Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Bald zu Dritt

Eine etwa 30-jährige Schwangere ein etwa 30-jähriger Mann und ein Kleinkind spielen am Tisch.

Tipps für werdende Väter

Ein Kind zu bekommen löst in werdenden Vätern vielfältige Gefühle aus. Stolz, Vorfreude, aber auch Unsicherheit mischen sich ineinander. Und das ist absolut nachvollziehbar. Schließlich ist eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes für beide Elternteile ein lebensveränderndes Ereignis. Wir haben ein paar Tipps, wie Sie diese aufregende Zeit emotional angehen und wie Sie sich gut auf die Zeit nach der Geburt vorbereiten können. Lesen Sie auch, wie Sie Ihre Partnerin unterstützen können und welche wichtigen Wege nach der Geburt erledigt werden müssen.

Wussten Sie schon, dass…

Sie werden Papa!

Anders als die Frauen, die die Nachricht von einer möglichen Schwangerschaft entweder durch einen Schwangerschaftstest oder durch das vertraute ärztliche Fachpersonal erfahren, werden die Männer meist vor vollendete Tatsachen gestellt. Sofort wird überwältigende Freude von Ihnen erwartet. Aber was, wenn die Freude im ersten Moment nicht überwiegt, sondern Sie ein Gefühl von Angst und Überforderung überkommt? Sehr viele Männer berichten von genau diesen Emotionen. Meist lassen sie mit der Zeit nach. Reden Sie mit Ihrer Partnerin darüber und zeigen Sie ihr, dass Sie sich zwar sehr freuen, dass Sie gemeinsam Eltern werden und sie in allem unterstützen werden, aber einige Gedanken in Ihrem Kopf für Ängste sorgen. Sie wird es verstehen und gemeinsam können Sie die Ängste bearbeiten.

Über Gefühle und Ängste sprechen

Eine etwa 30-jährige Schwangere liegt auf dem Bett und streichelt ihren Babybauch. Ihr Partner hat ein Buch in der Hand und liest dem Ungeborenen etwas vor.

Es gibt zahlreiche Ratgeber, die Frauen mit hilfreichen Tipps und Informationen gut durch die Schwangerschaft bringen sollen und eine optimale Vorbereitung auf die Geburt geben. Aber was ist mit dem werdenden Vater?  Auch er spielt während der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt eine entscheidende Rolle. Er ist viel mehr als nur der Partner an der Seite der werdenden Mutter. Neben der unbeschreiblichen Freude schwirren Ihnen sicher auch Gedanken um die Zukunft und die gleichzeitige Sorge um das Wohlbefinden Ihrer Partnerin durch den Kopf. Wichtig ist, dass Sie diese Gefühle zulassen und darüber sprechen. Wenn Sie sich zunächst nicht trauen mit Ihrer Partnerin zu reden, wenden Sie sich an einen vertrauten Menschen aus Ihrer Umgebung. 

Ihre Partnerin wird sich in den kommenden Monaten nicht nur körperlich verändern. Freude und Ängste wechseln sich ab, vielleicht gehören auch Gefühlsausbrüche, Stimmungsschwankungen ab jetzt zum Alltag. Schuld daran sind in erster Linie die Hormone, die während der Schwangerschaft ein wirres Spiel spielen. Ihre Partnerin wird vermutlich häufiger müde und erschöpft sein, vielleicht ist ihr auch manchmal übel. Versuchen Sie viel Verständnis aufzubringen, springen Sie einmal mehr über Ihren Schatten und sehen Sie hin und wieder über einen ärgerlichen Moment hinweg. Für Väter wird die Schwangerschaft meist erst wirklich greifbar, wenn sie dem Bauch beim Wachsen zusehen können und die Bewegungen und Tritte des Ungeborenen spüren.

Wir haben ein paar Tipps zusammengefasst, wie Sie die aufregende Zeit der Schwangerschaft gut meistern:

Geburtsvorbereitung betrifft auch werdende Väter

Ein Mann besucht mir seiner schwasngeren partnerin einen Geburtsvorbereitungskurs im krankenhaus
  • Informieren auch Sie sich über den Ablauf einer Geburt und besuchen Sie beispielsweise zusammen mit Ihrer Partnerin einen Geburtsvorbereitungskurs. Fragen Sie Ihre Partnerin, wie sie sich die Geburt vorstellt.
  • Wünschen Sie sich bei der Geburt mit im Kreißsaal zu sein und Ihre Partnerin hegt denselben Wunsch, so scheuen Sie sich nicht davor im Vorfeld mit der betreuenden Hebamme zu sprechen und Fragen zu stellen. So werden Sie viel entspannter zur Geburt Ihres Kindes sein und sind mit den Abläufen vertraut und auf mögliche Komplikationen und zu treffende Entscheidungen vorbereitet.
  • Planen Sie gemeinsam mit der werdenden Mutter Ihres Kindes die Zeit nach der Geburt. Wer kann Ihnen bei Alltagsaufgaben helfen? Wie möchten Sie Familie und Beruf vereinbaren? Wieviel Urlaub können Sie nach der Geburt nehmen oder starten Sie direkt in eine gemeinsame Elternzeit? Gut vorbereitet ist der Start in ein Leben mit Baby leichter und Sie wissen von Anfang an, wie die Aufgaben verteilt sind.

Gemeinsam als Team durch die Schwangerschaft

  • Begleiten Sie Ihre Partnerin wann immer es geht zu den Vorsorgeterminen. Ihre Unterstützung wird ihr Kraft und Zuversicht geben.
  • Erfahrungsberichte belegen, dass der sogenannte „Nestbautrieb“ bei Frauen um den fünften Schwangerschaftsmonat beginnt. Der Drang, gut auf alles vorbereitet zu sein wächst und sicher haben Sie bei einigen Neuanschaffungen den Gedanken, ob das wirklich sein muss. Vertrauen Sie Ihrer Partnerin und lassen Sie sich vom Nestbautrieb anstecken.
  • Gerade das letzte Drittel der Schwangerschaft ist für viele Frauen beschwerlich. Helfen Sie Ihrer Partnerin so gut es geht im Alltag und sprechen Sie darüber, welche Dinge Sie ihr abnehmen können, beispielsweise Aufgaben im Haushalt oder Behördengänge.
Ein 35-jähriger Mann baut im Kinderzimmer ein Babybett auf
Ein etwa 30-jähriger werdender Vater begleitet seine schwangere Partnerin zur Vorsorgeuntersuchung

Eigene Interessen wahren

Ein etwa 35-jähriger Mann ist mit dem Mountainbike in der Natur unterwegs.
  • Nehmen Sie sich regelmäßig eine Auszeit und treffen sich zum Beispiel mit einem guten Freund. Reden Sie über andere Dinge als Schwangerschaft, das Baby und die Zeit danach. Es wird Ihnen helfen, auf andere Gedanken zu kommen und frischen Wind in Ihr Gedankengut bringen.
  • Wenn Sie Hobbys haben, dann sollten Sie diese auch weiterhin ausüben. Die gewohnten Aktivitäten helfen Ihnen einen klaren Kopf zu behalten.

Die Zeit nach der Geburt

Ein Vater wickelt sein neugeborenes Baby

Nach der Geburt verbringen Ihre Frau und das Neugeborene noch wenige Tage im Krankenhaus, bis es nach Hause geht. Einige Krankenhäuser haben Familienzimmer eingerichtet, in denen ein gemeinsamer Krankenhausaufenthalt nach der Geburt möglich ist. Informieren Sie sich vorab in Ihrer gewählten Geburtsklinik über diese Möglichkeit. 

Geht es dann nach Hause, schleicht sich zwischen Freude und Aufregung wahrscheinlich auch die Unsicherheit wieder ein. Schließlich zieht nun Ihr Kind mit in die gemeinsame Wohnung ein. Bleiben Sie ruhig und versuchen nicht allzu viele Zweifel zuzulassen. Sie werden die Aufgabe mit Bravour meistern. Denn Ihr Kind braucht neben Nahrung vor allem Nähe. Und diese können Sie Ihrem Neugeborenen uneingeschränkt schenken. Was in der Zeit des Wochenbetts wichtig ist, lesen Sie hier.

Welche Wege müssen nach der Geburt erledigt werden?

  • Die Arbeitgeber beider Elternteile müssen über den genauen Geburtstermin informiert werden.
  • Die Geburtsurkunde kann binnen weniger Tage nach der Geburt im ansässigen Standesamt abgeholt werden.
  • Die vorbereiteten Unterlagen zum Elterngeld können gemeinsam mit einer Kopie der Geburtsurkunde an die zuständige Elterngeldstelle geschickt werden.
  • Machen Sie Termine zur Wochenbettbetreuung mit der Hebamme aus.
  • Familie und Freunde informieren. Sagen Sie, dass Sie sich melden, sobald alle für einen Besuch bereit sind. Der Drang, das neue Familienmitglied kennenzulernen, ist groß. Aber alle vertrauten Personen werden Ihre Wünsche respektieren. Gemeinsam mit Ihrer Partnerin entscheiden Sie, wann die Zeit für Besuch ist.

Elternzeit auch für Väter

Eine Zeitlang zusammen die Ankunft Ihres Neugeborenen zu genießen und das ohne den Druck jeden Tag zur Arbeit zu müssen, ist natürlich auch bei den Vätern möglich. Vätern steht genauso Elternzeit zu wie Müttern. Sie können beide zusammen Elternzeit nehmen oder nacheinander. Als Ersatzleistung für das wegfallende Einkommen kann Elterngeld beantragt werden. Zu beachten ist jedoch, dass das Elterngeld nur in den ersten 14 Lebensmonaten des Kindes gezahlt wird. Eine Ausnahme davon ist das sogenannte Elterngeld Plus. Sind beide Eltern gemeinsam in Elternzeit, können auch beide abwechselnd oder parallel Elterngeld beziehen. Die Elterngeldstellen in Sachsen-Anhalt beraten Sie dazu und helfen auch bei der Antragstellung.

Fazit: Die Nachricht von einer Schwangerschaft kann in Männern neben unendlicher Freude auch viel Unsicherheit auslösen. Besprechen Sie sowohl die freudigen, aber auch die ängstlichen Gedanken mit Ihrer Partnerin. Gemeinsam werden Sie die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt meistern. 

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