Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Kinder in Bewegung bringen

Drei Mädchen spielen gemeinsam Basketball. Sie haben Freude an der sportlichen Bewegung.

Sportlich von klein auf

Sport unterstützt Kinder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung. Bis zum Alter von zwölf Jahren probieren sich viele noch aus und testen, was ihnen Spaß macht. In Deutschland gibt es ein großes Angebot an verschiedenen Sportarten und Sportvereinen, die auch Trainings und Kurse für Kinder anbieten. Im Freizeitsport sind Fußball, Turnen und Tanzen am beliebtesten. Aber auch Schulsport ist wichtig als Ausgleich zum Sitzen und den geistigen Anstrengungen. Damit Sport zu liebgewonnener Gewohnheit wird, braucht es vor allem positive Erlebnisse und altersgerechte Angebote.

In unserem Beitrag zeigen wir, warum Sport so wichtig für Kinder ist und welche Sportarten sich ab welchem Alter eignen. Außerdem erfahren Sie, wie Ihr Kind seine Lieblingssportart finden kann und wie Sie es motivieren dran zu bleiben.

Wussten Sie schon, dass...

  • Kinder natürliche Bewegungstalente sind?
  • wir mit unserem Projekt „Bewegter Hort“ Kinder durch spielerische Bewegung an Sport heranführen?
  • Kinder zwischen dem 6. und 10. Lebensjahr Bewegungsabläufe besonders schnell lernen?

Warum ist Sport für Kinder unverzichtbar?

Sport spielt eine entscheidende Rolle für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern. Bei zu wenig Bewegung besteht zudem das Risiko einer unverhältnismäßigen Gewichtszunahme.

Körperliche Entwicklung

Regelmäßige Aktivitäten verbessern die Herz-Kreislauf-Fitness, die Knochengesundheit und den Stoffwechsel. Außerdem wird der Aufbau von Muskelmasse gefördert. Da Muskeln mehr Energie verbrennen als Fettgewebe, erhöht sich auch der Grundumsatz. Wer als Kind regelmäßig Sport treibt, entwickelt zudem ein besseres Körperbewusstsein. Kinder lernen so von klein auf, dass Bewegung ein selbstverständlicher Teil des Alltags ist.

Vater fährt mit seinem Kind eine Runde Rad.

Drei- bis Vierjährige sollten sich mindestens 180 Minuten pro Tag moderat bewegen. Für fünf- bis 17-Jährige sind täglich mindestens 60 Minuten Bewegung empfohlen. Zu moderater Bewegung zählen unter anderem:

  • zügiges Gehen, lockeres Radfahren
  • Ballspiele ohne hohes Tempo
  • Schwimmen in normalem Tempo
  • Tanzen oder leichte Gymnastik
  • Treppensteigen

Regulierung von Appetit und Hormonen

Sport beeinflusst den Insulin- und Leptinspiegel, der entscheidend für das Hunger- und Sättigungsgefühl ist. Kinder, die sich regelmäßig bewegen, essen meist weniger aus Langeweile und entwickeln seltener ein gestörtes Essverhalten.

Energiehaushalt und Prävention von Übergewicht

Kinder nehmen oft viele Kalorien über den Tag zu sich. Bedingt durch eine erhöhte Bildschirmzeit und den zunehmenden Bewegungsmangel fällt es Kindern zunehmend schwerer, die überschüssigen Kalorien im Alltag zu verbrennen. Übergewicht kann die Folge sein.
Sport hilft dabei, den Energieüberschuss auszugleichen, denn körperliche Aktivität erhöht den Kalorienverbrauch und regt den Stoffwechsel an. Dadurch sinkt das Risiko einer übermäßigen Gewichtszunahme.

Psychisches Wohlbefinden

Erfolgserlebnisse, Zugehörigkeit und Selbstwirksamkeit stärken das Selbstbewusstsein. Vereine gelten als sicherer Ort, wo Kinder Gemeinschaft, Toleranz und Vertrauen erleben und Freundschaften finden. Außerdem werden Teamfähigkeit und Konfliktlösung spielerisch trainiert und soziale Kontakte gestärkt.

Eine Sportlehrerin zeigt der Schulklasse wie man sich richtig dehnt.

Welche Rolle spielt Schulsport in der Entwicklung?

Schulsport gehört von der ersten Klasse bis zum Abschluss zu den Pflichtfächern. Er trägt wesentlich dazu bei, Kinder zu lebenslangem Sporttreiben zu befähigen. Dabei sollen alle Kinder erreicht und ihre motorischen Grundfertigkeiten gefördert werden. Außerdem lernen Kinder im Schulsport vielfältige Bewegungsfelder und Sportarten kennen. Zusätzlich ist der Sportunterricht ein guter Ausgleich zum langen Sitzen und den geistigen Anstrengungen in der Schule. Immer häufiger fallen die Sportstunden jedoch aus, weshalb Vereinssport noch wichtiger wird.

Welche Sportarten eignen sich ab welchem Alter?

Für jede Altersgruppe gibt es unterschiedliche Sport- und Bewegungsarten, die sich besonders gut eignen:

0-3 Jahre                   
  • freies Toben
  • Klettern
  • Rutschen
  • Planschen
  • spielerische Wassergewöhnung
  • Eltern-Kind-Turnen
3-5 Jahre
  • Kinderturnen
  • Ballschule
  • Tanz
  • Kinderyoga
  • Laufrad/ Roller
  • Schwimmen (spielerisch)
8-10 Jahre
11-13 Jahre                    Im Alter von 11 bis 13 Jahren werden allmählich mehr Schwerpunkte gesetzt und Techniken stärker vertieft. Nun eignen sich auch gut Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren. Auch die weiterhin breite Bewegung in der jeweiligen Lieblingsdisziplin ist wichtig.
14+ JahreAb etwa 14 Jahren kommt es zur individuellen Spezialisierung. Gegebenenfalls kann durch die Pubertät auch eine Neuorientierung stattfinden.

Wie findet mein Kind seine Lieblingssportart?

Ein Mädchen spielt Tischtennis. Eine Freundin feuert sie im Hintergrund an.

Bei der großen Auswahl an Sportarten ist es gar nicht so leicht, die richtige zu finden. Da hilft es nur viel auszuprobieren, Schnupper- und Ferienkurse zu nutzen oder an Sportfesten teilzunehmen. Auch ein Blick auf die Interessen kann Aufschluss geben: Mag Ihr Kind Musik, liegt Tanzen nahe. Tüftelt es gerne, könnte Klettern das richtige sein. Möchte es gemeinsam mit anderen etwas erreichen, stehen verschiedene Teamsportarten zur Auswahl.

Beziehen Sie auch den Wohnort und Freunde mit ein, denn kurze Wege und bekannte Gesichter erhöhen die Bindung. Motorische Stärken wie Koordination oder Ausdauer geben ebenfalls Hinweise auf eine mögliche Lieblingssportart. Besonders zu Beginn ist es zudem wichtig, dass Sie kindgerechte Ziele setzen: Lieber zweimal die Woche Spaß haben als frühe Leistungsziele und Wettkämpfe.

Freude statt Druck: So entsteht Motivation

Damit Ihr Kind Freude an der Bewegung hat und diese auch beibehält, können Sie auf folgende Punkte achten:

  • Spiel vor Drill

    Achten Sie darauf, dass der Sport zu Beginn spielerisch vermittelt und vorerst weniger auf Wettbewerb gesetzt wird, beispielsweise mit einem Parkour oder einer Schatzsuche.

  • Routinen schaffen

    Planen Sie feste Sporttage für Ihr Kind ein. So kann sich Ihr Kind und die Familie an den neuen sportlichen Alltag gewöhnen.

  • Mitmachen statt nur bringen

    Bewegen Sie sich gern gemeinsam mit Ihrem Sprössling, wie beispielsweise mit Fahrradtouren durch Sachsen-Anhalt. Das fördert die Bindung und motiviert gemeinsam.

  • Feiern, nicht vergleichen

    Denken Sie daran, auch kleinere Fortschritte zu loben ohne Leistungsdruck oder den Vergleich mit anderen Kindern.

  • Barrieren klein halten

    Versuchen Sie, eine passende Ausrüstung für den Sport Ihres Kindes zu besorgen. Für viele Sportarten kann in der Orientierungsphase auch Leihmaterial genutzt werden.

  • Vielfalt und Pausen

    Planen Sie nicht jeden Tag eine Sportart für Ihr Kind ein. Regelmäßige Bewegung aber auch die körperliche Regeneration sind wichtig für die Entwicklung. Aufkommende Langeweile können Sie durch sportliche Abwechslung vorbeugen.

Wenn die Freude fehlt: Signale erkennen

Sport löst zwar Glücksgefühle aus, kann aber bei zu viel Druck oder der falschen Sportart auch den gegenteiligen Effekt haben.

Warnsignale können sein:

  • häufige Bauch- oder Kopfschmerzen vor dem Training
  • anhaltende Lustlosigkeit
  • Angst vor Fehlern und starker Druck durch Wettkämpfe
  • Rückzug aus der Gruppe und Selbstabwertung

Bemerken Sie diese Hinweise, finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Lösung:

  • Ein Gespräch auf Augenhöhe führen: „Was macht dir Spaß?“, „Was stört dich?“
  • Die Dosis und Art anpassen: zum Beispiel kürzere Trainings, spielerische Sportart, andere Gruppe oder Trainer
  • Erfolge sichtbar machen: Vorher-Nachher-Momente festhalten, ein Fototagebuch führen, Stickerleisten nutzen
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Binden Sie bei anhaltenden Problemen und starken Stress-Symptomen einen Kinderarzt oder Psychologen ein.

Große Auswahl in Sachsen-Anhalt: Sportvereine und Freizeitangebote

Sind Sie auf der Suche nach passenden Sportvereinen für Ihr Kind in Wohnortnähe, können Sie in der Vereinssuche des Landessportbunds Sachsen-Anhalt fündig werden.

Eine Auswahl an Sportangeboten für Kinder- und Jugendliche in Magdeburg, Halle und Dessau haben wir außerdem für Sie aufgelistet:

  • Magdeburg
    • städtische Vereinsübersicht
    • Kleinkindersport-Sammlung: Überblick über Angebote für Kinder und Kleinkinder in Magdeburg
    • Bewegungswerkstatt Magdeburg: Kurse für 2- bis 6-Jährige, Bewegungslandschaften und Vorbereitung auf den Schulsport
    • offenes Eltern-Kind-Sportangebot im Familienzentrum EMMA: kostenfrei, für Kinder von 2 bis 6 Jahren
  • Halle (Saale)
    • SV Halle e.V.: Eltern-Kind-Turnen ab 3 Jahren, Schwimmkurse ab 5 Jahren
    • USV Halle e.V.: breites Sportangebot, darunter Basketball, Rugby oder Schwimmen
    • Gesundheitssportverein Halle: Turnzwerge/ Turnkids, kostenfreie Schnupperstunden
    • SV Francke 08: Eltern-Kind-Sport, Ballschule, Kindertanz, Tischtennis
  • Dessau-Roßlau
    • PSV 90 Dessau-Anhalt e.V.: Kinder- und Jugendsport wie Floorball, Fußball, Turnen, Kampfsport
    • VfL 96 Dessau: Kindersport, vielseitige Angebote
    • Dessauer SV 97: Kinderfreizeitturnen für 3- bis 6-Jährige „Springmäuse“

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