Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Lippenherpes

Eine etwa 65 jährige Frau steht am Geländer eines Balkons mit einer Tasse in den Händen und schaut in die Ferne. Hinter ihr steht eine weitere Frau. Beide lächeln.

Ein weit verbreitetes Virus

Vielen Menschen kommt das anfängliche Kribbeln an der Lippe bekannt vor, welches sich später zu einem Spannungsgefühl entwickelt und schließlich nässende und juckende Bläschen hervorbringt. Rund 90 Prozent aller Deutschen tragen das Virus in sich, welches verantwortlich für Lippenherpes ist. Für Erwachsene ist es zwar lästig, aber meist harmlos. Doch welche Faktoren begünstigen einen Ausbruch überhaupt und wie lassen sich die lästigen Bläschen am besten behandeln? Diese und weitere Fragen klären wir im folgenden Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • etwa 90 Prozent aller Erwachsenen das Virus für Lippenherpes in sich tragen?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ernährungsberatungen bezuschusst?
  • eine starke UV-Strahlung den Ausbruch des Virus begünstigt?

Wie entsteht Lippenherpes?

Der Herpes-simplex-Virus Typ 1 schlummert in nahezu jedem Körper. Meistens erfolgt eine Infektion mit dem Virus bereits im Kindesalter und wird nur selten bemerkt. Dabei haben glücklicherweise nur 20 bis 30 Prozent der Infizierten regelmäßig mit sogenannten Fieberbläschen zu kämpfen. Diese bilden sich größtenteils aufgrund eines geschwächten Immunsystems. Nach einer Operation, während einer Erkältung oder bei Bestehen einer dauerhaften Krankheit, wie Krebs oder einer Blutkrankheit, schafft unser körpereigenes Abwehrsystem es nicht, das Virus in Schach zu halten.

Hohe Ansteckungsgefahr

Eine etwa 30 jährige Frau steht im Bad vorm Spiegel und cremt sich die Lippen ein.



Das Virus, das sich hauptsächlich in der Bläschenflüssigkeit befindet, kann nicht nur über direkten Haut- und Schleimhautkontakt wie beim Küssen übertragen werden, sondern auch durch Tröpfcheninfektion, wie sie beim Niesen, Husten oder Sprechen entsteht. Auch eine Schmierinfektion, die beim Benutzen von gemeinsamen Besteck oder Gläsern entsteht, ist möglich.

Die Fieberbläschen verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie oftmals bei einer Infektionskrankheit oder Fieber auftreten. Auch eine starke Sonneneinstrahlung kann den Ausbruch des Virus begünstigen, da diese die Immunzellen der Haut unterdrückt. Neben der Einnahme von bestimmten Medikamenten, die unsere Immunabwehr schwächen, können auch Hormonschwankungen verantwortlich für die Bläschen auf der Lippe sein. Während der Menstruation oder in der Schwangerschaft treten solche Schwankungen vermehrt auf. Doch auch psychische Belastungen wie Stress, Trauer, Ängste und Übermüdung gelten als Risikofaktor für Lippenherpes.

Der Verlauf eines Ausbruchs

Viele Betroffene spüren bereits vor dem Entstehen ein Kribbeln, Spannungsgefühl oder leichtes Brennen an der Lippe. Um den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen, kann bereits jetzt gehandelt werden. Bei anderen Menschen wiederum entsteht Lippenherpes ohne Vorankündigung und taucht oftmals über Nacht auf.

Die Bläschen füllen sich sehr schnell mit Flüssigkeit und platzen nach einigen Tagen auf. Die entstandene Wunde verkrustet und verheilt in der Regel nach acht bis vierzehn Tagen von selbst. Solange sich kein Schorf gebildet hat, ist die Ansteckungsgefahr am größten. Die Erkrankung wird manchmal auch durch ein allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit begleitet. Eine Ausbreitung von Lippenherpes auf die Wangen, den Naseneingang, die Ohrläppchen und den Augenbereich ist außerdem möglich. Zudem kann dieser Herpes auch in Form von Mundfäule in Erscheinung treten. Dabei entstehen geschwürartig zerfallene Bläschen im Mundraum, die mit starken Schmerzen und Fieber einhergehen. Behindert dies die Nahrungsaufnahme, ist ärztliche Hilfe unverzichtbar.

Die Therapie

Eine 4-köpfige Gruppe von etwa 55 Jährigen laufen einen Naturweg entlang. Alle vier lachen ausgiebig und unterhalten sich.

Kündigt sich ein Ausbruch des Virus an, ist er nicht mehr aufzuhalten. Die Heilungsdauer kann lediglich beschleunigt und die Symptome gelindert werden. Antivirale Gele und Cremes mit Zinksulfat sorgen für eine schnellere Austrocknung der Bläschen, sodass die Verkrustung schneller eintreten kann und die Gefahr der Verbreitung minimiert wird. Auch transparente Herpespflaster beschleunigen das Aufplatzen und die Verkrustung der Bläschen. Gleichzeitig haben sie den Vorteil, dass sie die unschöne Lippenpartie verdecken. Bei schweren Verläufen und der Gefahr einer weiteren Ausbreitung kann es sinnvoll sein, antivirale Mittel in Form von Saft oder Tabletten zu verabreichen. Sprechen Sie in solchen Fällen immer mit ärztlichem Personal.

 

Worauf Sie auf jeden Fall verzichten sollten, ist das Aufstechen oder Aufkratzen der Bläschen. Dadurch wird das Risiko einer ernsthaften Entzündung in diesem Bereich erhöht. Außerdem besteht so die Gefahr, dass Betroffene sich durch die Flüssigkeit, die beim Öffnen der Bläschen austritt, an anderen Körperstellen mit dem Virus infizieren.

Wie Sie vorbeugen können

Ist es bereits zu einer Infizierung mit dem Virus gekommen, bleiben die Erreger ein Leben lang in unserem Körper. Wir haben jedoch die Möglichkeit, weiteren Ausbrüchen vorzubeugen. Eine gesunde Ernährung mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, viel Bewegung an der frischen Luft und genügend Schlaf sorgen für eine Stärkung des Immunsystems. So helfen wir unserem Körper, das Virus in Schach zu halten und die Anzahl der Ausbrüche zu minimieren. Außerdem sollte eine starke Sonneneinstrahlung vermieden oder zumindest ausreichender Sonnenschutz aufgetragen werden. Für die Lippen gibt es spezielle Sun-Blocker mit hohem Lichtschutzfaktor. Sie können sich dazu in einer Apotheke beraten lassen. Auch eine gesunde Hautbarriere ist wichtig, wenn wir erneuten Herpesausbrüchen entgegenwirken möchten. Bei einer geschwächten Hautbarriere können Krankheitserreger leichter von außen eindringen und leichter von innen ausbrechen. Sorgen Sie also für eine feuchtigkeitsspendende Lippenpflege. Psychische Belastungen, die Auslöser für Lippenherpes sein können, lassen sich zudem durch gezielte Entspannungsübungen lindern. Ein Impfstoff, der Lippenherpes verhindert, existiert bisher nicht.

Eine Mutter steht mit ihrer Tochter in der Küche. Beide schneiden gemeinsam eine Tomate und lächeln dabei.

Lippenherpes ist in der Regel zwar nicht gefährlich, kann uns im Alltag jedoch sehr belasten. Um für eine gesunde Ernährung, Bewegung und weniger Stress in Ihrem Leben zu sorgen und somit regelmäßige Ausbrüche des Virus zu unterdrücken, bieten wir Ihnen zahlreiche Gesundheitskurse an. Inspiration für abwechslungsreiche, gesunde und leckere Rezepte, die sich in kürzester Zeit zubereiten lassen, finden Sie auf unserer „Schneller als Fastfood“-Seite.

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