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Zeckenschutz

Reife Frau, die ihren Tag im Wald mit Freunden genießt

Sommerzeit, Zeckenzeit – Schutz vor Zeckenbissen

Sie sind winzig, still und ziemlich lästig: Zecken. Sie kommen überall in der freien Natur vor: in Wäldern, auf Wiesen, an Waldrändern und in städtischen Grünanlagen. Besonders in feuchten, schattigen Gebieten mit hohem Gras oder Unterholz fühlen sie sich wohl. Aktiv werden Zecken bei Temperaturen ab etwa sieben Grad – typischerweise von März bis Oktober. Aufgrund milder Winter können sie jedoch inzwischen auch ganzjährig auftreten.
Ein Zeckenstich bleibt oft unbemerkt, da er keine Schmerzen verursacht. Umso wichtiger ist die Vorsicht: Zecken können gefährliche Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose übertragen.

Wie Sie sich wirksam schützen und was im Ernstfall zu tun ist, erfahren Sie hier.

Wussten Sie schon, dass…

  • die Zeckenschutzimpfung alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden sollte?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für die FSME-Impfung übernimmt, wenn Sie in einem Risikogebiet wohnen oder dorthin reisen?
  • auch Haustiere regelmäßig nach Zecken abgesucht werden sollten?

Zecken finden und entfernen

Zecken sind Meister des Versteckspiels, aber mit der richtigen Strategie können Sie sie aufspüren und sicher entfernen. 

Beginnen Sie Ihre Suche aufmerksam, denn Zecken bevorzugen dünne, warme Stellen der Haut. 
Konzentrieren Sie sich vor allem auf:

  • Achselhöhlen und Kniekehlen
  • den Bauch- und Brustbereich
  • den Genitalbereich
  • Kopf, Haaransatz und Nacken

Wenn Sie eine Zecke entdeckt haben, entfernen Sie diese ausschließlich mithilfe einer speziellen Zeckenkarte oder Zeckenzange. Hausmittel wie Öle oder Cremes sind dafür ungeeignet. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einer anderen Person helfen, wenn sich die Zecke an einer schlecht erreichbaren Stelle festgebissen hat. 

  • Zeckenzange 

    Drehen Sie die Zecke mit der Zange bis zu dreimal um ihre eigene Achse, bis sie sich löst. Die Drehrichtung ist dabei nicht entscheidend.

  • Zeckenkarte

    Legen Sie die Karte flach auf die Haut mit dem Schlitz in Richtung Zecke. Schieben Sie die Karte langsam vor, um die Zecke fest in den Schlitz einzufädeln. Versuchen Sie nun die Karte parallel zur Haut zu schieben, bis sich die Zecke löst.

Zeckenbissen vorbeugen

Mutter sprüht Sohn Zeckenschutzmittel auf die Kleidung

Wir haben ein paar hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie sich bei einem Ausflug in die Natur bestmöglich vor einem Zeckenbiss schützen können:

  1. Vermeiden Sie das Barfußlaufen in der Natur, wenn Sie Zecken im näheren Umfeld vermuten.
  2. Meiden Sie die Lieblingsplätze der Zecken, wie hohes Gras, Unterholz oder Laub.
  3. Tragen Sie bei Ausflügen in die Natur lange Kleidung und stecken Sie die Hosenbeine in die Socken oder in Ihre Schuhe.
  4. Wählen Sie möglichst Kleidung aus glatten Materialien, um die Zecken daran zu hindern, sich festzusetzen.
  5. Benutzen Sie zeckenabweisende Mittel, wie spezielle Öle, Sprays oder Lotionen.

Wichtig: Suchen Sie nach dem Aufenthalt in der Natur den Körper immer sorgfältig nach Zecken ab.

Krankheiten durch Zecken: Borreliose und FSME

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart und der Hauptüberträger von FSME und Borreliose. 

  • Borreliose

    Borreliose wird durch Bakterien, die sogenannte Borrelien, übertragen und stellt die häufigere Folge eines Zeckenbisses dar. Eine schnelle Entfernung der saugenden Zecke kann die Ansteckung verhindern. Wenn Sie sich dennoch angesteckt haben und eine Borreliose diagnostiziert wurde, wird eine Antibiotikaeinnahme notwendig. Mehr zur Erkrankung lesen Sie hier.

  • FSME

    FSME wird durch Viren von Zecken auf den Menschen übertragen. Die Viren greifen die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem an. Wird die Infektion nicht rechtzeitig erkannt, kann sie schwerwiegende Folgen haben. 

FSME-Risikogebiete in Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt ist eine Übertragung von Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose durch Zeckenbisse möglich. Es gibt sogenannte FSME-Risikogebiete, dazu gehören aktuell Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld. Dort besteht ein höheres Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus angesteckt zu werden. 
Risikogebiete werden jährlich durch das Robert-Koch-Institut neu ausgewiesen. Sie können sie hier einsehen.

Rötung nach einem Zeckenstich

Eine Hautrötung nach einem Zeckenstich kann verschiedene Ursachen haben und ist nicht immer gleich Grund zur Sorge. Die Haut reagiert oft reizbedingt – wie bei einem Mückenstich. Es kommt zu einer kleinen, runden Rötung, manchmal mit leichtem Jucken oder Schwellung. Sie ist unbedenklich, wenn sie innerhalb weniger Tage von selbst verschwindet.

Zum Arzt sollten Sie gehen wenn:

  • Sie die Zecke nicht selbst entfernen können oder sie sich nicht entfernen lässt
  • Teile der Zecke in der Wunde verblieben sind
  • die Rötung sich ringförmig ausbreitet (wie ein „roter Kreis“) und größer wird, oft ohne Juckreiz oder Schmerzen
  • einige Tage nach dem Zeckenbiss grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen auftreten
  • sich die Bisswunde entzündet oder anfängt zu eitern

Zeckenschutzimpfung – sinnvoller Schutz vor FSME

Vater trägt sein Kleinkind im Wald auf dem Arm

 

Gegen die durch Zecken übertragene FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gibt es eine wirksame Schutzimpfung. Sie schützt vor der Virusinfektion, die das Gehirn und das Nervensystem angreifen kann. 

Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt Ihre FSME- Impfung, wenn Sie in einem FSME-Risikogebiet in Deutschland leben oder eine Reise in ein solches Gebiet planen.

Wichtig: Die FSME-Impfung schützt nicht vor Borreliose – deshalb bleibt zusätzlicher Zeckenschutz immer wichtig.

  • Für wen wir die Impfung empfohlen?
    • Menschen, die sich häufig in der Natur aufhalten (z. B. Wanderer, Jogger, Forstarbeiter, Gartenfreunde)
    • Bewohner und Reisende in FSME-Risikogebiete – in Sachsen-Anhalt sind 2 Landkreise betroffen
    • Kinder, die viel draußen spielen
    • Ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem
    • Haustierbesitzer (auch Hunde und Katzen können Zecken ins Haus bringen)
    • Outdoor-Fans: Jogger, Wanderer, Jäger, Gartenfreunde
  • Wann sollte die Impfung erfolgen?

    Lassen Sie sich am besten vier bis sechs Wochen vor dem geplanten Aufenthalt in einem Risikogebiet von Ihrem Arzt bezüglich einer Zeckenschutzimpfung beraten. Kurzentschlossene haben die Möglichkeit eine FSME-Schnellimmunisierung zu erhalten, die innerhalb von drei Wochen wirkt. 

  • Wie oft wird geimpft?

    Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen. Die ersten beiden werden im Abstand von ein bis drei Monaten vorgenommen und die dritte nach fünf bis zwölf Monaten. Danach ist eine Auffrischung alle 3–5 Jahre notwendig, je nach Alter.

Gut zu wissen

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