Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Wachstumsschmerzen 

Ein 4 jähriger Junge spielt draußen auf dem Boden mit Steinen

Wenn Kindern das Wachsen weh tut

Wenn Kinder nachts wach werden und über Schmerzen in den Beinen klagen, klingt das für Eltern erst einmal beunruhigend. Oft steckt aber eine harmlose Ursache dahinter. Wenn Kinder wachsen, kann das manchmal wehtun - vor allem nachts. Was es mit Wachstumsschmerzen auf sich hat und wie Sie Ihrem Kind in dieser Situation helfen, lesen Sie in unserem Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • Kinder im Schlaf am meisten wachsen?
  • Wachstumsschmerzen vorwiegend nachts auftreten?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Bewegungsangebote für Kinder anbietet?

"Mama, meine Beine tun weh"

Eine Mutter kuschelt mit ihrer ca. 6-jährigen Tochter im Bett

Viele Eltern haben diesen Satz bestimmt schon einmal gehört. Wachstumsschmerzen treten sehr unregelmäßig auf, phasenweise jedoch zwei- bis dreimal die Woche. Kinder klagen vorwiegend abends oder nachts über Beschwerden, wenn sie zur Ruhe kommen. Meist tun dann Arme, Knie oder Ober- und Unterschenkel weh. Manchmal beide Seiten gleichzeitig, manchmal nur eine. Die Schmerzen dauern nur wenige Minuten bis zu einer Stunde an und können besonders intensiv sein, wenn die Kinder tagsüber getobt haben. 

So plötzlich wie die Wachstumsschmerzen gekommen sind, sind sie auch am nächsten Morgen wieder verschwunden und Ihr Kind kann sich ohne Beschwerden bewegen.

In welchem Alter treten Wachstumsschmerzen auf?

Wachstumsschmerzen treten vor allem im wachstumsaktiven Alter auf. Bis zu einem Drittel aller Kinder im Vor- und Grundschulalter sind davon betroffen, manchmal auch schon Kleinkinder ab 2 Jahren. Mit zunehmendem Alter verwächst sich das Phänomen. 

Ursachen sind unerforscht

Woher Wachstumsschmerzen kommen, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Wachstumshormone werden überwiegend nachts ausgeschüttet. Mediziner vermuten, dass bei einem Wachstumsschub der Knochen schneller wächst, als das umliegende weiche Gewebe. So entsteht ein Spannungsschmerz.

Als weitere Ursachen für den Schmerz werden aber auch andere Faktoren diskutiert:

  • eine übermäßige Belastung von Muskeln und Knochen bei starkem Bewegungsdrang
  • emotionale Belastungen wie Kummer und Stress, die über den Schmerz verarbeitet werden
  • überbewegliche Gelenke
ca. 3 jähriger Junge springt in pfütze
4 ca. 10-jährige Mädchen sitzen im park auf einer Decke und hören Musik über Kopfhörer

Wachstumsschmerzen erkennen

Diagnostische Tests für Wachstumsschmerzen existieren leider nicht. Der Kinderarzt schließt immer erst andere Erkrankungen aus, bevor er die Diagnose Wachstumsschmerzen stellt. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Wachstumsschmerzen treten abends oder nachts auf, vor allem wenn sich ihr Kind tagsüber viel bewegt.
  • Häufig treten die Schmerzen erstmals im Vorschulalter auf.
  • Sie sind nur vorübergehend.
  • Ihr Kind kann nicht genau bestimmen, wo der Schmerz herkommt.
  • Der Schmerz tritt nur in Ruhe und nicht bei körperlicher Belastung auf.
  • Der Schmerz ist meist beidseitig.
  • Der Schmerz tritt kaum tagsüber auf.
  • Morgens sind die Schmerzen weg.

Erkrankungen ausschließen

Eine Mutter ist mit ihrem ca. 10-jährigen Sohn beim Kinderarzt

Haben Sie das Gefühl, dass die Schmerzen bei Ihrem Kind anders als beschrieben auftreten, lassen Sie die Beschwerden kinderärztlich abklären. Das gilt auch, wenn die Schmerzen tagsüber auftreten oder anhalten, Sie Rötungen und Schwellungen bemerken oder Ihr Kind die betroffene Stelle nicht mehr richtig belasten kann.

Bei der Diagnose hilft eine eingehende Untersuchung, bei der der Kinderarzt oder die Kinderärztin auch auf Vorerkrankungen eingeht. Wichtig ist, dass ernsthafte Erkrankungen wie Kinderrheuma, Knochentumore, Knocheninfektionen oder Knochenbrüche ausgeschlossen werden. Dafür können eine MRT-Untersuchung oder ein Blutbild zum Einsatz kommen. Bleiben die Untersuchungen ohne Ergebnis, diagnostiziert der Arzt die Wachstumsschmerzen nach dem Ausschlussprinzip.

Was hilft meinem Kind?

Kinder mit Wachstumsschmerzen wachen meist nachts auf und sind weinerlich. Sie können oft nicht sagen, woher der Schmerz kommt oder ihn beschreiben und lokalisieren. Wichtig ist es nun, für Ihr Kind da zu sein, ihm gut zuzureden, es zu streicheln und zu trösten. Zusätzlich können Sie versuchen, die Beschwerden durch verschiedene Hausmittel zu lindern. 

  • Sanfte Massage: Massieren oder reiben Sie sanft die schmerzenden Stellen
  • Kälte oder Wärme: Kühlen oder wärmen sie die betroffenen Körperpartien. Jedes Kind hat seine eigenen Vorlieben. Die einen mögen es lieber warm mit einer Wärmflasche, andere lieber gekühlt mit einem Kühlpad. Fragen Sie Ihr Kind, was ihm gut tut.
  • Dehnen: Lassen Sie Ihr Kind verschiedene Dehnübungen ausführen, zum Beispiel beide Beine zehnmal hintereinander im Wechsel für ungefähr 20 Sekunden dehnen und entspannen.
  • Schmerzmittel: Sollte Ihr Kind besonders schmerzanfällig sein, können Sie ihm auch für die Nacht ein leichtes Schmerzmittel verabreichen, damit es Ruhe findet. Bitte besprechen Sie den Einsatz von Medikamenten vorab mit kinderärztlichem Fachpersonal.

Wachstumsschmerzen sind normalerweise harmlos und verschwinden beim Heranwachsen von alleine. Bis dahin sollten Sie verständnisvoll sein und die Beschwerden Ihres Kindes ernst nehmen. Mehr zum Thema Wachstum und Entwicklung lesen Sie im Artikel "Spielend wachsen".

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