Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Handyfreie Zeit

Eine junge Familie sitzt an einem Tisch und spielt gemeinsam ein Brett- und Kartenspiel.

Das Handy als Alleskönner

Schon lange benutzen wir unser Smartphone nicht mehr ausschließlich zum Telefonieren oder Versenden von Kurznachrichten. Neben der Nutzung von Messaging-Diensten und sozialer Medien können wir jederzeit notwendige Informationen beschaffen, schnelle Hilfe bei Notfällen anfordern und längere Wartezeiten mit Hilfe von Streaming-Diensten oder Online-Shopping überbrücken. Aufgrund der dauerhaften Erreichbarkeit durch Smartphones kommt es jedoch schnell zu Stresssituationen. Dieser Stress kann Auslöser für viele physische und psychische Erkrankungen sein.

Wir erklären Ihnen, warum überhaupt so oft zum Handy gegriffen wird und zeigen Ihnen, mit welchen einfachen Tipps jeder die Nutzung seines Smartphones reduzieren kann.

Wussten Sie schon, dass…

  • wir bis zu 100 Mal täglich auf unser Smartphone schauen?
  • Pädagogen von einer Handynutzung bei Kindern vor dem 9. Lebensjahr abraten?
  • jeder vierte Deutsche als handysüchtig gilt?

Der Wunsch nach Aufmerksamkeit

Der durchschnittliche Nutzer verbringt 3,7 Stunden täglich mit seinem Smartphone, Jugendliche sogar noch deutlich mehr. Dadurch, dass wir alle paar Minuten aufs Handy schauen, leidet unsere Produktivität enorm. Wir lassen uns immer wieder von einer Aufgabe ablenken, müssen dann erneut in diese hineinfinden und benötigen deshalb viel zu viel Zeit für die Erledigung. Am Ende des Tages fragt man sich, wo die Zeit geblieben ist und Unzufriedenheit tritt auf. Warum der Griff zum Handy überhaupt so oft erfolgt, liegt meist am Wunsch nach Aufmerksamkeit. Trifft eine Nachricht ein, verschafft uns das einen kurzen Glücksmoment. Dieser ist jedoch nur von kurzer Dauer, da ein Text keine menschliche Nähe ersetzen kann. Schaut man sogar im Beisein anderer Menschen regelmäßig aufs Display, signalisiert man seinem Gegenüber dadurch, dass man sich nicht für ihn interessiert und provoziert automatisch einen Konflikt.

Wenn der Blick aufs Display zur Sucht wird

Eine etwa 30-Jährige schaut ihrem Freund dabei zu wie er auf sein Handy schaut. Sie sitzen auf einem Sofa.

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass wir abhängig von unserem Smartphone sind. Dauern beispielsweise Phasen, in denen wir darüber nachdenken, eine Nachricht oder einen Social Media-Post zu verfassen, länger an als die Zeit, in der wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren, ist dies ein Warnzeichen. Weitere Alarmzeichen sind innere Unruhe, Nervosität und Schweißausbrüche, wenn der Akku des Geräts leer ist oder wir es zu Hause vergessen haben. Gefährlich wird es auch, wenn sich die Handynutzung auf unsere Freizeitgestaltung auswirkt. Verbringen wir lieber Zeit mit unserem Smartphone auf der Couch, als uns mit Freunden zu treffen oder vernachlässigen wir dafür sogar unser Hobby, ist es höchste Zeit, etwas an der Situation zu ändern.

Digital Detox – Tipps zur digitalen Entgiftung

Eine Hand greift zu einem Bastkörbchen, welches ein Handy beinhaltet.

Die Zeit, in der wir uns mit dem Handy beschäftigen, könnte viel sinnvoller investiert werden, zum Beispiel in Unternehmungen mit der Familie oder Freunden, in Schule/ Studium oder um einfach mal abzuschalten und zu entspannen. 

Wir haben einige Tipps zusammengetragen, mit denen das Weglegen des Smartphones gelingt. So stärken Sie nicht nur soziale Beziehungen, da Sie Ihrem Gegenüber Ihre volle Aufmerksamkeit schenken können, sondern sind durch eine erhöhte Konzentration auch viel effizienter bei der Erledigung von Aufgaben.

  • Schwarz-Weiß-Modus aktivieren
    Erscheint der Display nur noch in Grautönen, wirkt er unattraktiver. Wir verlieren schneller das Interesse und beachten unser Handy deshalb nicht mehr so oft.
  • Smartphone zu Hause lassen
    Bei Nichtmitnahme während eines Spaziergangs oder beim Einkaufen gewöhnen wir uns den ständigen Blick aufs Display leichter ab. Gelingt uns das erstmal bei einer bestimmten Aktivität, fällt es uns in immer mehr Situationen leichter, das Handy zu Hause liegen zu lassen.
  • Push-Benachrichtigungen abschalten
    Das Stresslevel wird reduziert, wenn wir beispielsweise neue WhatsApp-Nachrichten oder Likes auf Instagram nicht sofort angezeigt bekommen. Die eingetroffenen Informationen lösen sich ja nicht in Luft auf, sondern werden einfach zu einem späteren Zeitpunkt wahrgenommen.
  • Armbanduhr tragen
    Schauen wir wegen der Uhrzeit aufs Handy, besteht immer das Risiko, sich aufgrund einer neuen Nachricht länger daran aufzuhalten. Eine Armbanduhr, die nicht mit dem Handy verbunden ist, schafft hier Abhilfe.
  • feste Zeiten fürs Handy bestimmen
    Für das Anschauen von Videos und Lesen von E-Mails und Nachrichten sollte nur diese festgelegte Zeit genutzt werden. So verlieren wir nicht den zeitlichen Überblick während der ständigen Handynutzung.
  • Handy nachts verbannen
    Der abendliche Blick aufs Display täuscht unserem Gehirn Tageslicht vor. So wird die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt und wir haben Probleme mit dem Einschlafen. Deshalb sollte das Handy ganz aus dem Schlafzimmer verschwinden. Die Weckfunktion kann durch einen herkömmlichen Wecker ersetzt werden.
  • handyfreies Wochenende
    Das Handy wird ausgeschalten und weggelegt, am besten außer Reichweite. Gemeinsame Aktivitäten mit der Familie oder Freunden lassen uns gar nicht erst an unser Handy denken und lenken uns somit davon ab.
  • Löschen von Apps
    Viele Apps, gerade solche zur Unterhaltung, sind sehr zeitintensiv und haben Suchtpotenzial. Die ständige Nutzung solcher Apps sollte vermieden werden.
  • Einrichten eines Zeit-Limits
    Bei vielen Apps ist es möglich, ein festgelegtes Limit einzustellen, um die Nutzung zeitlich zu begrenzen. So erhalten wir eine Erinnerung, falls wir selbst unsere Handynutzung nicht mehr im Blick haben.

Gut zu wissen

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