Als natürlicher Weg der Geburt gilt die vaginale Entbindung. Jedoch können verschiedene Aspekte dazu führen, dass die Entbindung per Kaiserschnitt erfolgt.
Bei einem Kaiserschnitt wird zwischen der primären Sectio, der sekundären Sectio und dem Kaiserschnitt auf Wunsch unterschieden.
Unter einer primären Sectio versteht man einen vorab geplanten Kaiserschnitt, welcher aus medizinischen Gründen notwendig wird. Ein Grund für die Entscheidung über einen durchzuführenden Kaiserschnitt, kann die Gefährdung der Mutter und des Neugeborenen darstellen.
- Die Lage des Säuglings im Mutterleib
Dies ist der Fall, wenn der Mutterkuchen der Frau in einer ungünstigen Position liegt und das Kind nicht in den Geburtskanal rutschen kann. Auch eine problematische Lage des Kindes im Mutterleib könnte für eine primäre Sectio sprechen. Hierbei ist natürlich zu beachten, ob sich der Säugling bis kurz vor dem Entbindungstermin noch in die richtige Geburtsposition gedreht hat. - Mehrlingsgeburten
Mehrlingsgeburten bedeuten ein erhöhtes Risiko. Aus diesem Grund wird der Geburtszeitpunkt bei diesen Schwangerschaften meist spätestens auf die 38. Schwangerschaftswoche gelegt. Zum Ende einer Mehrlingsschwangerschaft entsteht eine zunehmende Plazentainsuffizienz. Dadurch wird das Neugeborene potentiell gefährdet. - Vorerkrankungen
Bei bekannten Vorerkrankungen der Mutter muss durch den behandelnden Arzt/ die behandelnde Ärztin vorab abgeschätzt werden, wie hoch das Risiko einer Gefährdung bei der Geburt ist. Einige Vorerkrankungen können einen Kaiserschnitt notwendig machen. Dazu gehören beispielsweise Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen der Schilddrüse, des Herzen oder chronische Krankheiten wie Diabetes, Epilepsie oder Asthma. Auch frühere Erkrankungen der Organe, wie beispielsweise Niere, Lunge und Leber, können eine normale Geburt verhindern.
Kaiserschnitte, die erst dann durchgeführt werden, wenn die Geburt bereits erfolgt, werden als sekundäre Sectio bezeichnet. In diesen Fällen geht eine Gefährdung für Mutter oder Kind voran, sodass auf die Fortführung der vaginalen Geburt verzichtet werden muss. Für eine sekundäre Sectio sprechen viele Faktoren, die während des Entbindungsprozesses auftreten können.
- Indikationen für eine sekundäre Sectio
Vorkommnisse, welche für eine sekundäre Sectio sprechen sind beispielsweise auftretende starke Blutungen, Schwangerschaftsvergiftungen, mangelnde Sauerstoffversorgung des Säuglings im Mutterleib oder eine um den Hals gewickelte Nabelschnur. Sollte sich der Verlauf der Geburt verzögern, beispielsweise durch nachlassende Wehen, gilt die Gesundheit des Kindes als gefährdet, sodass ein Kaiserschnitt unumgänglich ist.
Nicht selten haben Schwangere eine unüberwindbare Angst vor dem Geburtsschmerz. Auch ein vorangegangenes negatives Geburtserlebnis kann dazu führen, dass ein Kaiserschnitt gewünscht ist. Sollte eine Frau aus diesem Grund vor der Geburt einen Kaiserschnitt wünschen, sollte das nicht verurteilt werden. Dennoch muss das Bewusstsein darüber vorhanden sein, dass es sich bei einer Sectio um eine Operation handelt, welche immer mit gewissen Risiken verbunden ist. Dies sollte ausgiebig mit dem behandelnden Gynäkologen bzw. der behandelnden Gynäkologin besprochen und bei Bedarf die Unterstützung einer Hebamme in Anspruch genommen werden. Diese können der Schwangeren oftmals die Unsicherheit nehmen und Aufklärung zum Ablauf einer natürlichen Geburt geben.