Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Zahnpflege

Baby sitzt auf dem Wickeltisch und redet mit Mama

Zahngesundheit und Zahnhygiene: 
Tipps für Ihre tägliche Routine

Wer seine Zähne regelmäßig und gründlich pflegt, leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit. Wird die Zahnhygiene vernachlässigt, bilden sich Zahnbelag und Plaque, die den Zahnschmelz angreifen und Erkrankungen wie Karies sowie chronische Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) begünstigen. Im schlimmsten Fall kann es zum Absterben der Zähne und zu Entzündungen der Zahnwurzeln kommen. Gelangen Bakterien von dort in die Blutbahn, können sie innere Organe und das Nervensystem schädigen. Parodontitis steht zudem im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Da die Zahnwurzeln fest im Kiefer verankert sind, kann auch dieser in Mitleidenschaft gezogen werden. Kieferprobleme wiederum wirken sich oft auf andere Körperbereiche aus und führen nicht selten zu Kopf- und Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder Ohrgeräuschen. Es gibt also viele gute Gründe, Zahnpflege nicht zu unterschätzen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum eine gute Zahnhygiene so wichtig ist, wie Sie Ihre Zähne richtig putzen, worauf Sie bei Zahnbürste und Zahnpasta achten sollten und ob Fluorid sinnvoll ist.

Wussten Sie schon, dass…

  • die AOK Sachsen-Anhalt zweimal jährlich eine Professionelle Zahnreinigung bezuschusst?
  • die AOK Sachsen-Anhalt eine Glattflächenversiegelung bis zum 18. Lebensjahr bezuschusst?
  • die AOK Sachsen-Anhalt noch viele andere Zusatzleistungen anbietet, damit Sie gesund bleiben?

Bitte Lächeln! Fünf einfache Tipps für saubere Zähne

Egal ob wir Cheeeeese sagen, etwas Leckeres essen oder uns durchbeißen müssen – gesunde und gepflegte Zähne sind wichtig für Selbstwert und Alltag. Damit Ihr Lächeln so schön bleibt, wie es ist, haben wir für Sie fünf richtig gute Tipps für dauerhaft gesunde Zähne.

  • 1. Zwei Mal täglich zwei Minuten – das ist die Regel für richtige Zahnpflege

    Das erste Mal morgens nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück: Denn jedes Essen bedeutet für Ihre Zähne einen Säure-Angriff, gegen den die richtig geputzten Zähne mit den Mineralstoffen in der Zahnpasta gut gewappnet sind.

    Das zweite Mal abends, bevor Sie ins Bett gehen. So können Sie Zahnbelag und Speisereste vor allem zwischen den Zähnen gründlich entfernen und geben Karies keine Chance.

    Und noch zwei Zahnpflegetipps: Am besten Sie putzen mit fegenden Bewegungen und sanftem Druck. Und zwar vom Zahnfleisch in Richtung Zähne, also „von Rot nach Weiß“.

  • 2. Die richtige Bürste

    Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste? Die Antwort ist gar nicht so einfach. Denn im Endeffekt erleichtert eine elektrische Zahnbürste mit den vielen Rotationen des Bürstenkopfes zwar das Putzen. Doch im Vergleich mit der Handzahnbürste kommt es vor allem auf die Technik an. Wenn gründlich geputzt wird, steht die Handzahnbürste der Elektrischen in nichts nach. 

    Die Bürste, die tatsächlich effektiver ist als die beiden genannten Arten, ist die Schallzahnbürste. Diese arbeitet mit Schallenergie im Hochfrequenzbereich. Dadurch bewegt sich der Bürstenkopf ungefähr zehnmal schneller als bei der rein elektrischen Zahnbürste und hundertmal schneller als die Handzahnbürste. Allerdings sind Schallzahnbürsten auch teurer als andere Bürstenvarianten. 

    Worauf Sie beim Zahnbürsten-Kauf aber immer achten können, ist das Sie mittelharte bis weiche Bürsten kaufen. Außerdem sollten die Borsten abgerundet sein. So gehen Sie sicher, dass die Zahnbürste schonend zum Zahnfleisch ist und auch die engen Zahnzwischenräume bestmöglich reinigt.

  • 3. Zahnseide und Interdentalbürsten helfen bei der Zahnreinigung 

    Gerade bei engen Zahnzwischenräumen schafft es auch die beste Zahnbürste nicht immer, an die wichtigen Stellen vorzudringen. Dafür wurde die Zahnseide erfunden. Bewegen Sie ein Stück davon einfach straff in den Lücken zwischen Ihren Zähnen auf und ab und drücken Sie sachte gegen die Seite des Zahns. Auf diese Art entfernen Sie auch hartnäckigste Speisereste und Bakterien, die Karies und Parodontitis verursachen. 

    Interdentalbürsten sind kleine Bürstchen in verschiedenen Größen, die besonders bei größeren Zahnzwischenräumen, Brücken, Implantaten oder festsitzenden Zahnspangen sehr effektiv sind. Sie lassen sich einfach anwenden und bieten durch ihre mechanische Wirkung eine besonders gründliche Reinigung.

  • 4. Einmal täglich Zunge reinigen

    Die Zungenreinigung ist ein sinnvoller Bestandteil der täglichen Zahnpflege – auch wenn sie oft vernachlässigt wird. Auf der Zungenoberfläche sammeln sich Bakterien, Speisereste und abgestorbene Zellen. Diese Beläge sind nicht nur ein häufiger Auslöser für Mundgeruch, sondern können auch zur Vermehrung von krankmachenden Keimen beitragen, die wiederum Zahnfleischentzündungen oder Karies begünstigen.

    So reinigen Sie die Zunge richtig:

    • Am besten mit einem Zungenschaber oder einem speziellen Zungenreiniger aus der Drogerie.
    • Alternativ kann auch die Rückseite vieler Zahnbürsten verwendet werden – oder vorsichtig die Borsten selbst.
    • Die Zunge wird von hinten nach vorne gereinigt, ein- bis zweimal, ohne zu stark zu drücken.
    • Anschließend gründlich ausspülen.

    Empfehlung: Die Zunge sollte einmal täglich, idealerweise morgens, nach dem Zähneputzen gereinigt werden. Das sorgt für ein frisches Mundgefühl.

  • 5. Regelmäßige Vorsorge

    Erwachsene sollten mindestens einmal jährlich zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt gehen. Bei Bedarf ist die Vorsorge auch zwei Mal im Jahr möglich. Die Kosten dafür trägt die AOK Sachsen-Anhalt. Der Zahnarzt untersucht Mundhöhle, vorhandene Füllungen oder Zahnersatz, um Erkrankungen oder Entzündungen zu erkennen. Einmal pro Jahr können Sie außerdem Zahnstein kostenfrei entfernen lassen.

    Bei Kindern übernehmen wir

    • zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem sechsten Geburtstag die Kosten für sechs zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen.
    • zwischen sechs und 18 Jahren einmal pro Halbjahr die Kontrolle beim Zahnarzt.

    Ihre Zahnvorsorge oder die Ihres Kindes steht für dieses Jahr noch aus? Machen Sie am besten gleich einen Termin bei Ihrer Zahnarztpraxis.

Ein bis zweimal pro Jahr: Professionelle Zahnreinigung

Bei der Professionellen Zahnreinigung (PZR) werden die Zähne so richtig gründlich und schmerzfrei gereinigt. Hier wird gereinigt, was nur mit professionellen Mitteln in der Zahnarztpraxis gelingt: hartnäckige Belege und Verfärbungen. Außerdem werden Ihre Zähne poliert und zum Schluss mit einer Fluoridschicht geschützt.

Kostenübernahme: Die AOK Sachsen-Anhalt erstattet Ihnen im Rahmen des GESUNDESKONTO zweimal im Jahr einen Zuschuss zu Ihrer professionellen Zahnreinigung von bis zu 40 Euro je PZR.

Zahnpflege bei Kindern

Mutter putzt gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter im bad die Zähne

Die Grundlage für gesunde Zähne im Erwachsenenalter wird schon in der frühen Kindheit gelegt. Kinderzähne sind anfälliger für Karies, weil ihr Zahnschmelz noch nicht so widerstandsfähig ist. Gerade deshalb ist eine sogfältige Pflege besonders wichtig.

Geputzt wird ab dem ersten Milchzahn zweimal täglich. Zu Beginn übernehmen das natürlich Mama und Papa. Ab dem dritten Geburtstag kann Ihr Kind langsam lernen, sich selbst die Zähne zu putzen. Leiten Sie Ihr Kind an und zeigen Sie ihm die richtige Putztechnik. Bis zum siebten Lebensjahr sollten Sie immer nachputzen und bis zum elften Geburtstag regelmäßig nachkontrollieren.

Die richtige Zahnpasta

Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta – sie sollte zur individuellen Zahnsituation und zum Pflegebedarf passen. Neben der täglichen Reinigung können spezielle Inhaltsstoffe helfen, bestimmte Zahnprobleme gezielt zu behandeln oder vorzubeugen.

Fluorid – Ein Muss für die Kariesprophylaxe

Fluorid ist der wichtigste Wirkstoff zur Kariesvorbeugung. Es stärkt den Zahnschmelz, macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und hemmt das Wachstum von Kariesbakterien. Erwachsene sollten eine Zahnpasta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid verwenden. Zahnpasten ohne Fluorid sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll – etwa bei individueller Unverträglichkeit oder auf ausdrückliche Empfehlung des Zahnarztes.

Spezielle Zahnpasten für individuelle Bedürfnisse

Je nach Zahngesundheit kann eine Spezialzahnpasta sinnvoll sein:

  • Für empfindliche Zähne: Sensitiv-Zahnpasten enthalten Wirkstoffe wie Kaliumnitrat oder Arginin, die die Schmerzempfindlichkeit reduzieren.
  • Bei Zahnfleischproblemen: Spezielle Zahncremes mit antibakteriellen Inhaltsstoffen (z. B. Chlorhexidin, ätherische Öle) können Entzündungen lindern – allerdings nur zeitlich begrenzt verwenden.
  • Gegen Verfärbungen: Whitening-Zahnpasten können oberflächliche Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Rauchen aufhellen – möglichst mit niedrigem RDA-Wert, um den Zahnschmelz zu schonen.
  • Bei Kariesanfälligkeit: Zahnpasten mit zusätzlichem Kariesschutz, etwa durch Zinnfluorid oder Aminfluorid, bieten verstärkten Schutz.

Wenn Sie unsicher sind, welche Zahnpasta zu Ihnen passt, fragen Sie beim nächsten Zahnarztbesuch einfach nach einer Empfehlung.

Kann Zahnpasta die Zähne aufhellen?

Nahaufnahme. Mann drückt Zahnpasta auf die Zahnbürste

Aufhellende Zahnpasta war vor einigen Jahren ein großer Trend. Die Vorstellung, ganzeinfach zu Hause weißere Zähne zu bekommen, ist natürlich verlockend. Zahnpasten enthalten feinste Schleifkörper, um Zahnbeläge und Verfärbungen zu entfernen. Der RDA-Wert (Relative Dentin Abrasion) gibt an, wie stark die Zahnpasta dabei schleift:

  • RDA < 50: Sehr sanft – für empfindliche Zähne oder bei freiliegenden Zahnhälsen
  • RDA 50–100: Mittlerer Abrieb – gut für die tägliche Anwendung
  • RDA > 100: Starker Abrieb – geeignet für kurzfristige Anwendung bei Verfärbungen, aber nicht für den Dauergebrauch

Ein zu hoher Abrieb kann den Zahnschmelz dauerhaft schädigen. Bei Unsicherheit lohnt ein Blick auf die Verpackung oder die Herstellerangaben.

Und wenn doch mal was ist?

Eine Zahnzusatzversicherung kann die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung rund um den Zahnerhalt und den Zahnersatz sinnvoll ergänzen und senkt im Fall der Fälle den zu zahlenden Eigenanteil.

Gemeinsam mit unserem Partner Union Krankenversicherung (UKV) bieten wir beim Thema Zähne folgende Zusatztarife:

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