Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Cholesterin

Zwei Frauen, beide etwa 20 Jahre alt, und ein Freund machen zusammen in der Küche Sushi.

Cholesterin im Körper und in der Ernährung

Wenn Sie sich über eine herzgesunde Ernährung informieren, wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Sie sich möglichst cholesterinarm ernähren sollen. Doch wussten Sie, dass es zwei verschiedene Arten von Cholesterin gibt? In diesem Artikel lesen Sie, wie diese beiden Arten im Körper wirken und welche Lebensmittel den Cholesterinspiegel senken. Zusätzlich beantworten wir viele weitere Fragen, die im Internet zum Thema Cholesterin gestellt werden.

Wussten Sie schon, dass...

  • es „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin gibt?
  • wir die Kosten für den Check-up ab dem 35. Lebensjahr übernehmen?
  • Honig zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen kann?

Der Stoff Cholesterin und seine Aufgabe im Körper

Cholesterin ist eine lebenswichtige fettähnliche Verbindung, die verschiedene Aufgaben im Körper erfüllt. So regt Cholesterin die Bildung von Gallensäure an und wird für den Aufbau von Hormonen und Zellen gebraucht. Es wird zum größten Teil im Körper selbst gebildet. Zusätzlich nehmen wir ein Viertel bis ein Drittel unseres Cholesterinbedarfs über die Nahrung auf.

Gutes und schlechtes Cholesterin

Es gibt zwei Arten von Cholesterin, die oft als „gut“ oder „schlecht“ bezeichnet werden.

LDL-Cholesterin

Diese Art wirkt als ein Transportstoff, der Cholesterin genau dahin transportiert, wo es benötigt wird. Es wird oft als das „schlechte“ Cholesterin bezeichnet. Das ist aber so nicht ganz richtig, denn es hat eine wichtige Aufgabe. Wenn der LDL-Cholesterin-Wert im Körper allerdings zu hoch wird, entstehen Ablagerungen und Verstopfungen in den Blutgefäßen. Durch diese Verengungen der Gefäße kann eine Arterienverkalkung oder Arteriosklerose entstehen, die das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht – aufgrund dieser Wirkung wird LDL-Cholesterin oft als „schlecht“ bezeichnet.

HDL-Cholesterin

Das HDL-Cholesterin ist für den Abbau des Stoffes wichtig. Es transportiert das Cholesterin durch die Blutgefäße zur Leber. Es wird als das „gute“ Cholesterin bezeichnet, weil es auf seinem Weg bereits abgelagertes LDL-Cholesterin aus den Gefäßen entfernt und selbst keine Verstopfungen auslöst.

Die Menge an Cholesterin, die Sie insgesamt im Blut haben, wird als Cholesterinspiegel bezeichnet. Er wird durch eine Blutprobe ermittelt. Für diesen Spiegel gibt es gesetzte Richtwerte, die Auskunft darüber geben, welcher Cholesterinwert im Blut toleriert werden kann. Je älter ein Mensch ist, umso höher ist dieser Richtwert. Als grobe Faustregel gilt, dass der Cholesterinspiegel bei Kindern nicht höher als 170 Milliliter pro Deziliter sein darf, bei Erwachsenen sollte er unter 240 Milliliter pro Deziliter bleiben. Wird bei Ihnen als erwachsener Mensch also im Labor beispielsweise ein Wert von 300 Milliliter pro Deziliter gemessen, ist Ihr Cholesterinspiegel erhöht. Ob und in welcher Form der Körper auf den erhöhten Wert reagiert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Zusätzlich haben verschiedene Faktoren einen Einfluss auf die gesundheitlichen Probleme, die ein hoher Cholesterinspiegel auslösen kann.

Eine etwa 25-jährige Frau öffnet ein Glas mit Haferflocken. Sie steht in ihrer Küche.
Ein etwa 2-jähriger Junge sitzt in seinem Hochstuhl in der Küche und beißt in eine gelbe Birne.
Zwei Hände halten drei grüne, geöffnete Erbsenschoten und lösen die Erbsen heraus.

Den Cholesterinspiegel senken

Ist der Anteil des LDL-Cholesterins im Blut zu hoch, sollte dieser aus den beschriebenen Gründen gesenkt werden. Wird bei Ihnen ein erhöhter Wert ermittelt, berät Sie Ihre hausärztliche Fachperson bezüglich der besten Behandlungsmaßnahmen. Oft ist ein ungesunder Lebensstil der Grund für einen zu hohen LDL-Cholesterinspiegel. Deshalb ist die erste und effektivste Maßnahme zunächst eine Umstellung der ungesunden Lebensgewohnheiten. Zum einen wird eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfohlen, die viel Obst und Gemüse und wenige gesättigte Fettsäuren enthält. Das bedeutet zum Beispiel, dass Butter und Wurstwaren dann eher zur Ausnahme gehören. Zusätzlich sollten Sie sich viel bewegen und auf Alkohol und Nikotin verzichten. Sind Betroffene außerdem übergewichtig, wird eine Gewichtsreduktion empfohlen. Sollten diese Maßnahmen allerdings zu langsam greifen, wird auf cholesterinsenkende Arzneien zurückgegriffen.

Ein gesunder Lebensstil ist also auch die beste vorbeugende Maßnahme, um den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht zu halten und das „gute“ HDL-Cholesterin zu unterstützen.

Cholesterinsenkende Lebensmittel

Es gibt eine große Auswahl an leckeren Lebensmitteln, die Ihren Körper dabei unterstützen, den LDL-Cholesterinwert niedrig zu halten.

Cholesterinsenkende NahrungsmittelSo wirken sie
ÄpfelDas enthaltene Pektin trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.
Walnüsse und SonnenblumenkerneSie enthalten Stoffe, die die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung verringern.
Bohnen, Erbsen und LinsenSie gehören zu den Gemüsesorten, die – wie Obst – eine gesunde Wirkung auf die Aufnahme von Cholesterin haben.
Getreide aus Vollkorn, vor allem HaferDie enthaltenen Ballaststoffe tragen ebenfalls zur Senkung des Cholesterins bei. Besonders Hafer bspw. in Form von Flocken gehört zu den cholesterinsenkenden Nahrungsmitteln.
Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und BärlauchSie enthalten Schwefelverbindungen, die die Produktion von Cholesterin hemmen.
IngwerOb als Tee oder Gewürz – die Knolle regt die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure an und wirkt so positiv auf den Cholesterinspiegel.
FischMit den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die viele Speisefische enthalten, beeinflussen sie das günstige Verhältnis zwischen LDL- und HDL-Cholesterin. Auch der Verzehr von Avocado hat diesen Effekt.

Weitere schmackhafte Cholesterinsenker sind zum Beispiel hochwertiges Olivenöl, Tomaten und grüner Tee. Auch Schokolade gehört dazu, wenn sie einen hohen Kakaogehalt von mindestens 75 Prozent enthält. All diese Lebensmittel sind Bestandteile einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Die Schokolade sollten Sie natürlich trotzdem in Maßen genießen.

Ihre Fragen zu Cholesterin

Zum Abschluss beantworten wir Ihnen die meistgestellten Fragen zum Thema Cholesterin und Ernährung.

  • Wo ist viel Cholesterin drin?

    Vor allem tierische Produkte mit hohem Fettanteil enthalten viel Cholesterin. Dazu gehören zum Beispiel Hühnereier, Leberwurst, Butter, Eiscreme und fetthaltige Käsesorten wie Camembert.

  • Ist Kaffee gut für Cholesterin?

    Nein, die Forschung sagt, dass das enthaltene Cafestol die Werte erhöht. Wenn Sie aber doch ab und an einen Kaffee trinken wollen, sollten Sie auf Filterkaffee setzen. Denn durch das Filtern gelangt das Cafestol nur in geringen Mengen in das Getränk. Trinken Sie hingegen ungefilterten Kaffee, erhöht sich der Cholesterinspiegel.

  • Ist Honig auch schlecht für Cholesterin?

    Nein, Honig kann sogar zur Senkung des Cholesterinspiegels und insbesondere des „schlechten“ LDL-Cholesterins beitragen.

  • Ist Reis gut für Cholesterin?

    Ja, Reis enthält kein Cholesterin und eignet sich darüber hinaus aufgrund seiner Glutenfreiheit sehr gut für alle, die auf Gluten mit Unwohlsein reagieren.

  • Kann Rotwein Cholesterin senken?

    Nein, er senkt den Cholesterinspiegel nicht, erhöht ihn aber auch nicht. Regelmäßiger Alkoholkonsum gehört dennoch zu den Dingen, die im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise überdacht werden sollten.

  • Welches Obst ist gut für Cholesterin?

    Äpfel, Birnen und Ananas unterstützen Ihren Körper besonders gut. Grundsätzlich sind frisches Obst und Gemüse aller Art in der cholesteringesunden Ernährung sehr zu empfehlen.

  • Können Mandeln den Cholesterinspiegel senken?

    Nein, Mandeln senken den Cholesterinwert nicht. Doch sie können ihn gesund regulieren, denn sie senken das „schlechte“ Cholesterin und erhöhen das „gute“, genau wie Fisch und Avocado.

  • Welche Vitamine bei zu hohem Cholesterin?

    Die Vitamine B3, C, D und E helfen dabei, ein gesundes Blutfettprofil zu entwickeln. Die Vitamine B3 und C senken sogar direkt das LDL-Cholesterin und erhöhen das HDL-Cholesterin.

  • Können Aminosäuren Cholesterin senken?

    Ja, es gibt Aminosäuren, die einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Cholesterinspiegels leisten können und als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden – natürlich immer in Absprache mit medizinischem Fachpersonal.

Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt ab Ihrem 35. Geburtstag die Kosten für Ihren regelmäßigen Check-up. Bei dieser Untersuchung werden unter anderem Ihre Cholesterinwerte überprüft und sofern sie erhöht sind, wird auch der entsprechende Handlungsbedarf ermittelt. In unserer Rezeptsammlung „Schneller als Fastfood“ finden Sie außerdem viele gesunde Rezepte, die Ihren Ernährungsplan bereichern können.

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