Kompressionsstrümpfe im Sport

Eine Frau joggt mit Kompressionsstrümpfen am Strand entlang.

Bessere Regeneration durch Stützstrümpfe

Altmodisch? Von wegen, denn Kompressionsstrümpfe sind bei vielen Sportlern längst unverzichtbar geworden. Eigentlich kommen die Gesundheitsstrümpfe bei Menschen mit Venen- oder chronischen Lymphgefäßerkrankungen und Diabetikern zum Einsatz. Die enganliegenden Helfer eignen sich aber auch für Freizeitsportler und Sport-Profis, da sie den Blutfluss anregen und die Muskeln beim Training unterstützen.

Erfahren Sie mehr über die Wirkung und Vorteile von Kompressionsstrümpfen im Sport, welche Arten es gibt und für wen sie sich eignen. Außerdem klären wir, ob Kompressionsstrümpfe die Leistungsfähigkeit erhöhen können.

Wussten Sie schon, dass...

  • durch die Kompression die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt werden?
  • Kompressionsstrümpfe bei Sportwettbewerben verboten werden können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio bezuschusst?
Eine Frau trägt medizinische Kompressionsstrümpfe.

Was bewirken Kompressionsstrümpfe?

Kompressionsstrümpfe üben Druck auf das Gewebe aus, insbesondere im Bereich des Knöchels und abnehmend zum Knie hin. Sie unterstützen den venösen Rückfluss, verhindern Ödeme und Krampfadern und verringern das Thromboserisiko. Außerdem unterstützen Kompressionsstrümpfe die Durchblutung, weswegen sie im Alltag auch gern von gesunden Menschen genutzt werden.

Hauptsächlich kommen Kompressionsstrümpfe bei der Behandlung von Venen- oder Lymphgefäßerkrankungen wie Veneninsuffizienz zum Einsatz. Auch bei Lymphödem oder einem Lipödem können Kompressionsstrümpfe Symptome und Schmerzen lindern.

Welche Arten gibt es?

Eigentlich aus dem medizinischen Kontext bekannt, gehören Kompressionsstrümpfe längst zum Alltag und Training.

  • Medizinische und orthopädische Kompressionsstrümpfe

    Diese Kompressionsstrümpfe werden bei Venenerkrankungen, oft infolge von Krampfadern (Varizen), Insuffizienzen der Venenklappen oder Thrombosen ärztlich verordnet. Die Kompressionsstärke ist jeweils abhängig von der Erkrankung, wird in die Klassen 2, 3 oder 4 unterschieden und werden in der Regel den ganzen Tag getragen. Die Kostenübernahme erfolgt nach einer ärztlichen Verordnung durch die gesetzliche Krankenkasse.

  • Sportkompressionsstrümpfe

    Sportkompressionsstrümpfe werden während des gesamten Trainings und auch danach getragen. Da sie die Regeneration fördern, erhoffen sich viele Sportler eine bessere Leistungsfähigkeit. Die Kompressionsstärke liegt bei einer leichteren bis mittleren Kompression, die meist im Bereich von 15 bis 20 oder 20 oder 30 mmHg der Kompressionsstrümpfe Klasse 1 oder 2 liegt. Die Kosten werden nicht durch die gesetzliche Krankenkasse übernommen.

  • Kompressionsstrümpfe für den Alltag

    Üben Sie besonders sitzende oder stehende Tätigkeiten im Büro oder im Pflegebereich aus, fördern Kompressionsstrümpfe die Blutzirkulation und verhindern Schwellungen. Die Kompressionsstärke liegt bei einer leichteren Kompression – meist bei 15 bis 20 mmHg der Klasse 1. Die Kosten für Kompressionsstrümpfe im Alltag tragen Sie ebenfalls selbst.

Wie unterstützt mich die Kompressionskleidung?

Kompressionskleidung wird im Sport immer beliebter. Sportler tragen zunehmend Kompressionshosen und -leggins oder auch Kompressionsshirts. Insbesondere Strümpfe oder Waden-Sleeves (Strümpfe ohne Füße) finden bei vielen Sportlern Anklang. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesundheitlichen Auswirkungen:

Anregung der Durchblutung
Kompressionsstrümpfe fördern den Blutfluss. Sie versorgen außerdem Muskeln schneller mit Sauerstoff und Nährstoffen, unterstützen den venösen Rückfluss zum Herzen und lassen die Muskeln langsamer ermüden.

Stabilisation der Muskeln
Die Strümpfe mindern Erschütterungen der Muskulatur, die bei Bewegung und Belastung auftreten. Zusätzlich minimieren sie das Verletzungsrisiko im Bereich der Gelenke sowie Muskeln und mindern das Risiko, Muskelkater zu bekommen.

Unterstützung der Regeneration und Vorsorge
Kompressionsstrümpfe können auch nach dem Training getragen werden. Die bessere Durchblutung fördert die Regeneration. Durch die enge Passform wird das Risiko für Blasen verringert, während die anatomische Polsterung am Fuß, ähnlich wie bei Laufsocken, zusätzlichen Komfort bietet.

Eine Frau mit Kompressionsstrümpfen joggt einen Weg in den Bergen entlang.

Für wen sind Kompressionsstrümpfe beim Sport geeignet – und für wen nicht?

Generell sind Kompressionsstrümpfe für Profis oder auch Hobbysportler geeignet – unabhängig davon, ob Vorerkrankungen vorliegen. Vor allem sportliche Anfänger profitieren von den Vorteilen. Das gilt insbesondere für Sportarten, die die Beine stark beanspruchen wie Laufen, Langlauf, Marathon oder Trailrunning, Handball, Fußball, Radfahren oder Wandern. Auch beim Kraft- und Beintraining im Fitnessstudio unterstützen Kompressionsstrümpfe die Stabilisierung der Beinmuskulatur.

Wichtig: Kompressionsstrümpfe sind bei manchen Wettkämpfen nicht erlaubt. Informieren Sie sich am besten vorher.

Für Menschen, die an einer arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) leiden, sind Kompressionsstrümpfe nicht geeignet, da sie die Durchblutung behindern können. Leiden Sie an Diabetes mellitus mit diabetischer Neuropathie, einer anderen fortgeschrittenen Sensibilitätsstörung in den Beinen oder an einer akuten Entzündung der Venen (Phlebitis), sollten Sie ebenfalls auf Kompressionsstrümpfe verzichten. Der Druck und unter Umständen dadurch entstehende Verletzungen werden nicht oder nur unzureichend wahrgenommen.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Möchten Sie Kompressionsstrümpfe für den Freizeitsport nutzen, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse dafür keine Kosten. Liegt eine ärztlich festgestellte Erkrankung vor, werden die Kosten bei einer entsprechenden Verordnung übernommen. Achten Sie beim Kauf von Kompressionsstrümpfen unbedingt auf folgende Kriterien:

Ein Sportler trägt Kompressionsstrümpfe beim Sport.

Passform: Messen Sie neben Schuh- beziehungsweise Fußgröße auch an der stärksten Stelle Ihrer Wade den Umfang. 

Abgestufte Kompression: Sie nimmt vom Knöchel nach oben ab und liegt meist bei Werten von 15 bis 20 oder 20 bis 30 mmHg.

Material: Achten Sie auf atmungsaktives und elastisches Gewebe.

Sportart: Welche Kompressionsstrümpfe Sie benötigen, hängt von der Sportart ab. Beim Laufen sind dünne Strümpfe ideal. Beim Skifahren benötigen Sie dicke Strümpfe.

Haltbarkeit: Beachten Sie beim Waschen die Herstellerinfos, nutzen Sie vorwiegend den 30 Grad Schonwaschgang und keinen Weichspüler. Kompressionsstrümpfe dürfen nicht in den Trockner.

Leistungsfähiger mit Kompressionskleidung?

Die Vorteile einer sportlichen Leistungsfähigkeit sind nicht ausreichend nachgewiesen. Allerdings verbessert Kompressionskleidung die subjektive Erholung und das Wohlbefinden während und nach dem Sport. Allerdings kann die Enge oder der Druck der Kompression am Körper beziehungsweise an bestimmten Körperteilen auch als unangenehm empfunden werden – das ist ganz individuell unterschiedlich.

Gut zu wissen

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