Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Hornhaut

Ein Mann begutachtet die Hornhaut an seinen Füßen

Schritt für Schritt zu weichen Sohlen 

Hornhaut ist ein natürlicher Schutz der Haut und fast immer harmlos. Die dicke Schicht abgestorbener Hautzellen an den Füßen ist ein Thema, das viele beschäftigt. Oft ist sie nur ein kosmetisches Problem. Wenn sie jedoch Schmerzen beim Gehen verursacht, sollte sie in regelmäßigen Abständen entfernt werden.

Wir verraten Ihnen, was es mit den abgestorbenen Hautzellen am Fuß auf sich hat und wie Sie überschüssige Hornhaut ganz einfach auch zu Hause entfernen können. 

Wussten Sie schon, dass…

  • auch bei Schulkindern Hornhaut entstehen kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit bis zu 40 Euro bezuschusst?
  • Sie Kompressen aus Zitronensäure zum Aufweichen verhornter Haut nutzen können?
Eine Frau kontrolliert Ihren Fußballen nach dem Tragen von Ballerinas auf Hornhaut

Ist Hornhaut nützlich?

Hornhaut, medizinisch „Callositas“, ist eine dicke, verhornte Schicht abgestorbener Hautzellen. Sie ist meist an Füßen, Händen, Ellenbogen und Knien, also Körperstellen, die starkem Druck beziehungsweise ständiger Reibung ausgesetzt sind, zu finden.

Obwohl Hornhaut oft als unansehnlich empfunden wird, erfüllt sie eine wichtige Funktion: Sie schützt die empfindliche Haut an den Füßen vor Druck und Reibung. Durch regelmäßiges Gehen und Stehen bildet sich Hornhaut natürlicherweise, um die Fußsohlen zu polstern und vor Verletzungen zu schützen. Wird vermehrt Hornhaut produziert, kann dies Schmerzen verursachen.

Ursachen vermehrter Hornhautbildung

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer vermehrten Hornhautbildung führen können:

  • ungeeignete Schuhe, die zu Reibung und auch zu einer Verlagerung auf den Fußballen führen
  • Übergewicht
  • genetische Veranlagung
  • bestimmte Fußfehlstellungen wie Plattfüße, Hammerzehe oder Ballenzehe
  • falsche Gangtechnik, die meist mit einer einseitigen Belastung einhergeht
  • langes Stehen oder Gehen

Hornhaut richtig entfernen: Bimmssteine für geschmeidige Fersen?

Man having foot bath at home and removing dead skin from feet

Wenn die Hornhaut zu dick wird, kann sie unbequem oder sogar schmerzhaft werden. In solchen Fällen ist es ratsam, die überschüssige Hornhaut zu entfernen. Dies kann durch regelmäßiges Feilen oder Schleifen mit einem Bimsstein oder einer Hornhautfeile geschehen. Wie oft die Hornhaut entfernt werden muss, ist individuell verschieden und abhängig von der Hautbeschaffenheit und Belastung. Bei starken Beschwerden ist auch ein Besuch beim Podologen oder Fußpfleger ratsam.

Vorsicht: Eine zu großzügige Entfernung kann zu schmerzhaften Druckstellen oder Verletzungen führen.

  • Bimsstein

    Das luftige, grobporige Vulkangestein gibt es in Drogerien oder Apotheken zu kaufen und ist besonders gut für dünne Hornhaut geeignet. 

    Da die Poren des Bimssteins nach der Anwendung mit abgeschmirgelten Hautpartikeln gefüllt sind, empfiehlt es sich das Vulkangestein anschließend gründlich auszuwaschen. Aus hygienischen Gründen sollten Sie den Stein nicht mit anderen Personen teilen.

    Tipp: Feuchten Sie den Bimsstein vor der Anwendung etwas mit lauwarmem Wasser an.  

  • Hornhauthobel und Hornhautfeile

    Die Hornhautfeile verfügt über eine grobe Seite für großflächiges Raspeln und eine feinkörnige Seite zum Glätten rauer Stellen.

    Verzichten Sie möglichst auf Hobel, elektrische Hornhautentferner oder grobes Wegschneiden. Denn von diesen Maßnahmen geht eine hohe Verletzungsgefahr aus. Nicht selten entstehenWunden und Entzündungen, die oft mit einem langen Heilungsprozess einhergehen.

    Tipp: Nehmen Sie vor der Anwendung ein Fußbad ein, um die Hornhaut geschmeidig zu machen.

  • Cremes, Öle und Hornhautpflaster

    Hornhautcremes, spezielle Öle und Hornhautpflaster können bei regelmäßiger Anwendung Hornhaut reduzieren. Besonders gut eignen sich Cremes oder spezielle Hornhautsalben mit Inhaltsstoffen wie Urea, Panthenol oder Kamille. Auch Jojobaöl, Avocadoöl, Sheabutter oder Aloe vera sind gut für die Fußpflege geeignet. 

    Tipp: Lassen Sie die Hornhautcreme oder das Öl über Nacht unter einem luftdichten Verband einwirken, um ein besonders schönes Ergebnis zu erzielen. Selbstklebende Folien wie Duschpflaster oder dünne Baumwollsocken helfen den Verband zu fixieren.

  • Hornhautsocken und Fußmasken

    Hornhautsocken und Fußmasken enthalten feuchtigkeitsspendende Substanzen, wie Milchsäure, Glykolsäure oder Aloe vera, die für weiche Füße sorgen und so Hornhaut reduzieren können. Dennoch sollten sie nicht zu häufig angewendet werden.

    Hinweis: Klären Sie vor der Anwendung eventuelle Unverträglichkeiten mit Ihrem Hautarzt ab.

  • Professionelle Fußpflege 

    Bei starken Verhornungen oder Rissen ist eine professionelle medizinische Fußpflege beim Podologen unumgänglich. Dabei handelt es sich jedoch um ein rein kosmetisches Problem und damit um keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse.

  • Fußbad

    Ein Fußbad für fünf bis zehn Minuten bei maximal 38 Grad Wassertemperatur kann wahre Wunder vollbringen. Es weicht Verhornungen auf und unterstützt den Feuchtigkeitsspeicher der Füße. Achten Sie auf einen Badezusatz, der Harnstoff, Kamillenblüten, Apfelessig, Aloe vera Saft oder Teebaumöl enthält. Auch mit einfachen Hausmitteln, wie Back- oder Milchpulver lässt sich ein effektives Fußbad herstellen.

Vorsicht vor „Knabberfischen“

Für den Trend aus dem asiatischen Raum kommen Kangalfische oder auch Doktorfische zum Einsatz. Die Fische fressen in temperierten Wasserbecken die Hornhaut an der Ferse, Sohle, am Ballen und zwischen den Zehen ab. Für uns ist das Abfressen schmerzfrei und nur als leichtes Kribbeln spürbar. Die Fische, aber auch das Fischbecken können bei unzureichender Pflege oder Wartung Quelle zahlreicher Krankheitserreger sein. Von dieser Methode wird aufgrund von Gesundheitsrisiken und zum Schutz der Tiere dringend abgeraten.

Beauty women's legs with smooth skin in the home interior, foot care and self-massage, unrecognizable person

Schrunden – Tiefe Risse in der Haut 

Die kleinen spaltförmigen Risse an der Ferse entwickeln sich hauptsächlich an besonders spröden Hautstellen und sind meist harmlos. Sie entstehen beispielsweise durch zu enges oder zu weites Schuhwerk, mangelnde Hornhautpflege oder einen falschen Umgang mit dem Hornhauthobel. 

Schrunden gehen oft mit einem Spannungsgefühl und starkem Juckreiz einher. Ein steriler Verband kann dabei helfen, die betroffene Stelle zu schützen und ein weiteres Aufkratzen zu verhindern. Bei besonders tiefen Rissen können zudem Infektionen, Pilze, Warzen oder Abszesse entstehen. 

Helfen Hausmittel bei Schrunden?

Eine regelmäßige Pflege kann helfen, übermäßige Hornhaut zu reduzieren. Diese Hausmittel haben sich bewährt: 

  • Kokosöl wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und feuchtigkeitsspendend.
  • Honig kann entweder pur auf die rissige Stelle aufgetragen oder als Honig-Milch-Bad eingenommen werden.
  • Haferflocken können mit Kokos- oder Jojobaöl zu einem Brei verarbeitet und auf die Schrunde aufgetragen werden. Nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten sollten die Füße gründlich abgewaschen und abgetrocknet werden.
  • Fußbäder mit Lavendelöl, Meersalz oder getrockneter Kamille können helfen Hornhaut zu reduzieren.
  • Schrundensalben gibt es in der Drogerie oder Apotheke zu kaufen. Sie können bei regelmäßiger Anwendung Hornhaut reduzieren.

Hinweis: Sollten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum weiterhin bestehen, empfiehlt es sich einen Arzt oder eine medizinische Fußpflege aufzusuchen.

 

Hornhaut adé – Tipps zur Hornhautprävention

In the cropped image, a mid-adult Asian woman is shown applying moisturizing cream to her dry skin on her feet. This nurturing gesture reflects her self-care routine and the effort she puts into maintaining her skin's health and hydration.

Um einer übermäßigen Hornhautbildung vorzubeugen, ist es wichtig, geeignetes Schuhwerk zu tragen und die Füße regelmäßig zu pflegen. Das Tragen von Einlagen oder orthopädischen Schuhen kann zudem helfen, Fußfehlstellungen auszugleichen und so die Bildung von Hornhaut zu reduzieren. Auch regelmäßige Fußmassagen und das Tragen von Socken aus atmungsaktiven Materialien können dazu beitragen, die Haut gesund und geschmeidig zu halten.

Insgesamt ist Hornhaut also nicht nur lästig, sondern erfüllt auch eine wichtige Schutzfunktion für unsere Füße. Durch regelmäßige Pflege und geeignete Maßnahmen lässt sich die Bildung von Hornhaut in den meisten Fällen gut kontrollieren:

  • Reichhaltige Fußpflege

    Cremen Sie die Füße täglich mit feuchtigkeitsspendenden Cremes mit Inhaltsstoffen wie Urea, Lanolin, Panthenol, Kamille oder Bisabolol ein.

  • Hornhautentfernung

    Bei einer dünnen Schicht ist oft schon ein Fußpeeling ausreichend. Hartnäckige Hornhaut lässt sich am besten mit einem lauwarmen Fußbad in Verbindung mit einem Bimsstein beseitigen.

  • Passende Schuhe

    Achten Sie auf ein gut sitzendes Schuhwerk und laufen Sie so oft es geht barfuß.

  • Ernährung

    Eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind unabdingbar für eine gesunde Haut. Lebensmittel wie Lachs, Leinöl oder Walnüsse enthalten viel Omega-3-Fettsäuren und unterstützen so die Hautgesundheit. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr an Vitamin E, was sich beispielsweise vermehrt in Weizenkeimöl, Vollkornkeksen oder Ölsardinen befindet.

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