Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Scharlach bei Kindern und Erwachsenen 

Etwa 8-jähriges Mädchen wird von einer Kinderärztin im Rachen untersucht.

Anzeichen und Behandlung einer Scharlach-Angina

Scharlach ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter. Die hochansteckende Krankheit, an der auch Erwachsene erkranken können, tritt hauptsächlich in den Herbst- und Wintermonaten auf. Scharlach hat meist einen milden Verlauf und ist mit Antibiotika gut behandelbar.

Erfahren Sie, welche Erreger zu einer Ansteckung führen und durch welche typischen Symptome sich die Erkrankung äußert. Lesen Sie auch wie die Infektionskrankheit behandelt wird und was es zum Umgang mit Scharlach zu beachten gibt. 

Wussten Sie schon, dass…

  • gründliches Händewaschen vor ansteckenden Infektionskrankheiten schützen kann?
  • unsere medizinische Hotline rund um die Uhr Ihre Fragen zum Thema Gesundheit beantwortet?
  • nach einer überstandenen Scharlach-Infektion keine Immunität besteht?

Was ist Scharlach und wie steckt man sich an?

Junge Frau ist in ärztlicher Behandlung wegen dem Hautausschlag Scharlach.

Scharlach ist eine klassische Kinderkrankheit, die meist im Alter von 5 bis 12 Jahren auftritt. Die Auslöser der Krankheit, A-Streptokokken, siedeln sich im Rachenraum an und lösen Entzündungen im Rachen- und Mandelbereich aus. Die Bakterien bilden zusätzlich einen Giftstoff, der Hautausschlag hervorrufen kann. Die Weitergabe der A-Streptokokken erfolgt meist über die Tröpfcheninfektion, sprich durch Husten, Sprechen oder Niesen. Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome liegen etwa ein bis drei Tage. 

Wichtig zu wissen: Nach überstandener Erkrankung besteht keine Immunität, sodass auch eine Mehrfachansteckung möglich ist.

Typische Scharlach-Symptome

Scharlach geht meist mit Schluckbeschwerden und schnell ansteigendem Fieber einher. Zusätzlich können weitere Symptome auftreten:

  • Halsentzündung und Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Geschwollene Lymphknoten am Hals
  • Mandeln mit weißem Belag
  • Hautausschlag
  • Himbeerzunge

Nach etwa ein bis zwei Tagen kann sich ein Hautausschlag mit vielen kleinen rosa bis roten Punkten und rauer Oberfläche bilden. Der Ausschlag ist nicht juckend und verbreitet sich über Achseln, Brustkorb und die Leisten über den ganzen Körper. Die roten Punkte klingen in der Regel nach circa sechs bis neun Tagen wieder ab. Ähnlich wie bei einem Sonnenbrand kann sich die Haut nach zwei Wochen pellen. Zu Beginn der Erkrankung ist die Zunge weiß belegt. Typischerweise tritt nach einigen Tagen eine tiefrote Färbung auf, die sogenannte Himbeerzunge.

Nachweis mit Abstrich möglich

Arzt untersucht Hals des Patienten.

 

Grundsätzlich sollte eine Halsentzündung mit Fieber und Hautausschlag immer ärztlich abgeklärt werden. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin erkennt Scharlach an den typischen Symptomen meist recht zügig.

Zusätzlich kann durch das ärztliche Fachpersonal ein Schnelltest, der sogenannte immunologische Test, in Form eines Rachenabstriches durchgeführt werden. Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Minuten vor, ist aber nicht immer zu 100 Prozent zuverlässig.

Behandlung einer Scharlach-Infektion

Scharlach ist mit Antibiotika gut behandelbar. 24 Stunden nach der ersten Einnahme ist das Ansteckungsrisiko bereits auf null minimiert. Durch die Antibiotika-Gabe sinkt zudem das Risiko vor weiteren Komplikationen. Beachten Sie unbedingt die Angaben zur Antibiotika-Einnahme. Auch wenn die Beschwerden beziehungsweise der Ausschlag nachlässt, ist es wichtig die Medikamente bis zum Ende einzunehmen. Ohne eine Antibiotika-Gabe sind Betroffene noch bis zu drei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome ansteckend. Während der Genesung sollten Betroffene Bettruhe halten und gerade bei Fieber viel Wasser und ungesüßte Tees trinken. Bestehende Beschwerden wie Halsschmerzen und Fieber können zusätzlich mit schmerzlindernden und fiebersenkenden Mitteln behandelt werden. Bei Schluckbeschwerden helfen warme Getränke und weiche Nahrung. 

Mögliche Komplikationen

Scharlach kann folgende Begleiterkrankungen auslösen:

  • Mittelohrentzündung
  • Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Lungenentzündung

Aus der Infektionskrankheit können zudem einige Spätfolgen, wie rheumatisches Fieber, Herzinnenhautentzündungen und Nierenerkrankungen resultieren. Beachten Sie: Es treten häufiger Komplikationen auf, wenn keine Behandlung mit Antibiotika erfolgt.

Ist Scharlach in der Schwangerschaft gefährlich?

Scharlach stellt in der Regel keine Gefahr für das ungeborene Kind dar, vorausgesetzt die Infektion wird erkannt und entsprechend behandelt. Erfolgt keine Behandlung können Folgeschäden für Mutter und Kind, entsteht beispielsweise eine Beeinträchtigung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Babys.

Das sollten Sie bei einer Erkrankung beachten

Solange eine Ansteckungsgefahr besteht, sollten Sie den Kontakt zu anderen Personen meiden. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Kein Besuch von Schule oder Kita für Kinder mit Verdacht auf eine Scharlach-Infektion.
  • Auch Lehrkräfte und Erzieher oder Erzieherinnen sollten die Regelung einhalten.
  • Die betreffende Einrichtung muss über die bestätigte Erkrankung informiert werden.
  • Wann ein Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wieder möglich ist, entscheidet das ärztliche Fachpersonal.

Während Sie ihr erkranktes Kind zu Hause betreuen, besteht die Möglichkeit Kinderkrankengeld bei AOK Sachsen-Anhalt zu beantragen.

Gibt es eine Impfung gegen Scharlach?

Mutter steht mit ihren zwei Kindern am Waschbecken.

 

Derzeit ist keine Schutzimpfung gegen eine Scharlach-Infektion verfügbar.

Zur Vorbeugung können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Vermeiden Sie den Kontakt zu Erkrankten.
  2. Achten Sie in der Erkältungszeit auf regelmäßiges Händewaschen mit reichlich Wasser und Seife.
  3. Halten Sie die Husten- und Niesetikette ein.
  4. Unterstützen Sie ihr Immunsystem indem Sie auf eine vitaminreiche Ernährung und Bewegung achten.

Gut zu wissen

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