Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Borreliose

Ein junges Paar trägt beim Spaziergang im Walt Anti-Zecken-Mittel auf.

Infektion durch Zeckenstich

Mit den milderen Temperaturen beginnt auch wieder die Zeckenzeit. Die kleinen Insekten können Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen. Nach einem Zeckenstich erkranken etwa 3 von 10.000 Betroffenen an Borreliose. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt, ist sie aber mit Antibiotika gut behandelbar.

Wir informieren über die Symptome einer Borreliose und geben Tipps, wie Sie einem Zeckenbiss bestmöglich vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass…

  • eine schnelle Entfernung der Zecke das Risiko für eine Borreliose-Infektion minimiert?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für die FSME-Impfung übernimmt, wenn Sie in einem Risikogebiet wohnen oder dorthin reisen?
  • die FSME-Impfung nicht vor einer Borreliose-Erkrankung schützt?

Was ist eine Borreliose?

Kleines Mädchen spielt auf der Wiese. Neben ihr ist eine Zecke auf einer Pflanze zu erkennen.

 

Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz betrifft. Sie wird auch als Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit bezeichnet. Bakterien der Art Borrelia burgdorferi, auch Borrelien genannt, werden von der Zecke durch einen Biss übertragen.

Die Borrelien befinden sich im Darm der Zecke und wandern nach Beginn des Saugaktes in die Speicheldrüsen wo sie über den Zeckenspeichel auf den Gestochenen übertragen werden.

Wie hoch ist das Infektionsrisiko?

Durchschnittlich werden etwa 214.000 Einwohner in Deutschland jährlich aufgrund einer Borreliose behandelt. Das Infektionsrisiko besteht deutschlandweit gleichermaßen. Doch nicht jeder Zeckenstich führt zu einer Ansteckung mit Borreliose. Dennoch sollten Zecken möglichst frühzeitig entfernt werden. Denn für das Borreliose-Risiko ist maßgeblich wie lange das Insekt in der Haut steckt, aber auch das Alter und die Größe der Zecke. Das Insekt muss mehrere Stunden saugen, um eine Infektion in unserem Körper auszulösen.

Symptome bei Borreliose

Auf einem Bein ist eine Wanderröte zu erkennen.

 

Die meisten Borreliose Infektionen verlaufen nahezu symptomlos. 

Wenn allerdings Beschwerden auftreten, sind diese oft sehr unterschiedlich, weshalb die Erkrankung nicht immer leicht zu erkennen ist.

Typische Krankheitsanzeichen zeigen sich an:

  • Haut

    In einem Zeitraum von drei bis 30 Tagen nach einem Zeckenbiss kann es an der betroffenen Stelle zu einer sogenannten Wanderröte kommen. Dieses typische Anzeichen kommt in etwa 90 Prozent der Fälle nach einem Zeckenbiss vor. Charakteristisch für die Wanderröte ist eine ringförmige Hautrötung um die Bissstelle der Zecke mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern. In der Mitte ist sie blass. Aber auch an anderen Körperstellen, wie den Beinen, dem Kopf oder am Hals ist eine ringförmige Ausbreitung der Hautrötung möglich. 

    Beim Auftreten einer Wanderröte sollte unmittelbar die Hausarzt- oder Kinderarztpraxis aufgesucht werden, da bei einer verzögerten Behandlung grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen auftreten können.

  • Nervenzellen

    Bei etwa drei Prozent der an Borreliose Erkrankten kann sich im Verlauf eine Neuroborreliose entwickeln. Die brennenden Nervenschmerzen zeigen sich wenige Wochen bis einige Monate nach dem Zeckenbiss und gehen in einigen Fällen auch mit einer ein- oder beidseitigen Gesichtslähmung einher. Zusätzlich können Taubheitsgefühle, Seh- oder Hörstörungen und in seltenen Fällen Lähmungserscheinungen auftreten. Bei Kindern tritt die Neuroborreliose häufig in Form einer Hirnhautentzündung mit starken Kopfschmerzen oder plötzlichen Gesichtslähmungen auf.

  • Gelenke

    Etwa fünf Prozent der an Borreliose Erkrankten entwickeln eine chronische Gelenkentzündung, die sogenannte Lyme-Arthritis, als Spätfolge. Die Erkrankung verläuft wiederkehrend in Schüben und betrifft häufig die Kniegelenke, aber auch die Sprung- und Ellenbogengelenke.

  • Herz

    In sehr seltenen Fällen kann es nach einem Zeckenbiss zu Herzrhythmusstörungen oder einer Entzündung des Herzmuskels kommen.

Borreliose behandeln

Im Frühstadium kann eine Borreliose mit Antibiotika behandelt werden, auch während der Schwangerschaft und Stillzeit. Die Entscheidung welches Antibiotikum zur Anwendung kommt, liegt bei Ihrem behandelndem Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin. Die Antibiotikagabe lindert die Symptome der Erkrankung, sorgt für eine schnelle Genesung und verhindert eventuelle Spätfolgen. 

Ohne eine antibiotische Therapie können die Borrelien über Monate bis Jahre im Körper des Betroffenen oder der Betroffenen verbleiben und großen Schaden anrichten.

Gibt es eine Impfung gegen Borreliose?

Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht, weshalb eine erneute Infektion auch nach überstandener Erkrankung möglich ist. Nur gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) existiert eine Imfpung. Diese Infektionskrankheit kann ebenfalls durch Zecken übertragen werden.

Sie planen einen Aufenthalt in einem Risikogebiet? Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten für die Impfung gegen FSME.

Borreliose vorbeugen

Um einer Borreliose so gut wie möglich vorzubeugen, sollten Sie zwei Faktoren berücksichtigen: die Zecke richtig entfernen und bestenfalls einem Zeckenstich vorbeugen.

Zecke richtig entfernen

Ärztin entfernt eine Zecke mit einer Zeckenzange.

Wenn Sie eine Zecke entdeckt haben, entfernen Sie diese ausschließlich mit Hilfe einer speziellen Zeckenkarte oder Zeckenzange. Hausmittel wie Öle oder Cremes sind dafür ungeeignet.

  • Zeckenzange 
    Drehen Sie die Zecke mit der Zange bis zu drei Mal um ihre Achse bis sie sich löst. Die Drehrichtung ist dabei völlig egal.
     
  • Zeckenkarte
    Legen Sie die Karte flach auf die Haut mit dem Schlitz in Richtung Zecke. Schieben Sie die Karte langsam vor, um die Zecke fest in den Schlitz einzufädeln. Versuchen Sie nun die Karte parallel zur Haut zu schieben bis sich die Zecke löst.

Zeckenstich vorbeugen

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Vermeiden Sie das Barfußlaufen in der Natur, wenn Sie in Ihrem Umfeld Zecken vermuten. Besonders im hohen Gras, Unterholz oder Laub lauern viele der kleinen Insekten. Tragen Sie möglichst lange, helle Kleidung aus einem glatten Stoff, damit die Zecken abrutschen und zusätzlich gut erkannt werden können. Zeckenabweisende Mittel wie spezielle Öle, Sprays oder Lotionen können ebenfalls hilfreich sein.

Auch Haustiere, wie Hunde oder Katzen sollten regelmäßig abgesucht werden und gegebenenfalls ein Zeckenhalsband tragen.

Gut zu wissen

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