Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Eingewachsene Haare

Eine Frau leidet unter eingewachsenen Haaren nach der Rasur

Wenn Haare in die falsche Richtung wachsen

Kaum ist die Haut glatt und frisch rasiert, zeigen sich plötzlich kleine, rote Pickelchen – oft schmerzhaft, manchmal sogar entzündet. Eingewachsene Haare sind ein lästiges, aber häufiges Problem, besonders an empfindlichen Körperstellen. Haare wachsen in einem Follikel unterhalb der Hautoberfläche und durchstoßen diese anschließend. Durch die Rasur entsteht eine scharfe Kante am Haar, die sich beim Nachwachsen einrollt und in die falsche Richtung weiterwachsen kann. Zu eingewachsenen Haaren kommt es deshalb hauptsächlich an den Beinen, Achseln, im Intimbereich, im Bart sowie an den Augenbrauen und im Brust- und Nackenbereich. Die betroffene Stelle entzündet sich, und eitrige Pickel entstehen, weshalb gegebenenfalls eine dermatologische Behandlung notwendig wird.

In unserem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Ursachen und der Behandlung beim Hautarzt. Außerdem erfahren Sie, welche unterstützenden und vorbeugenden Maßnahmen Sie selbst ergreifen können.

Wussten Sie schon, dass…

  • enge Kleidung das Nachwachsen der Haare stört und das Einwachsen fördert?
  • die AOK Sachsen-Anhalt den Hautcheck bereits ab 18 Jahren bezuschusst?
  • Menschen mit lockiger oder krauser Haarstruktur besonders anfällig sind?

Was sind eingewachsene Haare?

Ein eingewachsenes Haar wird mit einer Pinzette entfernt

Ein eingewachsenes Haar entsteht, wenn das Haar nach dem Rasieren, Wachsen oder Epilieren nicht wie gewohnt aus dem Haarfollikel herauswächst. Stattdessen krümmt es sich unter der Haut zurück oder wächst seitlich ein. Das Immunsystem erkennt das Haar dann als Fremdkörper. Infolgedessen kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen. Typische Symptome sind:

  • Rötungen und Schwellungen
  • Juckreiz und Schmerzen
  • Mit Eiter gefüllte Knötchen, ähnlich wie Pickel
  • Dunkle Punkte unter der Haut – besonders bei dunkleren Hauttypen

Warum wachsen Haare ein?

Verschiedene Faktoren können das Einwachsen von Haaren begünstigen:

  • Falsche Rasurtechnik

    Das Rasieren gegen die Haarwuchsrichtung kann das Haar besonders scharf an der Hautkante abschneiden und begünstigt das Einrollen unter der Haut. Stumpfe Klingen erhöhen zusätzlich das Risiko.

  • Enge Kleidung

    Reibt Kleidung – besonders aus synthetischen Stoffen – ständig an der Haut, etwa im Bereich des Hosenbunds, BHs oder bei Sportbekleidung, kann dies das Austreten der Haare behindern.

  • Lockige oder kräftige Haare

    Bei Menschen mit krausem oder sehr dickem Haar wächst das Haar leichter in die Haut zurück.

  • Verstopfte Poren

    Talg, Schmutz und abgestorbene Hautzellen können die Haarfollikel blockieren und so das Einwachsen begünstigen.

  • Hautirritationen

    Reizungen durch Enthaarungsmittel, Parfums oder aggressive Pflegeprodukte fördern Entzündungen und stören das gesunde Haarwachstum.

Behandlung beim Hautarzt

Suchen Sie einen Hautarzt auf, wenn sich eingewachsene Haare entzünden oder immer wieder auftreten. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

Ein Mann lässt seine eingewachsenen Haare dermatologisch untersuchen
  • Sterile Entfernung:
    Der Arzt kann das Haar mit einer sterilen Nadel oder Pinzette vorsichtig befreien.
  • Antibiotische Salben:
    Bei bakteriellen Entzündungen können antibiotische oder antiseptische Cremes notwendig sein.
  • Peelings oder Retinoide:
    Sie helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Hautstruktur zu verbessern. Retinoide sind verschreibungspflichtig.
  • Laser-Haarentfernung:
    Bei chronisch eingewachsenen Haaren kann eine dauerhafte Haarentfernung mittels Laser sinnvoll sein.

Wichtig: Drücken Sie niemals selbst an den entzündeten Knötchen herum. Das kann die Entzündung verschlimmern und zu Narben oder Superinfektionen führen.

Was hilft bei eingewachsenen Haaren?

Neben der professionellen Behandlung beim Hautarzt gibt es auch viele bewährte Hausmittel und Pflegeprodukte, die die Symptome lindern können:

  • Sanfte Peelings

    Mechanische oder chemische Peelings (z. B. mit Salicylsäure) befreien die Poren und unterstützen das Haar beim Durchbrechen der Haut.

  • Warme Kompressen

    Sie öffnen die Poren und erleichtern das Herauswachsen des Haares.

  • Aloe Vera

    Aloe Vera wirkt beruhigend und entzündungshemmend.

  • Teebaumöl

    Verdünnt angewendet wirkt Teebaumöl antibakteriell und entzündungshemmend.

  • Salben

    Bestimmte Salben helfen bei Entzündungen und unterstützen die Heilung. Empfehlenswert sind Zugsalben mit Ichthyol oder Cremes mit Salicylsäure bei leichten Verläufen.

Die richtige Rasurtechnik hilft gegen eingewachsene Haare

So können Sie eingewachsene Haare vermeiden

Mit der richtigen Pflege und Technik lassen sich eingewachsene Haare häufig verhindern. Unsere Tipps zur Vorbeugung helfen Ihnen dabei:

  • Vor der Rasur peelen:
    Das entfernt abgestorbene Hautzellen und befreit die Haarfollikel.
  • Immer mit einer frischen, scharfen Klinge rasieren.
  • Nicht gegen den Strich rasieren, besonders bei empfindlicher Haut.
  • Nach der Haarentfernung beruhigende Pflegeprodukte verwenden:
    Ideal sind Produkte ohne Alkohol und Duftstoffe.
  • Regelmäßig Feuchtigkeitspflege auftragen, um die Haut geschmeidig zu halten.
  • Lockere Kleidung tragen, vor allem direkt nach der Rasur.
  • Alternative Haarentfernungsmethoden wie Laser oder IPL nutzen:
    Diese sind hautschonender und können dauerhaft wirksam sein.

Eingewachsene Haare wirksam vermeiden und richtig behandeln

Eingewachsene Haare sind lästig, aber meist gut behandelbar – und mit der richtigen Pflege auch vermeidbar. Sanfte Hautpflege, eine sorgfältige Haarentfernung und konsequente Vorbeugung können helfen, das Risiko deutlich zu reduzieren. Zögern Sie bei wiederkehrenden Problemen oder starken Entzündungen nicht, einen Hautarzt aufzusuchen.

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