Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Tinnitus

Eine etwa 55 jährige Frau steht unter Bäumen in der Natur und streckt ihre Arme in die Luft aus. Dabei schaut sie nach oben und lächelt.

Alles über die störenden Geräusche im Ohr

Auftretende störende Geräusche im Ohr könnten für einen Tinnitus sprechen. Es handelt sich bei den Geräuschen meist um Zischen, Pfeifen oder Klingeln. Die Auslöser dafür sind verschieden. Wir wollen Aufschluss über das Thema geben und erklären, wie es dazu kommt. Außerdem erläutern wir die Behandlung eines Tinnitus und geben Tipps für den Umgang im Alltag.

Wussten Sie schon, dass…

  • das lateinische Wort Tinnitus so viel wie „klingeln“ bedeutet?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für Hörgeräte übernimmt?
  • es Selbsthilfegruppen zum Austausch von Betroffenen bei Tinnitus gibt?

Worum es sich handelt

Ein etwa 35 jähriger Mann steht in einem grünen Garten und fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an sein linkes Ohr.

Das lateinische Wort Tinnitus bedeutet so viel wie „klingeln“. Die Erkrankung ist keine Seltenheit und oftmals mit weiterführenden Hörstörungen verbunden. Betroffene klagen über lästige Ohrgeräusche, die sie dauerhaft verfolgen. Diese Geräusche werden oftmals als Ohrensausen, Klicken, Brüllen, Zischen oder Summen beschrieben. Während einige diese Geräusche ausschließlich auf einem Ohr wahrnehmen, sind bei anderen beide Ohren betroffen. In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden von allein. Sollten diese allerdings länger als drei Monate anhalten, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus.

Beim Tinnitus wird in zwei Formen unterschieden. Zum einen in einen objektiven Tinnitus, bei dem das zugrundeliegende Geräusch festgestellt werden konnte. Sofern es kein erkennbares äußeres Geräusch gibt, wird von einem subjektiven Tinnitus gesprochen.

Wie es dazu kommt

Das Hörsystem eines Menschen wird auch als auditorisches System bezeichnet. Dazu gehört das Außen-, Innen- und Mittelohr sowie der Hörnerv, das Hörzentrum und die Hörbahn. Ein Tinnitus spricht dafür, dass im Hörsystem etwas nicht stimmt. Dabei können alle Teile des Hörsystems betroffen sein. Die störenden Geräusche können außerdem durch verschiedenste Ursachen entstehen. Bereits ein Stück Ohrenschmalz, welches den Gehörgang blockiert, kann ein Auslöser für die Erkrankung sein. Aber auch bestimmte Krankheiten des Ohres wie beispielsweise ein geplatztes Trommelfell können zu einem Tinnitus führen. Er kann auch häufig in Verbindung mit Schwerhörigkeit oder vorübergehend nach einer starken Lärmbelastung auftreten. Insbesondere Menschen, welche in einer lauten Umgebung arbeiten, neigen im Laufe der Zeit zur Entwicklung eines Tinnitus. Denn die sensorischen Haarzellen im Innenohr werden durch die langfristige Lärmbelastung geschädigt. 

Aber auch andere Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise -unterfunktion oder Diabetes können einen Tinnitus begünstigen. Außerdem kann ein Tinnitus auch als Nebenwirkung durch Medikamente auftreten. Insbesondere Chemotherapie, bestimmte Schmerzmittel und Antibiotika zählen zu diesen auslösenden Arzneien. 

Auftretende Beschwerden

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt an einem Tisch und trägt große Kopfhörer. In der Hand hält sie ein Tablet. Direkt vor ihr steht ein Laptop.

In vielen Fällen leben Betroffene ohne größere Einschränkungen mit einem Tinnitus. Jedoch können sich je nach Intensität der auftretenden Beschwerden, schwerwiegende Probleme daraus entwickeln. Sollte der Tinnitus regelmäßig auftreten und immer schlimmer werden, sollten Sie nicht zögern medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihre behandelnde Hausarztpraxis kann Sie gegebenenfalls zur Praxis für Hals-Nasen-Ohren überweisen. Zu den Beschwerden zählen beispielsweise: 

  • Konzentrationsschwäche
  • Gedächtnisprobleme
  • Schlafstörungen
  • Angstzustände
  • Depressionen

Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung eines Tinnitus können verschiedene Therapieansätze in Frage kommen. Gibt es eine äußere behandlungsfähige Ursache für den Tinnitus, kann diese relativ schnell behoben werden. Handelt es sich allerdings um einen subjektiven chronischen Tinnitus, ohne eine festgestellte äußere behandlungsfähige Ursache, ist eine Behandlung individuell zu betrachten. Das ärztliche Fachpersonal kann auch in diesem Fall abhängig von der Belastung des Ohrs Empfehlungen aussprechen und individuell abgestimmte Behandlungen anbieten. Wirksame Behandlungsansätze können dabei helfen, das Leben mit einem Tinnitus nahezu problemlos zu gestalten.

Tipps für den Umgang im Alltag

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt zurückgelehnt auf einem Sofa. Sie hat die Augen geschlossen und beide Arme am Hinterkopf überkreuzt.

Wichtig ist es, dem Tinnitus möglichst wenig Bedeutung im Alltag zu geben. Wie das funktioniert und welche Methoden dabei helfen können problemlos mit einem Tinnitus zu leben, erfahren Sie hier. Wir haben einige Tipps für den Umgang mit einem Tinnitus zusammengefasst. 

  • Bleiben Sie aktiv und versuchen Sie sich nicht auf den Tinnitus zu konzentrieren. Dies kann nämlich zu einer Verschlimmerung führen. Entspannungsübungen wie zum Beispiel Yoga stellen eine gute Beschäftigung dar.
  • Stress und laute Hintergrundgeräusche sollten Sie vermeiden, da diese den Tinnitus verschlimmern können. Setzen Sie anstatt dessen auf entspannende Geräusche wie Wellen, Regen, Wasserfälle. Dazu eignen sich Musikplattformen oder auch spezielle Geräte aus dem Fachhandel.
  • Vermeiden Sie jedoch auch völlige Stille, denn dadurch ist der Tinnitus stärker wahrnehmbar. Beim Zubettgehen können angenehme Geräusche beim Einschlafen helfen.
  • Bei einem Tinnitus in Verbindung mit schwerwiegenden psychischen Belastungen können Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie helfen. Bei diesen Verfahren wird gelernt, wie Sie den Tinnitus weniger an sich heranlassen und damit umgehen können.
  • Wenn Sie unter Schwerhörigkeit in Kombination mit einem besonders schweren Tinnitus leiden, können bestimmte Hörgeräte Ihnen helfen, welche die Geräusche des Tinnitus herausfiltern oder von ihm ablenken können. Sprechen Sie dazu bitte mit Ihrer behandelnden Facharztpraxis.
  • Der Austausch von Wissen und Erfahrungen mit anderen Betroffenen kann helfen. Dazu eignen sich spezielle Foren für Erkrankte oder Selbsthilfegruppen. Viele Informationen dazu finden Sie bei der Deutschen Tinnitus-Liga.

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