Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Rückenschmerzen: Arten und Ursachen

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Rückenbeschwerden richtig einordnen

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. In Deutschland sind sie die Hauptursache für Krankschreibungen und Fehltage bei der Arbeit. 

Rückenschmerzen können in verschiedenen Formen und Schweregraden auftreten. Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb einiger Tage oder Wochen von selbst wieder. Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben – das ist oft die wirksamste Behandlung. Welche verschiedenen Arten von Rückenschmerzen es gibt und welche Ursachen sich dahinter verbergen, beleuchtet der Artikel.

Wussten Sie schon, dass…

  • hinter Rückenschmerzen selten eine ernsthafte Erkrankung steckt?
  • Mehr Bewegung zur den wirksamsten Behandlungen bei Rückenschmerzen zählt?
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Akute und chronische Rückenschmerzen

Rückenbeschwerden sind immer schmerzhaft und alle Betroffenen wollen sie schnell wieder loswerden. In Bezug auf den zeitlichen Verlauf unterscheiden Mediziner und Medizinerinnen zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen.

  • Akute Rückenschmerzen

    Dies sind plötzlich auftretende Schmerzen, die normalerweise durch eine Verletzung oder Überbeanspruchung verursacht werden. Die Schmerzen können in der Regel innerhalb von 4-6 Wochen von alleine verschwinden.

  • Chronische Rückenschmerzen

    Diese Art von Schmerzen tritt über einen längeren Zeitraum auf (mehr als 12 Wochen) und kann dauerhaft sein. Chronische Rückenschmerzen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich struktureller Probleme im Rücken, verschleiß-bedingter Gelenkerkrankungen, Muskelverspannungen oder psychologischen Faktoren wie Stress oder Depressionen.  Chronische Schmerzen können zu einer erheblichen Belastung im Beruf und Alltag werden.

Spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen

Hinter Rückenschmerzen steckt selten eine ernsthafte Erkrankung.In nur 15 % der Fälle lassen sich Rückenschmerzen auf eine einzelne körperliche Ursache zurückführen. Man spricht dann von spezifischen Rückenschmerzen.

Mögliche Auslöser für spezifische Rückenschmerzen können sein:

  • Verletzungen

    Verletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen oder Wirbelsäulenfrakturen können akute Rückenschmerzen verursachen.

  • Degenerative Gelenkerkrankungen

    Die Alterung des Körpers kann dazu führen, dass die Gelenke im Rücken abgenutzt werden, was zu chronischen Schmerzen führen kann.

  • Bandscheibenvorfall

    Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch den harten äußeren Teil drückt und auf die umliegenden Nerven drückt.Wirbelkanalstenose: Dies ist eine Verengung des Wirbelkanals, die aufgrund von altersbedingten Veränderungen oder Verletzungen auftreten kann. Typisch sind anhaltende Rückenschmerzen, die unter Belastung in die Beine ausstrahlen.

  • Osteoporose

    Osteoporose ist eine Erkrankung, die die Knochen schwächt und das Risiko für Wirbelbrüche erhöht, die wiederum zu chronischen Schmerzen führen können.

  • Übergewicht

    Übergewicht bedeutet, dass mehr Druck auf Wirbelsäule und Bandscheiben ausgeübt wird. Das kann zu einer erhöhten Belastung auf bestimmte Muskelgruppen führen, was wiederum Rückenschmerzen verursacht.

Muskulär bedingte Ursachen

Viel häufiger kommt es jedoch vor, dass Ärztinnen und Ärzte bei Betroffenen keinen spezifischen Auslöser für die Rückenbeschwerden finden. In diesen Fällen spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen.

Die meisten Schmerzen gehen von der Muskulatur und den Faszien aus. Sie sind also myofaszial. Die Ursache dahinter ist einfach erklärt: 

  • Wir muten dem Muskel eine Leistung zu, die durch die vorhandene Muskulatur jedoch nicht erbracht werden kann. Geforderter Anspruch und Wirklichkeit liegen auseinander.  
  • Ein überforderter Muskel reagiert immer gleich. Es kommt zu einer erhöhten Spannung, was die Durchblutung des Muskels vermindert. Das löst letztendlich Schmerzen aus. Verspannung heißt auch, dass der Muskel kürzer ist als normal. Der dauerhafte Muskelzug führt ebenfalls zur Überlastung von Sehnen und Sehnen-Knochenübergängen.
  • Wichtig zu wissen: Muskeln schmerzen nicht nur lokal. Die Beschwerden können in andere Körperbereiche ausstrahlen, zum Beispiel Beine, Arme, Kopf, Brust oder Bauch.

Wie hängen Rückenschmerzen und 
Psyche zusammen?

Frau verzweifelt vor einem Bildschirm

 

Psychische Faktoren können auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen spielen. Wichtigster Auslöser ist Stress: Psychischer Stress kann zu einer erhöhten Spannung in den Muskeln führen. Wenn Stress länger anhält, und damit auch die Muskelspannung, kann daraus Schmerz entstehen. 

Oft ergibt sich ein Teufelskreis. Der psychische Stress verursacht Schmerzen, Betroffene nehmen eine Schonhaltung an, was wiederum den Schmerz verstärkt und Stress verursacht. Es besteht die Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden.
 

 

Auch Menschen mit Depressionen oder Angststörungen haben häufiger Rückenschmerzen als gesunde Menschen. Fachexperten vermuten, dass neben der erhöhten Muskelspannung aufgrund der psychischen Belastungen auch die Schmerzverarbeitung im Körper empfindlicher reagiert. Das sorgt dafür, dass der Schmerz intensiver wahrgenommen wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass psychische Faktoren Rückenschmerzen nicht immer allein verursachen, sondern oft mit körperlichen Ursachen interagieren können. Eine Kombination aus physikalischer Therapie und psychologischer Unterstützung ist daher eine wirksame Behandlung für Menschen mit Rückenschmerzen, bei denen psychische Faktoren eine Rolle spielen.

Mehr zum Thema Rückengesundheit

Was hilft bei akuten Rückenschmerzen und wie kann ich Beschwerden vorbeugen? Das und mehr lesen Sie auf unserer Themenseite.

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