Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Menstruation

Eine junge Frau liegt im Bett und schläft.

So läuft der Menstruationszyklus ab

Menstruation, Regel, Periode – es gibt viele Begriffe, um den natürlichen Zyklus der Frau zu beschreiben. Jede Frau erlebt ihn im Durchschnitt rund 500 Mal in ihrem Leben. Das erste Einsetzen der Menstruation tritt meist zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr auf und markiert mit dem Beginn der Geschlechtsreife einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung junger Mädchen. In diesem Prozess baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf, um eine befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Wenn jedoch keine Schwangerschaft eintritt, erfolgt der Abbau dieser Schleimhaut, begleitet durch die Blutung aus der Scheide.

Wir informieren über den Zyklusverlauf und einige wichtige Aspekte rund um die Menstruation. Außerdem haben wir praktische Helfer während der Periode zusammengefasst. 

 

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  • sich der weibliche Zyklus in vier Phasen unterteilt?

Periode als Teil des Zyklus

Eine ältere Frau fasst sich an de Kopf und hat Kopfschmerzen.

Die monatliche Regelblutung findet über einen Zeitraum von etwa vier bis sieben Tagen statt und markiert einen wichtigen Teil im weiblichen Zyklus. Der Zyklus selbst kann als ein Kreislauf betrachtet werden, der immer wieder von vorn beginnt und den weiblichen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.

Die durchschnittliche Zyklusdauer beträgt etwa 28 Tage, kann jedoch von Frau zu Frau variieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Zyklus aus verschiedenen Phasen besteht, die von bestimmten Hormonen gesteuert werden. Diese Hormone beeinflussen den gesamten Körper einer Frau, sowohl körperlich als auch psychisch.

Vier Zyklusphasen

  • Menstruationsphase (circa 5 Tage) 

    Der Zyklus beginnt am ersten Tag der Menstruation. Durch das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut kommt es zur Blutung. Gerade in den ersten Tagen der Periode treten meist die typischen Menstruationsbeschwerden auf.

  • Follikelphase 

    Vom 5. bis zum 14. Zyklustag produzieren die Eierstöcke Eibläschen, auch als Follikel bekannt. In dieser Phase baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf und bereitet sich damit auf eine potenzielle Einnistung einer Eizelle vor.

  • Ovulationsphase mit Eisprung

    Die Ovulationsphase beginnt, wenn ein dominantes Eibläschen im Eierstock platzt. Um den 14. Tag des Zyklus kommt es dann zum Eisprung. Die Eizelle wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter und ist für etwa 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig. 

    Ab dem Eisprung vergehen noch etwa 12 bis 14 Tage bis zur nächsten Regelblutung.

  • Lutealphase

    Ab dem 15. bis zum 28. Zyklustag bereitet sich die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor, indem sie weicher und mehr durchblutet wird. Wenn keine Einnistung stattfindet, sinkt der Hormonspiegel wieder ab. Durch das Ungleichgewicht der Hormone können typische PMS-Symptome, wie schmerzende Brüste, Beschwerden im Unterleib oder Stimmungsschwankungen auftreten.

    Zum Ende der Phase beginnt die Gebärmutterschleimhaut wieder zu bluten und der Zyklus startet von vorn.

Wichtige Hormone im weiblichen Zyklus

Der weibliche Zyklus wird von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Hormone gesteuert. Jedes Hormon hat dabei seine eigene Aufgabe, wobei zwei Hormone besonders im Fokus stehen: Östrogen und Progesteron.

  • Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert und spielt eine entscheidende Rolle im weiblichen Zyklus. Während der Follikelphase ist der Östrogenspiegel besonders hoch. In dieser Phase unterstützt das Hormon das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und stimuliert den Eisprung.
  • Ein weiteres wichtiges Hormon ist Progesteron, auch bekannt als Gelbkörperhormon. Progesteron wird in der Lutealphase des Zyklus produziert und bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Progesteron hemmt zudem einen erneuten Eisprung, falls bereits ein Ei freigesetzt wurde.
  • Das Follikel-stimmulierende Hormon (FSH) wird in der Hirnanhangdrüse produziert und stimuliert das Wachstum der Follikel in den Eierstöcken. Während der Follikelphase steigt der FSH-Spiegel an und hilft dabei, das dominante Follikel auszuwählen, das für den Eisprung verantwortlich ist.
  • Das Luteinisierende Hormon (LH) ist ebenfalls ein Hormon, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird. Bei einem entsprechenden Anstieg löst es den Eisprung aus.

Unterschiedliche Zykluslänge und Stärke der Blutung 

Junge Frau sitzt am Schreibtisch und hat Bauchschmerzen.

Normalerweise liegt die Zykluslänge zwischen 21 und 35 Tagen. Es ist jedoch auch möglich, dass die Länge der Zyklen abweicht. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Zykluslänge variieren kann. Stress oder psychische Belastungen können den Hormonhaushalt beeinflussen und zu unregelmäßigen Zyklen führen. Mit zunehmendem Alter und dem Eintritt in die Wechseljahre können die Zyklen ebenfalls unregelmäßiger werden. Bestimmte Erkrankungen, wie Myome oder Endometriose können sich auch auf die Zykluslänge auswirken. Selbst Gewichtsschwankungen können den Zyklus beeinflussen. Wenn Sie unsicher sind oder Bedenken bezüglich ihrer Zykluslänge haben, kontaktieren Sie ihre gynäkologische Praxis.

Die Stärke der Blutung während der Periode kann sich ebenfalls von Frau zu Frau unterscheiden. Der durchschnittliche Blutverlust liegt etwa zwischen 40 und 70 Millilitern. Die Menge des Blutes kann vom körpereigenen Hormonhaushalt abhängen. Verschiedene Faktoren können jedoch ebenfalls die Stärke der Blutung beeinflussen. Der Allgemeinzustand des Körpers spielt eine Rolle. Zum Beispiel können Frauen, die sich in einer Diät befinden oder viel Sport treiben, eine schwächere Blutung haben. Bei Frauen mit starkem Untergewicht kann es sogar zu einem Ausbleiben der Menstruation kommen. Auf der anderen Seite können Frauen, die sich kurz vor der Menopause befinden, auch stärkere Blutungen haben. 

Zwischenblutungen

Vor dem 21. Tag des Zyklus kommt es häufig zu Zwischenblutungen. Ursächlich sind oft Stress, aber auch Infektionen der Gebärmutter beziehungsweise eine Veränderung des Gebärmutterhalses. Treten häufiger Zwischenblutungen verbunden mit Schmerzen auf, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin kontaktieren.

Praktische Helfer während der Periode

Während der Periode gibt es eine Vielzahl praktischer Helfer, die Frauen dabei unterstützen, das Menstruationsblut aufzufangen und sich während dieser Zeit geschützt zu fühlen. Die Wahl des passenden Hygieneartikels während der Periode ist eine individuelle Entscheidung je nach Bedürfnis. Bei besonders starken Blutungen kann auch eine Kombination aus verschiedenen Hygieneartikeln sinnvoll sein, um zusätzlichen Schutz zu erhalten. 

  • Binden und Tampons

    Die gängigsten Optionen sind Binden und Tampons. Diese bestehen aus weichen, saugfähigen Materialien, die das Menstruationsblut während der Regelblutung aufsaugen. Sie sollten regelmäßig gewechselt werden und sind im Anschluss über den Hausmüll zu entsorgen. 

  • Periodenunterwäsche

    Eine weitere praktische Möglichkeit ist die Periodenunterwäsche. Diese spezielle Unterwäsche kann eine begrenzte Menge Menstruationsblut aufsaugen. Sie ist waschbar und wiederverwendbar, wodurch sie eine umweltfreundliche Alternative zu Einwegprodukten darstellt.

  • Menstruationstasse

    Eine alternative Option ist die Menstruationstasse. Dabei handelt es sich um eine kelchförmige Silikontasse, die das Menstruationsblut auffängt. Sie erfordert etwas Übung beim korrekten Einführen und Entnehmen, bietet jedoch den Vorteil der Wiederverwendbarkeit und Nachhaltigkeit.

  • Menstruationsschwämmchen

    Menstruationsschwämmchen oder Einweg-Softtampons bestehen aus weichem Schwammmaterial und passen sich flexibel dem Körper an. Einige Sorten sind auswaschbar und wiederverwendbar, während andere als Einwegprodukte konzipiert sind. Achten Sie dazu auf die Verpackungshinweise.

Was ist wichtig während der Menstruation?

Während der Menstruation ist es wichtig, die richtige Hygiene einzuhalten. Es wird empfohlen, Binden, Tampons oder andere Hygieneartikel alle zwei bis vier  Stunden bei stärkerer Blutung oder alle  vier bis sechs Stunden bei leichterer Blutung zu wechseln. Spätestens nach acht Stunden sollte ein Wechsel erfolgen, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren.

Vor und nach jedem Wechseln der Binde, des Tampons oder anderer Hygieneartikel ist es wichtig, gründlich die Hände mit Seife zu waschen. Durch das Händewaschen werden Bakterien entfernt, die ansonsten leicht Zugang zum Intimbereich finden könnten.

Während der Periode ist die Reinigung des Intimbereichs zweimal täglich ausreichend. Bei Bedarf kann dies auch öfter erfolgen, jedoch ist es wichtig, nicht zu aggressiv vorzugehen, um die natürliche Balance im Intimbereich nicht zu stören. Wir empfehlen die Verwendung einer milden Intimwaschlotion. Um die Hygiene während der Menstruation aufrechtzuerhalten, ist es ratsam, den Waschlappen täglich zu wechseln, um die Sauberkeit und Frische im Intimbereich zu gewährleisten.

Fazit:
Der weibliche Zyklus ist ein faszinierender und komplexer Vorgang, der Monat für Monat einen erheblichen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden hat. Für manche Frauen geht die Menstruation mit unangenehmen Symptomen wie Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen einher. In solchen Fällen können Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden hilfreich sein. Eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster auf dem Bauch kann zum Beispiel Schmerzen lindern und Entspannung bieten. In einigen Fällen kann auch die Einnahme von Schmerzmitteln unter ärztlicher Rücksprache sinnvoll sein. Bewegung ist eine weitere Möglichkeit, um Beschwerden während der Menstruation zu lindern. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und ausreichend Flüssigkeit kann dazu beitragen, Zyklusbeschwerden zu lindern. 

Wenn die Menstruation mit starken und unerträglichen Schmerzen einhergeht, die das tägliche Leben beeinträchtigen, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. In diesem Zusammenhang können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um mögliche Erkrankungen wie Endometriose auszuschließen.

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