Nach etwa zwei bis drei Wochen kann vorsichtig damit begonnen werden, die Vorhaut täglich sanft zurückzuschieben, jedoch immer nur so weit, dass keine Schmerzen auftreten. Die Dehnübungen sollten entweder durch die Eltern oder je nach Alter vom Kind selbst durchgeführt werden.
Wichtig: Das Auftragen der Salbe sollte immer nach ärztlicher Beratung erfolgen, da Anwendung und Dosierung individuell abgestimmt werden müssen.
Trotz guter Erfolge gibt es eine relativ hohe Rückfallrate, sodass sich die Phimose erneut entwickelt. In solchen Fällen kann eine wiederholte Anwendung notwendig werden oder eine alternative Behandlungsform in Betracht gezogen werden.
Operation
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder eine ausgeprägte Phimose vorliegt, kann eine Operation notwendig sein. Dabei stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, abhängig vom Alter, der Ursache und der Ausprägung der Phimose:
- Vorhauterhaltende Operation
In vielen Fällen wird zunächst eine vorhauterhaltende, plastische Operation empfohlen. Dabei wird die Vorhaut so verändert, dass sie sich besser zurückziehen lässt, ohne sie vollständig zu entfernen. Kinder werden meist in Vollnarkose mit zusätzlicher örtlicher Betäubung des Penis operiert. Bei Erwachsenen reicht häufig eine örtliche Betäubung aus. Der Eingriff dauert in der Regel etwa 30 Minuten.
Bei dieser Methode wird die Vorhaut an zwei bis drei Stellen längs eingeschnitten und anschließend quer vernäht, um so die Öffnung zu erweitern, ohne die Vorhaut zu entfernen.
- Beschneidung (Zirkumzision)
Die vollständige oder teilweise Entfernung der Vorhaut wird meist nur in schwereren Fällen durchgeführt, etwa bei Lichen sclerosus oder einer Paraphimose.
Bei einer Paraphimose wird zunächst versucht, die Schwellung durch das Ausdrücken der angesammelten Flüssigkeit zu reduzieren. Bleibt dieser Versuch erfolglos, ist ein operativer Eingriff notwendig, um die Blut- und Sauerstoffzufuhr zur Eichel wiederherzustellen.
Mögliche Komplikationen
Nach der Operation kann es zu Schmerzen, Blutergüssen oder Schwellungen kommen, meist nur in den ersten Tagen. Selten treten Nachblutungen, Infektionen der Wunde, eine Verkrümmung des Penis oder eine Verengung der Harnröhrenöffnung auf.
Üblicherweise finden deshalb innerhalb von wenigen Tagen bis maximal sechs Wochen nach dem Eingriff Nachkontrollen statt, um den Heilungsverlauf zu überwachen.