Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Starke Haare

Lächelnde Frau, die den Kopf schüttelt, mit fliegendem Haar, breit lachend und Spaß zu Hause hat

Tipps für gesunde Haare und Kopfhaut

Unsere Haare sind weit mehr als ein ästhetisches Merkmal – sie spiegeln Persönlichkeit, Lebensstil und oft auch unseren Gesundheitszustand wider. Kräftiges, glänzendes Haar gilt seit jeher als Symbol für Vitalität und Wohlbefinden. Doch echte Haargesundheit beginnt nicht im Bad, sondern im Körper: in einer gut versorgten Kopfhaut, ausgewogener Ernährung und einem stabilen Stoffwechsel.

In unserem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, welche Rolle Nährstoffe, Hormone und Stoffwechsel für die Haargesundheit spielen, wie Lebensstil und Ernährung unsere Haare beeinflussen und welche Strategien im Alltag helfen, die Haare langfristig zu stärken.

Wussten Sie schon, dass…

  • nur zwei Prozent der Weltbevölkerung von Natur aus eine blonde Haarfarbe aufweisen?
  • Stress zu Haarausfall führen kann?
  • sich eine ausgewogene Ernährung positiv auf die Gesundheit von Haaren und Kopfhaut auswirkt?

Die Funktion unserer Haare

Junge Frau im Wald mit wehenden lila haaren

Unsere Haare erfüllen weit mehr Aufgaben, als man auf den ersten Blick vermutet.

  • Schutzfunktion:
    Haare schützen die Kopfhaut vor UV-Strahlung, Hitze, Kälte und äußeren Einflüssen. Auch Augenbrauen und Wimpern haben eine Schutzfunktion. Sie halten Staub, Schweiß und kleine Partikel von den Augen fern.
  • Wärmeregulierung:
    Haare helfen, die Körpertemperatur zu regulieren, indem sie Wärme speichern oder ableiten.
  • Sinnesfunktion:
    Körperhaare dienen als feine Tastorgane. Sie nehmen kleinste Berührungen oder Luftbewegungen wahr, ein frühzeitiger Warnreiz, etwa vor Insekten auf der Haut.

Was die Haare stark macht 

Haare bestehen größtenteils aus Keratin, einem festen Strukturprotein, das ihnen Stabilität und Elastizität verleiht. Über die Haarwurzel sind sie in der Haut verankert und werden dort mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Der Haarfollikel, die „Wachstumsfabrik“ des Haares, spielt dabei eine zentrale Rolle für seine Stärke und Gesundheit. 

Junger Mann Ende 20 zupft an seinen braunen Locken

Jedes Haar durchläuft einen Wachstumszyklus, der aus drei Phasen besteht.

  • Anagenphase (aktive Wachstumsphase): dauert mehrere Jahre, circa. 85 bis 90 Prozent aller Haare befinden sich darin
  • Katagenphase (kurze Übergangsphase): das Wachstum stoppt, der Follikel bereitet sich auf Ruhe vor
  • Telogenphase (Ruhephase): das Haar fällt aus und schafft Platz für neues Wachstum

    Faktoren wie Genetik, Hormone und eine ausgewogene Nährstoffversorgung (zum Beispiel Eiweiß, Eisen, Zink, Vitamine) bestimmen die Stärke, Dichte und Struktur des Haares.

Faktoren, die auf die Haargesundheit wirken

  • Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

    Die Haarwurzel gehört zu den stoffwechselaktivsten Geweben des Körpers. Sie benötigt eine kontinuierliche Zufuhr von Nährstoffen über die Blutbahn.

    Wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente:

    • Biotin (Vitamin B7): stärkt die Haarstruktur und unterstützt die Keratinbildung.
    • Vitamin A: fördert die Zellteilung und die Talgproduktion.
    • Vitamin D: reguliert den Haarfollikelzyklus.
    • Vitamin E: schützt die Haarzellen vor oxidativem Stress.
    • B-Vitamine: sind wichtig für Zellteilung und Energieversorgung.
    • Eisen: sorgt für den Sauerstofftransport, bei einem Mangel droht Haarausfall.
    • Zink: wichtig für die Zellregeneration und die Hormonbalance.
  • Flüssigkeitshaushalt und Durchblutung der Kopfhaut

    Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich) und eine gute Durchblutung der Kopfhaut, etwa durch regelmäßige Kopfmassagen, fördern den Nährstofftransport und unterstützen das Haarwachstum.

  • Darmgesundheit und Nährstoffaufnahme

    Nur ein gesunder Darm kann Vitamine und Mineralstoffe optimal aufnehmen. Antibiotika, Stress oder zu viel Zucker können das Gleichgewicht stören. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder fermentiertes Gemüse unterstützen die Darmflora – und damit auch das Haar. und somit auch den Haarwuchs.

  • Schlaf und Regeneration

    Während des Schlafs regeneriert der Körper Zellen und reguliert Hormone. Chronischer Schlafmangel erhöht den Cortisolspiegel und kann Haarverlust begünstigen.

  • Hormonhaushalt

    Auch Schilddrüsen- und Geschlechtshormone spielen eine zentrale Rolle im Haarzyklus. Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse etwa kann sich beispielsweise durch Haarausfall zeigen. Hormonelle Veränderungen (z. B. Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) können das Haarbild beeinflussen.

  • Immunsystem und Entzündungen

    Chronische Entzündungen oder Autoimmunreaktionen wie Alopecia areata schädigen die Haarfollikel. Eine ausgewogene Ernährung, Stressreduktion und eine gute Darmgesundheit wirken dagegen.

Was schwächt die Haare?

  • Stress

    Physischer und psychischer Stress erhöht den Cortisolspiegel und bringt den Haarzyklus aus dem Gleichgewicht – Haare fallen früher aus, die Wurzel wird schlechter versorgt.

  • Rauchen und Alkohol

    Rauchen verringert die Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln durch Gefäßverengung, schädigt die DNA der Haarfollikel und beschleunigt den Alterungsprozess erheblich. Alkohol entzieht dem Körper Wasser und Nährstoffe, stört die hormonelle Balance und kann so hormonelle Balance beeinträchtigen.
     

  • Medikamente

    Einige Arzneimittel, wie Betablocker, Antidepressiva, Blutverdünner, Zytostatika oder Hormonpräparate, können als Nebenwirkung Haarausfall oder Strukturveränderungen auslösen. 

  • Umweltfaktoren

    UV-Strahlung, Chlor, Salzwasser, Hitze und Luftverschmutzung greifen die äußere Hautschicht an. Das Haar wird trocken, brüchig und verliert an Glanz.

  • Chemikalien

    In Haarpflege-, Färbe- oder Stylingprodukten enthaltene Sulfate, Ammoniak und Peroxide können die Haarstruktur zerstören. Häufige chemische Behandlungen lassen die Haare brüchig und stumpf werden.

Wie viel Haarausfall ist normal?

Ein täglicher Verlust von etwa 50 bis 100 Haaren gehört zum natürlichen Wachstumszyklus und ist völlig normal. Erst wenn über eine längere Zeit deutlich mehr Haare ausfallen oder sichtbare Lücken entstehen, spricht man von Alopezie und sollte medizinisch nach Ursachen suchen.

Pflege von außen, aber mit Maß

Ältere Frau kämmt ihre langen grauen Haare im Badezimmer

Sanfte Haarpflege erhält die natürliche Balance von Haar und Kopfhaut.

Waschen:
Waschen Sie Ihre Haare zwei bis drei Mal pro Woche mit mildem Shampoo und lauwarmem Wasser. Massieren Sie dazu das Shampoo sanft in die Kopfhaut ein und vermeiden Sie starkes Rubbeln. Bei empfindlicher Haut können Sie auf pH-neutrale oder pflanzliche Produkte zurückzugreifen. 

Bürsten:
Zum Bürsten eignen sich weiche Naturborsten oder abgerundete Kunststoffborsten am besten. Entwirren Sie Ihre Haare am besten vorsichtig vom Spitzenansatz nach oben. Nasses Haar ist sehr empfindlich, weshalb Sie es lieber erst leicht antrocknen lassen sollten.

Frau mit rotbraunen Licken tröpfelt Haaröl in die Spitzen

Trocknen:
Lufttrocknen ist am schonendsten für unsere Haare. Wenn Sie auf einen Föhn zurückgreifen, stellen Sie eine kühle bis mittlere Temperatur ein, halten Sie genügend Abstand und verwenden Sie einen Hitzeschutz. 

Natürliche Pflegetipps:
Natürliche Öle wie Kokos-, Argan-, Jojoba- oder Rizinusöl pflegen die Spitzen und beugen Haarbruch vor.

Kopfhautmassagen:
Auch regelmäßige Kopfhautmassagen von fünf bis zehn Minuten fördern die Durchblutung und regen das Haarwachstum an. Machen Sie dazu mit Ihren Fingerspitzen kleine kreisende Bewegungen und verwenden Sie dazu etwas Öl.

Mythen und Fakten rund um starke Haare

  • Lässt Häufiges Schneiden Haare schneller wachsen?

    Das Schneiden beeinflusst nicht die Haarwurzel und damit auch nicht das Wachstum. Es lässt die Spitzen nur gesünder und gepflegter wirken.

  • Schadet häufiges Waschen den Haaren?

    Nur bei aggressiven Shampoos oder heißem Wasser. Milde Pflegeprodukte sind unbedenklich.

  • Schließt kaltes Wasser nach dem Waschen die Schuppenschicht?

    Kaltes Wasser kann tatsächlich die Schuppenschicht leicht glätten, aber der Effekt ist gering. Viel wichtiger sind milde Produkte und die richtige Pflege.

  • Können Haarpflegeprodukte Haare dauerhaft reparieren?

    Beschädigtes Haar lässt sich nicht „heilen“, nur optisch verbessern oder vor weiterem Schaden schützen.

  • Sind Naturprodukte immer besser für die Haare?

    Nicht immer. Auch natürliche Öle oder Kräuter können reizend wirken oder zu schwer für feines Haar sein. Wichtig ist, seine Pflege dem individuellen Haartyp anzupassen.

Gut zu wissen

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