Aphthen

Eine Frau mit Aphthen im Mund trinkt vorsichtig einen Tee in ihrer Küche.

Kleine Entzündungen im Mundraum

Sie sind kaum sichtbar, aber unangenehm und gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut. Aphthen zeigen sich als weißlich-rötliche, entzündete Stellen an der Lippen- oder Wangeninnenseite. Sie sind meist schmerzhaft, heilen aber in der Regel von allein und folgenlos ab. Viele Betroffene haben die kleinen, unangenehmen Entzündungen regelmäßig, ohne die Ursache zu kennen. Dabei beeinträchtigen Aphthen das Wohlbefinden durch Schmerzen beim Essen, Trinken und Sprechen maßgeblich.

Im Beitrag erfahren Sie, was die Auslöser sind und wie Sie Aphthen behandeln können. Außerdem zeigen wir, wie Sie den Entzündungen im Mundraum vorbeugen.

Wussten Sie schon, dass...

  • Stress ein häufiger Auslöser für Aphthen ist?
  • besonders Vitamin B12, Zink, Folsäure und Eisen wichtig für eine gesunde Mundschleimhaut sind?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für Ihre Zahnvorsorge übernimmt?
Ein Mann hat Aphthen in seinem Mund.

Was sind Aphthen?

Als Aphthen bezeichnet man kleine, runde oder ovale Schleimhautdefekte im Mundraum, die einzeln oder in Gruppen auftreten. Sie sind typischerweise weißlich bis gelblich belegt und von einem entzündeten Rand umgeben. Aphthen sind zwar schmerzhaft, aber nicht ansteckend – auch nicht beim Küssen. Meist heilen sie innerhalb von sieben bis 14 Tagen von allein ab, können jedoch auch hartnäckig sein. Die Entzündungen können dabei im gesamten oralen Bereich auftreten:

  • auf der Zunge
  • an der Mundinnenseite
  • am Zahnfleisch
  • am weichen Gaumen
  • an den Lippen und Mandeln (jedoch seltener)

Was sind die Auslöser für Aphthen?

Warum Aphthen entstehen, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Vermutlich können mehrere Auslöser Aphthen begünstigen:

  • Immunsystem und Stress

    Ein geschwächtes Immunsystem gilt als Hauptfaktor für die Entstehung von Aphthen. Außerdem treten sie besonders in stressreichen Lebensphasen auf.

  • Kleine Verletzungen der Mundschleimhaut

    Diese können durch scharfkantige Lebensmittel wie Brotkrusten oder Chips, harte Zahnbürsten und Zahnseide sowie schlechtsitzende Zahnspangen oder Prothesen entstehen.

  • Nährstoffmangel

    Ein Mangel an Vitamin B12, Eisen, Folsäure oder Zink kann die Schleimhaut anfälliger machen. Bei Vegetariern und Veganern, Schwangeren oder Menschen mit Zöliakie lohnt es sich, die Werte überprüfen zu lassen.

  • Lebensmittel und Reizstoffe

    Bestimmte Lebensmittel können ebenfalls Aphthen begünstigen:

    • Zitrusfrüchte, Nüsse, Tomaten, Ananas
    • Schokolade
    • scharf gewürzte und saure Speisen
    • koffeinhaltige Getränke
    • Alkohol und Rauchen
  • Zahnpasta mit Natriumlaurylsulfat

    Natriumlaurylsulfat sorgt für eine schäumende Zahnpasta. Es steht allerdings im Verdacht, die Schleimhautbarriere zu schwächen und Aphthen zu fördern.

  • Hormonelle Schwankungen

    Besonders Frauen, häufig rund um die Menstruation oder während der Schwangerschaft, sind von Aphthen betroffen.

  • Genetische Veranlagung

    In vielen Fällen lässt sich eine familiäre Häufung beobachten. Wenn Eltern oder Geschwister regelmäßig Aphthen haben, ist man auch oft selbst betroffen.

  • Erkrankungen

    Wiederkehrende Aphthen können Symptome von Zöliakie oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sein.

Ein Mann mit Aphthen fasst sich schmerzverzerrt an den Mund.

Brennen, Stechen, Schmerzen: So fühlen sich Aphthen an

Zu den typischen Symptomen bei Aphthen zählen:

  • ein leichtes Ziehen und Kribbeln, schon bevor man sie sieht
  • ein brennender, stechender Schmerz
  • die Schmerzen stehen dabei oft nicht im Verhältnis zur Größe -  auch kleine Aphthen sind oft unangenehm
  • Essen, Trinken und Sprechen sind erschwert bzw. unangenehm

Bei schweren Verläufen kann es auch zu Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Müdigkeit kommen. Dies ist jedoch äußerst selten und sollte in jedem Fall mit einem Arzt besprochen werden.

Welche Arten von Aphthen gibt es?

Aphthen werden in drei Hauptformen unterteilt, die sich in Größe, Dauer und Intensität unterscheiden:

  • Minor-Aphthen

    Minor-Aphthen treten am häufigsten auf. Sie sind meist unter fünf Millimeter groß, rundlich und schmerzhaft, heilen aber meist innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst.

  • Major-Aphten

    Major-Aphten sind größer als ein Zentimeter, tiefer und oft sehr schmerzhaft. Daher dauert auch die Heilung mit bis zu vier Wochen deutlich länger. Außerdem können kleine Narben zurückbleiben.

  • Herpetiforme Aphthen

    Als herpetiforme Aphthen bezeichnet man viele, sehr kleine Aphthen, die in Gruppen auftreten. Trotz des Namens haben sie nichts mit Herpes zu tun. Typischerweise heilen sie nach sieben bis 14 Tagen, können manchmal aber auch bis zu drei Wochen bestehen bleiben. In der Regel bilden sich keine Narben und die Schleimhaut regeneriert sich vollständig.

Habe ich Aphthen im Mund?

Meist werden Aphthen durch einen Sichtbefund festgestellt. Wichtig ist, sie von anderen Erkrankungen, wie Herpes simplex, Pilzinfektionen, Bissverletzungen oder Mundhöhlentumoren, abzugrenzen. Bei wiederkehrenden oder ausgeprägten Aphthen ist ein Blutbild sinnvoll, um Mangelzustände auszuschließen.

Was hilft schnell gegen Aphthen?

Verschiedene Medikamente, Salben und Hausmittel können Ihre Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen:

  • Lokale Schmerzlinderung

    Gele mit Lidocain dienen als lokale Betäubungsmittel. Auch antiseptische Mundspülungen wie Chlorhexidin oder Teebaumöl mit Wasser verdünnt, können die Schmerzen lindern. Pflanzliche Tinkturen aus Myrrhe, Kamille, Rhabarberwurzel oder Salbei helfen ebenfalls.

  • Förderung der Heilung

    Hyaluron-Gele zur Schleimhautregeneration, Zinkpräparate, Dexpanthenol-Salben oder Lutschtabletten können die Heilung begünstigen.

  • Systemische Therapie

    Kortikosteroide (Salben) oder Tabletten sind Teil einer gezielten Therapie. Bei chronischen Aphthen können immunmodulierende Therapien vorgenommen werden.

  • Hausmittel

    Auch einige Hausmittel können die Heilung fördern und Schmerzen lindern:

    • Spülungen mit Salbeitee oder lauwarmen Kamillentee
    • Honig auftragen: dieser wirkt entzündungshemmend und wundheilend

Wie beuge ich Aphthen vor?

Eine Mutter putzt sich gemeinsam mit der Tochter die Zähne.

Um Aphthen langfristig vorzubeugen, ist ein bewusster Lebensstil notwendig:

Mundpflege
Vermeiden Sie Zahnpasta mit Natriumlaurylsulfat und setzen Sie auf eine Zahnbürste mit sanften Borsten. Auch die regelmäßige Mundhygiene gehört dazu. Vermeiden Sie zudem harte Lebensmittel, die zu Verletzungen im Mundraum führen können.

Ernährung
Achten Sie auf eine ausgewogene, vitaminreiche Kost und beobachten Sie körperliche Reaktionen auf beispielsweise Zitronen, Tomaten, Nüsse oder Schokolade.

Lebensstil
Bauen Sie Stress mit Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen ab und schlafen Sie ausreichend. Hier erfahren Sie außerdem, wie Sie Ihr Immunsystem stärken können.

Sprechen Sie bei wiederkehrenden Aphthen mit einem Arzt. Es empfiehlt sich auch, ein Beschwerdetagebuch zu führen, in dem Sie Folgendes aufführen:

  • Wann treten die Aphthen auf?
  • Welche Lebensmittel habe ich gegessen?
  • War ich gestresst?

 

Fazit

Aphthen können körperlich und psychisch belastend sein, sind jedoch meist harmlos und selbstheilend. Bei häufigem Auftreten, schlechter Heilung oder anderen Symptomen empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Um Aphthen vorzubeugen, hilft es, auf den eigenen Körper zu hören und den Lebensstil sowie mögliche Auslöser gezielt unter die Lupe zu nehmen. Mit der richtigen Pflege, vorbeugenden Maßnahmen und medizinischer Unterstützung sind Aphthen meist gut kontrollierbar.

Gut zu wissen

    Ergebnisse werden geladen

    Jetzt bei der AOK Sachsen-Anhalt versichern

    Registrieren Sie sich schnell und unkompliziert bei unserer Online-Anmeldung.

    Mehr erfahren

    Kontakt zur AOK Sachsen-Anhalt