Kohlensäure in Getränken

Ein Mann genießt ein Glas Wasser mit Kohlensäure

Frisch, spritzig – gesund?

Kohlensäure spielt eine zentrale Rolle in vielen Getränken, sei es in Wasser, Softdrinks oder alkoholischen Getränken. Während einige das erfrischende Prickeln von kohlesäurehaltigem Wasser bevorzugen – bekannt als Sprudelwasser, Sodawasser oder Selters – greifen andere lieber zur stillen Variante. Für Liebhaber eines milderen Sprudelgefühls gibt es die Medium-Variante. Doch was genau steckt hinter dem prickelnden Erlebnis, das viele von uns täglich genießen? Welche Auswirkungen hat Kohlensäure auf unsere Gesundheit, und sind Getränke mit Kohlensäure wirklich besser oder schlechter als stille Alternativen?

Dieser Gesundheitsbeitrag beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Kohlensäure in Getränken, räumt mit Mythen auf und gibt praktische Tipps, wie Sie gesund und erfrischend trinken können – inklusive Rezeptideen für leckere, gesunde Infused-Water-Varianten.

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Kohlensäure: Was steckt hinter den unscheinbaren Bläschen?

Kohlensäure, chemisch bekannt als H2CO3 entsteht, wenn Kohlendioxid (CO2) in Wasser gelöst wird. Dabei reagiert ein kleiner Teil CO2 im Wasser zu Kohlensäure, während ein Großteil als gelöstes Gas vorhanden bleibt. Dieser Vorgang ist der Grund für das Sprudeln und das charakteristische prickelnde, blubbernde Gefühl auf der Zunge. In natürlichem Mineralwasser kommt Kohlensäure oft durch vulkanische Aktivitäten zustande, während sie in industriell hergestellten Getränken durch das Zuführen von Kohlendioxid künstlich erzeugt wird. Das Verfahren zur Herstellung wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erstmals von Jacob Schweppe vorgestellt, zunächst für medizinische Zwecke.

Grundsätzlich gelten keine Vorschriften für den Kohlensäuregehalt in Medium- oder spritzigem Mineralwasser. Die Sorte “Spritzig” oder "Classic" enthält in der Regel circa fünf bis sieben Gramm CO₂ pro Liter. Bei der Sorte “Medium” sind es meist zwei bis vier Gramm CO₂ pro Liter. 

Arten von kohlensäurehaltigen Getränken

Kohlensäurehaltige Getränke gibt es in verschiedenen Formen, je nach Herkunft und Herstellungsprozess:

  • Natürliche Kohlensäure

    Natürliche Kohlensäure kommt in natürlichen Quellen wie ehemaligen Vulkangebieten, beispielsweise in der Eifel, vor. Das Wasser kommt aus tiefliegenden Vulkanquellen, die aus kohlendioxidhaltigem Gestein bestehen. Diese Wässer sind oft reich an Mineralstoffen wie Kalzium oder Natrium und bieten zusätzlich die erfrischende Wirkung der Kohlensäure.

    Kohlensäure kann aber auch durch natürliche Gärungsprozesse, wie sie bei Bier oder Sekt zum Einsatz kommen, entstehen. 

  • Synthetische Kohlensäure

    In industriell hergestellten Mineralwässern oder Softdrinks wird Kohlendioxid nachträglich durch Druck hinzugefügt. Der Prozess, auch als „Karbonisieren“ bezeichnet, verleiht dem Getränk Sprudel, auch wenn es nicht aus einer natürlichen Quelle stammt. Während des Abfüllprozesses wird das Gemisch aus Kohlendioxid und Wasser in einem Kessel unter hohem Druck in das Getränk hineingepresst. Der Druck sorgt dafür, dass Kohlendioxid im Getränk eingeschlossen bleibt. Beim Öffnen der Flasche entweicht überschüssiges CO2 als Gas in Form von kleinen Bläschen, was für das typische Zischen sorgt. Das in Wasser gelöste CO2 entweicht, während geringe Mengen der gebildeten Kohlensäure instabil bleiben und sich ebenfalls zersetzen. Was wir als „Kribbeln“ wahrnehmen ist das entweichende Kohlendioxid, das die Nervenrezeptoren auf unserer Zunge reizt.

    Für CO2 gibt es keine vergleichbare Alternative, da es immer aus einer festen chemischen Verbindung zwischen Wasser und Kohlendioxid besteht. In einigen Fällen werden Getränke auch mit Stickstoff versetzt, jedoch hat dies andere Gründe und es fehlt das prickelnde Erlebnis.

Mythen rund um Kohlensäure: Auswirkungen auf die Gesundheit 

Es gibt viele Mythen und Unsicherheiten in Bezug auf die Auswirkungen von Kohlensäure auf die Gesundheit:

Eine Frau bereitet Sprudelwasser zu

Zähne

Kohlensäure greift den Zahnschmelz an 

Kohlensäure hat einen leicht sauren pH-Wert, ist jedoch nicht stark genug, um den Zahnschmelz signifikant zu schädigen. Da sie schnell zu Kohlendioxid und Wasser zerfällt, wird CO2 bereits beim Trinken abgeatmet, bevor es die Zähne erreicht. 

Mineralien im Mineralwasser schützen den Zahnschmelz vor Auflösung 

Problematisch wird es, wenn Getränke neben Kohlensäure auch Zucker, Zitronensäure oder Phosphorsäure enthalten, wie in Limonaden oder Cola. Diese Säuren können den Zahnschmelz angreifen und Karies begünstigen. Unsere Empfehlung: Warten Sie nach dem Genuss mindestens 30 Minuten und putzen Sie gründlich die Zähne, da die Säure den Zahnschmelz anrauhen kann.

Gewichtszunahme

Kohlensäure macht schneller dick

Kohlensäure selbst hat keine Kalorien und trägt somit nicht zu einer Gewichtszunahme bei. Im Gegenteil: Sprudelwasser kann sogar, wenn es vor dem Essen getrunken wird, das Sättigungsgefühl erhöhen.

Es besteht jedoch die Annahme, dass CO₂ den Druck auf die Magenwände erhöht und dadurch die Produktion von appetitanregendem Ghrelin, einem Hormon, das das Hungergefühl regelt, verstärkt. Für diese These fehlen jedoch bisher fundierte wissenschaftliche Nachweise.

Ein Mann trinkt ein Glas Sprudelwasser

Sodbrennen / Übersäuerung 

Kohlensäure führt zu Sodbrennen 

Viele Menschen glauben, dass kohlensäurehaltige Getränke den Magen reizen und zu Magenschmerzen oder Blähungen führen können. Tatsächlich kann Kohlensäure bei empfindlichen Personen zu einem Völlegefühl oder Aufstoßen führen, da die freigesetzten Gase den Magen dehnen. Durch das Aufstoßen kann sich Magensaft in Richtung Speiseröhre bewegen und so Sodbrennen begünstigen. 

Das restliche CO2 geht in unseren Verdauungstrakt und unser Blut über und wird anschließend über die Lunge abgeatmet oder entweicht in Form von Blähungen.

Kohlensäure führt zu einer Übersäuerung im Magen

Kohlensäure an sich führt in der Regel nicht zu einer Übersäuerung des Magens. Unser Magen enthält natürlicherweise eine starke Magensäure, die viel saurer ist als die Kohlensäure in Getränken. Daher hat Kohlensäure im Vergleich zur Magensäure einen minimalen Effekt auf den Säuregehalt im Magen. Allerdings kann Kohlensäure bei Menschen mit einem empfindlichen Magen oder Reflux zu Unwohlsein führen. Kohlensäurehaltige Getränke können ihre Symptome verstärken, da das Aufstoßen von Kohlendioxid den Druck im Magen erhöht und Magensäure in die Speiseröhre gedrückt werden kann. In diesen Fällen kann der Verzicht auf sprudelnde Getränke hilfreich sein. Der übrige Teil der Kohlensäure zerfällt im Magen, gelangt über den Verdauungstrakt in unser Blut und wird unbemerkt über die Lunge abgeatmet.

Was ist besser: Getränke mit oder ohne Kohlensäure?

Die Entscheidung, ob Sie lieber kohlensäurehaltige oder stille Getränke trinken, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und möglichen gesundheitlichen Empfindlichkeiten ab. Generell sollten Sie Ihr Augenmerk darauf legen, ausreichend zu trinken, was eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei bis drei Litern täglich bedeutet. 

Wir haben die Vor- und Nachteile, die kohlensäurehaltige und stille Getränke mit sich bringen, unter die Lupe genommen:

Getränke mit Kohlensäure 

  1. Viele Menschen finden Kohlensäure erfrischender und belebender.
  2. Kohlensäure kann das Durstgefühl schneller stillen.
  3. In Maßen konsumiert, sind kohlensäurehaltige Getränke für die meisten Menschen unbedenklich.
  4. Kohlensäure hat eine leicht desinfizierende Wirkung. 
  5. Es reinigt die Geschmackspapillen im Mund.
  6. Kohlensäurehaltige Getränke regen den Speichelfluss an und fördern so die Mundhygiene.
  7. Sie regt die Verdauung an und kann so eine einfache Hilfe bei Verstopfung sein.

Getränke ohne Kohlensäure

  1. Für Menschen mit empfindlichem Magen oder Refluxbeschwerden ist stilles Wasser oft besser verträglich.
  2. Stilles Wasser belastet den Magen nicht und kann für Kinder, ältere Menschen und Sportler die bessere Wahl sein.
  3. Wasser ohne Kohlensäure eignet sich zum Anrühren von Säuglingsnahrung. 
  4. Stilles Wasser wird häufig schneller und in größeren Mengen getrunken.
  5. Durch seinen neutralen Geschmack lässt es sich gut mit Lebensmitteln kombinieren, ohne den Geschmack von Speisen zu verändern.
  6. Stilles Wasser kann besonders abends oder in entspannten Situationen beruhigend wirken.

Wasser mit Geschmack: Infused Water 

Wer sein Wasser abwechslungsreicher gestalten möchte, ohne zu ungesunden Getränken wie Limonade zu greifen, kann auf Infused Water zurückgreifen. Hierbei wird stilles oder sprudelndes Wasser mit Früchten, Kräutern oder Gemüse versetzt, um ihm natürlichen Geschmack zu verleihen. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, mehr Wasser zu trinken, ohne auf ungesunde Zusätze zurückzugreifen. Wir haben zwei leckere Rezepte für Sie:

Eine Frau bereitet Infused Water mit Kohlensäure zu

Gurken-Limetten-Thymian-Wasser

Eine erfrischende, leicht würzige Mischung – der perfekte Durstlöscher.

Zutaten:

  • ½ Gurke, in Scheiben geschnitten
  • 1 Limette, in Scheiben geschnitten
  • Frische Minzblätter
  • 2 Zweige frischer Thymian
  • 1 Liter stilles oder sprudelndes Wasser

Zubereitung:

  1. Die Gurken- und Limettenscheiben in eine Karaffe geben.
  2. Thymianzweige hinzufügen und alles mit Wasser aufgießen.
  3. Im Kühlschrank für mindestens eine Stunde ziehen lassen.
Eine Frau stellt Infused Water mt Zitrone, Ingwer, Honig und Kohlensäure her

Zitrone, Ingwer und Honig

Ein belebendes Getränk, das durch den Ingwer auch eine leicht wärmende Wirkung hat – ideal für kältere Tage oder als Immunbooster.

Zutaten:

  • 1 Zitrone, in Scheiben geschnitten 
  • 2 bis 3 dünne Scheiben frischer Ingwer
  • 1 Teelöffel Honig
  • 1 Liter stilles oder sprudelndes Wasser

Zubereitung:

  1. Zitronenscheiben und Ingwer in eine Karaffe geben.
  2. Honig hinzufügen und mit Wasser aufgießen.
  3. Im Kühlschrank für mindestens eine Stunde ziehen lassen.

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