Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Dermaplaning

Eine Frau bewundert ihre Haut nach dem Dermaplaning

Gesichtspflegetrend mit Risiken

Eine reine, glatte Haut ist für viele erstrebenswert. Dermaplaning soll dabei Abhilfe schaffen. Der populäre Gesichtspflegetrend aus Japan wird mittlerweile von vielen Kosmetikstudios angeboten, lässt sich aber auch mit etwas Übung zu Hause durchführen. Mit einem speziellen scharfen Rasiermesser werden dabei abgestorbene Hautschuppen und Gesichtshaare bei Frauen entfernt. Dadurch soll sich das Hautbild verbessern. Allerdings wird dabei auch die natürliche Hautbarriere geschwächt, wodurch die Anwendung den gegenteiligen Effekt haben kann.

Wir beschäftigen uns näher mit Dermaplaning und klären über die Risiken des Gesichtspflegetrends auf. Außerdem erfahren Sie, wie Sie auch ganz ohne Dermaplaning Ihr Hautbild verbessern können.

Wussten Sie schon, dass...:

  • Dermaplaning ein Beautytrend aus Japan ist?
  • die Gesichtshaare als natürlicher Schutz vor UV-Strahlung und Kälte dienen?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen kostenfreien Online-Hautcheck anbietet?

Was ist Dermaplaning?

Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet Dermaplaning eine Art Gesichtsrasur für Frauen. Der Gesichtspflegetrend ist vor allem bei jungen Frauen und Mädchen im Jugendalter beliebt. Mit einem speziellen Rasierer werden dabei die feinen Gesichtshärchen und abgestorbenen Hautzellen entfernt. Häufig werden dafür auch ein Skalpell, Rasiermesser oder Augenbrauenrasierer verwendet. Es handelt sich dabei um eine Trockenrasur, die etwa alle vier Wochen durchgeführt wird.

Eine Frau lässt Dermaplaning professionell durchführen

Durch die Entfernung der Härchen soll eine glattere und reinere Hautoberfläche geschaffen werden, wodurch es zu einem „Glow-Effekt“ kommt. Außerdem sollen dadurch die Pflegeprodukte schneller wirken. Das Make-up lässt sich ebenfalls besser auftragen und hält länger. Viele versprechen sich auch einen Anti-Aging-Effekt, da die Zellerneuerung und Kollagenproduktion angeblich angeregt werden sollen. Hierbei handelt es sich aber nur um eine Behauptung, die nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. 

Unterschiede zur herkömmlichen Rasur

Bei der herkömmlichen Rasur handelt es sich meist um eine Nassrasur. Rasiergel oder -schaum helfen dabei, die Haut geschmeidig zu halten. Im Gegensatz zum Dermaplaning verwenden die meisten einen Rasierer mit mehreren Klingen. Der Anwendungsbereich beschränkt sich bei vielen Frauen eher auf die Beine, Achseln oder den Intimbereich, wo deutlich gröberes Haar als im Gesicht wächst. Obwohl auch hier die oberste Hautschicht mit abgetragen wird, kann eine Rasur in der Regel bei allen Hauttypen durchgeführt werden. Dermaplaning sollte bei empfindlicher Haut dagegen vermieden werden.

Risiken von Dermaplaning

Beim Dermaplaning werden nicht nur die Gesichtshärchen und die abgestorbenen Hautzellen entfernt. Auch die oberste Hautschicht wird teilweise abgetragen und beschädigt. Dadurch ist die natürliche Hautbarriere geschwächt und bietet weniger Schutz vor Fremdkörpern, UV-Strahlung und Kälte. Weitere Risiken von Dermaplaning sind:

  • Reizungen und Entzündungen der Haut

    Schon die Rasur beschädigt die Haut leicht, was zu Reizungen und Entzündungen führen kann. 

  • Pflegeprodukte

    Pflegeprodukte können zwar schneller wirken, die Haut aber auch schneller reizen. Dadurch kann es beispielsweise zu Pickeln oder Juckreiz kommen.

  • Scharfe Klingen der Rasierer 

    Besonders bei der Anwendung zu Hause besteht ein Verletzungsrisiko, wenn der Rasierer in einem falschen Winkel gehalten wird.

  • Trockenshampoo

    Viele sprühen sich Trockenshampoo direkt auf das Gesicht, um die Härchen besser zu erkennen. Das trocknet die Haut allerdings aus und verstopft die Poren. Die Inhaltsstoffe reizen die Haut und können auch eingeatmet werden. Von einer Verwendung von Trockenshampoo beim Dermaplaning sollte daher unbedingt abgesehen werden.

Tipps zur Anwendung zu Hause

Viele entscheiden sich für eine Anwendung zu Hause. Um die Haut bestmöglich vor Keimen zu schützen, sollten Sie zuvor unbedingt Ihr Gesicht und Ihre Hände gründlich reinigen und gegebenenfalls Handschuhe tragen. Rasieren Sie dann langsam und vorsichtig Ihr Gesicht, um Verletzungen zu vermeiden. Entfernen Sie anschließend die Haar- und Hautrückstände.

Eine Frau wendet nach dem Dermaplaning Feuchtigkeitscreme an

Nach der Rasur empfehlen wir einige Tipps zur Nachsorge zu beachten, um die Haut zu unterstützen:

  • Feuchtigkeitspflege: Verwenden Sie direkt nach der Rasur nur sanfte Produkte, um Hautirritationen zu vermeiden.
  • Gesichtspflege: Reinigen Sie Ihr Gesicht auch in den Wochen danach nur sanft und verwenden Sie sanfte, feuchtigkeitsspendende Produkte.
  • Sonnenschutz: Verwenden Sie täglich Sonnenschutzcreme und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.

Für mindestens 24 Stunden nach der Rasur sollten Sie auf Make-up verzichten, intensive sportliche Aktivitäten und starkes Schwitzen vermeiden sowie auf das Schwimmen, besonders in chloriertem Wasser, verzichten. Zudem sollten Sie etwa zwei Wochen lang keine Hautpeelings oder andere Gesichtsbehandlungen durchführen. Vermeiden Sie, insbesondere in den Stunden und Tagen nach der Rasur, sich ins Gesicht zu fassen.

Aufgrund einer Hautreizung im Gesicht verzichtet eine Frau auf Dermaplaning

Für wen ist Dermaplaning nicht geeignet?

Dermaplaning reizt die Haut und schädigt die natürliche Schutzbarriere. Wenden Sie die Gesichtsrasur daher bei empfindlicher Haut und Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte oder Rosazea auf keinen Fall an. Hier besteht ein erhebliches Risiko für ernsthafte Verletzungen und Entzündungen der Haut. Wenn Sie sich bei geeigneter Haut für eine Behandlung entscheiden, sollte diese professionell durchgeführt werden. 

Hinweis: Dermatologen raten generell vom Dermaplaning ab.

Schöne Haut ohne Dermaplaning

Auch ohne Dermaplaning können Sie ganz einfach ein schönes Hautbild erreichen. Generell gilt immer: Weniger ist mehr. Zu viele Pflegeprodukte können die natürliche Schutzschicht der Haut schädigen. Insbesondere solche mit aggressiven Inhaltsstoffen können zudem Hautirritationen hervorrufen. Waschen Sie Ihr Gesicht stattdessen täglich mit Wasser. Ein- bis zweimal pro Woche können Sie ein mildes Peeling anwenden. Auch eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker und Fertigprodukten sowie ausreichend Bewegung an der frischen Luft tragen zu einem gesunden Hautbild bei. Je nach Hauttyp gibt es zudem bestimmte Pflegeempfehlungen. Eine Übersicht haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Suchen Sie bei ernsthaften Hautproblemen unbedingt einen Hautarzt auf. Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Sie ebenfalls mit dem Online-Hautcheck.

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