Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Achtsamkeit

Eine Frau übt sich in Achtsamkeit

Mehr Gelassenheit und Balance im Alltag

In einer Welt, die immer schneller wird und in der wir nicht selten von Informationen überflutet werden, fällt es schwer, den Moment bewusst zu erleben. Statt Freude beim Aufstehen zu empfinden, gilt der erste Gedanke dem Stress, den der bevorstehende Tag bereithält. Achtsamkeit hat sich in den letzten Jahren als wirkungsvolle Methode etabliert, um wieder mehr zu Balance, Gelassenheit und innerer Ruhe zu finden. Sie fördert das bewusste Erleben von Dingen und auch von sich selbst.

In unserem Beitrag beleuchten wir die Bedeutung von Achtsamkeit, ihre Vorteile und zeigen, wie Sie Achtsamkeit in Ihren Alltag integrieren können. Erfahren Sie auch, wie Sie Achtsamkeitsmethoden bei der Stressbewältigung unterstützten.

Wussten Sie schon, dass…

  • wir Sie mit der Laufschule dabei unterstützen, aktiv gegen den Stress anzujoggen?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen Zuschuss für zwei Gesundheitskurse pro Jahr zahlt?
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Was bedeutet Achtsamkeit?

Woran denken Sie gerade? Wahrscheinlich können Sie das gar nicht so genau sagen. So viele Gedanken schwirren ständig in unserem Kopf herum – und das überfordert. Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein, körperlich und mental. Es geht darum, bewusst den gegenwärtigen Moment zu erleben und nicht in Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft zu verweilen. Achtsame Praktiken fördern ein positives Verhältnis zu sich selbst und den eigenen Gefühlen. Sie helfen, Gedanken und Emotionen besser zu verstehen und zu steuern, ohne diese sofort als gut oder schlecht zu bewerten.

Diese Haltung der Offenheit und Akzeptanz stammt ursprünglich aus buddhistischen Traditionen, hat jedoch längst Einzug in westliche Lebens- und Gesundheitspraktiken gefunden. Achtsamkeit wird sowohl in der Therapie als auch im Alltag als wirkungsvolles Mittel geschätzt. Langfristig kann sie dabei helfen Stress zu reduzieren und die Lebensqualität zu erhöhen.

Die Vorteile von Achtsamkeit

Die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit sind wissenschaftlich belegt. Wer regelmäßig achtsam lebt, kann von einer Vielzahl an Vorteilen profitieren:

Ein älterer Mann liest ganz entspannt ein Buch
  • Stressreduktion
  • verbesserte emotionale Gesundheit
  • fördert Selbstwahrnehmung und -akzeptanz
  • Stärkung des Immunsystems durch Stressabbau
  • beugt Depressionen vor und reduziert sie
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Förderung der inneren Ruhe und Gelassenheit
  • bestärkt optimistischere Grundhaltung
  • führt zu mehr Geduld
  • unterstützt Entscheidungsfindung

Grundlagen der Achtsamkeit

Achtsamkeit hat ihren Ursprung als Lehre und Training in der buddhistischen Tradition. Die Techniken sind für jeden zugänglich und recht einfach zu erlernen. Achtsamkeit besteht aus vier zentralen Bausteinen: Achtsamkeit gegenüber dem Körper, den Gedanken, den Emotionen und den Handlungen. Die Praxis der Achtsamkeit basiert auf folgenden Grundprinzipien:

  • Im Moment sein

    Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was passiert ist oder was noch kommt, richtet sich der Fokus ausschließlich auf das Hier und Jetzt.

  • Offenheit und Neugier

    Jede Erfahrung wird ohne Urteil wahrgenommen, unabhängig davon, ob sie angenehm oder unangenehm ist.

  • Akzeptanz

    Achtsamkeit bedeutet, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist, ohne sie verändern zu wollen. Das schließt auch unangenehme Gedanken und Emotionen ein.

  • Geduld

    Achtsamkeit erfordert Geduld mit sich selbst und mit den eigenen Fortschritten.

So fördern Sie Ihre Achtsamkeit

Achtsamkeit lässt sich durch eine Vielzahl von Praktiken fördern und trainieren. Videos, Bücher und spezielle Meditations-Apps bieten wertvolle Unterstützung auf diesem Weg. Im Folgenden finden Sie einige einfache Achtsamkeitsübungen, die sich ideal für Anfänger eignen:

Eine Frau führt am Arbeitsplatz Achtsamkeitsübungen durch

„Stilles Sitzen“:

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, nehmen Sie eine bequeme Sitzhaltung ein und halten Sie Ihren Rücken aufrecht. Lassen Sie die Augen leicht geschlossen oder entspannt geöffnet, je nachdem wie es für Sie angenehm ist. 

Atmen Sie ruhig und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Atmung, um jeden Atemzug bewusst zu spüren. Versuchen Sie Ihre Gedanken loszulassen und immer wieder zum Atmen zurückzukehren. 

Führen Sie diese Achtsamkeitsübung mindestens acht Minuten durch. Zum Ende stehen Sie langsam auf und halten kurz inne.

„Gehmeditation“:

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und gehen Sie langsam und bewusst. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Bodenkontakt Ihrer Füße. 

Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Achten Sie bewusst auf Geräusche und Gerüche Ihrer Umgebung und versuchen Sie, Ihre Gedanken loszulassen. 

Führen Sie die Gehmeditation für mindestens zehn bis fünfzehn Minuten durch. Halten Sie zum Ende kurz inne, um den Moment bewusst zu spüren.

Ein Mann liegt zu Hause auf dem Boden, während er Achtsamkeitstraining betreibt

Achtsamkeit reduziert Stress

Eine der größten Herausforderungen in unserem modernen Leben ist der Umgang mit Stress. Achtsamkeit kann hier effektiv Abhilfe schaffen. Wenn wir gestresst sind, neigen wir dazu, uns gedanklich zu verlieren – sei es in Sorgen über die Zukunft oder im Grübeln über Vergangenes. Achtsamkeit lenkt unsere Aufmerksamkeit zurück auf den gegenwärtigen Moment, wodurch wir eine Distanz zu stressauslösenden Gedanken und Emotionen gewinnen. Sie trainiert unsere Selbstwahrnehmung, stärkt die emotionale Resilienz, fördert mehr Ruhe und bringt Klarheit im Denken.

Studien zeigen, dass regelmäßiges Achtsamkeitstraining die Stressreaktion des Körpers verringern kann und dabei hilft, mit Belastungen konstruktiv umzugehen. Der Blutdruck sinkt, der Herzschlag verlangsamt sich, und das Immunsystem wird gestärkt. Zudem lernen wir, Stressfaktoren zu erkennen, bevor sie uns überwältigen, und entwickeln gesündere Bewältigungsstrategien. Die Trainingsmethoden schaffen einen Raum für bewusstes Innehalten und Reflexion im Alltag.

Achtsamkeit und Bewegung

Achtsamkeit lässt sich hervorragend mit Bewegung kombinieren. Übungen wie Yoga, Thai Chi oder Qigong vereinen sanfte Bewegungen mit Achtsamkeit und fördern so das Bewusstsein für den eigenen Körper. Die ruhigen, kontrollierten Bewegungsabläufe regulieren wichtige Körperfunktionen. Sie senken den Puls und den Blutdruck und können sogar Muskelspannungen reduzieren. 

Auch bei schnelleren Sportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren können Sie Achtsamkeit praktizieren, indem Sie sich bewusst auf Ihre Atmung und Ihre Körperbewegungen konzentrieren. Langfristig können Sie so Ihr Körperbewusstsein stärken, Stress abbauen und die Konzentrationsfähigkeit steigern. 

Kindern spielerisch Achtsamkeit vermitteln

Achtsamkeit kann auch Kindern helfen, ihre Emotionen besser zu verstehen und Stress abzubauen. Indem Sie lernen, auf ihre Gedanken und Gefühle zu achten, entwickeln sie eine gesunde emotionale Resilienz. Kinder nutzen ihre Sinne – Sehen, Hören, Fühlen und Riechen - um ihre Wahrnehmung zu schärfen.

Achtsamkeit lässt sich spielerisch durch kleine Übungen im Alltag der Kinder integrieren, wie zum Beispiel:

  • Achtsames Atmen

    Ermutigen Sie Ihr Kind, bewusst tief ein- und auszuatmen, um sich zu beruhigen.

  • Achtsames Sehen

    Lenken Sie für einen Moment das Bewusstsein Ihres Kindes auf etwas Bestimmtes, beispielsweise eine Blume oder einen Baum, und lassen Sie es beschreiben, was es sieht.

  • Achtsames Hören

    Ermutigen Sie Ihr Kind für eine Minute die Augen zu schließen und einfach nur auf die Geräusche in seiner Umgebung zu achten.

Unser Tipp: Die Integration von Achtsamkeit in den Schulalltag kann helfen, Stress zu reduzieren und sogar das Klassenklima verbessern. Regelmäßige Praxis fördert die Selbstakzeptanz und das Wohlbefinden der Kinder, was wiederum positive Auswirkungen auf ihre Entwicklung hat.

Eine ältere Frau genießt ihre handyfreie Zeit in der Natur

Digitale Ablenkungen: Mit Achtsamkeit den Fokus zurückgewinnen

Smartphones sorgen für ständige Ablenkungen und Unterbrechungen im Alltag. Es ist sehr schwer, sich von der Informationsflut nicht ablenken zu lassen. Achtsamkeit kann dabei helfen, den Einfluss von Handys bewusst zu steuern. Spezielle Übungen fördern eine tiefere Verbindung zum Moment und reduzieren den Drang, ständig zum Smartphone zu greifen. Versuchen Sie bewusst Bildschirmzeit zu reduzieren und sich im Alltag achtsame Pausen von Medien einzubauen. Das kann helfen, Ihre Gedanken zu ordnen und Stress abzubauen. 

Achtsamkeit: Der Schlüssel zu innerer Ruhe

Achtsamkeit ist mehr als nur eine Technik zur Stressbewältigung. Sie ist ein Lebensstil, der uns dabei hilft, Ablenkungen gezielt abzuschalten und höchste Aufmerksamkeit zu erreichen. Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis gewinnen Sie Klarheit über Ihre Gedanken, Emotionen und Handlungen, was zu mehr Gelassenheit und Zufriedenheit im Alltag führt. Auf Dauer unterstützen die Methoden bei der Stressbewältigung und helfen uns in herausfordernden Situationen gelassen zu bleiben. In einer Welt voller Ablenkungen und Hektik ist Achtsamkeit der Schlüssel, um wieder innere Ruhe zu finden und uns mit dem Wesentlichen zu beschäftigen.

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