Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Nagelpilz

Eine etwa 30-jährige Frau hält eine Glastasse mit Tee zwischen beiden Händen und führt sie zum Mund.

Tipps bei Nagelpilz

Bei Nagelpilz, fachärztlich „Onychomykose“, verfärben sich die Nägel, werden unter Umständen brüchig und lösen sich vom Nagelbett. Auch Schmerzen können eine Pilzerkrankung an den Nägeln begleiten. Was können wir dagegen tun? Ist der Pilz behandelbar und wie lange dauert das? Helfen Hausmittel wie Essig und Natron? Oder ist eine klassische Behandlung in einer spezialisierten Praxis besser? In diesem Artikel erhalten Sie schnelle und hilfreiche Infos rund um das Thema Nagelpilz.

Wussten Sie schon, dass…

  • Nagelpilz oft eine Folge von Fußpilz ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt für Versicherte zwischen 18 und 35 Jahre alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening bezuschusst?
  • es viele Hausmittel gegen Nagelpilz gibt, sie aber nur oberflächlich helfen?

Nagelpilz ist hartnäckig, aber heilbar 

Etwa drei bis zwölf Prozent der Bevölkerung kämpfen laut Schätzungen gegen einen Nagelpilz. Während die Fingernägel sehr selten von einer Pilzerkrankung betroffen sind, werden die Fußnägel der großen Zehen viel häufiger in Mitleidenschaft gezogen. Die gute Nachricht ist: Ein Nagelpilz ist behandelbar. Die Therapie braucht jedoch sehr viel Zeit und Geduld. Es kann mehrere Monate dauern, bis ein Erfolg zu sehen ist, denn die Fußnägel wachsen sehr langsam gesund nach, während der Pilz behandelt wird und herauswächst.

Hausmittel gegen Nagelpilz

Viele Betroffene versuchen, den Nagelpilz selbst zu behandeln oder zumindest zu stoppen. Das ist auch gut so, denn unbehandelt wird der Pilz nicht einfach verschwinden und kann sich sogar ausbreiten. Vielen Menschen ist der Anblick pilzbefallener Nägel zudem einfach unangenehm, denn sie wünschen sich schöne und gesunde Nägel.

Für schnelle Hilfe finden sich zahlreiche Empfehlungen, sei es im Internet oder im Bekanntenkreis. Wichtig zu wissen ist dabei immer: Hausmittel sind sanft, aber ein Pilz ist hartnäckig. Einem wissenschaftlichen Wirksamkeitsvergleich mit pharmazeutischen Arzneien halten Hausmittel nicht stand. Die Wirksamkeit von Hausarzneien hängt zudem sehr davon ab, wie der eigene Körper den jeweiligen Wirkstoff aufnimmt, wie stark die Pilzinfektion ist und wie sie entsteht.

Hausmittelwirksamkeit bei Nagelpilz

Eine Frau macht ein Fußbad. Ihr rechter Fuß steht in einer Glasschüssel und sie gießt Wasser zu.

Die Ursache einer Pilzerkrankung können Hausmittel nicht behandeln. Sie wirken dort oberflächlich, wo der Pilz sich zeigt und gelangen nicht dahin, wo er eigentlich wächst. Aus diesem Grund können sie auch nicht mit Sicherheit heilen, sondern helfen manchmal nur bei der Eindämmung des Nagelpilzes und im ungünstigsten Fall helfen sie gar nicht. Es ist jedoch möglich, Hausmittel begleitend zu pharmazeutischen Antipilzmitteln einzusetzen und sich dazu auch ärztlich beraten zu lassen.

Hausmittel gegen Nagelpilz und wie Sie sie einsetzen 

  • Natron gegen Nagelpilz

    Natron hat die Eigenschaft, den Fuß trocken zu halten und entzieht dem Pilz so die feuchte Lebensgrundlage. Es kann in Pulverform auf die Nägel und in die Zehenzwischenräume gestreut werden oder Sie machen eine Paste daraus, indem Sie das Pulver mit etwas Wasser mischen. Am besten wird Natron mehrmals täglich angewendet. Wichtig dabei ist: Es muss reines Natron sein, nicht Backpulver, das noch andere Bestandteile enthält.

  • Fußbad bei Nagelpilz

    Ein Fußbad mit Natriumchlorid, also reinem Kochsalz, hilft dabei, Juckreiz einzudämmen, Entzündungen zu hemmen und Keime zu reduzieren. Dazu geben Sie 5 Esslöffel in 1 Liter warmes Wasser, dann baden Sie Ihre Füße 10 bis 20 Minuten darin. Hinterher lassen Sie die Füße gut an der Luft trocknen, damit das Salz auf der Haut zurückbleibt und seine Wirkung entfalten kann. Alternativ kann Natron einem Fußbad beigemischt werden, so entsteht eine basische Mischung, die gegen den Nagelpilz wirkt und dafür sorgt, dass sich die Mikroben nicht mehr so wohl fühlen.

  • Essig gegen Nagelpilz

    Essig hilft durch seine antimikrobielle Wirkung und kann mit einem Wattebausch einfach auf die betroffenen Stellen getupft werden. Oft wird Apfelessig bei Nagelpilz empfohlen, denn dessen Säuregehalt liegt bei etwa 5 Prozent. Ein Essig mit höherem Säuregehalt bis zu 25 Prozent ist zwar akzeptabel, aber Essigessenz beispielsweise liegt genau an dieser Grenze und kann mit seinem höheren Säuregehalt zu Hautreizungen führen. Achten Sie deshalb darauf, was auf Ihrem Produkt angegeben ist und verdünnen Sie es gegebenenfalls mit Wasser, um die Haut zu schonen. Und wenn Sie gerade keinen Essig zur Hand haben, ist Zitronensaft eine gute Alternative.

  • Teebaumöl bei Nagelpilz

    Teebaumöl und andere ätherische Öle von Olive, Lavendel, Oregano oder Salbei wirken ebenfalls keimreduzierend. Sie können einige Tropfen ins Fußbad geben oder das Öl auftupfen. Beim Auftragen auf die Haut, kann es zu Reizungen kommen. Deshalb raten wir, das jeweilige Öl vorsichtig zu testen und nicht unverdünnt anzuwenden.

  • Gerbstoffe bei Nagelpilz

    Sie helfen unserer Haut dabei, sich zusammenzuziehen. So schließen sich wunde, offene Hautstellen und nehmen weniger Keime auf. Gerbstoffe sind zum Beispiel in einem Sud aus schwarzem Tee oder Eichenrinde enthalten, der aufgetragen werden kann.

  • Knoblauch gegen Nagelpilz

    In Knoblauch und in Zwiebeln ist das sogenannte Allicin enthalten, das antimikrobiell wirkt. Wer sich die Füße täglich mit einer halben Zehe einreibt, kann von der Wirkung profitieren. Allicin ist außerdem ein natürliches Antibiotikum.

  • Nagelpilz mit Wasserstoffperoxid behandeln

    Wasserstoffperoxid wirkt antibakteriell und desinfizierend. Es kann ebenfalls einfach mit Watte auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.

  • Naturheilmittel bei Nagelpilz

    Neben den genannten natürlichen Hausmitteln gibt es in der sogenannten Phytotherapie den Ansatz, Nagelpilz mit Heilkräutern zu behandeln. Dazu gehören Salbeiblätter, Ringelblumenblüten, Gelbwurz- beziehungsweise Kurkumawurzel, Rosmarinblätter und Zimt. Die Heilkräuter werden als Tee getrunken und auch äußerlich angewendet, im Fußbad oder durch direktes Auftragen. Übrigens: Auch der Saft von Aloe Vera wird hier empfohlen.

Zwei häufig empfohlene Hausmittel sind Eigenurin und Zahnpasta. Was den Einsatz des morgendlichen Eigenurins gegen Nagelpilz betrifft, so hat er zahlreiche Menschen überzeugt und ebenso viele abgeschreckt. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die positive Wirkung jedenfalls nicht und die Anwendung hat Risiken – das ist auch der Grund, weshalb Hautärzte grundsätzlich davon abraten. Und die oft empfohlene Zahnpasta mit Fluorid hilft nicht unbedingt bei Nagelpilz, ihre Wirkung ist nicht erwiesen.

Mit Nagelpilz in ärztliche Behandlung

Eine Selbstmedikation mit Hausmitteln bei Nagelpilz birgt nicht nur das Risiko der Unwirksamkeit. Sie kann auch mehr schaden als guttun, wenn die ärztliche Beratung fehlt. Dann schreitet die Erkrankung immer weiter voran. Aus diesem Grund empfehlen wir, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bevor Sie das tun, können Sie versuchen, den Pilz mit einem rezeptfreien Antimykotikum aus der Apotheke zu behandeln. Unter Umständen haben Sie ein entsprechendes Mittel in Ihrer Hausapotheke. Wenn Sie dann innerhalb einer Woche keine Erfolge sehen können, besuchen Sie Ihre hausärztliche Praxis.

Welche ärztliche Fachrichtung ist für Nagelpilz zuständig?

Wer frühzeitig professionelle Hilfe aufsucht, ist bei der hausärztlichen Praxis bestens aufgehoben. Ist die Pilzerkrankung weiter vorangeschritten, werden Sie sehr wahrscheinlich eine Überweisung in hautärztliche Behandlung erhalten. Zudem gibt es podologische Praxen, die auf die Gesundheit der Füße spezialisiert sind. Wenn Sie direkt nach einer passenden Praxis in Ihrer Nähe suchen möchten, hilft Ihnen unser Gesundheitsnavigator.

Was wird bei Nagelpilz in der hautärztlichen Praxis gemacht?

Eine Krankenschwester, 30 Jahre, trägt Antipilz-Nagellack auf die Fingernägel einer Patientin auf.

Von dem betroffenen Nagel wird ein wenig abgeschabt und labortechnisch untersucht. Auf diese Weise lässt sich herausfinden, um welchen Pilz genau es sich handelt. Nur so lässt sich auch klären, ob es wirklich ein Pilz ist oder eine andere Ursache hinter den Beschwerden steckt. Denn es gibt auch Krankheitsbilder, die einer Pilzerkrankung ähneln. Die genaue Diagnose ist der erste Schritt auf dem Weg zur Therapie. Wenn es sich um Nagelpilz handelt, kommen in der Regel antimykotische Arzneien, beispielsweise in Form von Antipilz-Nagellack oder eventuell auch Antipilz-Tabletten, zum Einsatz.

Wie wird Nagelpilz in der Podologie-Praxis behandelt?

In der medizinischen Fußpflege wird die Nageloberfläche angeschliffen und auf diese Weise durchlässiger. Anschließend wird ein Antipilz-Mittel aufgetragen, das durch die durchlässigere Nageloberfläche besser eindringen kann. Es soll da wirken, wo die Pilzsporen sich eingenistet haben. In Folgeterminen über einen längeren Zeitraum wird dieser Vorgang wiederholt. Das geht so lange, bis der Nagel vollständig gesund nachgewachsen ist.

Neben der klassischen Behandlung gibt es zwei weitere begleitende Methoden: den Einsatz eines speziellen Lichts oder einer Lasertherapie. Beide Therapiemöglichkeiten dienen dazu, die Mikroben unschädlich zu machen und werden derzeit noch eingehend medizinisch bewertet.

Nagelpilz vorbeugen

Am besten ist es, wenn ein Nagelpilz gar nicht erst entsteht beziehungsweise nach erfolgreicher Behandlung nicht wiederkehrt, sondern für immer geheilt ist. Um Nagelpilz mit der richtigen Haut- und Nagelhygiene insbesondere der Füße vorzubeugen, haben wir hilfreiche Tipps:

Füße in Badelatschen stehen in einer öffentlichen Dusche. Wasser prasselt auf die Fliesen.
  • Füße immer gut abtrocknen, um feuchtes Fuß-Klima zu vermeiden
  • Badelatschen oder Badeschuhe in öffentlichen Bädern, Saunen und in Hotelzimmern nutzen
  • Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche immer bei hohen Temperaturen ab 60 Grad aufwärts waschen
  • gut passende, bequeme, atmungsaktive Schuhe tragen
  • Socken aus Baumwolle, Wolle oder anderen natürlichen Materialien nutzen und täglich wechseln
  • Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen regelmäßig kontrollieren, um Fußpilz frühzeitig zu entdecken und so auch Nagelpilz zu verhindern, der oft infolge von Fußpilz entsteht
  • für gut durchblutete, warme Füße sorgen

Gut zu wissen

    Ergebnisse werden geladen

    Jetzt bei der AOK Sachsen-Anhalt versichern

    Registrieren Sie sich schnell und unkompliziert bei unserer Online-Anmeldung.

    Mitglied werden