Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Nagelbettentzündung

Nahaufnahme von zwei übereinander liegenden Händen einer Person auf dem Tisch

Ein entzündetes Nagelbett 
behandeln

Eine Entzündung an den Finger- oder Fußnägeln entsteht schnell und kann sehr unangenehm werden. Oft betreffen solche Entzündungen das Nagelbett, ausgelöst durch Bakterien. Doch ist eine Nagelbettentzündung gefährlich? Kann sie zu einer Blutvergiftung führen? Und wie lange braucht eine Nagelbettentzündung, um zu heilen? In diesem Artikel beantworten wir alle wichtigen Fragen zum Thema. 

Wussten Sie schon, dass…

  • Sie eine leichte Nagelbettentzündung mit Hausmitteln selbst behandeln können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit 40 Euro bezuschusst?
  • Nagelbettentzündungen in verschiedenen Formen auftreten können?

Wie eine Nagelbettentzündung entsteht

Eine Entzündung an den Fingernägeln oder den Fußnägeln kann in verschiedenen Formen auftreten, die in der Fachsprache unter dem Begriff Panaritium zusammengefasst werden. Bei der Nagelbettentzündung wird außerdem zwischen akuten oder chronischen Beschwerden unterschieden. Solch eine Entzündung kann jeden treffen, aber es gibt dafür kein spezielles Risiko. In der Regel wird die Entzündung durch Bakterien ausgelöst, die sich zu jeder Zeit auf unserer Haut befinden. Im Normalfall sind diese Bakterien sehr nützlich für unsere Gesundheit, doch manchmal passiert es: Sie sind bei der Nagelpflege kurz abgelenkt und verletzen sich, oder die Haut ist sehr trocken und reißt ein. Dann können die Erreger durch die Wunden und Risse in die Haut eindringen und die Infektion auslösen.

Eine Nagelbettentzündung kann sich an verschiedenen Stellen entwickeln: Am Nagelfalz, also dort, wo Nagel und Haut zusammentreffen, unter dem Nagel oder drum herum. Die ersten Symptome einer Entzündung sind Rötungen, Jucken und Anschwellen der betroffenen Stellen. Zusätzlich können sich die Schwellungen warm anfühlen. Später können noch Schmerzen und Eiterbildung dazukommen.

Wie eine Nagelbettentzündung behandelt wird

Allgemein gilt: Nicht jede Nagelbettentzündung muss zwingend ärztlich begutachtet oder behandelt werden. Wenn Sie gesund sind, ist das Immunsystem in der Lage, mit solch einer Infektion aus eigener Kraft umzugehen. Mit Hausmitteln können Sie Ihren Körper bei der Selbstheilung unterstützen. 

Wenn sich bei der Entzündung am Finger oder am Zeh allerdings nach drei Tagen keine Besserung zeigt oder die Symptome sogar schlimmer werden, ist ärztlicher Rat nötig. In diesem Fall können Sie Ihre hausärztliche oder eine hautärztliche Praxis kontaktieren.

Eine etwa 30-jährige Person hat ihre Füße in einer Wasserschüssel und gibt einen Löffel Salz hinzu.

Hausmittel bei Nagelbettentzündung

Ist die Entzündung noch im Anfangsstadium, können Sie zunächst mit einem sanften, antibakteriellen Fuß- beziehungsweise Handbad oder warmen Umschlägen reagieren. Als Badezusatz helfen hier Kernseife, Salz, Kamillentee oder Zwiebelsaft. Die Anwendung sollten Sie mehrmals täglich durchführen. Das warme Wasser weicht die Hornhaut auf und ermöglicht den antibakteriellen Wirkstoffen, in die Wunde zu gelangen, wo sie ihre heilende Wirkung entfalten. Nach den Bädern sollten Sie den Finger oder den Zeh immer sehr gründlich abtrocknen, damit sich die Erreger im feuchten Klima nicht erneut ausbreiten. 

Zusätzlich finden Sie in Ihrer Hausapotheke eventuell eine antibakterielle oder entzündungshemmende Salbe, die die Heilung weiter unterstützt. Das kann zum Beispiel eine Jodsalbe, Zinksalbe oder Zugsalbe sein. Ruhe hilft der Entzündung dann zusätzlich beim Abklingen.

Fachärztliche Therapie bei Nagelbettentzündung

Je nachdem, wie weit die Entzündung des Nagels fortgeschritten ist, ist unter Umständen eine ärztliche Behandlung notwendig. Die Schwere der Entzündung hat einen Einfluss darauf, welche Therapieform empfohlen und angewendet wird.

  • Leichte Entzündung

    Sind die Beschwerden noch leicht und oberflächlich, kann ein antiseptisches Mittel zur äußerlichen Anwendung verschrieben werden. Hat sich die Entzündung ausgebreitet, wird unter Umständen eine Ergänzung der Behandlung mit Antibiotika empfohlen.

  • Schwere Entzündung

    Heilt eine Nagelbettentzündung auch nach einigen Wochen nicht ab, ist eventuell ein chirurgischer Eingriff nötig. Wie dieser Eingriff aussieht, hängt davon ab, wie sich die Entzündung genau äußert. Bei einer größeren Eiteransammlung muss das Wundsekret zum Beispiel entfernt werden. Wird die Entzündung durch einen eingewachsenen Nagel verursacht, wird eine sogenannte Nagelkeilexzision, auch Emmert-Plastik genannt, vorgenommen. Bei dieser Operation werden die Teile des Nagels und des Nagelbettes entfernt, die von der Entzündung betroffen sind. So wird die Ursache der Beschwerden beseitigt und der Nagel kann mit der Zeit gesund nachwachsen.

Ein etwa 60-jähriger Arzt behandelt die Zehennägel eines Patienten.

Je nachdem, um welche Art von Entzündung es sich handelt, kann es unterschiedlich lange dauern, bis die Infektion abgeheilt ist. So kann eine leichte Nagelbettentzündung nach wenigen Tagen verheilt sein. Eine schwere Entzündung, die eine Operation nach sich gezogen hat, kann zwei bis vier Wochen dauern, bis sie wieder gut ausgeheilt ist.

Nachwirkungen einer Nagelbettentzündung

In den meisten Fällen ist eine Nagelbettentzündung nicht gefährlich und heilt von selbst oder mit der Unterstützung sanfter Mittel nach kurzer Zeit ab. Hält die Entzündung allerdings länger an, kann eine Nagelbettentzündung unter Umständen Komplikationen nach sich ziehen:

  • Schreitet die Entzündung über längere Zeit fort oder breitet sich aus, können weitere Körperteile in Mitleidenschaft geraten wie zum Beispiel angrenzende Knochen und Sehnen oder Gewebe. Das führt dann zu weiteren Behandlungen und bis zur vollständigen Heilung müssen Betroffene viel Geduld haben.
  • Eine Nagelbettentzündung kann außerdem verschleppt werden. Die Bakterien wandern dann weiter und können im schlimmsten Fall auch eine Blutvergiftung hervorrufen. Das ist jedoch extrem selten.
  • Tritt eine Nagelbettentzündung in Verbindung mit einer chronischen Erkrankung auf, wird von ärztlicher Seite zunächst die Erkrankung selbst angeschaut. Denn das Immunsystem ist dann mit der Erkrankung schon so sehr beschäftigt, dass die Immunabwehr es einfach nicht schafft, die zusätzlichen Erreger abzuwenden. Aus diesem Grund kann eine akute Nagelbettentzündung in Verbindung mit einer chronischen Erkrankung wiederum auch chronisch werden.

Nagelbettentzündungen vorbeugen

Mit ein paar einfachen Tipps können Sie das Risiko für eine Nagelbettentzündung verringern:

Eine etwa 60-jährige Frau sitzt auf dem Sofa und cremt sich die Hände ein.
  • Fuß- und Fingernägel sanft pflegen: Achten Sie darauf, bei der Nagelpflege vorsichtig vorzugehen. So vermeiden Sie Verletzungen, durch die Bakterien in das Gewebe eindringen können.
  • Hände pflegen: Bei trockener und rissiger Haut rund um den Nagel helfen fetthaltige Cremes. Sie sorgen dafür, dass die Haut schön geschmeidig ist und bauen einen Schutzfilm auf.
  • Fußnägel richtig schneiden: Fußnagelkanten nicht zu kurz und nicht rund abschneiden, so wachsen die Nägel nicht so schnell ein.
  • Weiche und brüchige Nägel stärken: Zu diesem Thema lassen Sie sich am besten ärztlich beraten.
  • Hände schützen: Wenn Sie im Alltag, zum Beispiel durch Ihren Beruf, oft mit scharfen Mitteln in Berührung kommen, schützen Sie Ihre Hände durch Handschuhe.
  • Das richtige Schuhwerk tragen: Wählen Sie Schuhe, in denen Ihre Füße sich richtig wohlfühlen, nicht schwitzen und genug Platz haben.

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