Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Gesunder Grillgenuss 

Ein Vater grillt gemeinsam mit seinem kleinen Sohn

So grillen Sie sicher und gesund

Sommerzeit ist Grillzeit! Was gibt es Besseres, als gemeinsam draußen im Park oder Garten zu essen und zu genießen? Schon beim Einkaufen hat man die Auswahl zwischen vielen leckeren Grillgerichten. Fettarme, vegetarische oder sogar vegane Alternativen zum Fleisch werden dabei immer beliebter. Die Gerichte werden dann bevorzugt auf einem Holzkohlegrill zubereitet, aber auch Gas- und Elektrogrills kommen immer häufiger zum Einsatz. Jedes Jahr gibt es jedoch viele Grillunfälle, die aber vermeidbar sind.

In unserem Beitrag geben wir Ihnen Anregungen für ein gesundes Grillen – mit und ohne Fleisch. Außerdem zeigen wir Ihnen einige Tipps für sicheres Grillen und wie Erste Hilfe bei Grillunfällen gelingt.

Wussten Sie schon, dass...

  • man verkohlte Stellen am Grillgut nicht mitessen sollte, da sie gesundheitsschädigende Stoffe enthalten?
  • mindestens eine Handbreit Platz zwischen Kohle und Grillgut sein sollte?
  • die AOK Sachsen-Anhalt eine Ernährungsberatung bezuschusst?

Gas-, Elektro- oder Holzkohlegrill: Was ist am gesündesten?

Grillen ist auf verschiedene Weisen möglich. Jede Form hat ihre Vor- und Nachteile. In Sachsen-Anhalt wird immer noch bevorzugt mit Holzkohle gegrillt. Aber auch das Grillen mit Gas wird immer beliebter und der Elektrogrill stellt ebenfalls eine Alternative dar.

  • Holzkohlegrill

    Der Holzkohlegrill ist traditionell sehr beliebt aufgrund des schmackhaften Aromas, stellt aber auch die mit Abstand ungesündeste Variante dar. Es gibt eine starke Rauch- und Hitzeentwicklung und das Fett tropft auf die heiße Kohle. Dadurch entstehen gesundheitsschädliche und potenziell krebserregende Stoffe: die sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) und die heterozyklischen Aminen (HA). Außerdem atmet man beim Grillen Feinstaub, Stickoxide und Schwefeldioxid ein. Zudem besteht eine höhere Brand- und Verbrennungsgefahr durch unsachgemäße Benutzung.

    Wenn Sie trotzdem nicht auf den Holzkohlegrill verzichten möchten, verwenden Sie hochwertige Holzkohle ohne chemische Zusatzstoffe. Vermeiden Sie außerdem flüssige Grillanzünder wie Spiritus und achten Sie darauf, dass es nicht zu einer Flammenbildung kommt. Dazu sollten Sie beispielsweise das Grillgut nicht auf dem Grill marinieren. Zu guter Letzt empfiehlt es sich, den Grill an freier und ebener Stelle mit gutem Rauchabzug zu platzieren.

  • Gasgrill

    Der Gasgrill stellt eine gesündere Alternative zum Holzkohlegrill dar. Er wird sehr schnell heiß und ist quasi sofort einsatzbereit. Betrieben wird er mit Propan- oder Erdgas. Dadurch werden weniger Rauch und schädliche Gase erzeugt. Auch die Temperaturregelung ist einfacher und präzise möglich. Das Essen bekommt so ein weniger rauchiges Aroma, ist aber auch gleichmäßiger gegart. Ein Gasgrill ist ebenfalls sicherer in Bezug auf Brandgefahr und Verbrennungen sowie umweltfreundlicher durch die saubere Verbrennung. Er ist allerdings oft weniger anziehend für traditionelle Grillfans.

  • Elektrogrill

    Der Elektrogrill ist eine beliebte Alternative für das Grillen auf Balkonen. Er heizt schnell hoch und ist besonders sicher in Bezug auf Brandgefahr und Verletzungen. Beim Grillen entsteht kaum Rauch und es gibt keine direkten Schadstoffemissionen. Jedoch ist auch hier das Grillaroma weniger intensiv und es wird eine Steckdose in der Nähe benötigt. Elektrogrills versprühen ebenfalls eine weniger authentische Grillatmosphäre als Holzkohlegrills.

Eine ältere Frau grillt neben Fleisch auch gesundes Gemüsespieße
Eine Schale mit gemischtem Salt wird für eine gesunde Grillparty überreicht
Fisch und verschiedenes Gemüse liegen auf einem Teller

Genuss auf dem Grill, Kalorien im Blick.

Saftige Steaks, knackige Würstchen, cremige Saucen – Grillen ist nicht immer ein „leichtes“ Vergnügen. Wer aber auf die Wahl der Speisen achtet, kann sich den Grillabend unbesorgt schmecken lassen. Wir haben für Sie sechs Ideen für einen gesünderen und unbeschwerten Grillabend – mit Speisen, die ruhig öfter auf dem Grill landen dürfen und Empfehlungen für einen gesunden Grillgenuss.

Geflügel

Ob als ganze Brust oder klein geschnitten als Spieß: Geflügel ist eine köstliche Alternative zu beliebten Klassikern wie Nackensteaks oder Würstchen. Besonders lecker ist Geflügel, wenn man es vor dem Grillen mariniert. Dadurch wird das Fleisch noch zarter und es enthält einen intensiven Geschmack. Eine gesunde Marinade aus Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch und frischen Kräutern verleiht dem Geflügel nicht nur eine würzige Note, sondern macht es auch besonders saftig und bekömmlich.

Rindfleisch

Auch Rindfleisch eignet sich perfekt zum Grillen. Im Allgemeinen enthält es von Natur aus weniger Fett als beispielsweise Schweinefleisch. Ein perfekt gegrilltes Rumpsteak ist ein wahrer Genuss für den Gaumen. Wenn Sie es noch gesünder gestalten möchten, empfiehlt sich eine würzige Kräutermarinade oder eine leichte Gewürzmischung, die den Geschmack des Fleisches unterstreicht. Für eine zusätzliche Geschmacksnote können Sie auch gerne zu einem kleinen Klecks Kräuterbutter greifen.

Fisch

Fisch bietet eine Vielzahl an Optionen wie Lachs, Forelle oder Dorade, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind und somit herzgesund sind. Beim Grillen ist es wichtig, die Fische vorher zu marinieren oder leicht zu würzen. Durch das Beibehalten der Haut wird nicht nur die Stabilität gewährleistet, sondern auch verhindert, dass der Fisch zerfällt. Fisch ist zudem eine gesunde Alternative zu Fleisch, da er weniger gesättigte Fette enthält und dennoch reich an Eiweiß ist, das für den Körper wichtig ist.

Frische Produkte

Wenn es schnell gehen muss, wird gerne zu industriellen Produkten gegriffen, die nicht selten viele Kalorien und zusätzliche Inhaltsstoffe enthalten. Das muss aber nicht sein. Grillfleisch lässt sich schnell selbst würzen und marinieren. Auch ein Putenspieß mit Pilzen, Paprika und Zwiebeln ist im Handumdrehen selbst gemacht.

Salat mit Essig und Öl

Ersetzen Sie schwere Salate wie Kartoffel- oder Nudelsalat doch einmal durch einen frischen grünen Salat mit einem leichten Essig-Öl-Dressing. Ergänzen Sie diesen mit frischen Zutaten aus dem eigenen Garten wie Gurken, Tomaten und Radieschen. So bieten Sie nicht nur eine gesunde Alternative, sondern auch eine köstliche und bekömmliche Mahlzeit.

Saucen aus Joghurt

Gegrilltes Fleisch erhält durch eine würzige Sauce eine besondere Note. Dabei muss es nicht immer Ketchup oder Mayonnaise sein. Probieren Sie stattdessen doch einmal einen Dip aus Joghurt, mediterranen Kräutern und frischer Zitrone. Diese Kombination ist herrlich leicht und verleiht dem Grillgenuss eine sommerliche Frische. 

Vorsicht bei verkohltem Grillgut: Kratzen Sie das Verkohlte nicht einfach mit einem Messer ab. Beim Grillen von eiweißhaltigen Lebensmitteln können krebserregende Stoffe entstehen.

Vegetarisch Grillen: Grillen ganz ohne Fleisch

Gesunde Fleischalternativen liegen auf einem Grill

Vegetarische und vegane Ernährungsformen liegen seit einigen Jahren voll im Trend. Kein Wunder, denn das Angebot an Obst und Gemüse aus aller Welt ist heute so vielfältig wie nie zuvor. Zudem lassen sich mit vegetarischen und veganen Produkten aus Soja, Getreide, Hülsenfrüchten oder Seitan eine Vielzahl köstlicher Gerichte zaubern. Auch beim Grillen dürfen fleischlose Alternativen nicht fehlen. Neben einer Auswahl an Gemüse können Sie auch auf Käse oder Fleischersatzprodukte zurückgreifen. Beachten Sie dabei, dass vegetarisches Grillgut oft schneller auf die Grillhitze reagiert. Platzieren Sie es daher am besten am Rand des Grillrosts. Entdecken Sie unsere Vorschläge für eine genussvolle Grill-Saison ohne Fleisch.

Zucchini

Als Erstes wird sie gewaschen und in Scheiben geschnitten. Anschließend können Sie die einzelnen Scheiben in einer Grillschale grillen beziehungsweise garen. Wer es würzig mag, kann die fertigen Zucchini-Scheiben anschließend mit Kräutersalz, Chili oder gehacktem Knoblauch verfeinern.

Fleischersatz und Veggieprodukte

Fleischersatzprodukte werden immer beliebter und sind mittlerweile in den meisten Supermärkten erhältlich. Bratwürste aus Tofu und Seitan oder Hackbällchen und Steaks aus Lupine sehen meist fast so aus wie die Vorbilder aus Fleisch. Lediglich bei der Konsistenz und dem Geschmack unterscheiden Sie sich noch leicht.  Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Zutatenliste: Oft sind Zusatzstoffe, künstliche Aromen sowie jede Menge Salz enthalten.

Grillkäse

Freunde des herzhaften Grillgenusses werden Grillkäse oder Halloumi lieben. Diese Käsesorten lassen sich perfekt mit Olivenöl, Chili und Honig marinieren. Aufgrund ihrer Konsistenz sollten sie am besten mit leichteren Beilagen genossen werden, um das Geschmackserlebnis zu unterstreichen.

Maiskolben

Am besten eignet sich Zuckermais. Wer es eilig hat, kocht ihn vor (20 Minuten mit ein bis zwei Esslöffeln Zucker). Anschließend muss er nur noch circa 15 Minuten gegrillt werden.

Sicher durch die Grillsaison – Tipps für sicheres Grillen

Grillen ist nicht nur lecker, sondern bringt auch viel Spaß. Leider kommt es immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen:

  • Falscher Umgang mit Brandbeschleunigern 

    Die meisten Grillunfälle entstehen beim Anzünden der Kohle durch den Einsatz von brennbaren Flüssigkeiten wie Spiritus oder Benzin. Diese können sich explosionsartig entzünden und sollten daher mit Vorsicht verwendet werden. Stattdessen empfehlen sich gesündere und sichere Alternativen, zum Beispiel natürliche Anzünder wie Holzwolle, ökologische Produkte aus nachhaltigen Materialien oder elektrische Anzünder, die kein zusätzliches Brennmaterial benötigen.

  • Funkenflug 

    Wenn das Feuer einmal brennt, soll es möglichst lange weiter glühen. Hilfe kann ein Heißluftföhn oder Blasebalg bringen, der durch seine Luftzufuhr dem Feuer hilft, sich weiter zu entfachen. Doch Vorsicht! Hier entstehen oft Funken, die in der Luft umherfliegen und auf andere brennbare Materialien übergreifen können.

  • Explosionen

    Der Gasgrill wird mit hochentzündlichem Gas betrieben. Hier kann es bei falscher Anwendung zu Explosionen oder Verpuffungen kommen.

  • Ungünstiger Standort des Grills

    Wenn der Grill einen unsicheren Stand hat, kann er umkippen und dabei schwere Verbrennungen verursachen. Der Untergrund sollte gerade sein, sodass ein fester Stand des Grills gewährleistet ist. Ein Elektrogrill benötigt einen Stromanschluss. Herumliegende Kabel können hier zur Stolperfalle werden.

Sicher Grillen

Bevor Ihre Grillparty starten kann, sollten Sie die nötigen Vorkehrungen treffen. Überprüfen Sie Ihren Grill, bevor er zum Einsatz kommt, und achten Sie darauf, dass alle Teile funktionsfähig sind. Bei einem Gasgrill sind zusätzlich alle Anschlüsse und der Schlauch auf Risse oder Lecks zu prüfen.

Ein Mann achtet beim Grillen auf die Sicherheit

Während des Grillens sind folgende Punkte wichtig:

  • Grill stets beaufsichtigen.
  • Sicherheitsabstand zu Kindern einhalten.
  • Grill auf festem, ebenem Untergrund platzieren.
  • Nur im Freien ohne Überdachung grillen.
  • Grill während des Betriebs nicht bewegen.
  • Grillgeräte mit Deckel verwenden.
  • Notfallausrüstung (Sand, Feuerlöscher, Löschdecke) bereithalten.
  • Brennendes Fett durch Abdecken löschen, niemals mit Wasser.
  • Grill erst reinigen, wenn Asche vollständig abgekühlt ist.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen

Wenn Sie die Tipps beachten, lassen sich die Unfälle gut vermeiden. Sollte es doch passieren, achten Sie auf die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Löschen

Zunächst sollten Flammen am Körper rasch gelöscht werden. Ersticken Sie das Feuer an der Kleidung, indem Sie eine Decke fest auf den Körper drücken und die Flammen den Kopf abwärts ausstreichen. Vorsicht! Achten Sie, auch wenn es schnell gehen muss, unbedingt auf das Material der Decke. Synthetik-Decken etwa sind für dieses Vorhaben absolut ungeeignet. Auch Feuerlöscher dürfen zum Einsatz kommen. Versuchen Sie möglichst kopfabwärts zu löschen, da der Schaum nicht ins Gesicht des Betroffenen kommen sollte.

Eine Seniorin lässt sich von einem Arzthelfer nach einem Grillunfall die Hand verbinden.

Notruf wählen – 112

Rufen Sie bei schweren, großflächigen Verbrennungen sofort den Rettungsdienst. Damit die Mitarbeiter der Rettungsstelle schnell geeignete Hilfe schicken können, ist es wichtig, dass der Anrufer alle notwendigen Informationen über das Telefon weitergibt. Achten Sie dabei auf die fünf Ws:

  • Wo hat sich der Unfall ereignet?
  • Wer ruft an?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Warten auf Rückfragen.

Besonders Verbrennungen im Gesicht können schnell lebensbedrohlich werden!

Brandverletzungen nicht dauerhaft kühlen

Hautschädigungen treten bei Verbrennungen schon nach wenigen Sekunden ein. Große Brandwunden sollten Sie nicht kühlen. Bei kleinflächigen Wunden (bis zur Größe einer Handfläche) kann zur Schmerzlinderung kurzfristig mit Leitungswasser von etwa 20 Grad gekühlt werden. Eine länger andauernde Kühlung kann eine Unterkühlung nach sich ziehen. Bedecken Sie die Wunde mit einem Brandwunden-Verbandstuch aus dem Verbandskasten Ihres Autos oder aus Ihrer Hausapotheke. Verbinden Sie anschließend die Wunde locker und ohne Druck. 

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