hormonschwankungen während der Wechseljahre oder der Pubertät
  • Infekte wie grippale Infekte oder Nachwirkungen von Fieber
  • Rauchen erhöht das Risiko für vermehrtes Schwitzen, da es den Kreislauf und das autonome Nervensystem beeinflusst
  • Drogenkonsum: Stimulanzien wie Ecstasy, Kokain und Amphetamine können die Körpertemperatur erhöhen und zu vermehrtem Schwitzen führen

Mögliche medizinische Ursachen

Starkes nächtliches Schwitzen kann ein Anzeichen für Erkrankungen sein. Zu nennen sind hier: 

  • hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes oder Hypoglykämie (Unterzucker)
  • Infektionen, vor allem Tuberkulose, HIV oder bakterielle Infekte
  • Tumorerkrankungen – insbesondere Lymphome
  • Autoimmunerkrankungen wie Rheuma
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Medikamente wie Antidepressiva, fiebersenkende Mittel oder Hormonpräparate
  • psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wer gelegentlich leicht schwitzt, braucht sich weniger Sorgen zu machen. Bei bestimmten Warnsignalen ist allerdings ärztlicher Rat erforderlich, um mögliche Grunderkrankungen frühzeitig und gezielt zu erkennen und zu behandeln. Ernstzunehmende Anzeichen können sein:

Ein Arzt berät eine Frau, die unter nächtlichem Schwitzen leidet

 

  • Häufiger, wiederkehrender, starker Schweißausbruch – ohne erkennbare Ursache: Kann auf eine körperliche Störung hinweisen.
  • Begleitende Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Husten, Nachtschmerzen oder ständige Müdigkeit: Deuten auf eine mögliche Grunderkrankung hin.
  • Plötzlicher Beginn des Nachtschweißes – ohne erkennbare Veränderungen im Alltag: Sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Familiäre Vorerkrankungen – etwa Tumorerkrankungen oder hormonelle Störungen: Erhöhen das Risiko für bestimmte Ursachen.
  • Anhaltendes Schwitzen über Wochen, das die Schlafqualität stark beeinträchtigt: Kann körperlich und psychisch belasten.

Tipps gegen Nachtschweiß

Liegt keine medizinische Ursache vor, helfen bestimmte Maßnahmen, nächtliches Schwitzen zu reduzieren:

  1. Passen Sie die Raumtemperatur im Schlafzimmer an – optimal sind 16 bis 18 Grad.
  2. Verwenden Sie atmungsaktive Nachtwäsche und Bettwäsche aus Baumwolle.
  3. Leichte Decken statt dicker Winterdecken sind ebenfalls hilfreich.
  4. Essen Sie abends leichte Mahlzeiten und verzichten Sie auf scharfes Essen, Rauchen, Alkohol und Koffein.
  5. Atemübungen, Meditation oder ein warmes Bad helfen, Stress vor dem Schlafengehen abzubauen.
  6. Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus, der zusätzlich Ihren Hormonhaushalt unterstützt.
  7. Sorgen Sie über den Tag verteilt für eine gute Flüssigkeitszufuhr – idealerweise nicht direkt vor dem Zubettgehen.
Eine Frau versucht Nachtschweiß mit einer gesunden Lebensweise vorzubeugen

Nachtschweiß vorbeugen

Einfache und gut umsetzbare Maßnahmen helfen dabei, Nachtschweiß langfristig vorzubeugen. Zu den Grundlagen eines gesunden Lebensstils gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen sollten Sie jedoch auf sportliche Aktivitäten verzichten. Der Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol oder stark gewürzte Speisen wirkt sich positiv auf Ihr Wohlbefinden und Ihren Schlaf aus. Bauen Sie in Ihren Alltag – vor allem am Abend – gezielt Digital Detox ein und verzichten Sie bewusst auf Mediennutzung oder die Benutzung Ihres Smartphones.

Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen sowie regelmäßige Bewegung helfen, alltäglichen Stress zu reduzieren. Nehmen Sie regelmäßig Vorsorgetermine wahr – insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder einer familiären Vorbelastung. Wenn Sie Medikamente einnehmen, klären Sie mit Ihrem Arzt, ob diese Nebenwirkungen wie Nachtschweiß auslösen können.

Nachtschweiß: Harmlos oder ernst zu nehmen?

Nachtschweiß ist ein häufiges Phänomen, das viele Ursachen haben kann. Sie können harmlos oder ein Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein. Wichtig: Nehmen Sie Ihr eigenes Körpergefühl ernst. Schwitzen Sie regelmäßig während der Nachtruhe oder kommen andere Beschwerden hinzu, suchen Sie Ihren Arzt auf. Eine bewusste Schlafhygiene und gesunde Lebensweise tragen häufig dazu bei, unnötiges Schwitzen zu minimieren.

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