Essig

Eine Hand gießt Essig über einen Salat.

Der saure Alleskönner

Essig ist ein Multitalent in Küche und Haushalt. Er ist universell einsetzbar - zum Würzen von Gerichten, zur Konservierung oder als ökologisches Putzmittel. Besonders in unserem Speiseplan kann Essig uns bereichern, da ihm viele positive Wirkungen nachgesagt werden. Er regt beispielsweise die Verdauung an und hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Dazu bietet er eine Bandbreite an Geschmacksrichtungen, von fruchtig-sauer bis mild, abhängig von Zutaten und Herstellung.

Sind Sie neugierig auf Essig? Lesen Sie, wofür Sie ihn verwenden können und wie er sich auf unseren Körper auswirkt. Erfahren Sie außerdem, ob Apfelessig wirklich so gesund ist.

Wussten Sie schon, dass...

  • Essig auch verderben kann?
  • Essig schon seit tausenden von Jahren als Hausmittel eingesetzt wird?
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Was ist Essig?

Essig ist eine sauer schmeckende Flüssigkeit, die in unzähligen Variationen und Geschmacksrichtungen angeboten wird. Er besteht aus Wasser, Essigsäure und in einigen Sorten sind Aromen enthalten. Meist ist mit dem Begriff „Essig“ Speiseessig gemeint, der in Deutschland nicht chemisch hergestellt werden darf und durch unterschiedliche biochemische Prozesse entsteht. Unter anderem wird Speiseessig durch die Gärung alkoholischer Flüssigkeiten mit Essigsäurebakterien hergestellt. Je nach Sorte werden dafür verschiedene Zutaten, zum Beispiel für Obstessig die jeweilige Frucht, für Weißweinessig Wein und für Malzessig Gerstenmalz, benutzt. Wird Essig aus Essigessenz gewonnen, wird er für den späteren Gebrauch verdünnt.

Eine Frau mischt einen Salat mit Essig durch.

Speiseessig darf einen Säurewert von fünf bis 15,5 Prozent Essigsäure enthalten. Im Handel erhalten Sie Speiseessig meist in der Konzentration von fünf bis sechs Prozent. Für eine längere Haltbarkeit lagern Sie Essig am besten dunkel und kühl. Ungeöffnet kann Essig etwa zehn Jahre haltbar sein, selbst, wenn er nur für eine Verwendung von etwa zwei Jahren hergestellt ist. Nach der Öffnung ist Essig für einige Monate haltbar.

Unterschied zwischen Essig und Essigessenz

Der zentrale Unterschied zwischen Essig und Essigessenz liegt in der Zusammensetzung und Anwendung. (Speise-)Essig enthält natürliche Zutaten und entsteht durch mikrobielle Fermentation. Es hat einen Säuregehalt von fünf bis 15,5 Prozent. Essigessenz wird synthetisch produziert und gilt somit als Industrieessig. Die Essenz wird auf Basis gereinigter Essigsäuren hergestellt. Essigessenz hat einen hohen Säuregehalt von 25 Prozent und wirkt stark ätzend.

Bekannte Essigsorten und ihre Verwendung

Essig zählt zu den vielseitigsten Würzmitteln in der Küche. Aber auch im Haushalt ist er ein wahrer Putzhelfer. Die Vielfalt bekannter Essigarten spiegelt die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten wider.

  • Branntweinessig

    Der bekannte Tafel- oder Haushaltsessig hat einen Säuregehalt von circa zehn Prozent. Er enthält wenig Aroma und wird unter anderem zum Einlegen von Lebensmitteln oder als Zutat für Eintöpfe verwendet.

  • Weinessig

    Den Weinessig kennen viele als Rot- oder Weißweinessig. Der Säuregehalt liegt zwischen sechs bis zehn Prozent. Rotweinessig hat ein kräftiges Aroma und eignet sich zum Beispiel gut für Rotkohl, Wildfleisch und dunkle Saucen. Weißweinessig dagegen ist etwas leichter und wird gern für Fisch, Salate oder helle Saucen verwendet.

  • Obstessige

    Die Essigsorten unterscheiden sich je nach Art der verwendeten Frucht. Am bekanntesten ist Apfelessig mit seinem milden und fruchtigen Geschmack. Apfelessig wird besonders für Salate, Schmorgerichte oder Desserts genutzt.

  • Kräuteressig

    Der leckere Weinessig wird mit Kräutern, zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Basilikum oder Dill, verfeinert. Kräuteressig hat meist einen dezent-würzigen Geschmack und veredelt Salate, Fisch oder Kartoffeln.

  • Balsamicoessig

    Der populäre italienische Essig kann im Gegensatz zu anderen Sorten 15 Gramm oder mehr Zucker enthalten. Es hat einen aromatischen, süßen Geschmack und wird gern für Salate, Gemüse- und Fischgerichte genutzt.

  • Reisessig

    Die japanische Essigsorte wird aus fermentiertem Reis oder auch Reiswein gewonnen. Er dient hauptsächlich zum Würzen von asiatischer Speisen, insbesondere von Sushi-Reis.

Essig kann auch verdünnt mit Wasser oder Säften als Erfrischungsgetränk getrunken werden, wobei zum Beispiel das Trendgetränk „Switchel“ aus (Apfel-) Essig mit Saft, Wasser, Honig und Ingwer besteht.

Eine Person putzt mit Essig ein Holzbrett.

Essig eignet sich auch als umweltfreundliches Putzmittel. Er hat eine desinfizierende Wirkung und kann, unverdünnt oder mit Wasser gemischt, Oberflächen von Fett und Kalk befreien. Auch Fenstern verleiht er einen streifenfreien Glanz. Als Entkalker für Kochtöpfe und Wasserkocher sowie als Rostentferner empfiehlt sich Essig ebenfalls. So können Sie beispielsweise oberflächlichen Rost leicht mit Essig beziehungsweise Essigreiniger entfernen.

Achtung: Natursteinböden sowie -fliesen, Silikondichtungen, Chromarmaturen und Kunststoffe sollten Sie jedoch nicht mit Essig reinigen.

Essig als natürliches Heilmittel

Die heilende Wirkung von Essig wird schon seit Jahrtausenden genutzt und hat viele verschiedene nachgewiesene Effekte:

  • Er schützt die Gefäße durch die antioxidative Wirkung sekundärer Pflanzenstoffe. Insbesondere Balsamicoessig soll das Risiko für Arteriosklerose senken.
  • Essig beeinflusst die Cholesterinwerte und kann sie ebenfalls senken.
  • Er regt die Produktion von Speichel, Magensäure und den Verdauungssäften an. Essig eignet sich außerdem gut bei Mangel an Magensäure.
  • Essig hat eine entzündungslindernde und antibakterielle Wirkung. Zum Beispiel hilft es, bei Halsschmerzen mit verdünntem Essig zu gurgeln.

Achtung: Bei Diabetikern kann Essig den Insulinspiegel beeinflussen. Personen mit Diabetes sollten in jedem Fall im Vorfeld mit ihrem behandelnden Arzt zum Verzehr von Essig sprechen. Außerdem sollten Sie Essig nicht bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis anwenden, da es die Haut zusätzlich reizt und extrem brennt.

Wie wirksam ist Apfelessig?

Apfelessig kann als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln geschluckt oder in kleinen Mengen verdünnt getrunken werden. Versprochene Wirkungen sind die positive Beeinflussung auf den Cholesterinspiegel sowie auf Hämorrhoidalleiden und die Verdauung. Außerdem soll es beim Abnehmen helfen, gut für Haut, Haare und Nägel sein und zur Linderung von Asthma beitragen. Allerdings sind die Wirkungen von Apfelessig bisher nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen. Die Wirkung von Supplements mit Apfelessigpulver beruht vor allem auf den Zusatz von Vitaminen. Achten Sie darauf, nicht zu große Mengen zu sich zu nehmen, da die Säure die Zähne angreift. Sehen Sie auch von einer Eigenbehandlung mit Apfelessig ab. Insbesondere, wenn Sie unter Sodbrennen oder Magen-Darm-Beschwerden leiden. Falls Sie über eine Einnahme nachdenken, besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt.

Eine Frau trinkt in der Küche ein Glas Wasser mit Apfelessig.

Die Annahme, dass Apfelessig beim Abnehmen hilft, ist weit verbreitet. Am Morgen können Sie ein Esslöffel Apfelessig aufgelöst in einem Glas Wasser trinken. Ob es tatsächlich den Stoffwechsel ankurbelt, haben allerdings verschiedene Studien bisher aufgrund der geringen Teilnehmerzahl und der kurzen Durchführungszeit nicht ausreichend bestätigt.

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